40. BTC – Langatun mit besonderen Fässern
Dieses Mal geht es um besondere Fässer bei Langatun. Für die 40. Blind Tasting Challenge habe ich mir einen besonderen Partner gesucht: Michael Holzapfel. Er war der Auslöser und erste Partner meiner Challenges, indem er mir damals drei Flaschen zur Verfügung stellte und somit die Idee ins Rollen brachte. Heute arbeitet er für die Schweizer Destillerie Langatun. Also auf in die Schweiz! Lasst uns gemeinsam erkunden, welche besonderen Fässer Langatun verwendet und ob einer der Teilnehmer eine Ahnung hat, was im Glas ist…
Wie funktioniert mein Blind Tasting?
Dieses Mal dreht sich alles um die Vielfalt der verwendeten Fässer und die Herkunftsländer der Whiskys. Was macht die Whiskys, die alle aus derselben Destillerie stammen und regulär erhältlich sind (oder waren), so einzigartig? Wie unterscheiden sich die Whiskys voneinander? Können die Teilnehmer die feinen Nuancen und Unterschiede erkennen? Viele Informationen hatten sie damit nicht. Geschickt habe ich jedem je drei 5cl Sample, die mit Sample #1 – #3 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …
- Aufgabe 1: Aus welcher Destillerie kommen die Whiskys?
- Aufgabe 2: Was hast Du im Glas (Alter, Stärke, Fass/Fässer, Produkt, Bewertung)?
- Aufgabe 3: Welcher der Whiskys gefällt Dir am Besten?
Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.
Wer hat mitgemacht?
Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):
- PM – Peter Moser (ich) – ohne Wertung, denn ich weiß ja was auf den Flaschen steht.
- KD – Klaus Doblmann / Malt Klaus
- JS – Jochen Strauch / Whisky Siegen
- GE – Glen Efze (Klaus Bölling) / glen-efze.de
- MS – Michael Schlüter / WhiskyNews.de
- SU – Stefan Unger / WhiskyZoom
- AB – Andreas Bernhardt / Whisky & Vinyl
- WG – Hagen Metzler und Patrick Hunscha / Whiskygraphie.de
- AM – Andreas Meier / Whisky Captain (Instagram)
Auf Grund der Urlaubszeit haben sich dieses Mal leider nur 8 Teilnehmer gefunden. Schade, denn so ungewöhnliche Fassreifungen hatte ich bisher noch nicht.
Auflösung – Welche Whiskys waren es?
Alle drei Whiskys sind von Langatun. Alle drei als 0,5 Liter Flasche hübsch verpackt in einer Holzbox und einem goldenen Ring um den Hals. Alle ohne Zusatz von Zuckerkulör. Und diese waren es konkret:
- Old Bear, The Lost Casks, (Châteauneuf-du-Pape, Sherry, Merlot), 2016/2023, 836 Flaschen, 45%
Die gesamte Reifezeit war ca. 8 Jahre, siehe „Story“ - Old Crow (peated), Cote du Rhone, 46%
Buchenholzrauchmalz ist von Weyermann/Bamberg, Cote du Rhone Fässer - Cardeira, Herade da Cardeira 3rd Ed., Cask #323, 2017/2023, 555 Flaschen, 49.12%
Die Herade da Cardeira ist ein kleines von Schweizer Ehepaar geführtes Weingut im Süden Portugals
Hier die „Story“ zum „The Lost Casks“. Diese Abfüllung ist von der Lagerung her sehr speziell und deshalb hier die genaue Beschreibung von Langatun.
„Das waren ursprünglich zwei Fässer Old Bear. Ganz klassischer Single Malt Whisky, leicht mit Buchenholz geräuchert und in Châteauneuf-du-Pape-Fässern eingelagert. Diese sollten in die USA geliefert werden und wurden zu diesem Zweck noch mit ein wenig Whisky aus Sherryfässern “versüsst”. Doch es kam alles anders. Der Deal mit den Amerikanern kam nicht zustande und statt die Flaschen im Regal zu lagern, beschlossen wir sie wieder ins Fass zu geben. Diesmal in zwei würzige Merlot Fässer. Acht Jahre nach dem Destillieren (16.03.16) fanden wir nun diese zwei ursprünglichen Bear-Fässer. Aus diesen Lost Casks haben wir am 21.08.23 insgesamt 836 Flaschen abfüllen können.“
Und was meinten meine Kollegen, was sie im Glas hatten?
- KD : Bei den ersten beiden Whiskies hätte ich eigentlich in Richtung Schottland getippt, mit einem Fokus auf internationale, sehr charakterstarke Fässer. Das dritte Sample hat mich aus dem Konzept gebracht. Ich bin verwirrt und habe Fragen.
- JS : Die Frage ist ganz schwer zu beantworten. Ich finde eine Sache, die alle drei Probanden gemeinsam haben. Es ist die Piemont Kirsche. Sollten wir dann doch in Schottland unterwegs sein, wäre der Tipp: Aberlour!
- GE : Was die Distillery angeht, bin ich etwas ratlos. Ich gehe davon aus, dass es schottische Whiskys sind. Eine Möglichkeit, wäre Tomintoul mit der rauchigen Variante Old Balantrum. Dafür ist der Whisky zu gut, sorry. Beim rauchigen Whisky Nr. 2 fällt mit Benromach ein. Aber wie soll ich da die beiden andren Whiskys einordnen?
- MS : Glendalough
- SU : Hier gibt es keinen Tipp von mir, denn ich möchte keiner Brennerei unterstellen, drei Whiskys abgefüllt zu haben, der derart weit an meiner persönlichen Komfortzone vorbeigehen wie die drei Samples dieser Blind Tasting Challenge. Wäre es nicht die Challenge gewesen, hätte ich weder in meinem ersten noch in meinem zweiten Probierdurchgang die Gläser geleert. Ich mag normalerweise eher subtilere Reifungen, gelegentlich auch mal was mit stärkerem Fasseinfluss, aber das hier war mir einfach viel zu viel von allem. Bei der Frage „Welcher Whisky hat Dir am Besten gefallen“ hab ich die 3 ausgewählt, weil das Formular die Eingabe einer Zahl vorsah und sonst nicht abschickbar war. Normalerweise hätte ich dort gar keines der Samples ausgewählt.
- AB : Das ist jetzt bissl schwierig, da ich relativ schnell bei deutschen Whisky gelandet bin und da in den letzten Jahren wenig Berührungspunkte hatte. Daher muß ich da sehr im Gedächtnis wühlen und landete dann bei Nine Springs und würde das mal in den Raum stellen – ohne wirklich zu wissen, ob es da aktuell Abfüllungen gibt, die zu meine Eindrücke passen. Daher konnte ich auch oben keine exakten Produkte benennen.
- WG : THY aus Dänemark
- AM : Da fragst du wieder etwas. Ich habe ehrlicherweise den Destillerie-Charakter nicht entschlüsseln können. Ich könnte mir vorstellen, dass der Dram aus der Speyside kommt, aber bei der Destille bin ich etwas ratlos. Daher tippe ich einfach mal Glenfarclas.
Wertung – welcher hat am Besten gefallen?
Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur noch die Zusammenfassung.
Favorit
Wertung
Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag) |
o | ok, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |
Sample #1
Stärke und Produkt?
- KD: 46%, frische europäische Eiche; Bewertung: ‚+‘; Alter: 5
- JS: 50%, Finish im Rumfass. / In sich nicht stimmig, jung und wässrig – trotz hohem Alkoholgehalt. Blend; Bewertung: ‚-‚; Alter: 7
- GE: Ich tippe auf 43 – 46%vol. Der Whisky ist süß, er könnte über 10 Jahre alt sein und ist ohne Rauch. Oder ist das doch subtiler Rauch? Angesicht Probe 2 bin ich unsicher. Vielleicht ist es ein PX Finish? / Vom Land her bin ich in Schottland. Aufgrund der Nummer 2 wäre ich bei Benromach – finde hier aber tatsächlich eher keinen Rauch.; Bewertung: ‚+‘; Alter: 10
- MS: 42%, Calvados Finish; Bewertung: o; Alter: 7
- SU: Der Whisky hat 43-46% und stammt aus irgendwelchen undefinierbaren Rotwein- oder vielleicht sogar Wermut-Fässern und kommt für mich aus dem Bereich D-A-CH. Zwischendurch habe ich das Gefühl, dass ein Rye- oder Grain-Anteil im Whisky enthalten ist, aber das verschwindet dann auch wieder. Mag ich nicht das kleinste bisschen.; Bewertung: ‚-‚; Alter: 5
- AB: Ich würde so etwa 43% vermuten und sehe da am ehesten noch ein Sherryfass, eher Fino oder Oloroso, als PX; Bewertung: o; Alter: 5
- WG: Single Malt, 46%, Bourbon-, Oloroso-, -PX-Fässer, THY Single Malt aus Dänemark; Bewertung: o; Alter: 5
- AM: Beim Alkoholgehalt bin ich mir nicht ganz sicher, ich habe das Gefühl, dass er eigentlich nicht sooo stark ist, trotzdem hab ich ihn auf der Zunge gehabt. Ich würde sagen 48%. Das Fass würde ich als Bourbon-Fass einordnen… oder ein recht ausgelutschtes Second fill Fass von einem Süßwein.; Bewertung: o; Alter: 12
Tasting Notes
- PM // Nase: würzige Tannine, süße Sherrynoten und ein wenig Kleber. Dann eine Note von süßem bayrisch Malz. Der verändert sich laufend und zeigt sich immer wieder in neuem Gewand. Ein wenig Metallspäne…. / Geschmack: leichte Schärfe auf der Zungenspitze. Nicht so süß wie erwartet. Eher neutral mit etwas Litschi. / Abgang: leicht bitter und wird immer trockener / Wertung: o
- KD // N: Würzig, Ingwer, Honig, Lakritz, Malz, sehr holzig-süß / G: würzig, nach europäischer Eiche, Malz, Waldhonig, Lakritz / A: würzig mit Eiche, honigsüß, lange anhaltend
- JS // N: Banane, Kirsche, süß, Longdrink / G: heftiger Antritt mit Pfeffer, herbe Birnenschale A: mittellang vom Alkohol getragen.
- GE // N: Süß mit Karamellnoten und verhaltener Vanille, Fruchtkompott mit Äpfeln, Birnen und etwas Dosenpfirsich. / G: Reife Fruchtnoten, vielleicht ein paar Mirabellen, eher süß mit etwas Fruchtsäure. Dazu etwas Würze, Karamell. / A: Im Abgang nicht zu süß mit herben Aromen, etwas Holz
- MS // N: leicht säuerlich, Gras, helle Früchte, Holznoten / G: etwas Säure, Holz, Vanille, Waldhonig / A: mittellang
- SU // N: Mild, jede Menge Zitrus, Vanille, Klebstoff, süße Beeren, rote Grütze, Haselnüsse, gefällig aber irgendwie auch an Domestos erinnernd / G: Bitter-metallisch, rotfruchtig, Schokolade, jung, viel zu viel Fass / A: Bitter-Zitronig, Metall und Pattex
- AB // N: Erster Eindruck war recht fleischig, umamilastig. Dann rote Fruchtgummis, Dosenerdbeeren, bestäubt mit Curry und einem Hauch Maggikraut. / G: Rosinen, die leichte Bitternote von schwarzen Johannisbeeren, dazu ein Milchkaffee mit sehr dunklem Karamellsirup / A: trocken und kurz, Eichenwürze, etwas Birne und Salmiak
- WG // Nase hängt im Eichenfass, frische Eiche, aber kein Virgin Oak. Würzig, Schokolade, süßlich und rote Beeren.
- AM // N: Eine schöne fruchtige Nase. Pfirsich, Apfel, ein Hauch von Vanille und ein bisschen Honig. Dazu ganz leichter Einfluss von Sperrholz. / G: Auf der Zunge auch schön süß, allerdings weniger fruchtig. Tablet, Vanille, hier merkt man auch den Alkohol ein bisschen. Nach richten raus wird es würzig. / A: Kurz bis mittellang, mit würzigen Chillinoten, aber auch die Süße kommt noch einmal dazu.
Sample #2
Stärke und Produkt?
- KD: 46%, Ex-Rye; Bewertung: ‚+‘; Alter: 5
- JS: 48%, Refill-Sherry / braucht Zeit und wird zunehmend komplexer (fruchtiger). Single Malt; Bewertung: ‚+ 60‘; Alter: 14
- GE: 46 – 50%vol., der Whisky ist deutlich rauchig mit Tendenz zum Highland-Rauch. Islay schließe ich aus. Mir fällt Benromach ein. / Das ist ein reifer Whisky, der Spaß macht. Der Alkohol ist gut eingebunden,der Rauch deutlich aber nicht qualmig oder unangenehm. In der Reifung könnte auch Sherrry, vielleicht Oloroso oder ein eher roter Süßwein dabei sein.; Bewertung: ‚+‘; Alter: 12
- MS: 42%, Burgunder Finish; Bewertung: o; Alter: 7
- SU: 46% Alkoholgehalt mit undefinierbaren Rotwein/Wermutfässern und vielleicht einem Hauch Rauch…..oder stark getoasteten Fässern. Irgendwo aus der D-A-CH-Region. Habe gedacht, ich mag Sample 1 nicht und dann kam die 2. Überhaupt nicht meine persönliche Vorstellung von Whisky.; Bewertung: ‚-‚; Alter: 5
- AB: Gut eingebundene 48-50%, beim Fass war ich erst bei White Port, bis ich im Abgang so eine Hopfennote registriert hatte, die dann ales in ein neues Licht gestellt hatte. Also schwenke ich auf ein Bierfass.; Bewertung: o; Alter: 8
- WG: Single Malt, 50%, Sherry- und PX-Fässer, THY Bog, der rauchige Däne; Bewertung: ‚-‚; Alter: 5
- AM: Sehr interessanter Dram. Das gefällt mir tatsächlich ganz gut. Alkohol: 52%. Fass würde ich auf Cognac oder Armagnac oder so etwas tippen.; Bewertung: ‚+‘; Alter: 12
Tasting Notes
- PM // Nase: oh, ganz anders. Sehr metallisch. Den Torf hätte ich nicht als solchen erkannt. Der braucht etwas Zeit zum entfalten. / Geschmack: leicht säuerliche Noten, ein wenig macht sich der Torf bemerkbar. / Abgang: auch der ist eher bitter und verbreitet eine Würzigkeit auf der Zunge. / Wertung: –
- KD // N: Rye-Würzigkeit, dunkle Schokolade, Kräuterkissen. Nach langer Zeit in Glas ein Hauch von Rauch. / G: etwas trocken, Rye-Würzigkeit, Kräuter, getoastete Eiche, Karamell / A: würzig, trocken, mittellang, mit süßer getoasteter Eiche.
- JS // N: vergorene Früchte, sehr süß, Orange und Orangenschale. / G: pfeffriger Antritt, Malz, Kaffee, Eiche, schöne Struktur. / A: mittellang mit Espresso
- GE // N: Da ist ein warmer, starker Rauch ohne maritme Aspekte, eher Highlands oder Speysinde. Dazu kommt malzige Süße mit mit etwas Waldhonig. / G: im Geschmack ist der Rauch deutlcih, dann kommt das Malz mit gelben Pflaumen und etwas Mango. / A: Im Nachklang bleibt der Rauch mit angenhmen Holzaromen.
- MS // N: würzig, Kräuter, Thymian, Weihrauch / G: angesengtes Holz, leichter Rauch, sehr würzig / A: würzig, mittellang
- SU // N: Rote Trauben, weißer Pfeffer, Blutorangen, Muskat, Zitrus, Kupfer / G: Rotweinig, jung, metallisch, Kupfer, bitter, Zimt, Pfeffer, vollkommen überladen / A: Mittellang, Kupferrohr, bitter, trocken, Pfeffer
- AB // N: Pfirsich mit etwas Zitrone, bestäubt mit geräuchertem Paprikapulver. Ein Hauch Blattpetersilie und relativ dominant eine sehr dreckige ledaigeske ölige Note. / G: Grapefruit, Zartbitterschokolade, Lakritze. / A: mittellang, Zitrusnoten, Muskat, leicht hopfig
- WG // Gummi, Reifenabrieb, kaputte Kupplung, Handbremse vergessen zu lösen, Asche, Kohle, salzig. Aber auch ein wenig rote Beeren und dunkles Karamell.
- AM // N: Die Nase ist ganz anders. Ich habe auch eine gewisse Süße, die aber nicht von Frucht herrührt, sondern eher in die Richtung Demarara, oder Zuckersirup geht. Dazu ein paar Umami-Noten, die mich an etwas fleischiges erinnern, dass ich aber nicht ganz greifen kann. Dann kommen noch ein paar Cocktailkirschen dazu. / G: Auf der Zunge eher trocken, die Süße kommt erst später dazu. Der Alkohol ist wunderbar eingebunden. Insgesamt würzig, mit Umami, Shiso-Blättern, Lorbeer, Baumrinde und feuchte Erde. / A: eher lang, mit würzigen Noten und etwas erdig.
Sample #3
Stärke und Produkt?
- KD: 52%, ???; Bewertung: ‚-‚; Alter: 4
- JS: 60%, Virgin Oak und Rotwein-Fässer, Single-Malt.; Bewertung: O; Alter: 10
- GE: 46%vol. – auch bei diesem Whisky finde ich eigentlich keinen Rauch, was mich etwas ratlos macht. Hier würde ich auf Oloroso-Reifung tippen, weil ein paar herb-nussige Aromen vorhanden sind.; Bewertung: ‚+‘; Alter: 12
- MS: 42%, Madeira Finish; Bewertung: o; Alter: 7
- SU: 46-48%, minimaler Rauch oder stark getoastete Fässer, wieder eine Rotwein/Wermut-Lagerung aus der D-A-CH-Region. Reiht sich nahtlos in meine Eindrücke von Sample 1 und 2 ein, ist erkennbar der selbe Stil und daher vermutlich auch die selbe Brennerei, aber wieder dermaßen weit weg von meiner persönliche Komfortzone und meinen Vorstellungen von Whisky, dass es nur ein „-“ geben konnte.; Bewertung: ‚-‚; Alter: 5
- AB: 46-48%, bezüglich der Fassart schwankte ich ein wenig zwischen Ruby Port und Amarone. Am Ende habe ich mich für den Italiener entschieden,; Bewertung: ‚+‘; Alter: 8
- WG: Rye-Whisky, 48%, Bourbonfass bzw. American Oak, THY Spelt-Rye, der dänische Roggenwhisky; Bewertung: ‚+‘; Alter: 5
- AM: Der Dram ist auch super spannend. Alkohol ist prima eingebunden. Ich würde sagen 54%. Das Fass würde ich auf ein gutes Rumfass tippen.; Bewertung: ‚+‘; Alter: 12
Tasting Notes
- PM // Nase: ein wenig Gartenkräuter, die mich ein wenig an Maggikraut erinnern. Wassermelone. Karamell. / Geschmack: leichte Schärfe auf der Zungenspitze. Dann übernimmt eine angenehme Süße mit einer schönen Kräuternote. / Abgang: feine Milchschokolade / Wertung: o
- KD // N: Klebstoff, viel Klebstoff, auch nach einiger Zeit noch, der alles dominiert. Geht mit einem kräftigen Schluck Wasser weg, dahinter dann ein Hauch von Zitrone, Heu und Fudge / G: Sehr leicht aber mit alkoholischem Bumms, etwas Klebstoff, leiche Malzigkeit, etwas Toffee und Eichenwürze / A: Kräftig im Alkohol, leichter Klebstoff, etwas Malzsirup und Eiche. Lang anhaltend.
- JS // N: Gartenfrüchte, Menthol, aber auch leicht erdig, Schreinerei. / G: Chilis im Antritt, erst pfeffrig, legt sich dann süß auf die Schleimhäute. / A: mittellang und malzig.
- GE // N: Da ist ein Note von Weingummi mit süeßßen, reifen Fruchtaromen, vielleicvht etwas Himbeere oder auch Erdbeere. Das könnte natürlich auch Port sein. Malz und Karamell sind da, ds Holz bleibt im Hintergrund. / G: Karamell, etwas Blockmalz und Früchte mit Kirsche und Papaya.. Dann kommt Nuss mit etwas Holz, das aber nicht muffig wird. / A: Im Nachklang bleibt der Whisky cremig, hat aber auch herbe Noten.
- MS // N: dunkelwürzig, Bratensauce / G: Sherry, dunkle Früchte, Heidehonig / A: etwas Pfeffer, mittellang
- SU // N: Orangen, Klebstoff, Muskat, Aprikosen / G: Warm, pfeffrig, Orangen, Zimt, Geldmünze, Bitterschokolade / A: Pfeffrig-Bitter, jung, langer Kupfer-Nachgeschmack, Bittere Orangenmarmelade
- AB // N: Orangenmarmelade, rote Johannisbeeren, bestäubt mit etwas Kakao. Dazu reichen wir eine Fanta und es weht eine leicht kräuterige Lavendelbrise vorbei / G: Ein wenig Kuchenteig, süße Kirschen und Pflaumen mit Sahne, leicht Bitternote und ein Hauch Anis. A: mittellang, warm, dezente Zimt würze und Vanille
- WG // Beeren, Vanille, Karamell und Roggenbrot. Sauerteig, Butterscotch, Sahnebonbon, leichte und sanfte Kräuter. Sehr süß abgerundet.
- AM // N: Die Nase ist etwas verschlossener als bei den ersten beiden Proben. Es ist ziemlich holzig, aber weniger Fass und mehr Baumarkt. Dazu etwas fleischiges, das mich irgendwie an Leberwurst erinnern, aber nicht ganz Leberwurst ist. Eine leichte Süße ist auch vorhanden. / G: Fast gar keine Süße. Es geht direkt in eine eher herzhafte Richtung, wie leicht überwürzte Bratensoße. Ich habe dunkle Spße, Rindfleischbrühe, Pfeffer, Lorbeer, Nelken, Rosa Pfeffer, Holz. / A: Kurz bis mittellang, eher herzhaft bis würzig.
Fazit der Blind Tasting Challenge
Das waren meine ersten Langatun-Abfüllungen, die ich probiert habe. Besonders spannend fand ich den Old Bear „Lost Casks“, da er sich ständig verändert hat. Aufgrund seiner einzigartigen Geschichte ist dies wohl auch eine Abfüllung mit Fässern, die man so gewöhnlich nicht antrifft. Den „Peated“ habe ich bewusst in die Mitte geschoben, um die Kollegen noch etwas mehr zu verwirren. Und einen Cardeira-gereiften Whisky hatte ich bisher auch noch nie probiert.
Keiner hat auf die Schweiz getippt. Viele vermuteten wieder Schottland, obwohl ich von „anderen Ländern“ in der Challenge geschrieben habe. Manche waren ratlos, einige enttäuscht, aber anderen gefielen alle drei Whiskys. Langatun scheint die Teilnehmer zu spalten. Am Ende liegen die #2 und #3 gleichauf. Bei den Favoriten sind natürlich auch die 2 „-“ Stimmen enthalten, denn Enthaltungen gibt es keine.
Nun kommen noch meine Mitstreiter zu Wort. Ich finde, die Challenge ist uns gelungen! Micha und ich haben den Teilnehmern eine harte Aufgabe gegeben, die keiner lösen konnte.
Das meinten meine Mitstreiter zur Challenge
- KD: Eine echt schräge Challenge, vielen Dank, Peter! Ich war selten so ratlos wie diesmal. Ist es Schottland, ist es Deutschland, ist es vielleicht – und dazu tendiere ich eher – was aus den USA? Wie ich es auch drehe und wende, ich komme auf keinen grünen Zweig. Was beim dritten Whisky passiert ist, würde mich besonders interessieren. Uhu in Fassstärke? Dann doch eventuell Deutschland? Ich hisse die weiße Flagge! Mein Favorit ist die Nummer 2. Bei den ersten beiden Whiskies hätte ich eigentlich in Richtung Schottland getippt, mit einem Fokus auf internationale, sehr charakterstarke Fässer. Das dritte Sample hat mich aus dem Konzept gebracht. Ich bin verwirrt und habe Fragen.
- JS: Geeint in der Kirsche, entzweit in den Fässern. Ich bin wirklich gespannt, wohin die Reise geht. Insbesondere die Nr. 2 zeigt ganz viel Potenzial und mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel, könnten auch die anderen Abfüllungen mit deutlich mehr Tiefe und Stimmigkeit überzeugen. Danke und noch ein schönes Wochenende. Mein Favorit ist die Nummer 2. Die Frage ist ganz schwer zu beantworten. Ich finde eine Sache, die alle drei Probanden gemeinsam haben. Es ist die Piemont Kirsche. Sollten wir dann doch in Schottland unterwegs sein, wäre der Tipp: Aberlour!
- GE: Ich mag diese drei Whiskys, bleibe aber etwas ratlos. Die Nr. 2 ist stark rauchig und passt eigentlich gar nicht zu den beiden anderen Whiskys. Aber ich mag den Rauch,der mich an Benromach erinnert. Aber wie soll ich da die beiden andern Whiskys einordnen, bei denen ich eigentlich gar keine Rauch habe? Wie auch immer – ich habe die Whiskys gerade sehr genossen … Mein Favorit ist die Nummer 3. Was die Distillery angeht, bin ich etwas ratlos. Ich gehe davon aus, dass es schottische Whiskys sind. Eine Möglichkeit, wäre Tomintoul mit der rauchigen Variante Old Balantrum. Dafür ist der Whisky zu gut, sorry. Beim rauchigen Whisky Nr. 2 fällt mit Benromach ein. Aber wie soll ich da die beiden andren Whiskys einordnen?
- MS: Man kann aufgrund einiger Aromen, die sich in allen dreien wiederfinden und der gleichen Weichheit und des Mundgefühls erahnen, dass hier ein Ausgangs-Whisky in verschiedenen Fässern gefinished wurde. Ohne den Hinweis in der Challenge-Beschreibung wäre aber auch das schwierig… Mein Favorit ist die Nummer 3. Glendalough
- SU: Ich glaube, ich habe inzwischen über 25 Blind Tasting Challenges bei dir mitgemacht, aber diese hier war die Erste, bei der ich dir zwischendurch schreiben wollte „Tut mir leid. Zu diesen Samples schreibe ich keine Notes, denn das geht so weit an meinem persönlichen, subjektiven Geschmack vorbei, dass das einfach unfair wäre“. Letztlich habe ich mich dann aber doch nicht gedrückt und versucht, die Notes einigermaßen objektiv niederzulegen, auch wenn mir das wirklich schwer fiel. Bei jeder Challenge war bisher irgendwas dabei, was mir gefiel, aber diesmal hast du meinen „Weak Spot“ voll getroffen und dir eine neue Voodoo-Puppe verdient, die ich während der nächsten Challenge mit Nadeln spicken kann. Mein Favorit ist die Nummer 3. Hier gibt es keinen Tipp von mir, denn ich möchte keiner Brennerei unterstellen, drei Whiskys abgefüllt zu haben, der derart weit an meiner persönlichen Komfortzone vorbeigehen wie die drei Samples dieser Blind Tasting Challenge. Wäre es nicht die Challenge gewesen, hätte ich weder in meinem ersten noch in meinem zweiten Probierdurchgang die Gläser geleert. Ich mag normalerweise eher subtilere Reifungen, gelegentlich auch mal was mit stärkerem Fasseinfluss, aber das hier war mir einfach viel zu viel von allem. Bei der Frage „Welcher Whisky hat Dir am Besten gefallen“ hab ich die 3 ausgewählt, weil das Formular die Eingabe einer Zahl vorsah und sonst nicht abschickbar war. Normalerweise hätte ich dort gar keines der Samples ausgewählt.
- AB: Das war in jedem Fall eine harte Nuss. Es ist auch die erste Challenge, bei der meine Samples alle waren, bevor ich zufrieden/fertig mit meiner Einschätzung gewesen bin. Das war besonders ärgerlich, da ich gegen Ende auf einmal diesen einen kurzen Moment hatte, den jeder Teilnehmer sicher kennt „Huch, warte mal, ist das etwa doch xyz?“ – was theoretische alle bisherigen Gedankengänge über den Haufen wirft ;-). Naja, diesem Gedanken konnte ich diesmal nicht nachgehen und daher bleibt es wie es ist. / Zum Thema selber kann definitiv festgehalten werden, dass die unterschiedlichen Fässer die Whiskys deutlich unterscheiden lassen, auch wenn eine gewisse Grundnote für mich immer durchgekommen ist. Diese war ein leichte Bitterkeit von schwarzer Johannisbeere und Lakritz. Mein Favorit ist die Nummer 3. Das ist jetzt bissl schwierig, da ich relativ schnell bei deutschen Whisky gelandet bin und da in den letzten Jahren wenig Berührungspunkte hatte. Daher muß ich da sehr im Gedächtnis wühlen und landete dann bei Nine Springs und würde das mal in den Raum stellen – ohne wirklich zu wissen, ob es da aktuell Abfüllungen gibt, die zu meine Eindrücke passen. Daher konnte ich auch oben keine exakten Produkte benennen.
- WG: Ganz klar keine Schotten, das war unser 1. Gedanke. Aber wohin steckt man die teils ungewohnten Geschmäcker? Wenn es nur um eine große Auswahl und die Möglichkeiten von Fässern geht, würde man ganz sicher auch in Deutschland fündig werden. Allen voran hier sicher St. Kilian. Aber die sehr spezielle Rauchnote in Sample Nr. 2 und unser Verdacht für einen Rye in Sample Nr. 3 legen uns nahe, auf Dänemark zu tippen. Die 3 Sample passen zum gängigen Portfolio der Thy Destillerie. Am besten gefällt uns tatsächlich Nr. 3. Schön süß und lecker, ein Whisky den man den ganzen Abend genießen kann. Die Nummer 1 ist lecker, aber nicht herausragend. Nummer 2 ist schon sehr speziell. Das ist kein Peat, wie man ihn von Islay kennen würde. Das ist eine andere Art zu räuchern. Und die Süße kommt vom Fass. Erneut vielen Dank für diese Challenge! Gestern haben wir die Dänen aus der EM geschmissen, vielleicht ist das ja hier ne runde Sache. Ansonsten sind wir gespannt, was wir hier wieder probieren durften! Mein Favorit ist die Nummer 3. THY aus Dänemark
- AM: Das war wieder ein sehr interessantes Tasting. Ich bin mir sicher, dass ich wieder komplett daneben liege, aber das waren sehr schön Eindrücke. Vielen Dank. Mein Favorit ist die Nummer 2. Da fragst du wieder etwas. Ich habe ehrlicherweise den Destillerie-Charakter nicht entschlüsseln können. Ich könnte mir vorstellen, dass der Dram aus der Speyside kommt, aber bei der Destille bin ich etwas ratlos. Daher tippe ich einfach mal Glenfarclas.
Danke allen fürs Mitmachen!
Vielen Dank an Michael (Micha) Holzapfel von Langatun für die Proben!
Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen
- 1. Blind Tasting: 3 Single Malts – 7+1 Blogger => das war die erste mit Micha!
- 2. Blogger Blind Tasting: Kann man einen Blend oder Single Malt blind erkennen?
- 3. Blind Tasting: 10 Blogger stellen sich der Sherry Challenge
- 4. Blind Tasting: 10 Blogger im Vertical Tasting
- 5. Blind Tasting: 10 Blogger suchen das richtige Land
- 6. Blind Tasting Challenge: 10 Blogger und eine ungewöhnliche Destillerie
- 7. Blind Tasting Challenge: 9+1 Blogger und die Destillerie in neuem Gewand
- 8. Blind Tasting Challenge: 8+1 Blogger und das Versteckspiel mit Sherry
- 9. Blind Tasting Challenge – Standard oder hässliches Entlein?
- 10. Blind Tasting Challenge – Einer mit Ecken und Kanten
- 11. Blind Tasting Challenge: HYPER HYPER
- 12. BTC: XMAS – die glorreichen Sieben
- 13. Blind Tasting Challenge – Was machen die anders?
- 14. Blind Tasting Challenge Port Charlotte: Jetzt wird es rauchig/torfig!
- 15. Blind Tasting Challenge: Terroir – Waterford Single Farm Destillate
- 16. Blind Tasting Challenge BenRiach – Torf oder lieber nicht?
- 17. Blind Tasting Challenge Kleine Weltreise – Deutscher Whisky
- 18. Blind Tasting Challenge Japan
- 19. Blind Tasting Challenge Schottische Regionen
- 20. BTC: Weihnachten im Glas?
- 21. Blind Tasting Challenge – Glasgow Distillery Vertical
- 22. Blind Tasting Challenge – Peaty – Welcher ist der torfigste Whisky?
- 23. Blind Tasting Challenge Glenturret – Destillerie unter dem Radar
- 24. Blind Tasting Challenge – Cotswolds – Wer hat an der Uhr gedreht?
- 25. Blind Tasting Challenge Dewars – Gleich alt oder älter?
- 26. Blind Tasting Challenge – Sherry Reifung weltweit
- 27. Blind Tasting – XMAS Challenge 2021
- 28. Blind Tasting Challenge – Versteckspiel
- 29. Blind Tasting Challenge – Blend Blend Baby
- 30. Blind Tasting Challenge Black Bottle – Geblendet oder nicht?
- 31. Blind Tasting Challenge Distell – Gleich alt aber anders?
- 32. Blind Tasting – XMAS Challenge 2022
- 33. Blind Tasting Challenge – Schwesterfässer
- 34. BTC – der Einfluss der Alkoholstärke auf die Aromen
- 35. BTC – Finish oder Vollreifung
- 36. BTC – Fokus Alter mit Bandbreite
- 37. Blind Tasting – XMAS Challenge 2023
- 38. BTC – Destilleriecharakter GlenAllachie
- 39. BTC – Vielfalt andere Länder: fesslermill aus Deutschland