Blind Tasting Challenge

28. Blind Tasting Challenge – Versteckspiel

Die erste Challenge in 2022 hat es gleich so richtig in sich. Ich habe EINEN schottischen Single Malt in einer Gruppe von vier Whisk(e)ys versteckt. Sonst gab es nicht viele Hinweise von mir. Hat jemand einen richtigen Tipp abgegeben oder vielleicht sogar Abfüllungen oder eine Destillerie erkannt? Es waren jetzt auch nicht alles Whisk(e)ys und bis auf den Schotten war ich mir sicher, dass die noch keiner probiert hat. Passend zu Ostern…. dachte ich so…. Aber ob meine Mitstreiter von dem Versteckspiel auch so begeistert waren, kannst Du in der Zusammenfassung rausfinden.

 Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Ein schottischer Single Malt ist unter den vier Proben versteckt. Welcher es ist und ob sie die anderen Proben einem Land oder vielleicht sogar einer Destillerie zuordnen können, wollte ich noch wissen? Diese Runde ist etwas für die Kenner und erfahrenen Weltenbummler. Kennen sich die Teilnehmer gut genug aus? Erkennen sie die Unterschiede ? Geschickt habe ich jedem je vier 5cl Sample, die mit Sample #1 – #4 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Was hast Du im Glas (Typ, Stärke, Produkt)?
  • Aufgabe 2: Welcher der Whiskys gefällt Dir am Besten? (das war vielleicht etwas fies…)
  • Aufgabe 3: Aus welchem Land und aus welcher Destillerie kommen die Proben?

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

Auflösung – Welche „Whisk(e)ys“ waren es?

Die vier Destillate stammen von verschiedenen Herstellern. Und hier nun die Auflösung:

  1. Cognac Frapin, Château Fontpinot XO, Single Vineyard Cognac, 41%, ca. 85.- EUR
  2. Kamiki, Japanischer Blended Malt Whisky, Finished in japanischen Zedernholzfässern, 48%, 0.5l, ca. 50.- EUR
  3. Glendalough, Irischer Single Malt Whiskey, 7yo, Mizunara Cask Finish, Batch 001, 46%, ca. 77.- EUR
  4. anCnoc 2009, Single Malt, 46%, ca. 57.- EUR

Und hier noch ein paar Details und Rahmenparameter in Kurzform.

Frapin

Lese, Destillation und Lagerung erfolgen allesamt ausschließlich auf dem Schlossgut Château Fontpinot. Das Traubenmaterial ist zu 100% Grand Champagne, ausschließlich aus eigenem Anbau. Die Erne erfolgt relativ früh, um mehr Säure zu bewahren > Säure wichtig für die Stabilität (Hygiene), da kein Sulfit eingesetzt werden darf! Vergärung erfolgt inkl. der malolaktischen Gärung. Die erste Destillation erfolgt mit der Feinhefe. Die Reifung erfolgt in trockenen Kellern (höhere Aromenkonzentration) in Limousineichenfässern für 15 bis 20 Jahre.

Kamiki

Der erste Whisky mit japanischem Zedernfass Finish. Zunächst Reifung für mindestens drei Jahre in Ex-Bourbon-Fässern aus Amerikanischer Eiche. Dann Finish in neuen, nicht verkohlten Fässern aus japanischem Zedernholz der Region (Yoshino Sugi – Zeder). Die japanische Zeder ist sehr geschmacksintensiv, daher werden 1.000 L Fässer verwendet. Das Finish beträgt maximal 3 Monate (in den Sommermonaten kürzere Reifung als in den Wintermonaten. Blend aus seltenen japanischen Malt Whiskys und feinsten Malt Whiskys aus aller Welt, verschmolzen mit reinstem Quellwasser. Nicht kühl filtriert.

Glendalough

3fach destilliert in Pot Stills, nicht kühl gefiltert. Alkoholgehalt bei Fassabfüllung ca. 64% vol. Single Malt Whiskey zunächst über ca. 7 Jahre gereift in Ex- Bourbonfässern, anschließendes Finish über 6 bis maximal 12 Monate in seltenen Mizunara Eichen-Fässern (500L, Level 3 charred). Das außergewöhnliche Holz von der japanischen Insel Hokkaido wird aufwendig zu Fässern geküfert; es ist besonders spröde, so dass es viel Geschmack an den Whiskey abgibt. Dadurch ist auch der Angel‘s Share, die Verdunstung während der Reifung, besonders hoch.

Ein Mizunara-Fass kostet 3.000€, ein Bourbon-Fass hingegen ca. 150€. Nur eine einzige Küferei verkauft diese besonderen Fässer. „Mizunara“ bedeutet „Wassereiche“, sie benötigt 3 Jahre zum Trocknen. Amerikanische Eiche trocknet knapp 1 Jahr oder wird sogar im Brennofen getrocknet.

anCnoc

anCnoc kommt aus der Knockdhu Distillery. Dieser Scotch wird nicht kühl filtriert, was ihm seine natürliche Farbe verleiht. In zwei kupfernen Pot Stills gebrannt, anschließend Kühlung in einem gusseisernen Worm-Tub. Über 12 Jahre gereift in Ex-Bourbon Fässern aus amerikanischer Eiche sowie Ex-Sherry Fässern aus Spanischer Eiche mit anschließender Vermählung (= vatting).

Aus welchem Land kommen die Drams?

Und das meinten meine Kollegen, aus welchen Ländern die Drams waren…

Versteckspiel - Land

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur noch die Zusammenfassung.

Favorit

Versteckspiel - Favorit

Wertung

Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag)
ook, muss ich aber nicht haben
trifft nicht meinen Geschmack
Versteckspiel - Wertung

Sample #1

Stärke und Produkt?

  • AM: Single Malt Whisky, könnte sogar ein Einzelfass sein. Tippe auf 45% abv. Würde ich nach Schottland verorten. / Bewertung: o
  • PS: Je länger ich den Dram im Glas hatte, desto mehr stach mir der Old-Bottle-Flavour in die Nase. Das Alter des Whiskys selbst scheint nicht soooo hoch zu sein. Ich tippe daher auf 12-15 Jahre. Das Bottling würde ich aber auf die 80er tippen. Wegen der Highland-Würzigkeit und dem deutlichen grünen Apfel würde ich auf die Tomatin Brennerei tippen. ABV: 48%. Bourbon-Fass + Sherry Finish. Wertung: +, frischer, fruchtiger Brennerei-Charakter trifft auf OBF und dessen olle Sherry-Muffigkeit, sehr ungewöhnlich, sehr oldschool, aber echt gut.
  • KD: Single Malt, Stärke: 46%, Produkt / Land / Destillerie: Single Malt / Deutschland / Slyrs? Bewertung: –
  • MS: Single Malt; Stärke: 40%; Produkt: Mackmyra MACK (Schweden); Bewertung: o
  • AE: Mir kommt dieser Whisky sehr bekannt vor. Ich tippe auf einen jungen Single Malt Whisky ohne Altersangabe mit 46% und einem Sherry-Finish. Land/Destillerie? Schweiz/Seven Seals Wertung: +; Würde ich kaufen, wenn er in der Range bis max. EUR 60,- liegt.
  • KK: Fassart: Könnte ein Recharred Red Wine Cask gewesen sein. Stärke: 48%; Alter: 6y; Bewertung: o; Starward (Australien)
  • LK: 40%, Malaga-Fass. Länder raten ist etwas was mir überhaupt nicht liegt, das wird witzig! Ich behaupte mal Irland. Der Grundcharakter ist sehr mild und leicht.
  • TW: Armagnac [nah dran!] aus Frankreich [JA! Glückwunsch] mit 40% Vol., Destille kann ich da nur raten: Chateau Laubade . Bewertung: + (60€)
  • SU: Ich vermute, der Whisky hat 40-43% und das ist auch schon alles, was ich ernsthaft darüber sagen kann. Alles andere an ursprünglichen Noten ist durch die vermutlich lange Lagerung in der Flasche vollkommen untergegangen. Aus welchem Land der kommt, ist daher unergründlich. Vielleicht ein alter Blend aus Schottland? Vielleicht auch irgendwas anderes. Irgendein Whisky jedenfalls, der schon einige Jahre in der Flasche verbracht hat. Der ist aus meiner Sicht nicht erratbar. Wie ich den Whisky finde? Furchtbar (-)
  • WG: Single Malt, 43%, Sherry Cask, 10 Jahre, Bewertung: + (40 Euro), Tipp: Irland, West Cork

Tasting Notes

  • PM // N: Weinbrand, rund und ausgewogen. Die Trauben blitzen etwas durch. Alte Ledersessel kommen mir in den Sinn. / G: Fruchtig und ein wenig wie süßer Hustensaft. / A: leichte Schärfe und dann etwas Traubentrester und leichte Würze.
  • AM // Nase: Relativ süße Nase. Steinobst. Pfirsich, Aprikose, Birne. In der zweiten Nase kriege ich etwas mehr Säure mit rein, erinnert mich an Umeboshi und Shisoblätter, dazu Süßholz. / Zunge: Auf der Zunge nicht ganz so süß, wie die Nase vermuten lassen würde, aber dafür eine schöne ausgewogene Süße mit einer Balance aus Frucht und Honig. Gegen Ende kommt auch das Fass ein bisschen mehr raus. Insgesamt aber nicht allzu komplex. / Abgang: Relativ lang und würzig
  • PS // süß-fruchtig-würzig, Wiesenkräuter, grüner Apfel, etwas Zitrone, Orangenschale, deutlicher würziger Sherry, dahinter Vanille und Karamell, etwas Leder und leichter Muff, im Mund süß-fruchtig-muffiger Staub, trotzdem schön rund, über allem liegt old-bottle-flavour
  • KD // In der Nase oxidierte alte Birne und Kirschwasser, kombiniert mit Eichennoten. Am Gaumen eine sehr seltsame Note im Antritt, oxidiertes, leicht saures Obst und komische Eichenwürze, näher kann ich das nicht definieren. Im Abgang deutlich angenehmer, deutlich süß mit Karamell. Das erinnert mich an deutschen „Obstlerwhisky“.
  • MS // N: malzig, dezenter Rauch (eher Holzrauch als Torf), Frucht: Birne, Papaya / G: leichtes Prickeln, dezente Säure, Vanille, würzige Noten, Süßholz / A: warme Zitrone mit Ingwer und Honig
  • AE // Das erste Sample kommt sehr intensiv süß daher, wobei Honig und Karamell sehr deutlich im Vordergrund stehen. Dazu kommen auch noch dunkle Fruchtaromen. Ich glaube, dass hier ein Sherry-Fass zum Einsatz kam, allerdings würde ich nur auf ein Finish tippen. Am Gaumen bleibt es süß, dazu kommen aber wieder dunkle Beeren und nun auch deutliche Würzaromen. Letztere ziehen sich auch in den Abgang hinein.
  • KK // Nase: Die erste Nase sagt mir, dass hier ein Cognac/Brandy/Armagnac-Fass im Spiel sein könnte. Aber auch eine typische Bourbon-Note meine ich zu riechen. Aber auch nach einer Weile habe ich immer noch diese typische Armagnac-Nase, was mich immer so ein bissel an die Dentagard-Werbung mit dem Biber in der 90ern erinnnert. / Gaumen: Ein sehr herber Grundton bildet sich im Mund. Ziemlich mild. Würzig. Und trocken. Eine kräftige Maggi-Note bekomme ich noch. / Abgang: Hält sich relativ lange. Lässt einen trocken Gaumen zurück. Auch hier Maggi und vielleicht Liebstöckel.
  • LK // Nase: Feuchter Lack, Frische Wäsche oder Leinen, Holz, Marzipan, rote Kirschen und Äpfel, duftende Blüten. Dann Süße: Karamell, weiße Schoki, es kommt Laugengebäck, mit der Zeit Blaubeeren, Sahne and Mürbeteig. / Geschmack: Mild, süß, vielfältige warme Gewürze, Birnensaft, Äpfel, rote Trauben, Peanutbutter & Grape Jelly. Warm und dann eine plötzliche Frische. Mittlerer / Abgang mit Süße von Honig und Aprikosen.
  • TW // Nase: Süß, voll, reife helle Frucht, Brioche, Minze, Zarbitterschokolade, erinnert vom Profil sehr an einen Armagnac oder Cognac [JA!] / Gaumen: Fruchtig, Ledrig, gut eingebundener Alkohol, schönes Wechselspiel von Süße und Säure auf der Zunge. Gefällt mir gut. / Finish: Super trocken, mittellang mit etwas Frucht
  • SU // Dieser Whisky hat schon im Geruch einen ordentlichen Old Bottle Flavour: viel Staub, eine feuchte Kellertreppe, der Luftzug einer einfahrenden U-Bahn – Dazu kommen in der Nase altes Holz und ein Hauch Rosinen. Mehr nicht. / Im Mund ist der Dram dumpf und dunkel, mit pfeffriger Schärfe, Staub, kaltem Kaffee, Nougat und Walnussschalen – Dominiert vom Old Bottle Flavour, mit nur wenig anderen Noten. / Im Abgang mittellang und pfeffrig, mit Walnussschalen und Muff
  • WG // Betörender Kirschduft, Mon Cherie auf der Zunge, blitzesauberer Alkohol und leicht bitter im Abgang

Sample #2

Stärke und Produkt?

  • AM: Ich glaube, hier versucht Peter uns hinters Licht zu führen. Ich denke, das hier ist der Schotte und tippe auf Aqua Vitae von Lindores Abbey. 40% Abv. Bewertung: Ich bin mir nicht sicher. Würde fast sagen, das ist so skurril, dass es schon wieder gut ist (+).
  • PS: So außergewöhnlich und komisch, dass mir sofort ein ganz spezieller WhiskEy in den Kopf kam, den ich Ende 2020 schonmal probiert habe. Ich tippe daher auf den Dingle (5th Small Batch Release, o.Ä). Meine Notes vom Dingle und deiner Whisky-Probe 2 sind nahezu deckungsgleich. Ich bin gespannt, ob das stimmt. Wertung: -, sehr weird und ungewöhnlich für einen Whisky. Es gibt bestimmt Liebhaber, die das toll finden, ich find’s nicht besonders.
  • KD: Single Malt, Stärke: 50%, Produkt / Land / Destillerie: Schweden – Mackmyra oder BOX Bewertung: o
  • MS: Single Malt; Stärke: 43%; Produkt / Herkunft: St. Kilian (Deutschland); Bewertung: o
  • AE: Wieder ist es ein junger Single Malt Whisky, ich tippe auf vier Jahre und knappe 55%. Das Fass könnte mit Marsala vorbelegt sein. Land/Destillerie? Deutschland/Feinbrandmanufaktur Erik Brabant (Rose Valley) Wertung: +; Dürfte in einem Preissegment um ca. EUR 60,- liegen.
  • KK: Fassart: Sherry und Oloroso Casks; Stärke: 46%; Alter: NAS; Bewertung: o; High Coast (Schweden)
  • LK: 40%, Bourbon und Virgin Oak. Skandinavien, ich hatte diese Note irgendwie bis jetzt nur bei Whiskies aus der Region.. Ich sage einfach mal Schweden. Ohne jetzt ins Sortiment zu schauen.. vielleicht High Coast?
  • TW: Single Malt, 55% Vol.+; Land: Deutschland: (ich habe aber nicht den geringsten Schimmer) Brennerei: St. Kilian (wegen der kleinen Fässer); Bewertung: o – OK
  • SU: Ich würde den Whisky im Bereich 43-46% einordnen und nicht nach Schottland schieben. Lange hab ich überlegt, ob das ein Ire oder ein Inder sein könnte, würde mich dabei aber auf Ersteres festlegen: Irland. Brennerei? Nicht den Hauch einer Ahnung. Ich fand den Whisky ok (o), muss den aber nicht zuhause stehen haben.
  • WG: Single Malt, 46%, Bourbonfass 8-10 Jahre. Bewertung: + (40 Euro); Tipp: Schweden, Mackmyra (Svensk Rök)

Tasting Notes

  • PM // N: Nach dem Öffnen der Flasche habe ich mich mit dem schwer getan. Sehr parfümiert und extreme Aromen. Jetzt hat er in der Flasche etwas Luft bekommen und ist deutlich symphatischer. Aber die Zeder ist noch deutlich wahrnehmbar und kommt jetzt auch wieder in die Parfümregion. / G: grübel… auch sehr „parfümiert“. Ungewohnte Aromen. Werde ich nicht warm mit. / A: ein wenig scharf und das seltsame Aroma bleibt.
  • AM // Nase: Was für eine fiese Nase. Riecht wie „Juicy Fruit“ Kaugummi. So eine wirklich seltsame, künstliche Fruchtnote. Schaumbanane ist auch noch dabei. Sobald ich hinter diesen Fruchtquatsch komme, bilde ich mir auch irgendwie eine fleischige Umami-Note ein. Dann Handcreme und was mineralisches, so in Richtung Steinmehl. Die zweite Nase hat dann viele Kräuter, Salbei und Lavendel vor allem. Riecht ein bisschen wie in so einem Seifenladen am Mittelmeer. / Zunge: Was zur Hölle ist das denn? Die Zunge ist nicht ganz so fies künstlich, fruchtig, aber auf eine komplett andere Art seltsam. Schmeckt wie Seife, oder so Badewannenbomben, Kräuter… allen voran Lavendel, und Nelken… wird dann nach hinten raus würzig und regelrecht scharf mit einer Zimt-Chilli-Schärfe. Kennt jemand noch Schwester S und das Rödelheim Hartreim Projekt? Wie war die Zeile? „Ich möchte‘ dein Badewasser saufen!“? Ich glaub, das hier ist das Zeug. Wie Peter daran gekommen ist, lass ich mal dahingestellt. Will ich gar nicht wissen. / Abgang: Trocken, mittellang, sehr würzig.
  • PS // Senfgurken, Moskau-Mule, Dill, Zwiebeln, Essig, Tomatensalat, Heu, Kompost, dahinter etwas süß-würziges (Karamell?, Zimt?), Kokos, im Mund wieder würzig süß, Dill, eher Gin als Whisky, komische Viskosität, fast leicht körnig/pulverig, etwas Rauch im Abgang und Benzin
  • KD // Ikea, ich komme! In der Nase frisch ausgepacktes „Flatpack“-Möbelpaket zum Selbstaufbau mit Sägespäne, Vanille, Muskat und Zimt. Am Gaumen ebenfalls frische, harzige Holzspäne (Fichte!) gepaart mit prickelndem Alkohol und sherbet lemons. Im Abgang Eichenharz gepaart mit Sahne Muh-Muhs.
  • MS // N: malziges Bier, kalte Holz-Asche, leichte Zitrusnoten, alter Holzschrank mit gestärkten Tischdecken darin, Blumenvase / G: Gewürze, weiches, öliges Mundgefühl / A: Nelken, Pfeffer, leicht künstliche Note
  • AE // Auch die Nase vom zweiten Whisky kommt mir wieder sehr bekannt vor, obwohl ich vermutlich wie immer total daneben liege. Süße, helle Früchte, Honig und vor allem Marzipan strömen aus dem Glas. Am Gaumen ist die Mandelnote noch stärker ausgeprägt, während die Fruchtigkeit etwas mehr in den Hintergrund tritt. Gleichzeitig ist frischer Lebkuchen zu erkennen. Süße und Marzipan ziehen sich dann bis in den Abgang hinein.
  • KK // Nase: Uff, aus einem Spind geholte, jahrelang getragene Wattejacke vom Bau (und ich weiss, wovon ich rede…). Wird aber erträglicher mit der Zeit, bleibt aber eigentümlich. Ziemlich muffig. / Gaumen: Am Gaumen wesentlich angenehmer als in der Nase. Britzelt ein wenig im Mundraum. Ich meine auch eine leichte Rauchnote zu schmecken, die trocknend auf den Gaumen wirkt, aber auch hier ist eine gewisse Muffigkeit nicht zu verleugnen. / Abgang: Mittellanger und angenehmer Abgang.
  • LK // Buchweizen, Hafer, Mahagoni-Holz, Rindenmulch, Mais, sehr einzigartig. Haselnüsse. Recht “änderungsresistent”, verändert sich über die Zeit wenig. Nussig, dunkel, holzig, Walnüsse und Öl, sehr geschmeidig und lecker / Geschmack spiegelt gut die Nase wieder. Kaum Frucht o.ä. / Kurzer Abgang mit schwarzem Pfeffer und Holz.
  • TW // Nase: Süß, jugendlich, Zitrus, Binrnenschale, Holz > riecht nach Reifung in kleinen Fässern / Gaumen: kräftig, süß, leicht metallisch, wenig Komplex / Finish: Eher Kurz, eine angenehm mineralische Note bleibt.
  • SU // In der Nase gibt es zuerst heftig Kaugummi, künstliche Fruchtsüße und Blumen. Handwärme nimmt ihm dann die Süße und bringt dafür Schärfe. / Im Mund Rosenblätter, helles Holz, Zimt, Hopfen, Löwenzahn, Olivenöl und Marzipan / Der Abgang ist eher kurz und minimal metallisch, mit Pfeffer und Mandeln, holzig bitter
  • WG // Sweet peat is made of this! Honig und Rauch.

Sample #3

Stärke und Produkt?

  • AM: Das könnte jetzt wieder ein Whisky sein. 42%. Ich behaupte einfach mal Deutschland oder vielleicht eine Ire [jup!]. / Bewertung: o
  • PS: Die frische Fruchtigkeit (grüne Äpfel, Birnen, Ananas) und Malzigkeit deuten auf einen modernen Whisky hin. Die leichten alkoholischen Fehlnoten auf eine noch junge und unerfahrene Brennerei. Der starke Holzeinfluss (Moschus, Zucker, Vanille) soll das überdecken, schafft es aber nicht ganz. Alles in allem bekomme ich schwere nordische Vibes (Dänemark, Schweden). Welche Brennerei kann ich nicht sagen. Bourbon-Fass + vielleicht noch was ganz außergewöhnliches? 43% Wertung: o, der Geschmack ist auf den ersten Blick besser als der Geruch, trotzdem stören die alkoholische Fehlnoten und verderben den Spaß und den Gesamteindruck
  • KD: Single Malt, Stärke: 43%, Produkt / Land / Destillerie: Japan, Blend. Bewertung: o
  • MS: Single Malt; Stärke: 40%; Produkt / Herkunft: Schottland; Bewertung: o
  • AE: Wieder ist es meiner Meinung nach ein junger Whisky mit vielleicht drei oder vier Jahren. Ich denke, es handelt sich um eine Fassstärke mit ca. 46%. Land/Destillerie? Hier bin ich unsicher, glaube aber, den Schotten gefunden zu haben. Ich tippe auf eine der jungen Destillerien aus Schottland, hier würde ich allerdings nur raten, dass es ein Lindores Abbey ist. Wertung: o; Hier wäre ich unsicher, ob ich zuschlagen würde. Für runde EUR 35,- ist das ein schöner Whisky, mehr wäre er mir nicht wert.
  • KK: Fassart: Bourbon Cask; Stärke: 50%; Alter: 10y; Bewertung: o; Glenturret/Ruadh Maor (Schottland/Highland)
  • LK: 43%, Bourbon mit X-Fill Sherry Finish. Ich lehne mich einfach weit aus dem Fenster und sage der ist aus Schottland, wobei so wirklich “Schottisch” keiner davon schmeckt
  • TW: Single Malt, 46% Land: könnte aus Schottland kommen; Brennerei: vielleicht Lindores Abbey. Bewertung: o ok, muss ich aber nicht haben.
  • SU: Ich würde dem Whisky etwa 50% Alkoholgehalt geben und ihn einfach mal nach Schottland packen. Dies aber auch nur im Ausschlussprinzip, weil 1 nicht erkennbar ist und 2 sowie 4 nicht nach Schottland zu gehören scheinen. Könnte mir hier auch gut einen Japaner vorstellen Brennerei? Irgendein Highland Whisky, Balblair oder Brackla vielleicht. Nehmen wir Balblair. Der Whisky gefällt mir richtig gut (+), weil er auch genau mein Beuteschema ist. 60-80 € würde ich für den ausgeben.
  • WG: Single Malt, 48%, Refill Sherrycask, 5 Jahre; Bewertung: + (45 Euro); Tipp: Ist das der Schotte? Irgendwie am ehesten vom Profil her. Wo packen wir den hin? Die Lowlands? Eine neue Destille vielleicht? Ailsa Bay?

Tasting Notes

  • PM // N: Fast schon eine Maggi-Note. Sehr würzig. Gartenkräuter vor allem Maggikraut. / G: Würzig. Ein wenig Grappa. / A: Etwas Weingummi.
  • AM // Nase: Kommt irgendwie „brotig“ daher. Erinnert mich an diese Vollkornbrötchen, die auch Rosinen drin haben und ein bisschen auch an Kaninchenstreu. Eine schöne Mischung aus Getreide und Süße. Getrocknete Datteln im Speckmantel – allerdings ist der Speck weder geräuchert, noch richtig knusprig, sondern leider eher so labbrig. Dazu mineralische Noten, wie Kalk oder Kreide. Nach hinten raus kommt dann auch wieder diese Fruchtsüße durch, die ich schon bei Nummer 1 hatte. Allerdings ist die Birne etwas mehr im Vordergrund. / Zunge: Eher dezent, braucht einen Moment, bis die Aromen durchkommen. Schöne Honigsüße, dazu dezente Holz- bzw Harzaromen, so ein bisschen wie auf einem Waldspaziergang nach dem Regen. / Abgang: Eher unspektakulär. Da passiert nicht so richtig viel, und wirklich lang ist er auch nicht. Schade.
  • PS // Herren-Parfüm, Moschus, altes trockenes Holz, Staub, Vanille, Zucker, Frischkäse-Frosting, Sahne, intensives Holz, Verdünnung/Azeton, im Mund süß-fruchtig, Ananas, Vanille, Zucker, Malz, trotzdem stören komische alkoholische Fehlnoten (metallisch, Azeton)
  • KD // In der Nase im Vergleich zu den ersten beiden Whiskies sehr verhalten. Etwas Vanille und Frühlingsblumen. Im Gaumen weich und rund, sanft, ölig mit Vanille, Käsekuchen und einer Prise Ingwer. Im Abgang weich, rund, samtig, vanillig und blumig mit leichter Süße. Das erinnert mich an japanische Smoothness…
  • MS // N: fleischig, Holz, leicht minzig, blumig / G: weich, glatt, flach / A: dezentes Prickeln
  • AE // Wieder gibt es viel Süße mit Zuckerwatte und Honig. Dazu kommen viel Vanille, gelbe Früchte und eine leichte Sahnigkeit. Geschmacklich steht ebenfalls zunächst die Süße im Vordergrund, auch hier kommt dann eine helle Fruchtigkeit hinzu. Das scheint mir auf jeden Fall ein Bourbon-Fass zu sein.
  • KK // Nase: Hier ist die erste Nase ziemlich konventionell, was aber nicht heisst, dass sie unbedingt schottischen Ursprungs sein muss. Auch nach einer gewissen Zeit atmet der Whisky noch sehr verhalten. / Gaumen: Geschirrspülmittel ist mein erster Eindruck. So wie jenes riecht meine ich es zu schmecken. Schräg. So richtig weiss ich nicht, was ich da noch schmecke. Mit der Zeit vernehme ich eine kräutrig-mentholige Note. Mit einem Schuss Citrus. / Abgang: Verbleibt lang an den Wangeninnenseiten. Hinterlässt einen trockenen Mund.
  • LK // Roggenbrot, Hefe, Politur oder Lack, sehr viel Holz, ein gewisser Touch Ester, Zitrusabrieb von Zitrone und Orange, ein wenige Basilikum, Oat Biscuits und eine Brise salzige Seeluft / Erstaunlich süß, leichter Rauch, etwas mehr Alkohol, Holz, Himbeere, Limettenabrieb, Honig, Apfel, Frische, Salz. / Mittlerer Abgang mit Salz und See.
  • TW // Nase: Schmeichelt der Nase, sehr eigen, kräutrig, süß, frisch, blumig, leichte Zitrusnoten / Gaumen: Abgefahrenes Mundgefühl, der Brand wirkt super leicht, fast schwerelos. Geschmacklich eher herb, leicht Scharf auf der Zunge mit dunkler Schokolade, aber auch etwas Grapefruitabrieb. / Finish: Medium, etwas Waldhonig
  • SU // Mir springt sofort eine richtig klassische Bourbon Cask-Note aus dem Glas entgegen: Vanille, Limette, Eukalyptus, Kirschen und Zitronengras. / Im Mund dann ordentlich Vanille, Nougat, angebranntes Toast, morsches Holz, Zitrone und Nüsse / Im Abgang lang, mit einer eleganten Bitterkeit und leichter alkoholischer Schärfe
  • WG // Fruchtig und aromatisch, getreidig und weich mit einem Hauch Rauch.

Sample #4

Stärke und Produkt?

  • AM: Schmeckt nach Sherryfass. Könnte ein Whisky sein. Den Charakter erkennt man leider nicht so richtig, dafür ist das Fass zu dominant. Würde sagen, dass ist irgendwas vom Druiden, aber nicht aus Schottland. Das würde ich irgendwie nach Skandinavien verortet. / Bewertung: o
  • PS: Der Obstler-Geschmack und das völlig überfrachtete Virgin-Hobbykeller-Sperrholz-Fass schreien förmlich „deutsche Brennerei“. 40%. Sehr jung, vielleicht 4 oder 5 Jahre. Weil es sehr viele kleine Brennereien in Deutschland gibt, die sich an Whisky versuchen und derart scheitern, ist es schwierig eine zu benennen. Ich sag trotzdem mal „Blaue Maus“. Wertung: -, das hat nichts mit Whisky zu tun, ganz furchtbar
  • KD: Single Malt, Stärke: 52%, Produkt / Land / Destillerie: Schottland [Treffer!], Speyside, trockene Sherryreifung Bewertung: o
  • MS: Single Malt; Stärke: 40%; Produkt / Herkunft: Langatun (Schweiz); Bewertung: –
  • AE: Auch hier dürfte es sich um einen jungen (NAS) Whisky handeln. Ich tippe auf ein Sherry-Fass, vielleicht sogar Granatapfelwein mit einer Fassstärke, die bei knapp 60% liegen dürfte. Land/Destillerie? Israel/Milk&Honey Wertung: o; Wenn meine Vermutung stimmt, dann sollten wir hier bei ca. EUR 75,- liegen, was mir etwas zu viel für diese Abfüllung wäre.
  • KK: Fassart: Bourbon Cask; Stärke: 48%; Alter: 5y; Bewertung: o; Staunning oder Fairy Lochan (Dänemark)
  • LK: 48%, Weinfass – Tendenz Rotwein ? Könnte mir ansonsten auch einen temperamentvollen Sherry vorstellen, bei den Aromen. Da tue ich mich schwer. Ich war erst bei etwas exotischerem – Die Parfüm-Note kenne ich von Starward aus Australien. Dafür ist allerdings zu wenig Bitterkeit da. Ich werfe das trotzdem mal als meinen Tipp in den Ring.
  • TW: Single Malt, Sicher irgend etwas super Experimentelles. Mein Tipp: Italien und Puni. Stärke ca. 46-50% Vol. Bewertung: – nicht mein Fall.
  • SU: Ich vermute hier mal 50% Alkoholgehalt und einen Whisky aus dem skandinavischen Bereich. Ob Dänemark, Schweden, Norwegen oder Finnland ist für mich schwer zu bestimmen, aber ich sag einfach mal Myken. Für mich war der Whisky ok (o), aber auch nur, weil mir so schräge Sachen grundsätzlich gefallen. Kann aber verstehen, wenn den viele als „kein Whisky“ einstufen.
  • WG: Grain, 47%, Weinfässer, 8 Jahre; Bewertung: + (40 Euro); Tipp: Ganz mutig mal was ganz weit entferntes: Namibia, Ondjaba Gravino Cask.

Tasting Notes

  • PM // N: Würzige Frische. Nuss. Immer mehr Nuss. Dann kommt etwas Weingummi. Dazwischen blitzt immer wieder etwas Menthol auf. / G: Weich und mild. Nussig. Dann etwas würzig. / A: Leichte Mentholschärfe.
  • AM // Nase: Zu Beginn hab ich Recht starkes Trockenobstaroma, so in Richtung von Rosinen und Backpflaumen. Nüsse. Hat sowas von weihnachtlichem Früchtebrot allerdings mit einem Hauch Kreide. Leider ist das so gar nicht mein Fall. Als Getränk geht’s aber zum Glück. In der zweiten Nase krieg ich auch ein wenig Käsearoma – so in Richtung von Esrom. / Zunge: Sehr trocken, zieht einem ein bisschen das Wasser aus dem Mund. Das Aroma geht in eine ähnliche Richtung wie die Nase. Schmeckt erstmal vor allem nach Rosinen. Dazu kommt eine bittere Fehlnote, die ich noch nicht ganz einordnen kann, aber das ist wahrscheinlich das Fass. / Abgang: Recht lang, vor allem bleiben die Tannine für eine Weile
  • KD // In der Nase trockener Sherry. Amontillado? Dazu gesellen sich leichte Fasswürze und Marmite. Am Gaumen trocken mit trockenem Sherry, Marmite, Umami und etwas Würzigkeit. Im Abgang langanhaltend sehr trocken und speichelanregend mit Umami und Marmite. Trockenheit hält lange an.
  • MS // N: Zitrus, leicht säuerlich, Parafinöl, etwas Salmiak, Maggi / G: Fleischbrühe, sauer / A: würzig, Maggi, Umami
  • AE // Die Nummer 4 kommt sehr malzig daher, bringt aber zusätzlich fruchtig-würzige Noten mit. Ich erkenne Granatapfel, rote Beeren, dunkles Karamell und verschiedene Gewürze wie milden Pfeffer, Muskat und Nelke. Am Gaumen wirkt der Whisky milder als die beiden Vorgänger, grundsätzlich ist der Gaumen aber aromatisch mit der Nase vergleichbar, allerdings kommt etwas Kaffee hinzu. Erst im Abgang macht sich der Alkoholgehalt bemerkbar und liefert nun eine etwas kräftigere Würze. Wieder meine ich ein Grundschema wiederzuerkennen, das ich kenne.
  • KK // Nase: Nachdem sich der erste Muff aus dem ollen Putzmittelschrank in Omas Küche verzogen hat, riecht man die alte Wachstuchtischdecke, die dort in der hintersten Ecke ihr Dasein fristet. Auf der auch noch Reste von Kerzenwachs vorhanden sind. / Gaumen: Der Antritt ist sehr bitter und auch ein wenig torfig. (Was ist die Steigerung von Nuss? Bittere Mandel? Arsen?) Ungewöhnlich. Ich vermag es nicht genau zu definieren, was das für eine Note ist. Gefällt mir aber gut. / Abgang: Der erste Schluck hinterlässt einen sehr trockenen und nussigen Gaumen. Trocknet den Mund regelrecht aus.
  • LK // Sehr “parfümig”, Moschus, Sandelholz, ein leichter Kick Holzrauch, ominös blumig, Lavendel und Heu und Gräser und … sehr schwer auseinander zu dividieren. Dunkel, harziges Holz, saftige Orange, Zurückhaltende Frucht. Riecht wie eine reiche, alte Dame in einem reichlich dekorierten Teesalon. / Räuchersalbei. Harzig, wieder sehr parfümiert, angenehm süß, hat was sehr Orientalisches, staubiges, sehr glatt auf der Zunge. Gleichzeitig eine kleine Jod-Note. / Langer Abgang voller herber, grüner Noten.
  • TW // Nase: Wieder eine eigene Nase, hier in Richtung Lakritz gepaart mit Minze und Wacholder, sicher leicht Peated oder so. Ziemlich funky. / Gaumen: hierzu möchte ich mich nicht äußern. / Finish: Kurz, dennoch zu lang.
  • SU // Dieses Sample riecht im ersten Moment schon nordisch und irgendwie kalt, er bringt Wacholder, Eukalyptus, Heide und Zitrone. Schräge Nase, die nicht an Whisky erinnert. / Im Mund gibt es helles Holz, Heidekräuter, Kirsche, Gummi, Zimtschärfe und Fichtennadeln. / Der Abgang ist mittellang und bitter mit einer Kaffeenote
  • WG // Exotisch und aromatisch! Leicht süß und würzig, viel Getreide und ein Gefühl von Rauch im Hintergrund.

 

Fazit der Blind Tasting Challenge

Das war eine harte Nuss! Ich persönlich hatte mit der #2 und der #3 so meine Schwierigkeiten. Das war mir zu viel extremer Fasseinfluss und zu wenig von dem Charakter des Whiskys. Insgesamt waren die Eindrücke dieses Mal sehr durchwachsen. Einige Destillerien wurden mehrfach bei unterschiedlichen Samples genannt. Den Schotten hat nur einer richtig erkannt [prima Klaus!]. Die meisten (6) waren sich sicher, dass die #3 der Schotte ist. Es ist also gar nicht so einfach einen schottischen Single Malt zu erkennen und beim Cognac war nur Tim sehr nah dran. Die Wertung war dieses Mal sehr durchmischt.

Was habe ich daraus gelernt? Nun, ich denke das LineUp war für den anCnoc an vierter Position schwierig. Er wäre an zweiter Stelle sicher sehr viel besser weggekommen. Aber dann wäre es wahrscheinlich auch vielen leichter gefallen, den Schotten zu finden. Es ist doch bald Ostern, da darf das Versteckspiel schon etwas schwieriger sein.

Und das meinten die Teilnehmer:

  • AM: Ich lieg eh daneben, aber hat Spaß gemacht. 
  • PS: Ich muss schon sagen: Da hast du uns ganz schön was zugemutet … Obwohl zwei der vier Whiskys so gar nicht mein Fall waren, fand ich die Auswahl (und vor allem die Erfahrung diese zu probieren) super spannend und wertvoll. Das sei an dieser Stelle betont, weil meine Notes hier und da nicht sonderlich nett ausfallen. :D Ich schreibe die eben einfach immer so runter, wie sie mir in die Nase und in den Sinn kommen.
  • KD: Was für eine schräge Auswahl – keiner wirklich „Standard“. Ich bin sehr, sehr gespannt! Ich muss gestehen, dass von dieser Auswahl keiner meinen persönlichen Geschmack so sehr trifft, dass ich einen kaufen würde. Die beste Wahl daraus wäre aber unterm Strich die #3. Wow, was für ein schräges Tasting – unterschiedlicher könnten sie kaum sein (Torf fehlt noch). Insgesamt sehr schwierig für mich aber ich hoffe, doch zumindest ein paar Länder erraten zu haben… besonders bei den ersten drei hatte ich sehr starke Bilder im Kopf… [und dabei warst Du gerade bei der #4 richtig….]
  • MS: Die Nummer 2 ist mein Favorit. Bin gespannt auf die Auflösung…
  • AE: Alle vier Abfüllungen haben mir mindestens gut gefallen. Man sieht, dass es auch außerhalb Schottlands echte Juwelen gibt und es mit der Zeit immer schwieriger wird, den Schotten in einem Blind Tasting zu erkennen. Da ich alle Abfüllungen für recht jung halte, scheint Nachschub für die Zukunft auch international gesichert. Es war wieder eine sehr spannende Challenge, bei der das Scheitern in Bezug auf die richtige Zuordnung aber eigentlich schon vorprogrammiert war.
  • KK: Alle Proben sind schon extrem, finde ich. Nichtsdestotrotz ist es ein schwieriges Unterfangen, diese einem Land oder gar einer Brennerei zuzuordnen. Aber was soll’s. Wat mutt, dat mutt… Lange hin und her probiert und überlegt. Und höchstwahrscheinlich voll ins … gegriffen…. Aber, und das ist für mich das Entscheidende: Es hat Spass gemacht und ich hab jede Menge neue Eindrücke gewonnen. Bin gespannt wie ein Flitzebogen auf die Ergebnisse. Insgesamt der erste Whisky, aufgrund der herrlich atypischen Noten in Nase und am Gaumen. Rein vom Gaumen finde ich Nummer 4 sehr aussergewöhnlich. Ich komme partout nicht drauf, was ich da schmecke, aber es gefällt mir richtig gut.
  • LK: Nr. 1 und 4 bekommen von mir jeweils ein (+), wobei 4 vorne liegt. Ja, ich gestehe es, ich liebe schwere, volle, staubige Alte-Oma-Parfüms und der Vierte erinnert mich sehr daran. Jeweils 70 und 50 Euro wäre ich bereit dafür zu geben. 2 und 3 bekommen ein (o), beide super aber für meinen persönlichen Geschmack fehlt etwas die Komplexität.
  • TW: Das war mal wieder Spannend und ich muss sagen, dass ich aktuell der festen Überzeugung bin, dass das erste Sample kein Whisky ist. Dennoch fand ich genau dieses geschmacklich am ansprechendsten. Ganz großes Kino in die andere Richtung war für mich das letzte Sample 4. Beim Tipp, welche Probe aus Schottland kommt, tue ich mich schwer. Sowohl Sample 2 als auch Sample 3 könnten sowohl aus Schottland, aber auch aus anderen Regionen kommen. Ich habe mich dennoch für Sample 3 entschieden, da ich aufgrund der Aromen hier am ehesten in Schottland war. Vielen Dank für die spannende Aufgabe, ich bin sehr gespannt wie weit ich dieses Mal daneben gehauen habe.
  • SU: Ganz klar und mit großem Abstand hat mir das Sample Nr. 3 am besten gefallen – Eine richtig leckere schöne runde Bourbonfassreifung. Hab zwar nicht den Hauch einer Ahnung, wo dieser Whisky herkommt, aber der schmeckt mir. Wie von dir gewohnt, war die Challenge natürlich wieder hinterhältig, dreckig und gemein – Bald brauche ich eine neue Vodoo-Puppe von dir. War mal wieder sehr schräg, was du uns da vorgesetzt hast, Peter. Insgeheim glaube ich, dass Sample 1 aus Schottland kommt, aber das war für mich durch den Old Bottle Flavour nicht erkennbar, also hab ich ja die Nummer 3 dorthin geschoben. Bin höchst gespannt, was das war, was du uns da untergejubelt hast.
  • WG: Die Proben haben mir irgendwie alle gefallen, weil ich die Vielfalt liebt. Und jeder dieser Whiskys war anders. Da auch die schottischen Whiskys immer verrückter werden und selbst die SWA sich ganz langsam für exotischere Fässer öffnet, war es doch überraschend schwer hier eindeutig den Schotten zu erkennen. Ich werden 100%ig daneben liegen. Allerdings hat mich auch keine der Proben aus den Socken gehauen, für einen genussvollen Abend genügen sie aber allemal. Interessant, dass man keinen Whisky exakt und „aus dem Lamäng“ einem Land zuordnen kann, zumindest im Blind Tasting. Den Ailsa Bay würde ich auch durchaus der Nummer 2 zutrauen. Zeigt es doch die Vielfalt und den Genuss weltweit.

Danke allen fürs Mitmachen!
Vielen Dank an Patricia von JOH. EGGERS SOHN GmbH für die Proben!

Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen