Blind Tasting Challenge

32. Blind Tasting – XMAS Challenge 2022

Bald ist schon wieder Weihnachten und so will es die Tradition: Zeit für die XMAS Challenge 2022. Bei der letzten Blind Tasting Challenge im Jahr bemühe ich um ganz besondere Tropfen für meine Mitstreiter. Im letzten Jahr war es dem ein oder anderen zu wenig „weihnachtlich“. War ich dieses Jahr wieder gemein? Ich finde nicht…

Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Ich schicke dieses Mal SECHS Drams ins Rennen. Welcher ist DER Weihnachtswhisky? Und welchen Whisky kann man zu Weihnachten schenken? Alle sechs Whiskys sind normal erhältlich, könnten aber limitiert sein. Mehr verrate ich aber nicht. Geschickt habe ich jedem je sechs 5cl Sample, die mit Sample #1 – #6 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Welcher der Whiskys gefällt Dir am Besten?
  • Aufgabe 2: Was hast Du im Glas (Typ, Stärke, Produkt)?
  • Aufgabe 3: Welchen Whisky würdest Du gerne zu Weihnachten bekommen und warum (1-6)?
  • Aufgabe 4: Welchen Whisky würdest Du zu Weihnachten verschenken und warum? (auch unabhängig von den Proben)

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht bei der XMAS Challenge 2022?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

  • PM – Peter Moser (ich) – ohne Wertung, denn ich weiß ja was auf den Flaschen steht.

Auflösung – Welche Whiskys waren es bei der XMAS Challenge 2022?

Alle sechs Whiskys stammen aus unterschiedlichen Destillerien. Und diese sechs waren es konkret:

  1. Aberfeldy 18yo, Bolgheri Tuscan Red Wine, Batch 2922/A, 43%, ca. 100.- EUR
  2. Benriach, Malting Season Second Edition, ncf, nca, 48.9%, ca. 100.- EUR (Concerto auf dem eigenen Malting Floor ausgebracht)
  3. Bunnahabhain Abhainn Araig, Fèis Ìle 2022, ncf, nca, 50.8%, ca. 130.- EUR
  4. Murray McDavid, Glen Spey, Benchmark, 13yo, 2008, Cask #2007198, 290 Flaschen, SC, CS, ncf, nca, 55.9%, ca. 87.- EUR
  5. Finch, 8yo, German Selection, Madeira Cask, SC, CS, ncf, nca, 58.6%, 0.5 Liter, ca. 74.- EUR
  6. Highland Park, Cask Strength Edition #3, CS, ncf, nca, 64.1%, ca. 80.- EUR

SC = Single Cask (Einzelfass), CS = Cask Strength (Fassstärke), ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), nca = no color added (ohne Zusatz von Zuckerkulör), yo = years old (Altersangabe)

Die einzelnen Tipps der Teilnehmer findest Du bei der jeweiligen Probe.

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur noch die Zusammenfassung.

Favorit

XMAS Challenge 2022

Update 05.12.: da hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen, die #6 war ebenfalls 1x der Favorit!

Wertung

Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag)
ook, muss ich aber nicht haben
trifft nicht meinen Geschmack
XMAS Challenge 2022 - Wertung

Sample #1

Stärke und Produkt?

  • KD: 43%, was mit virgin oak; Bewertung: ‚-‚
  • JS: 46%, Highlands, Clynelish 14; Bewertung: ‚+ 40 EUR‘
  • AM: Ich bin mir nicht ganz sicher, was wir hier haben, aber ich behaupte mal – in völliger Unkenntnis, dass wir hier einen Lochlea im Glas haben. 46%; Bewertung: o
  • ME: Puh, das ist schwer. Habe ich ehrlich gesagt kaum eine Ahnung. Ich würde auf einen Standard-Whisky tippen, 12 Jahre mit 40 bis max. 46%.; Bewertung: ‚-‚
  • WG: 44%, Highland Park, 15 Jahre, Viking Heart; Bewertung: ‚+‘
  • SU: Ein junges Bourbon Cask, vielleicht sogar ein Blend. 40-43%, 10-12 Jahre. Speyside wäre mein Tipp und dort einfach mal Glen Grant; Bewertung: o
  • AE: Das dürfte ein eher junger Whisky mit viel Sherry-Einfluss sein, der in Trinkstärke abgefüllt wurde. Ich würde sogar auf einen Blend tippen, denn ich fühle mich an den Velvet Fig von Wemyss erinnert.; Bewertung: o
  • MS: 46%, Speyside Blend (z.B. Scallywag); Bewertung: o
  • CS: 43%, getreidiges Destillat, vielleicht kein Single Malt, es fällt mir schwer, dies einer Destillerie zuzuordnen; Bewertung: o
  • RB: Auchentoshan 40%; Bewertung: o

Tasting Notes

  • PM // Nase: Ein wenig wie überbordende Fruchtnoten bei Kaugummi. Würzige Weinnoten. Mit der Zeit dunkle Schokolade. // Geschmack: Leichte Weinnoten. Leichte Pfefferschärfe auf der Zungenspitze. Weingummi. // Abgang: Treber, Kerne von Weintrauben. Mit der Zeit trocken. // Wertung: o
  • KD // N: Bratapfel, Vanille, etwas frische Eiche, eingelegter Ingwer; weich! / G: frische Eiche, trocken, etwas scharf, mit Ingwer und Vanille / A: Zu viel frisches Holz mit entsprechender Bitterkeit
  • JS // N: Vanille, Apfel, Zitrusfrüchte, Hefekuchen / G: pfeffriger Antritt, legt sich wachsartig auf den Gaumen, süßer Apfel, etwas blumig, Nussigkeit zum Abgang hin / A: mittellang mit einem Hauch von Kaffee, Pfeffer und etwas Tabak
  • AM // N: Schöne, fruchtige Nase. Birne, Apfelkuchen, Helle Trauben, Mirabellen, eine leichte säuerlichkeit, Vanille, und leichte mineralische anklänge. / G: Auf der Zunge eher dezent, vielleicht sogar etwas wässrig. Die Fruchtsüße kommt ganz gut durch, dazu Vanille. / A: Ein würziger Abgang, leicht pfeffrig, grenzt ans sprittige. Der Alkohol ist nicht so gut eingebunden. Könnte mir vorstellen, dass der Malt noch etwas jünger ist.
  • ME // Nase: Leicht, leichte alkoholische Note, etwas kräutrig floral, dazu etwas Zimt. Ich meine diesen Whisky zu kennen. Im Mund leicht würzig, wirkt wie ein einfacher Standard. Flach im Abgang, mit ein wenig Holz. Leicht alkoholisch im Abgang. Ein Weihnachtswhisky ist das für mich nicht, besonders mögen tue ich ihn auch nicht.
  • WG // Heidekraut, Orange, pfeffrige Schärfe, leicht wässrig auf der Zunge, Honig, Tropifrutti mit leichtem Torfrauch.
  • SU // N: Bourbon Cask, Grain? Vanille, sehr bekannt, Heidekräuter, unreife Äpfel, Pfirsich /G: 40-43%, vergorene Äpfel, Vanille, verkohltes Holz, kalter Kaffee, dumpf / A: Mittellang, Walnussschalen, Kaffee, morsches Holz, Vanille, weißer Pfeffer. Süffiger Standard
  • AE // N: Wow, das ist aber extrem fruchtig. Erdbeeren, Kirschen, Feigen und Pink Lady Äpfel strömen aus dem Glas. Dahinter verbergen sich Vanille und Biscuitteig. / G: Nicht mehr ganz so süß, aber auch hier bleibt es sehr fruchtig. Nach einem süßen Start mit viel Karamell kommen die Früchte wieder zum Vorschein, aber präsenter ist eine Mischung aus Vanille- und Karamellpudding. / A: Zuerst kam mir der Abgang recht kurz vor mit etwas Süße und ganz leichter Eiche, aber schon beim zweiten Schluck bleibt die Eichenwürze doch vergleichsweise lang hängen.
  • MS // N: leicht würzig, Sägespäne, Vanille, fruchtig, etwas erdig, Anis / G: Waldhonig, Kräuter, süß, würzig / A: wärmend, mittellang, schwarzer Tee, Ingwersirup
  • CS // N: Tropische Früchte, Vanille, Amarenakirschen, nach ein paar Sekunden leichte Würz- und Getreidenote / G: süß, süffig, rund / A: Mittellang und mild
  • RB // N: Erster Eindruck ist alkoholisch, orangig und irgendwie… steinig? Hinter dem Fruchtkompott schwingt ein tiefer, mineralischer Ton mit. Wie Steine eines heißen Kamins. G: Schön geradlinig setzen sich die Geruchsaromen im Mund fort. Sehr wärmend legt sich der Schluck über die Zunge und öffnet sich hin zu Räucherholznoten, Karamell und etwas Pfeffer. Fazit: Ein netter, nicht zu komplexer Whisky der schön anwärmt.

Sample #2

Stärke und Produkt?

  • KD: 46%, Highlands; Bewertung: ‚+‘
  • JS: 45%, kein schottischer Single-Malt. Zu herb für einen „guten“ Blend. Kontinent-Whisky, nicht älter als 8 Jahre. Reifung im Ex-Rumfass; Bewertung: ‚-‚
  • AM: Auch hier hab ich mal wieder gar keinen Plan und schreibe einfach ins Blaue hinein: Auchentoshan. 43%; Bewertung: o
  • ME: ; Bewertung: o
  • WG: 46%, Glenrothes, jünger als 8 Jahre, keine Ahnung welche Abfüllung – Patrick meint Glenrothes.; Bewertung: o
  • SU: An den leicht tropischen Noten würde ich ein etwas älteres Bourbon Cask rauslesen. 18+x Jahre, 43-46 %, vermutlich Speyside, Glen Moray 18 vielleicht.; Bewertung: ‚+‘
  • AE: o; Bewertung: N: Wie bei #1 wird es sehr fruchtig, diesmal sind es aber eher helle Früchte wie Äpfel, Birnen und Quitten, die zu erkennen sind. Dazu kommen Karamell und Mandel bzw. Marzipan. / G: Der Gaumen ist genauso fruchtig, allerdings sind jetzt Pfirsich, gelbe Pflaume und Quitte im Vordergrund, es gibt aber auch einen ganz leichten Zitruseinschlag. Karamell sorgt für etwas Süße. / A: Der Abgang fällt mittellang aus und bietet eine Mischung aus den hellen Früchten und Eiche.
  • MS: 45%, St. Kilian; Bewertung: ‚-‚
  • CS: 46%, vermutlich ein Grain, es fällt mir schwer, diesen einer Destillerie zuzuordnen; Bewertung: ‚-‚
  • RB: Tomatin The Legacy, 43%; Bewertung: o

Tasting Notes

  • PM // Nase: Hagelzucker. Malz. // Geschmack: Malzig mit einer leichten Pfeffernote. Fruchtig. // Abgang: Leichte Schärfe und Trockenheit. // Wertung: o
  • KD // N: Kandierte Orange, Sahnebonbon, Karamell, Vanille / G: weichund rund, samtig mit Sahnebonbon, Vanille, Karamell / A: weich, rund, harmonisch, lang
  • JS // N: zurückhaltend, Fruchtgummi, Vanille, ein Hauch roter Früchte, Rum / G: unruhig, Alkohol kommt etwas durch, Grain-Anteil? – ganz schwer zu packen / A: kurz mit Birnenschale und Obstler-Note.
  • AM // N: Auch relativ fruchtig, aber etwas zurückhaltender in der Nase als der erste Dram. Steinmehl, Birne, trockenes Getreide, leichte Anlänge von Juicy Fruit Kaugummi, Agaven-Dicksaft, Fondant. / G: Auf der Zunge ganz anders. Trocken, mineralisch, ein bisschen fleischig sogar. Die Süße kommt erst hinten raus etwas mehr zum Tragen. / A: Der Abgang ist würzig, pfeffrig und relativ lang.
  • ME // Nase: Leicht, leichte alkoholische Note, etwas floral, dazu hellfruchtig nach Äpfeln und Birnen. Ich meine auch diesen Whisky zu kennen. Geschmack: Im Mund kommen dann viel dunkler als die Farbe im Glas oder die Nase vermuten lässt. Noten von Leder und Tabak. Im Abgang dann leicht bitter mit deutlichen Holznoten. Im Fazit wie Nr. 1 nicht unbedingt mein Fall, relativ banal. Weihnachten schon eher als der Erste, hier kommen die weihnachtlichen Gewürze ganz gut zur Geltung..
  • WG // Zitrusfrucht, weißer Pfeffer, Chili, Apfel, stürmisch auf der Zunge, Bourbonfass.
  • SU // N: Bourbon Cask, vergorene Äpfel, Vanille, Zitrone, Pfirsich, Frülingswiese, Birne / G: Helles Holz, Milchschokolade, weißer Pfeffer, Ananas, Mango, Vanille, Küchenkräuter, Walnussschalen, Edelbitter, 46% / A: Lang, morsches Holz, Pfeffer, Vanille, tropische Noten. Lecker, genau meine Baustelle.
  • AE // Ich gehe hier von einer Vollreifung im Sherryfass aus, das ganze dann mit 46% in die Flasche gebracht. Bei der Destillerie bin ich mir unsicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir hier bei Nine Springs aus Deutschland sind.
  • MS // N: fruchtig, mineralisch, getrocknete Datteln, Holz / G: prickelnd, süß, salzig, später trocken / A: kurz, etwas bitter,
  • CS // N: Etwas wässrig und leicht zitronig / G: Kräftig würziger Antritt, viel mehr kommt aber nicht / A: mittellang und leicht bitter
  • RB // N: Ganz anders als der erste – hellfruchtig, flüchtig und vanillig kitzelt er die Nüstern. Dahinter Noten von Süßspeisen: Creme Brulée, Butterkekse, Sahne. G: Im Mund mutet er etwas „parfümiert“ an. Die Vanillenoten sind sehr präsent, schon fast zu aufdringlich. Das Mundgefühl ist weich. Lässt man ihn etwas auf der Zunge, öffnet er sich mit frischen Fruchtnoten von Birne und Kandisapfel und Birkenholz. Fazit: Ein leckerer Whisky zum Plätzchenbacken (zum nebenher trinken oder dazugeben ;))

Sample #3

Stärke und Produkt?

  • KD: 53%, Glen Garioch; Bewertung: ‚+‘
  • JS: mindestens 48%, mindestens 15 Jahre, Reifung im Ex-Bourbonfass und aus den Highlands. Tippe auf einen Tomatin oder Loch Lomond.; Bewertung: ‚+ 90 EUR‘
  • AM: Ich hab auch bei diesem Dram überhaupt keine Ahnung und behaupte Mortlach. 48%; Bewertung: o
  • ME: Durch die Gummibärchen-Noten tippe ich auf einen Glenfarclas. Da gäbe es z.B. passend zum Thema Glenfarclas Christmas Edition, 11 Jahre, mit 46%. Das wäre von den Rahmenparametern alles sehr passend.; Bewertung: ‚+‘
  • WG: 48%, GlenAllachie, 12 Jahre, Madeira Wood; Bewertung: ‚+‘
  • SU: Refill Sherry, 43-46%, Speyside, wegen der kräftigen Honignoten lande ich beim Glenmorangie Lasanta. Bewertung o; Bewertung: o
  • AE: ‚+‘; Bewertung: N: Dunkle Trockenfrüchte, Rosinen, Mandeln und Karamell strömen aus dem Glas, dazu kommt ein leichter Muff, was mir aber durchaus gefällt. Würzige Aromen tauchen ebenfalls auf, bleiben aber etwas dezenter. / G: Am Gaumen geht es erst einmal mit viel Süße los, die sich in Form von Karamell und Honig zeigt, danach kommen die dunklen Früchte zusammen mit Gewürzen wieder durch. / A: Der Abgang ist überraschend lang und startet mit fruchtigen Noten, bevor dann Zimt, Nelken und etwas Pfeffer für einen recht langen Zeitraum das Zepter übernehmen.
  • MS: 46%, Tomatin; Bewertung: o
  • CS: 46%, Single Malt aus Schottland, aber keine Ahnung aus welcher Destillerie; Bewertung: o
  • RB: Glendronach Traditionally Peated 48%; Bewertung: ‚+‘

Tasting Notes

  • PM // Nase: Sherryaromen in einem alten dunnage Lagerhaus. Komplex. // Geschmack: Auch hier Sherry, dunkle Schokolade. // Abgang: Leicht bitter. // Wertung: o
  • KD // N: Schwefel, getrocknete Datteln, Rumtopf / G: kräftig, Rumtopf, Trockenfrüchte, etwas trocken / A: lang und kräftig, süß-trocken mit Trockenfrüchten und leichter Eiche
  • JS // N: gesetzt, reif, mit Orange und saftigen Nektarinen, honigsüß, Shortbread. / G: vollmundig, ölig, kraftvoll ohne Schärfe. Rübenkraut, Karamell, Muskatnuss, Orangenschale, herbe Schokolade. / A: lang mit Walnuss, Espresso und geflammtem Karamell.
  • AM // N: In der Nase eher trocken, würzig, fleischig. Riecht eher wie eine ausgewogene Rinderbrühe, Soffritto, ein bisschen auch wie der Bratenansatz, der in einer Pfanne zurückbleibt, aber nicht ver- oder angebrannt. Erinnert ein im Gesamtbild ein wenig an eine Maggi-Tütensuppe. / G: Auf der Zunge eher zurückhaltend, ein bisschen süß, ein bisschen fleischig, ein bisschen Holz, Kaffee und dunkle Schokolade, insgesamt aber seltsam unkomplex. / A: Sehr würzig im Abgang. Mittellang.
  • ME // Nase: In der Nase habe ich direkt Heidekraut-Noten. Dazu süße Noten, trocken beerig, das klingt doch nach einem Oloroso-Cask. In der zweiten Nase habe eine Süße nach Gummibärchen. Geschmack: Die Nase setzt sich fort. den Gedanken an das Oloroso-Cask lässt mich nicht los, trocken würzig nach Leser und Tabak. Vollmundig mit Brombeeren und sogar fleischig. Abgang: lang, sehr wärmend. Fazit: Der erste der wirklich Richtung Weihnachten geht. Durch diese schwere Aromenwelt passt er wunderbar zu einem Winterabend vor dem Kamin.
  • WG // Gewürze, Heidehonig, Orangenschale, Kaffee und Rumrosinen mit Eichenholz
  • SU // N: Waldhonig, Süße, helles Holz, Sahne, Schokolade, Fruchtbonbons, Rosinen / G: 43-46%, Refill Sherry, schwarzer Pfeffer, dunkles Malz, Holz, Muskat, rote Trauben, Vanille, Kaffee / A: Mittellang, leichte Schärfe, minimal Frucht, altes Holz. Nett – Nicht mehr und nicht weniger
  • AE // Ich denke, dass es sich hier um eine Vollreifung in einem Olorso-Fass handelt. In der Nase hatte ich noch auf eine erhöhte Trinkstärke getippt, ich glaube aber schon, dass wir hier eher im Bereich von rund 56% sind. Ich bin noch einmal in Deutschland und tippe auf Gilors und zwölf Jahre, würde aber auch Penderyn nicht ausschließen.
  • MS // N: Holz, Birne, alter Kleber, Karamell / G: Tarte Tatin, etwas Ingwer, Karamell / A: mittellang, Honigbonbon
  • CS // N: leichte Schwefelnote, etwas würzig / G: kräftig und würzig / A: mittellang, leicht trocken
  • RB // N: Malz und Schokolade machen sich im ersten Anklang breit, dicht gefolgt von „beschwipsten“ Rosinen. Hier war definitiv ein Sherryfass am Werk. Auch würzige Noten von Zimt und Piment sind zu erkennen. Das riecht nach Backstube und Weihnachtsbäckerei! .. und ein bisschen nach Räucherofen. G: Süße und Karamell ziehen sich über die Zunge. Leicht stechend und adstringierend wie ein junger Cognac. Langanhaltend und ausdauernd im Abgang wie ein alter Seefahrer mit viel Wärme und Dampf. Fazit: Ein gut ausgebauter, deftiger Whisky der zum Hauptgang beim Weihnachtsessen (Einte mit Klößen zB), oder zur Zigarre danach hervorragend passt.

Sample #4

Stärke und Produkt?

  • KD: 55%, Glendronach; Bewertung: ‚+‘
  • JS: 56%, GlenAllachie 10, CS; Bewertung: ‚+ 65 EUR‘
  • AM: Der gefällt mir richtig gut. Aber auch hier hab ich leider gar keinen Plan… ich werfe Blair Athol in den Ring.; Bewertung: ‚+‘
  • ME: Fassstärke, 52-55%, tippe auf ein Süßwein-Cask (also Madeira o.ä.) mit 15+ Jahren, da er älter wirkt. Generell wirkt er bekannt.; Bewertung: o
  • WG: 58%, Penderyn aus Wales, 6 Jahre, Cognac Cask (Wobei der über 60% Abv. hätte); Bewertung: o
  • SU: 46-50%, vollkommen mit Sherry überladen, also irgendein First Fill Sherry, dazu wirkt er sehr jung, 6-8 Jahre, Glenallachie 8 …..oder bin ich hier sogar bei Elsburn?; Bewertung: ‚-‚
  • AE: ‚+‘; Bewertung: N: Jetzt werden die Früchte noch dunkler und es kommt deutlich mehr Würze schon in der Nase mit ins Spiel. Viele Rosinen und dunkle Trockenfrüchte mischen sich mit Muskat, Zimt, Nelken und Pfeffer. / G: Der Gaumen startet überraschend kräftig mit viel Würze, die auch vom Holz stammt, aber auch wieder in Form der Gewürze aus der Nase auftaucht. Natürlich sind aber auch die Früchte wieder da, die zum Ende hin durch Ingwer und Orangen ergänzt werden. / A: Der Abgang ist lang und startet erst einmal süß, um dann sofort sehr würzig zu werden. Deutlich pfeffrige Noten bleiben lange hängen und sorgen gemeinsam mit dem Ingwer auch längerfristig für Schärfe, wobei aber auch noch etwas Eiche aufblitzt.
  • MS: 46%, Glen Moray; Bewertung: o
  • CS: 48%, Single Malt; Bewertung: o bis +
  • RB: Peated & Portwine, Fassstärke; Bewertung: ‚+++‘

Tasting Notes

  • PM // Nase: Kuchenteig mit Rum. // Geschmack: Süß mit etwas Teig. Dann etwas metallisch. // Abgang: Das metallische bleibt mit etwas Schärfe. // Wertung: o
  • KD // N: Frische Walnuss, Nusslikör, Lakritz, Schokolade, Rosinen / G: wärmend, trockener Sherry, Trockenfrüchte, Speichelfluss anregend, intensiv / A: trocken und süß (Trockenfrucht), intensiv, dunkel und lang
  • JS // N: Reife rote Früchte und herbe Süße, schwanke zwischen Sherry und Rotwein – beides? / G: stark pfeffriger Antritt, Süße, vollmundig, CS, Rosinen, Kirschen. A: mittellang mit Tanninen, Kaffee, Schokolade
  • AM // N: Würzig-süß. Lakritz, Süßholz, Kakaobohne, Hobnobs, Mandelschale, angedünste Sellerie, angebratenes Hackfleisch, schwarzer Tee und ein paar Kräuter. / G: Auf der Zunge süß, leichte Schwefelnote. wie von einem Weinfass. Gefällt mir gut. / A: Wärmt und legt sich schön auf die ganze Zunge. Lang.
  • ME // N: weinig, samtig, Zimz und auch Nelken, mit Wasser sehr karamellig, ein Hauch Lebkuchen / G: Lebkuchen, ein deutliches alkoholisches Bizzeln, eichig und ein Einfluss von Süßwein /A: Wieder Holz und in der Textur ölig. / Mehr Weihnachtswhisky als die meisten anderen.
  • WG // Äpfeln und Birnen, süße Vanille, Butterscotch, Butterkuchen mit Mandeln, kräftig und trocken.
  • SU // N: Rote Trauben, Rosinen, Pfirsich, Muskat, leichte Säure, Kupfer / G: Kupfer, kalter Kaffee, Muskat, altes Metallrohr, Nougat, bitteres Holz / A: Mittellang, Centmünze, Kaffee, morsches Holz. Den mag ich überhaupt nicht. Jung, metallisch, bitter und derart weit von meiner Komfortzone entfernt, dass es mich fast ein bisschen erschreckt.
  • AE // Das gefällt mir ziemlich gut, aber ich bin immer noch unsicher, ob das wirklich ein Whisky ist. Da Peter aber in seinem Schreiben ausdrücklich von Whiskys spricht, glaube ich das einfach mal. So viel Nuss-Nougat kann eigentlich nur ein Haselnussbrand, -geist oder -likör liefern, aber ich würde auch ein Sherry- und Rotweinfass nicht ausschließen. Ich habe keine echte Idee, wer sowas macht und würde fast auf Seven Seals oder Langatun mit 55% tippen.
  • MS // N: Karamell, Mandeln, Süßwein / G: süß, Sirup, öliges Mundgefühl / A: mittellang, süß
  • CS // N: Honig und Gewürze / G: stark und würzig mit Honignoten / A: lang und süß
  • RB // N: Ein Schwall aus Gewürzen, Nelken, Pflaumenmus und dunklem Honig nimmt die Nase angenehm ein. Riecht man tiefer ins Glas, nimmt man sogar etwas frischere Noten wahr – Minze und Liebstöckel? Darunter eine dicke Holzschicht wie von einer frisch zugesägten Arbeitsplatte. G: Erstaunlich süß und klebrig wie Sirup. Die Süße geht nicht verloren, gibt aber beim längeren Spiel auf der Zunge überraschende scharfe Chili- und Rauchnoten preis! Fazit: Ein rundum gelungener Whisky. Tiefgängig, komplex, spannend, überraschend with a twist. Leider habe ich absolut keine Ahnung welcher das sein soll, also rate ich schier ins Blaue ;)

Sample #5

Stärke und Produkt?

  • KD: 58%, Deutschland?; Bewertung: o
  • JS: CS, „schneller Brüter“, Kavalan?, mind. 55%; Bewertung: ‚-‚
  • AM: 52% Kann ich leider noch weniger einordnen als den Rest des Rudels… und immer wenn ich wirklich gar keine Ahnung hab, dann tippe ich auf irgendwas verrücktes aus der Loch Lomond Brennerei.; Bewertung: ‚+‘
  • ME: > 55%, jung <8 Jahre, es kommt einem ein Calvados-Finish in den Sinn durch diese strenge Apfelnote. Eher Highländer als Speysider, aber das ist reine Vermutung.; Bewertung: ‚-‚
  • WG: 55%, Bunnahabhain, Weinfass, 10-12 Jahre,; Bewertung: ‚+‘
  • SU: Mittelalter Sherrywhisky mit 50-54%, aufgrund der Heidekräuternoten entweder irgendwo aus den Highlands, Campbeltown oder Bunnahabhain, ich sag mal Hazelburn 15.; Bewertung: ‚-‚
  • AE: Das gefällt mir ziemlich gut, aber ich bin immer noch unsicher, ob das wirklich ein Whisky ist. Da Peter aber in seinem Schreiben ausdrücklich von Whiskys spricht, glaube ich das einfach mal. So viel Nuss-Nougat kann eigentlich nur ein Haselnussbrand, -geist oder -likör liefern, aber ich würde auch ein Sherry- und Rotweinfass nicht ausschließen. Ich habe keine echte Idee, wer sowas macht und würde fast auf Seven Seals oder Langatun mit 55% tippen.; Bewertung: ‚+‘
  • MS: 46%, Campbeltown Blend; Bewertung: ‚+‘
  • CS: Kann ich nicht beurteilen, für mich aufgrund der Schwefelnoten leider nicht trinkbar; Bewertung: ‚-‚
  • RB: Sauerländer Edelbrennerei; Bewertung: ‚-‚

Tasting Notes

  • PM // Nase: Wein und Madeira. Wenn man es weiß, dann kann man das auch entdecken. Frische herbe Noten ein wenig wie Marzipan. // Geschmack: Relativ sanft entwickelt er eine schöne Cremigkeit. Die Weinaromen mit einem Hauch von Madeira. // Abgang: leichte Würzigkeit aber sehr sanft. // Wertung: o
  • KD // N: Klebstoff, sauer gewordenes Obst, frisch gemähtes Gras. WTF? / G: Alkohol, schwefelig, trocken, mit dennoch einer gewissen Sherrysüße – Wasser tut hier gut / A: wärmend, trocken und süß
  • JS // N: Pampelmuse aber wie…, Salz, Meertang, Gussasphalt / G: Ingwerschärfe im Antritt, aufgesetzte Süße, sehr fruchtig (Mandarine) / A: maritim, scharf, vergoren
  • AM // N: Eine Kräuterbombe. Sehr dominante, ausgeprägte Kresse, Rettig, Walnuss, Straßendreck, Leder, Öl. / G: Auf der Zunge nur ein Hauch von Kresse, legt sich richtig schön auf die Zunge. Lack, Verdünner, Holz, Leder und ein bisschen dreckig. / A: Würzig, Fleischig. Mittellang – und gegen Ende kommt auch noch mal die Kresse raus.
  • ME // N: frisches Obst, Leber, herber Honig / G: Heu und Stroh, sehr streng, Zitronenpfeffer und apfelig, es kommt einen eine Calvados-Reifung in den Sinn / A: süßlicher, stark, wirkt sehr jung / Kein Weihnachtswhisky.
  • WG // Eine Schwefelbombe, dazu fruchtig und nussig, maritim und erdig.
  • SU // N: Kirschen, Himbeeren, Pflaumen, Vanille, Muskat, Kohlrabi, Nougat, minimal Rauch / G: Sherrygedöns mit Rauch, Asche, kalter Kaffee, Bohnenkraut, dunkles Malz, Heidekräuter / A: Lang, aschig, dunkel, trocken, gemüsig. Objektiv bestimmt ein guter Sherrywhisky, aber einfach nicht meins
  • AE // N: Ist das überhaupt ein Whisky? Hier kommt die volle Ladung Haselnuss aus dem Glas! Nuss und Nougat sind hier schon sehr präsent. Sollte Nutella jemals eine hochprozentige Spirituose auf den Markt bringen, würde sie zumindest so riechen. Dahinter verbergen sich ein leichter Orangenton und etwas Eiche. / G: Hier geht das Nutella-Spiel direkt weiter, denn wieder sind Haselnuss und Nougat deutlich präsent, jetzt allerdings etwas weniger süß und mit etwas mehr Würze im Profil. Ist da auch ein ganz leichter Hauch Rauch? / A: Haselnuss und ganz deutliche Gewürzaromen bilden den sehr langen Abgang, der zum Ende hin immer trockener wird.
  • MS // N: Altöl, Garage, mineralisch, geschnittene Hecke / G: sehr weich, süß, Grünschnitt / L: lang, süß, würzig
  • CS // N: Starke Schwefel- und Sherrynoten / G: Starke Schwefel- und Sherrynoten / A: Starke Schwefel- und Sherrynoten
  • RB // N: Frische, saure Johannisbeeren an einem heißen Junitag vom Strauch gepflückt. Dahinter die kühle Steinwand des Gartenhäuschens von der schon der Putz blättert. Gesamteindruck flüchtig-fruchtig und eher mineralisch. G: Johannisbeere weiterhin auf der Zunge, der erste Schluck ist ziemlich abschreckend weil unausgewogen und säuerlich. Hefige Esthernoten gepaart mit muffigem Heftpflaster. Bisschen Butterkeksvanille. Fazit: Leider gar nicht mein Fall, ich tippe auf eine deutsche Brennerei.

Sample #6

Stärke und Produkt?

  • KD: 56%, Benriach; Bewertung: ‚+‘
  • JS: 52 %, Lagavulin, rd. 12 Jahre, Reifung in einem Rotweinfass; Bewertung: o
  • AM: Bunnahabhain. 46% Bin mir aber noch nicht ganz sicher, welche Abfüllung.; Bewertung: ‚+‘
  • ME: Könnte tatsächlich ein Bunna sein (obwohl die meist besser sind). Auch hier 55+ %, junf und unreif, könnte auch ein Blend sein (RockOyster?); Bewertung: ‚-‚
  • WG: 56,2%, Old Pulteney, UA, 12 Jahre, Bourbonfass; Bewertung: ‚+‘
  • SU: Kräftig rauchig, 55%+x, Port- oder Rotweinfass/finish, Kilchoman STR Cask ist mein Tipp.; Bewertung: ‚+‘
  • AE: Puh, das ist wirklich schwer greifbar. Ich hier wäre ich mir nicht einmal sicher gewesen, ob das ein Whisky ist. Ich glaube an ein Sherry-Fass, eventuell in Kombination mit Virgin Oak und einer Reifung von fünf bis sieben Jahren. Wir dürften hier im Bereich von ca. 50% unterwegs sein.; Bewertung: o
  • MS: 46%, Glen Scotia; Bewertung: o
  • CS: 50%, Single Malt, ich würde sagen nichts aus Schottland; Bewertung: o
  • RB: Kilchoman Triple Cask 46%; Bewertung: ‚+‘

Tasting Notes

  • PM // Nase: der hat viel Kraft. // Geschmack: sogar mit etwas Wasser hat der noch ordentlich Kraft. // Abgang: Etwas Minze. // Wertung: o
  • KD // N: dezenter Rauch, Minze, dunkle Schokolade, Sultaninen, Orangenzesten / G: trocken im Antritt, würzig, leichter Rauch, etwas Süße; mit Wasser deutlich weicher, Ingwerschärfe, getrocknete Aprikosen, malzig / A: mit Wasser lang, süß, malzig, Ingwerschärfe, etwas trocken
  • JS // N: dezenter Rauch (Lagerfeuer), Dessertwein, Vanille, Honig, dunkelfruchtig. / G: ausgewogener Antritt, Rauch übernimmt, aber nicht aufdringlich. Am Gaumen süß und Fruchtigkeit entwickelt sich. Nuss- und Espressonoten zum Abgang hin. / A: lang mit den Noten am Gaumen – langsam ausklingend.
  • AM // N: Der einzige Dram, bei dem auch der Alkohol deutlich in der Nase zu spüren ist. Rauch, Minze, Wick Vaporup, Lapsang Souchong Tee, Werthers Echte, Vanille, Creme Brulée, Salz . / G: Auf der Zunge Torfrauch, Karamell, Kräuter, getrocknete Wildwiese, Ricola. / A: Umami, fleischig, gegen Ende etwas würziger. Mittellang
  • ME // N: Räucherschinken, säuerlich, hellfruchitg, / G: streng-alkoholisch, peated, etwas Leder / A: kaum ein Abgang / Gar nicht meiner.
  • WG // Blütenhonig, Obstsalat mit einem Minzeblättchen, Banane, vor allem die grüne, tropische Früchte, Mango, Papaya, Melone mit einer tollen mineralischen Erdigkeit und dabei maritim. Der Whisky des Abends!
  • SU // N: Kräftig, rauchig, fruchtig, Port? Wein? Asche, Salz, Pfirsich, Waldhonig / G: 55%, kalter Aschenbecher, Fruchtsüße, Nougat, angebrannte Kaffeebohne, trocken, Pfeffer / A: Lang, rauchig, dunkles Malz, Asche, altes Holz. Ordentlicher Raucher. Kein Geschmackswunder, aber sehr ordentlich
  • AE // N: Honig und etwas Kakao sind zu erkennen, dahinter liegt etwas, das mich an Quark erinnert. Außerdem sind einige florale Noten zu erkennen, aber insgesamt ist dieser Whisky sehr schwer greifbar. / G: Honig und Kakao sind auch am Gaumen wieder vorhanden, nun aber in einem Mix mit Orangen, Grapefruit und verschiedenen Gewürzen. / A: Der Abgang fällt lang aus und bietet Eiche, Zimt, Süßholz und Grapefruit.
  • MS // N: Nase ist sehr verhalten, etwas mineralisch / G: süß, würzig, Steinstaub / A: etwas Salz, Zitrus, süß, mittellang, Pfeffer
  • CS // N: dunkle Früchte und leichte Sherry Noten sowie leichter Torfrauch / G: Würzig und süß mit leichten Bitter- und Karamellnoten / A: mittellang und trocken
  • RB // N: Ahhh wohltuender schottischer Küstenwind nach dem sommerlichen Säureschock. Der Geruch von rauchenden Kaminöfen an einem klamm-kalten Novembertag, matschigen Straßen und Cognac, der in vorgeheizte Gläser gefüllt wird. dahinter leicht grasige Noten von Stroh und Heu, mit etwas Geduld und Luft macht sich der Portwein bemerkbar und die sanften Noten von Piment und Nelken. G: Schwere Süße macht sich im Mund breit und wärmt mit den darin eingeschlossenen Rauchnoten kräftig durch. Fazit: Mit Nr. 4 mein absoluter Favorit – Torf und Süßweinfass geht einfach immer!

Weihnachtswünsche der Teilnehmer

  • KD: Ich würde mir ein Fläschchen des Favoriten – der 4 wünschen, dieser war für mich ausgewogen, ausgeprägt und gefährlich intensiv süffig. Nicht weniger würde ich mich aber auch über eine Flasche von #6 oder #2 freuen, die mir auch ausgesprochen gut gefallen haben.
  • JS: Mir hat Sample 3 am besten gefallen und den Whisky wünsche ich mir auch zu Weihnachten. Er wirkt für mich lange gereift mit tollem Körper und sehr komplex. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich unwillkürlich eher nach langen Bourbonfassreifungen schaue, da die (Nach)Reifungen in seasonal Sherry-Fässern mittlerweile überhand nehmen.
  • AM: Ganz klar den vierten! Gerade der Geschmack auf der Zunge, der von einem Weinfass stammen könnte, ist genau mein Beuteschema. Dazu ein bisschen Dreckigkeit und schon bin ich zufrieden.
  • ME: Wenn, dann Nr. 3. Warum? Er war für mich der Beste, mit Nr. 4 am nächstem am „Weihnachtswhisky“ dran, wenn auch nicht völlig überzeugend.
  • WG: Wenn das wirklich ein Bourbonfass war, dann die Nummer 6 – hier kommt alles zusammen was einen guten Whisky ausmacht. Ordentlicher, aber angenehmer Alkoholgehalt, tolle Fassreifung und sehr facettenreich.
  • SU: Ganz klar Nummer 2 oder Nummer 6. Die mag ich und würde sie mir auch selber kaufen. Wer mir Sample 4 mitbringt, darf gleich wieder gehen.
  • AE: Die Whiskys Nr. 3, 4 und 5 finde ich tatsächlich alle sehr spannend und bei allen passen die Aromen sehr gut in die Weihnachtszeit. Ich würde mich daher über keine der Abfüllungen beklagen.
  • MS: 5 – der war von der Nase her angenehm anders und im Mund überraschend – nicht was die Nase vermuten ließ, aber sehr wohlschmeckend
  • CS: So richtig überzeugt hat mich leider keiner der Whiskys. Ich lasse daher gerne anderen den Vortritt. :-)
  • RB: Nummer 4 war zwar mein Favorit, aber am meisten würde ich mich glaube ich über Nummer 6 freuen. Einfach, weil ich ihn vor Ort aufmachen und mit Freunden und Familie genießen könnte.

Weihnachtsgeschenke und Empfehlungen

  • KD: Verschenken würde ich – je nach Geschmack und Whiskykenntnis der zu beschenkenden Person, #2, 4 oder 6. Ansonsten würde ich heuer zu Weihnachten mal einen Old Raven verschenken. Das ist für mich der beste Whisky Österreichs, der sich vor manchen Schotten nicht verstecken muss und mal eine Abwechslung für jeden Whiskyliebhaber darstellen dürfte.
  • JS: Verschenken würde ich einen Tamdhu Batch Strength. Hier habe ich das „Old-School-Sherry-Feeling“, welches ich auch gerne weitergeben möchte.
  • AM: Das kommt tatsächlich immer drauf an, für wen der Whisky bestimmt ist. Je nach Person würde ich einen anderen verschenken. Was ich gerne verschenke ist der Clydeside Stobcross, der für einen guten Preis zu haben ist und schon jetzt zeigt, welches Potential in der Destillerie steckt.
  • ME: Da gäbe es zwei Varianten: die einfache: Eine der vielen Christmas-Editions, die so auf dem Markt sind. Das ist nunmal thematisch passend. Ob das auch inhaltlich immer so ist, sei mal dahin gestellt (gespannt, was aus diesem Rätsel raus kommt). Die zweite Variante wäre ein Whisky, den ich geschmacklich (unabhängig von Label) für einen Weihnachtswhisky halte. Da kommen für mich vor allem dunkle, schwere, trocken-süßlich Whiskys in Frage, also z.B. Oloroso oder Portfass-Reifungen.
  • WG: Eigentlich auch die Nummer 6, aber an einige „Schwefelfreunde“ unter den Whiskyfreunden auch gerne die 5.
  • SU: Es kommt auf den Beschenkten an, was ich verschenken würde. Wenn derjenige irgendwelche Whiskys gerne mag, die mir überhaupt nicht liegen, würde ich auch diese verschenken. Da es auf meinen Geschmack daher nicht ankommt, kann ich die Frage nach einem konkreten Whisky daher gar nicht beantworten. Würde ich mit meinem Geschenk jemanden „Missionieren“ wollen, würde ich einen einfachen „Dailuaine 16 Jahre“ verschenken, um zu zeigen, dass auch in der dritten Reihe ordentlich die Post abgeht.
  • AE: Das hängt wie immer davon ab, wen man beschenken möchte. Für den Nerd darf es sicherlich eine unabhängig abgefüllte Fassstärke mit ausgefallenem Finish sein, für jemanden, der nicht so tief im Thema ist, würde ich eher eine Standard-Abfüllung auswählen, die eher gefällig ist. Ich finde zum Beispiel für weniger affine Menschen einen Glenfiddich 12 oder 15 tatsächlich ein tolles Geschenk, obwohl beide Abfüllungen als Supermarkt-Whiskys verschrien sind. Auch in Irland findet man z.B. mit dem Writers Tears einen Whisky, den man bedenkenlos verschenken kann. Letztlich wird das aber zusätzlich auch noch eine Frage des Budgets sein, so dass vielleicht auch ein hochwertiges Sample besser ankommen könnte als eine ganze Flasche.
  • MS: Ich würde einen nicht-rauchigen, Sherry-Faß gereiften Malt verschenken, der die typischen weihnachtlichen Aromen mitbringt. Ideal ist ein Glenfarclas (vielleicht die jährliche Weihnachtsabfüllung). Wenn’s teurer sein darf: eine Family Cask Abfüllung.
  • CS: Dieses Jahr gerne mal einen schönen Deutschen Whisky, z.B. von der Sauerländer Edelbrennerei.
  • RB: An jemanden, den ich nicht so gut leiden kann, wahrscheinlich die Nr. 5. Spaß beiseite. Je nachdem was der oder die Beschenkte gern mag, wahrscheinlich Nummer2 oder 3.

Fazit der Blind Tasting XMAS Challenge 2022 

Dieses Mal habe ich mich um mehr „weihnachtliche“ Abfüllungen bemüht. Ich fand dieses Mal waren einige Whiskys darunter, die etwas polarisiert haben. Das sieht man an den vielen „+“ und „-“ bei den Wertungen. Auch war ich sehr überrascht, dass einige die sehr kräftigen Whiskys mit 46% eingestuft hatten. Wir sind wohl etwas „verdorben“.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine besinnliche Adventszeit!

Und das meinten die Teilnehmer:

  • KD: Ein spannendes Tasting. Wie zu erwarten waren einige würzige, sherrylastige „Weihnachtswhiskies“ dabei – aber auch zwei, die mir eher nicht zugesagt haben, was historisch bei diesen Tastings eher sehr selten vorkommt, da mir normalerweise ein breites Spektrum gefällt. Wirklich „bekannt“ vorgekommen ist mir leider keins der Produkte… ich bin auf die Auflösung gespannt. Danke Peter – und allen frohe Festtage und die besten Wünsche für ein friedliches, ruhiges 2023! Mein Favorit ist die Nummer 4.
  • JS: Zunächst möchte ich Dir meinen Dank aussprechen. Die BTCsind für mich besondere Momente und ein schöner Spannungsbogen bis zu Auflösung hält sich. Allen Mitstreitern- und natürlich Dir, Peter-, wünsche ich eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Bleibt einfach gesund! / Meine Reihenfolge – nach meinem Geschmack – in dieser Challenge: 3, 1, 4, 6, 5, 2 Mein Favorit ist die Nummer 3.
  • AM: Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen. Heute ist so ein Tag. Schöne Proben hat Peter hier wieder ausgewählt. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Mal allerdings noch weniger Ahnung habe als sonst. Ich tappe wirklich vollkommen im Dunklen und habe nur wahllos irgendwelche Tipps abgegeben. Wie sicher bin ich? Maximal 5 Prozent. Schöne Challenge, Peter. Mein Favorit ist die Nummer 4.
  • ME: Durchwachsene Kost, was du diesmal serviert hast. So richtig gut gefallen hat mir keiner. Ich hatte die Proben über mehrere Tage gestreckt, so dass ich auch eine schlechte Tagesform ausschließen kann. Einen echten Weihnachtswhisky zu finden ist gar nicht so leicht, vermutlich sind viele der „Christmas Editions“ geschmacktlich zu weit weg (vermute, dass die die hauptsächlichen Inhalte der blindChallange waren). Ein Weihnhtswhisky muss für mich dunkel schwer und süß sein, mit echten Weihnachtsgewürzen wie Zimt, Orangen & Co. Aber es gibt sie, diese Abfüllungen! Mein Favorit ist die Nummer 3.
  • WG: Eine genussvolle Xmas-Challenge! Wir haben uns während des WM-Spiels Deutschland-Costa Rica vorgenommen bei jedem Tor eine Probe zu verkosten. Es waren 6 Tore, passte perfekt. Trotz aller Dramatik im Spielgeschehen – oder gerade deswegen – waren diese besonderen Whiskys eine willkommene Abwechslung. Insgesamt sehr starke und prägnante Whiskys, jeder mit einer eigenen Note, die durchaus im Gedächtnis bleibt. Wenn sie etwas gemeinsam hatten, dann war es ein maritimer Touch. Ob süß, würzig oder fruchtig, irgendwo war immer eine Spur Pfeffer oder Meersalz enthalten. Vielleicht lag das auch am heutigen trüben, echt schottischen Wetter. Richtiges Whiskywetter. Herzlichen Dank, wir sind gespannt, ob wir bei den 6 Schüssen treffsicherer waren, als die DFB-Elf. Mein Favorit ist die Nummer 6.
  • SU: Da ich durch eine tödliche Männergrippe gehandicapt war, konnte ich nur einen Tasting-Durchgang von 6x1cl vornehmen und musste demzufolge noch mehr heiteres Quizniveau als sonst betreiben. 2 mal „-„, 2 mal „o“, 2 mal „+“ zeugen auf jeden Fall schon mal davon, dass du hier zumindest meine Geschmacksgrenzen mal wieder ordentlich ausgelotet hast. Die Nr. 2 ist dabei so großartig, dass ich den nach Auflösung vermutlich kaufen werde, während ich die Nr. 4 derart gräßlich finde, dass ich ihn meinem ärgsten Feind nicht vorsetzen würde (Bin schon höchst gespannt, was mich da derart abgeschreckt hat). Auch wenn ich gerne intensiver verkostet hätte, war es trotzdem wieder super und ich werde die nach der Auflösung alle nochmal in Ruhe nachprobieren. Vielen Dank, dass du mich wieder ein ganz Jahr begeistert mit deinen Blind Tasting Challenges gequält hast – Mein Fluchwortschatz und meine Voodookünste würden ohne deinen tapferen Einsatz wirklich verkümmern :ö) Mein Favorit ist die Nummer 2.
  • AE: Wie immer war das nicht einfach und in zwei Fällen zweifle ich immer noch, ob es wirklich alles Whiskys waren, die ich hier im Glas hatte. Auch glaube ich, dass Peter uns hier etwas aus Deutschland mit ins Lineup gemischt hat. Mir hat es aber Spaß gemacht und wie bei jedem Blind Tasting werde ich wahrscheinlich trotzdem wieder weit entfernt von der Realität entfernt unterwegs sein… Mein Favorit ist die Nummer 4.
  • MS: Ich fand die Auswahl gut und passend zum Thema Weihnachten: in der Regel süß und würzig. Es hätten noch etwas (Alkohol-)stärkere Drams dabei sein können und ein regelrechtes Umami-Sherry-Monster hätte mir auch gefallen. Aber kein echter Ausfall dabei. Sehr gut und vielen Dank. Mein Favorit ist die Nummer 5.
  • CS: Puh, das war keine Challenge für mich, so richtig bin ich mit keinem Whisky warm geworden. Die Malts einzuschätzen und zuzuordnen fiel mehr so schwer wie bei keiner Challenge zuvor. 1-3 waren für mich gut trinkbar aber etwas flach, 4 ganz nett, 5 hatte üble Schwefelnoten und 6 war nach der Erfahrung von 5 ziemlich beeinflusst. Aber wie sagt man so schön: neues Jahr, neues Glück! Mein Favorit ist die Nummer 4.
  • RB: Aufregende Challenge mal wieder, lieber Peter! Es war wieder sehr spannend , sich blind durchzukosten und Nase und Zunge zu trainieren. Bin sehr gespannt auf das Endergebnis – und vllt landet ja wirklich der ein oder andere Whisky als Geschenk im Körbchen :) Mein Favorit ist die Nummer 4.

Danke allen fürs Mitmachen!

Vielen Dank für die Proben:
Bacardi / Aberfeldy
Kammer-Kirsch / Benriach
DIVERSA Spezialitäten / Bunnahabhain
Kirsch Whisky / Murray McDavid (Glen Spey)
Schlumberger / Finch
Martin Markvardsen / Highland Park

Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen