Blind Tasting Challenge

8. Blind Tasting Challenge: 8+1 Blogger und das Versteckspiel mit Sherry

Bei der 8.ten Blind Tasting Challenge habe ich meine Kollegen darum gebeten, sich mit Sherry ein wenig an der Nase herumführen zu lassen. Ich habe ein Destillat entdeckt, das mich sehr überrascht hat, aber das habe ich ihnen nicht verraten. Welches Destillat habe ich versteckt? Nun, mal sehen, ob die acht drauf kommen…

Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Was ist das da im Glas? Auf der Hanse Spirit habe ich mich von Hartwig Wenzel inspirieren lassen. Ich habe mich ein wenig umgeschaut und etwas gefunden, das ich den Mitstreitern gerne zeigen wollte. Dann habe ich noch zwei weitere Destillate gefunden, die sie kennenlernen sollten. Ist es Schottland? Vielleicht. Dieselbe Destillerie? Nein! Mehr verrate ich aber nicht. Geschickt habe ich jedem je drei 5cl Sample, die mit Sample #1 – #3 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Welcher gefällt Dir am Besten?
  • Aufgabe 2: Welche Destillerie ist es?
  • Aufgabe 3: Was hast Du im Glas?
    • Typ,
    • Stärke,
    • Produkt?

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

  • MD – ich entscheide mich aus dem Bauch raus für Nummer 2.
  • JB – Meine Favoriten sind #1 und #3 mit leichter Präferenz zu #1, obwohl #3 der objektiv bessere Whisky ist.
  • KD – Ganz eindeutig die #3 – ein Kracher, der mich beschäftigt und Fragen hinterlässt…
  • AE – Ganz klar bin ich hier bei der #3
  • CK – Am besten gefällt mir Nummer 1, weil er schön rund und angenehm zu trinken ist. Danach Nr. 3 wegen der sehr interessanten und ungewöhnlichen Aromen. Nummer 2 finde ich am schwächsten, weil er ziemlich nichtssagend ist.
  • MS – Die Nummer 2 gefällt mir am Besten, da er sich interessant entwickelt
  • JSch – Nummer 3
  • AB – Bester: 3 Am interessantesten aber die 2

So sieht die Zusammenfassung aus:

Auflösung: ein Korn hat sich eingeschlichen

Erkannt hat ihn niemand, aber mit Grain ist man schon recht nah dran. Wer nun aber meint, dass war ein „normaler“ Korn, der hat sich getäuscht – so leicht habe ich es nicht gemacht. Nun hier die Auflösung, welche drei Drams zur Verkostung standen:

  1. Penderyn, Sherrywood, Single Malt Welsh Whisky, 46%, ncf
  2. Heydt, Korn, Edition S11, 35%, SC, 1.204 Flaschen, 29.11.08 / 2019
  3. Benromach, Peat Smoke, Sherry Cask Matured, 2010/2018, 59.9%

Welcher Typ Whisky war es?

Auf Korn ist bei der #2 keiner gekommen. Im entferntesten Sinne könnte man den als Grain durchgehen lassen, aber ein Grain rein aus Weizen ist ungewöhnlich. Ich tendiere hier eher zu „Sonstiges“ und genau deshalb fand ich den Korn so spannend, denn er ist doch recht nah an so etwas wie Whisky dran.

Sample #1

Typ, Stärke und Produkt?

  • MD: ich vermute hier einen Japaner. Destillerie muss ich quasi blind raten, kenne da leider zu wenig. Akashi? Blend, NAS, 43%, Sherry-Casks waren dabei aber auch Mizunara
  • JB: Sample #1 ist entweder ein irischer Pot Still Blend oder ein Blend mit deutlichem Grain-Anteil. Über 40%. Ich dachte erst an den Exotic Cargo von der SMWS, aber der ist kräftiger. Außerdem hat #1 einen deutlichen Beigeschmack von Grain. Ich tippe daher auf den Pearse Lyons Cooper’s Select. Sonst hatte ich noch nichts im Glas, was auch nur annähernd diesen Geschmack hatte. Eventuell ein irischer Pot Still Blend, aber da habe ich keinen Vergleich.
  • KD: Blend, Schottland, 43%. Auf Grund der Weichheit und des Fehlens von auffälligen Einzelaromen sowie der Grain-Note tippe ich auf einen Blend.
  • AE // Typ: Wenn es Whisky ist, würde ich auf etwas Deutsches tippen, was ich aber noch nicht im Glas hatte. Beim ersten Schnuppern war ich noch beim Rum oder Grappa mit speziellem Finish, aber mit der Zeit hat es mich doch eher in die Whisky-Richtung getrieben. / Stärke: 40% / Produkt: Single Malt Whisky (mit einem großen Fragezeichen) / Sherryeinfluss: Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein eher trockener Sherry im Spiel war, allerdings eher im Finish. Vielleicht ein junges Destillat mit kurzem Fino-Finish.
  • CK: Nummer 1 ist meiner Meinung nach ein Schotte, Destillerie ist schwierig, würde auf einen Speysider tippen. Vielleicht Glenfarclas? Ich tippe auf einen Single Malt, 40-43 % aus einem Oloroso Fass.
  • MS: Single Malt, Refill Sherry oder Sherry Finish, 40% Vol., 12yo. Glenfiddich
  • JSch: Im Glas hab ich keinen schottischen Single Malt, vielleicht ein Grain? Oder weit weg Richtung Osten, selbst ein tropischer Malt ist nicht auszuschließen? 43-46% ABV
  • AB: Blended Malt (werte ich als Single Malt)

Tasting Notes

  • PM // N – Litschi und Kirsche. Sehr frisch und leicht alkoholisch an der Nase. Ein wenig ungewöhnlich. Fruchtig. Gibt man ihm ein wenig Zeit, wird er fruchtiger und süßer. Von dem Sherry finde ich nicht viel. Dann erinnert er mich ein wenig an diese weiß gezuckerten englischen Bonbons. / G – Englisches Weingummi, Pfeffer. / F – sehr trocken, Eiche. Ein wenig vom fruchtigen Weingummi kommt nach.
  • MD // Im Geruch hatte ich neben etwas Gras und Getreide einen wahren Obstkorb in der Nase. Mango und Banane stachen für mich raus. / Geschmacklich sehr süß mit Honigbanane und leichten Kräutern und etwas Holz und Räucherstäbchen (Mizunara?). / Im Abgang eine nette Süße, etwas Sherry, etwas Honig, Schokolade und Kaffee.
  • KD // Interessant – Noch weiß ich nicht so recht, wie ich den einordnen soll. In der Nase weich und sanft mit Grapefruit, Erdbeere und Traubenzucker. / Am Gaumen sehr leicht im Antritt – eher am unteren Ende der Alkoholskala. Rund, leicht süß, minimaler Sherryeinfluss aber es fällt mir hier extrem schwer, einzelne Geschmacksnoten herauszuschmecken. / Im Abgang schwingt eine Grain-Note mit, gepaart mit leichter Süße (Sherry?), Traubenzucker und etwas Würze, die hängen bleibt.
  • AE // Ich tue mich mit diesem Sample sehr schwer. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit einem hohen Alkoholwert zu tun haben, ich tippe eher auf 40%, trotzdem wirkt das Sample sowohl in der Nase wie auch am Gaumen recht scharf. In der Nase ist es fruchtig mit Apfel und Beeren, gleichzeit habe ich das Gefühl, dass es noch unreif und zu jung ist, so dass der Akohol noch zu stechend ist. Auch am Gaumen gibt es Äpfel, im Abgang wird es dann eher bitter. Ich habe bewusst das Wort „Sample“ statt „Whisky“ verwendet, weil ich mir bis zuletzt nicht sicher bin, ob es sich wirklich um Whisky handelt.
  • CK // Nase: rote Früchte, Trockenpflaumen, leichte Alkoholnote / Geschmack: fruchtig, cremig. / Abgang: relativ kurz, Erdbeerbowle
  • MS // Nase: etwas muffig / Geschmack: Salbeibonbon, Orangenlikör
  • JSch // In der Nase verhalten, subtil fruchtig, Äpfel, brauner Zucker. Kräuter. Leicht parfümiert, frisches Holz. / Am Gaumen weich und ölig, Gewürze, Ingwer, Pfeffer, Zitrone, Kräuter, frisch bis prickelnd, Salz, gar medizinisch? Eine leichte Rauchnote? / Im Abgang frisch fruchtig, Zitrone, Eiche. Salz. Metall. 

Sample #2

Typ, Stärke und Produkt?

  • MD: Ich war etwas verwirrt auf Grund der Aromen. Zwischenzeitig fand ich ihn so rosinig, dass ich dachte man hätte mir einen Rhum untergejubelt. Letztendlich tippe ich auf einen alten und eventuell schon vor längerer Zeit gebottleten Single Malt von Glen Grant. Single Malt, gebrannt in den 70ern oder 80ern. Mit ü20 gebottled, 40%
  • JB: Sample #2 ist ein Blend mit deutlichem Grain-Anteil. 40%. Ist für mich ein stinknormaler Blend mit leichtem Sherry-Einfluss. Kann alles mögliche sein.
  • KD: Blended Malt oder Single Malt, Japan, 40%. Herkunft ist sehr schwierig – ich tippe nicht auf Schottland sondern auf einen „Welt“-Whisky. Die Weichheit erinnert mich an Japan, das ist jetzt aber mehr geraten als erraten…
  • AE // Typ: Auch hier würde ich wieder auf einen deutschen Whisky tippen. Sollte es doch Schottland sein, wäre ich eher in den Lowlands. / Stärke: 40-43% / Produkt: Single Malt Whisky / Sherryeinfluss: Hier tippe ich auf eine Vollreifung oder zumindest ein langes Finish im Oloroso-Fass. Der Sherry hat dem Whisky auf jeden Fall einen guten Teil seines Profils gegeben.
  • CK : Bei Nummer 2 würde ich auf einen Grain-Whisky tippen. Eventuell ein Girvan? Single Grain mit ebenfalls 40-43%.
  • MS: Blend, 43% Vol., Chivas Regal 12yo
  • JSch: Destillerie – vom Profil her Orkney? HP! Ich glaube fast ich trinke einen RUM! Widerspricht natürlich meiner HP-Therorie. Oder Blended Whisky Sherry Cask. 40-46%. Ich sage Blended Malt (werte ich als Single Malt), Sherry Casks.
  • AB: Blend oder Grain – ich sag mal Grain

Tasting Notes

  • PM // N – Rum Rosinen. Reife Bananen. Sehr leicht an der Nase. Es fehlt der Tiefgang. Aber für einen gelagerten Grain wäre der wohl durchgegangen / G – sehr leicht, ein wenig wässrig. Dann kommt der Sherry zum Vorschein mit dezenten reifen Früchten / F – auch hier sehr leicht und weich. Ein wenig Weihnachtskuchen mit Rosinen.
  • MD // Eine alte Nase für meine alte Nase. Leder, Eiche, Balsamico-Essig und Mon Cherie. Etwas Wachs und Möbelpolitur ist auch dabei. Im Geschmack erst mal alles sehr leicht, ledrig und oldscool. Süß mit Holz, Tabak und Kräutern. Der Abgang ist sehr süß mit viel Honig, Tabak und leichten nussigen Noten und Espresso.
  • KD // Hier ist der Sherry-Einfluss schon deutlich stärker spürbar. In der Nase deutlich würzig mit Noten von schokolierten Kaffeebohnen, Sultaninen, fast verbrannten Dörrpflaumen und kokelndem Eichenholz. / Am Gaumen weicher als der erste, sehr rund und weich ohne hervorstechende Aromen. Eine leichte (Sherry-)Grundsüße sitzt im Hintergrund gepaart mit schokolierten Kaffeebohnen und leichtem Holzrauch sowie Eicheneinfluss. / Im Abgang süß und sehr weich. mit dezenten Eichen- und Eichenrauchnoten am Ende. Auch hier sind wir am ganz unteren Ende der Alkoholskala, dennoch ist der Whisky rund und gut trinkbar ohne groß aufzufallen.
  • AE // Dieser Whisky ist in der Nase sehr angenehm mit viel Süße, roten Beeren und einer dezenten Würze. / Am Gaumen wird es etwas würziger als in der Nase, aber auch hier sind die roten Beeren und die Süße noch sehr präsent. Eine leicht holzige Note schwingt mit, die aber nicht zu sehr im Vordergrund steht. Je länger man ihm Zeit im Glas lässt, desto mehr verwandelt sich der Whisky in roten Fruchtsaft.
  • CK // Nase: nussig, leicht holzig, Milchschokolade / Geschmack: sehr weich bis flach, zarte Eichennoten, Banane, auf der Zunge direkt weg / Abgang: praktisch nicht vorhanden, leicht trocken am Gaumen
  • MS // Nase: Marzipan-/Schokokuchen / Geschmack: sehr weich, Schokolade, Leder, Tabak
  • JSch // In der Nase rauchige und farmy notes sowie eine Meeresbrise, Schiefer, Sand. Karamell, Honig und Heidekraut. Vanille. / Am Gaumen sehr sehr weich. Voller Karamell, Honig und salziger Noten. RUM! / Abgang leichte Gewürznote, viel Süße und leichte Rauchnote.

Sample #3

Typ, Stärke und Produkt?

  • MD: Single Malt auf jeden Fall. Ledaig vlt. 10-12 Jahre, peated, 53-55%, Sherry-Cask
  • JB: Sample #3 ist ein Single Malt mit mind. 50%. Hat mich spontan an Benromach erinnert. Könnte aber auch ein Ardmore oder irgendwas sonstiges halbgetorftes sein. [korrekt! Das ist ein Benromach!]
  • KD: Single Malt aus USA, 53%. Hier lande ich bei einem Single Malt – aber er ist anders. Ob das Schottland ist? Ich vermute eher nicht.
  • AE // Typ: Hier bin ich mir sehr sicher, dass es sich um einen Single Malt Whisky handelt, auch beim Herkunftsland Schottland bin ich mir diesmal sicher. / Stärke: Fassstärke mit knapp über 50% / Produkt: Single Malt Whisky / Sherryeinfluss: Hierbei sollte es sich um eine Vollreifung im Oloroso-Fass handeln, der Sherry hat hier ganze Arbeit geleistet und dem leicht rauchigen Rohdestillat maßgeblich sein Profil gegeben.
  • CK: Bei der Nummer 3 habe ich den Verdacht, dass es kein Whisky ist, daher kann ich mich hier nicht auf eine Destillerie festlegen. Ich glaube, dass es kein Whisky ist, sondern vielleicht Cognac oder Brandy. Zumindest hatte ich bisher noch keinen Whisky im Glas, der so geschmeckt hat. Ich habe mal etwas recherchiert und aufgrund der doch sehr starken Tabaknote könnte ich mir vorstellen, dass die Nummer 3 der Hine Cigar Reserve Cognac ist. Wäre dann ein französischer Cognac mit 40 %.
  • MS: Single Malt, 46% Vol., 12yo. Glenallachie.
  • JSch: Destillerie – Glen Garioch, Glenrothes, selbst ein Longrow Sherry Cask ist denkbar. Ich glaube ein Single Malt, Sherry Cask matured, Scotch. 50-55%.
  • AB: Single Malt

Tasting Notes

  • PM // N – Jetzt wird es torfig. Sherry. Ein wenig metallisch. Kräftiger Alkohol an der Nase. / G – Kräftiger Antritt, scharfer Pfeffer auf der Zunge. Ein wenig Schwefel. Früchte. / F – Ein wenig trocken. Leichte Eiche. Fruchtnoten.
  • MD // Im Geruch etwas schwefelig und rauchig. Dazu Pflaume, dunkle Früchte und etwas Speck. Der Geschmack hat ordentlich Feuer. Etwas Holz, etwas fruchtig und der Alkohol schiebt das ganze gut an. Im Mund wird es ordentlich warm und pfeffrig. Im Abgang ist der Rauch recht deutlich, dazu kommen dunkle Früchte, etwas Schokolade, Espresso und Nuss.
  • KD // Die Intensität nimmt mit aufsteigenden Proben zu. Hier geht es zur Sache! In der Nase mischen sich Rauch und Sherryfass – auch der Alkohol ist deutlich bemerkbar. Relativ trocken und frisch mit Zitrus,
    Zitruskernen, Rhabarberkuchen, Trester und, ja, trockener Sherry. / Am Gaumen deutlich trockener Antritt mit Wumms – sowohl der Sherry als auch der Alkohol sind deutlich kräftiger und dominanter. Dezenter Rauch (der schwer einzuordnen ist), süßer Trester mit der Trockenheit der Traubenkerne, Rhabarberkuchen, Sultaninen für die Basissüße, etwas Eiche und einen Hauch von Lebkuchengewürz dazu. / Im Abgang kräftig und lang mit einer Mischung aus trocken und süß, leichter Rauch und etwas Würze.
  • AE // Dieser Whisky ist deutlich intensiver als die beiden vorherigen Samples. Eine ausgeprägte Würze in der Nase wird mit einem leicht Speckaroma kombiniert. Dabei wirkt der Whisky trotzdem noch recht süß. / Am Gaumen wird die ausgeprägte Süße dann noch deutlicher mit viel Karamell, Rosinen, roten Früchten und einer guten Portion Würze. Auch hier kommt der rauchige Speck wieder durch, allerdings mit leichter Verzögerung, dafür bleibt er im Abgang länger erhalten. Zum Ende hin kommt noch eine ausgeprägte Nussigkeit zum Vorschein, die sehr lange hängenbleibt.
  • CK // Nase: sehr intensiv, Tabak, altes Leder, etwas Honig / Geschmack: kräftiger Antritt, Holz, cremig, alkoholisch, dunkle Früchte / Abgang: lang, trocken
  • MS // Nase: staubiger Dachboden, etwas stechend / Geschmack: leichtes Prickeln, süß, muffig, würzig
  • JSch // In der Nase Sherry und Rauch, auch dreckige und maritime Noten. Harz, Tannennadeln, Lagerfeuer und so etwas wie Lack. Pfeffer, Rauch, Eiche. / Am Gaumen wesentlich mehr Rauch, Umami, richtig dreckig! Sherry, fetter Rauch und Lagerfeuer. Harz, Lack, Salz, Grillfleisch, Schwefel, sehr intensiv! / Im Abgang verbranntes Steak, Chutney, Schwefel! Salz, eingelegte rote Früchte.

Fazit

Und das meinten die Teilnehmer:

  • MD – Schwierig, schwierig. Der Stil des zweiten Destillats passt mir besser, dafür ist der erste sehr fruchtig und nett und der dritte, mit seiner Fassstärke, dem starken Sherry-Einfluss und dem Rauch…ich fand sie diesmal alle gut
  • JB – Sample #1 hat einen sehr interessanten, einzigartigen Geschmack. Fast schon likörartig, Gummibären aus Echtfruchtsaft. Sample #2 ist ein recht langweiliger, sanfter Whisky. Nummer drei ein leicht getorfter, schöner Whisky mit Sherryeinfluss. Meine Favoriten sind #1 und #3 mit leichter Präferenz zu #1, obwohl #3 der objektiv bessere Whisky ist.
  • KD – Wie empfinde ich den Einfluss von Sherry bei den drei Proben
    Der Sherryeinfluss nahm von Probe 1 bis Probe 3 kontinuierlich zu. Beim ersten Whisky ist er nur sehr dezent wahrnehmbar, beim zweiten etwas deutlicher und beim dritten war ein sehr trockener Sherry im Spiel, der sehr intensiv seine Trockenheit hinterlässt. Hier wird auch die Fassart mit einen Einfluss haben – aber die zu erraten stand ja nicht im Pflichtenheft
  • AE – Ganz klar bin ich hier bei der #3, die sehr intensive Noten und leichten Rauch bietet. #2 ist zwar etwas dünn und auch nicht besonders spannend, lässt sich aber sehr gut trinken. #1 hätte ich lieber in der Flasche gelassen. Bei #1 tippe ich auf eine deutsche Destillerie, kann aber keine bestimmte benennen. Auch die #2 könnte aus Deutschland stammen, je mehr ich den Whisky wirken lasse, desto eher tendiere ich aber zu Auchentoshan. Bei #3 tippe ich auf einen Ballechin.
  • CK – Den Sherry-Einfluss empfand ich bei der Nummer 1 spürbar, aber sehr gut eingebunden. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um eine komplette Sherryfass-Reifung handelt. Bei der Nummer 2 habe ich kaum Sherry entdeckt, so dass ich hier von einem kurzen Finish in Sherryfässern ausgehe. Bei der Nummer 3 überlagert die Tabaknote für mich fast alles. Ich weiß auch nicht, ob Cognac in Sherryfässern lagert, aber hier finde ich den Fasseinfluss vom Holz her sehr präsent. Würde hier auf ältere Sherryfässer tippen. Insgesamt für mich bisher die schwierigste Challenge.
  • MS – Ich fand es sehr kniffelig, da keiner ein typischer Sherry-Vertreter ist. Bin sehr gespannt auf die Auflösung.
  • JSch – die Nummer 2 hat mich fertig gemacht. Das ist unfair. Mein allererster Gedanke war Rum, dann hat mich die Vernunft erreicht, dann hab ich meine HP Assoziationen gehabt und dann ist er mir „zu geschmeidig“ für HP vorgekommen.

Den Korn habe ich mit einer Fassprobe mit 45% (nicht das hier genutzte offizielle Release) bei meinem Schottlandtrip dabei gehabt. Auf Korn ist keiner gekommen. Grain meinten die meisten. Aber nachdem ich aufgelöst habe, waren alle sehr erstaunt und positiv überrascht. Sowohl der Penderyn wie auch der Benromach sind zwei sehr „eigene“ Charaktere. Entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Beides keine „Alltags-Whiskys“. In Kombination mit Sherry habe ich es meinen Mitstreitern also nicht leicht gemacht. Und einer hat sogar Benromach erkannt! Hut ab!

Danke allen fürs Mitmachen!
Vielen Dank an Andrea Caminneci/Schlumberger und Dirk Wingen/Heydt für die Proben!

Die restlichen Challenges könnt Ihr hier nachlesen