Blind Tasting Challenge

29. Blind Tasting Challenge – Blend Blend Baby

In der aktuellen Blind Tasting Challenge geht es um Blends (wie Blend Blend Baby eventuell schon vermuten lässt). Aber Blend ist nicht gleich Blend und mir ging es auch um die unterschiedlichen Arten von Blend. Kennst Du Dich mit Blends aus? Ich ehrlich gesagt nicht so, und deshalb habe ich meine Mitstreiter in der Challenge mal ein wenig herausgefordert. So viel vorweg: es gab korrekte Lösungen!

Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Dieses Mal geht es um BLENDs. Kennen sich die Teilnehmer mit Blends aus? Erkennen sie die Unterschiede und die unterschiedlichen Blend Kategorien? Alle drei sind regulär erhältlich und tragen das Wort „Scotch“ im Label. Keine Supermarkt-Bückware. Zeit nehmen. Mehr habe ich aber nicht verraten. Geschickt habe ich jedem je drei 5cl Sample, die mit Sample #1 – #3 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Was hast Du im Glas (Typ/Kategorie, Stärke, Produkt, Bewertung)?
  • Aufgabe 2: Welcher gefällt Dir am Besten?

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

Auflösung – Welche Whiskys waren es?

Alle drei Whiskys sind von Compass Box. Und diese drei waren es konkret:

  1. Glasgow Blend, Blended Whisky, 43%, ca. 31.- EUR
  2. Hedonism, Blended Grain, 43%, ca. 59.- EUR
  3. Orchard House, Blended Malt, 46%, ca. 39.- EUR

Und was meinten meine Kollegen, was sie im Glas hatten?

BLEND BLEND BABY - Kategorie

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur noch die Zusammenfassung.

Favorit

BLEND BLEND BABY - Favorit

Wertung

Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag)
ook, muss ich aber nicht haben
trifft nicht meinen Geschmack
BLEND BLEND BABY - Wertung

Sample #1

Stärke und Produkt?

  • JS: Sehr süffig, abwechslungsreich und mit Tiefe. Für mich ein Johnnie Walker. Bin etwas hin- und hergerissen, ob Green oder Celebratory. Ich entscheide mich für Letzteren, da ich den Green rauchiger in Erinnerung habe. Also, rd. 50% Alkohol, Blended Malt und + (50 EUR).
  • CS: Blended Scotch, 12yo, 40% ABV; Bewertung: o
  • SU: das erscheint mir ein klassischer Blended Scotch mit 40-43% Alkoholgehalt zu sein. Für mich ein „o“ – ist völlig ok, hat eine sehr feine Nase, mir persönlich aber zu dunkel im Geschmack. Mein Tipp wäre einfach mal „Six Isles“.
  • AB: Typ/Kategorie: Blended; Stärke: 43%; Produkt: Glasgow Blend [KORREKT! Prima!]; Bewertung: + / Ich mag es sehr, wie hier auf eine leichte Art Islay (Laphroaig?) Rauch auf fruchtig-schokoladige Sherryfassaromen trifft – der Grain-Anteil glättet das ganze ab. Vermutlich ein richtig guter Whisky um jemanden langsam an intensiven Islayrauch heranzuführen.
  • AE: Das dürfte ein Blended Whisky sein, also Malt- und Grain-Anteile enthalten. Der Alkoholgehalt ist vermutlich nicht besonders hoch, er dürfte bei 40 bis max. 43% liegen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um ein Produkt von Johnnie Walker handelt, der JW Black Label 12yo würde vom Profil passen, wobei ich unsicher bin, was den Rauchgehalt angeht. Bewertung: o.
  • MS: ca. 46%, No Age Statement, Blended Malt; The Gauldrons (Douglas Laing); Wertung: o
  • AM: Ich behaupte, hier haben wir es ganz klassisch mit einem Blended Malt  zu tun. Stärke würde ich so in Richtung 46% tippen. Das Produkt könnte irgendwas in die Richtung Rock Island oder so gehen. Gefällt mir gut. Bewertung: +
  • PS: Tipp: Compass Box – Peat Monster (Blended Malt); Wertung: +, tolle ausgewogene Mischung aus maritimer Rauch-Charakter und süffiger süßer Fruchtigkeit. 
  • WG: Geschmacklich eher ein Blended Malt, von den Notes her liegt unser Tipp beim Johnnie Walker 18 Jahre, der ein Blended Scotch [diese Festlegung habe ich übernommen] ist. Der hätte 40% ABV. Die Bewertung fällt mittel aus: o
  • KD: Typ/Kategorie: Vatted Malt; Stärke: 46% ; Produkt: Was von Compass Box? [ja, aber zu unspezifisch…]; Bewertung: o ; Es ist kein Grain zu erkennen, darum tippe ich auf einen eher jungen Vatted Malt (für die jüngeren Semester: Blended Malt). Netter Sommerwhisky!

Tasting Notes

  • PM // Nase: Ausgewogen, leichter Sherry, etwas Rauch. / Geschmack: Auch im Geschmack von allem etwas. Sehr dezenter Sherry und ganz sanft etwas Rauch. Etwas Obst. / Abgang: Mild und kurz. / Wertung: o
  • JS // Geruch: Trockenobst, Ananas und Orangenmarmelade. Dazu Buchenholz, grüner Tee und Kampfer. / Geschmack Weißer Pfeffer, cremig, Orange, Karamell und Bienenwachs. Nussigkeit und leichter Rauch. / Nachklang: Lang mit Bienenwachs, Asche und Ingwer
  • CS // Leicht würzig pfeffrige Note in der Nase, helle tropische Früchte wie Ananas & Melone, leichte Holzrauchnote und etwas Vanille / im Geschmack cremig, süß und leicht prickelnd
  • SU // In der Nase gibt es Lemongras, grüne Äpfel, leichten Rauch, Milchschokolade und Mürbeteig, was den Whisky gefällig und sommerlich frisch wirken lässt. / Im Geschmack gibt es dann etwas vollkommen anderes, denn der staubtrockene Blend ist eher dunkel und dumpf, mit angebranntem Toast, sanftem Rauch, leichter Schärfe, Kaffee und Nüssen. / Der mittellange Abgabe ist aschig, mit Tabakkrümeln, kaltem Kaffee und morschem Holz.
  • AB // Nase: trockenes Getreide trifft medizinischen Rauch, leicht maritime Frische, dunkle Früchte und grüne Kräuter / Gaumen: sehr weich, Keksteigsüße. Pflaumen, schwarze Johannisbeere. Leichte Holznoten, bissl mineralisch und erdiger Rauch. / Finish: eher kurz bis mittel, wobei der trockene taninige Eindruck sich schon hält. Ansonsten Tabak und Schokolade
  • AE // In der Nase gibt es vor allem Äpfel, Birnen und viel Getreide, dahinter liegen auch noch etwas Honig und Orange verborgen. / Am Gaumen geht es wieder genauso süß und fruchtig los, der Apfel kommt hier noch stärker durch. Zusammen mit der Honigsüße wirken die Früchte wie eingekocht. Ich meine außerdem, hier ein ganz leichtes Raucharoma wahrzunehmen. / Der Abgang fällt dann recht kurz aus. Für mich ist das ein Whisky, der massentauglich ist und gut als Starter taugt, aber eben auch nicht als etwas Besonderes hängenbleibt.
  • MS // N: mineralisch, alter Schrank, Zitrusnoten / G: leich säuerlich, Birne, mineralisch / A: dezente Rauchnote, Orange
  • AM // In der Nase dominiert zunächst ein leichter Rauch, gefolgt von mineralischen Noten. Insgesamt ein maritimer Anklang. Dann Früchte, Minze, Kaugummi und Pappe. Nach dem probieren wird die Nase deutlich flacher. / Auf der Zunge finde ich eine angenehme Rauchnote, die von Süße und Würzigkeit umspielt wird. Vanille, Muschelkalk und ein Lagerfeuer am Strand. / Abgang recht lang, trocken und würzig, pfeffrig. Gefällt mir gut.
  • PS // in der Nase süß fruchtig, Südfrüchte wie Zitronen, Ananas, Karamell, dahinter steht eine Wand aus Rauch, Seeluft und die dazugehörige Dachpappe in der Sommersonne, später entdeckt man Getreide, Heu, was leicht florales, gefällt mir erstaunlich gut / im Mund: schön weich, Rauch und grasig-frische Meeresbrise, dazu Zucker und fruchtige Ananas. Toll.
  • WG // Sehr angenehme Süße im Glas, malzig, Honig, Wiese, nasses Gras. Ein wenig Stachelbeeren, Alkohol nicht wahrnehmbar. / Im Geschmack nicht ganz so süß, etwas flacher, aber leicht würzig. Die Nase war komplexer. Es bleibt das getreidige Aroma auch auf der Zunge. / Ein hauchzarter Rauch, Richtung Asche, begleitet uns in den kurzen Abgang.
  • KD // In der Nase leicht mit Äpfeln. Birnen, Zitrus, etwas Minze und Malzigkeit. / Am Gaumen durchaus kräftig und frisch im Antritt, etwas trocken mit Äpfeln, Minze, Malzsüße und einem Hauch Rauch. / Im Abgang leicht, kurz und eher trocken mit leicher Malzigkeit und dezentem Fasseinfluss.

Sample #2

Stärke und Produkt?

  • JS: Wahnsinnig gut und auch lang gereift. Ganz tief in meiner Erinnerung, taucht ein Black Bull auf. Vielleicht sogar der 21-jährige… Auch hier rd. 50% Alkohol. Allerdings tippe ich hier auf einen Anteil Grain. Auch hier ein + (80 EUR). 
  • CS: Blended Grain, 14-16yo, 43% ABV, Bewertung: + (würde bis zu 60€ ausgeben)
  • SU: ich schmecke hier sehr viel Grain und kaum Single Malt, daher tippe ich einfach mal auf einen Blended Grain mit 43% Alkoholgehalt. Der einzige Blended Grain, den ich kenne, ist der Hedonism von Compass Box [KORREKT! Prima!], den ich mal in einem Tasting hatte. Ist insgesamt leider nicht mein Fall, daher ein „-„
  • AB: Typ/Kategorie: Blended Grain; Stärke: 43% ; Produkt: Hedonism [KORREKT! Prima!]; Bewertung: + Schöner cremiger Whisky. Sehr leicht – aber eine schöne würzig-fruchtige Kombination
  • AE: Hier tippe ich eher auf einen Blended Malt Whisky, der beim Alkoholgehalt bei 46% liegen dürfte. Das Aromenprofil passt zu meiner Erinnerung an den Compass Box Orchard House [Der Tipp wäre bei der #3 goldrichtig gewesen!], alternativ könnte ich mir vorstellen, dass es der Apogee XII ist. Bewertung: +, wenn wir uns im Preissegment bis EUR 50,- bewegen
  • MS: ca. 46%, No Age Statement, Blended Malt; Spice King (Wemyss Malts); Wertung: –
  • AM: Hier sind die Grain-Noten doch sehr dominant. Also entweder handelt es sich um einen Blend mit sehr hohem Grain-Anteil, oder um einen Blended Grain Whisky. Stärke tippe ich auf 43%. Produkt könnte sowas in die Richtung von Compass Box Hedonism [KORREKT! Prima!] sein. Bewertung: o
  • PS: Tipp: Single Malt; erinnert mich an Old Pulteney 16; Wertung: +, großartig, ein traumhaftes Dessert in der Nase und toll süffig. Sobald ich weiß, was das ist, kommt das in die Bar.
  • WG: Wieder etwas mit 18 Jahren? Der Chivas Regal 18? Den Alkoholgehalt würden wir allerdings höher als die 40% dieses Blended Scotchs bewerten, eher so 43-46%. Die Bewertung fällt auch mittel aus: o
  • KD: Typ/Kategorie: Blended Grain; Stärke: 46%; Produkt: ?; Bewertung: + (50€); So kann Grain funktionieren, gefällt mir gut!

Tasting Notes

  • PM // Nase: Süßlicher Grain mit Nektarinen in einem alten Lagerhaus. / Geschmack: Auch im Geschmack kommt süßer Grain durch, aber nicht so monoton, sondern komplexer. Viel Vanille. / Abgang: Mittellang und etwas trocken. / Wertung: +
  • JS // Geruch: Orange, Pflaumenmus, etwas Rauch, Vanille, sehr süß / Geschmack Karamell, Fruchtkompott, Zitrus, leichter Rauch, Schokolade, Eiche / Nachklang: Mittellang mit Leder, Wachs und Eiche
  • CS // In der Nase sehr getreidig, leichte Klebstoffnote, nach dem ersten Schluck extrem blumig parfümiges Aroma in der Nase, floral und süß im Geschmack
  • SU // Im Geruch gibt es Karamell, Kekse, Maracuja, dunkle Schokolade, Eichenwürze und vergorene Äpfel. Süß und mit klar erkennbarem Grain-Anteil. / Im Mund gibt es jede Menge Grain, Vanille, süße gelbe Früchte, aber auch bittere Eiche und ein bisschen Klebstoff. / Das Finish ist mittellang, mit Eichenwürze, Kaffee, Vanille und Anis
  • AB // Nase: leichte Ryenoten, Paprikapulver, Muskat, grasig, Petersilie / Gaumen: leicht und easdrinking, Kokosnuss, helle tropische Früchte – Mango, Maracuija. Vanille / Finish: cremig würzig – bissl Nelke ganz dezent weißer Pfeffer – mittel
  • AE // In der Nase startet der Whisky wahnsinnig fruchtig, wobei vor allem Äpfel und Birnen zu erkennen sind. Auch helle, exotische Früchte tauchen auf, dazu kommt eine angenehme Säure. / Auch am Gaumen bleibt es fruchtig und süß, hier kommen aber auch würzige Aromen und etwas Kakao hinzu. / Im Abgang gibt es etwas Ingwer.
  • MS // N: fruchtig, würzig / G: Zitrusfrüchte, Honig, Ingwer / A: Gewürze, Grapefruit
  • AM // In der Nase gibt es zunächst sehr klare Grain-Noten. Man wird sofort in die Möbelfabrik bzw Holzabteilung im Baumarkt versetzt. Möbelpolitur, Lack, Verdünner, Sägemehl, Pressspahn, Vanille, Fenchel und kalter Kräutertee. / Die Zunge hält eigentlich genau das, was die Nase verspricht: Möbelabteilung im Baumarkt, Klebstoff, Vanillesüße, Holz und eine leicht bittere Würzigkeit. / Der Abgang ist mittellang und auch eher würzig, aber weniger pfeffrig als Dram 1.
  • PS // in der Nase: Rührkuchen mit Zitronen-Frosting, warme Zuckersüße ohne Ende (brauner Zucker!), reife Zitronen, Orangen, Sahne, Karamell, Kuchenteig, Pancakes, dazu gesellt sich eine frische florale/kräuterige Note die die Süße umspielt und toll ergänzt, nach und nach kommen Rumfrüchte, Bratapfel, Kaiserschmarrn mit Rosinen und viel Puderzucker oben drauf, wahnsinnig gut geblendete Aromatiken / im Mund: weich, süß-zuckrig, leider nicht mehr so toll komplex wie die Nase, dafür aber schön süffig und vielleicht etwas rauchig im Abgang?
  • WG // Wir haben in der Nase leichte Klebstoffnoten, die durchaus auch auf einen Bourbon schließen lassen könnten. Da wir aber wissen, dass wir es mit einem Scotch zu tun haben, vermuten wir hier einen Blended Scotch mit ordentlichem Grain-Anteil. Sehr prägnant ist die Lakritz- und Süßholznote, die süß auf der Zunge beginnt und sich würzig bis in den Abgang zieht. Gut gefällt uns der schöne, süße Orangengeschmack. Auch Eichenholz schmeckt man deutlich heraus.
  • KD // In der Nase würzig mit etwas Karamell und Schokolade zu getrocknetem Kräuterkissen und Mais. Da ist Grain im Spiel! / Am Gaumen voll, speichelanregend und würzig, ja, gar pfeffrig im Antritt, hier kommt der Grain deutlich zum Vorschein (mit hohem Maisanteil?). Dahinter kommen dann Bitterschokolade mit etwas Karamell, Lakritz und Eiche. / Im Abgang ebenso würzig, pfeffrig mit Lakritz, Schokolade und Karamell.

Sample #3

Stärke und Produkt?

  • JS: Ich tippe auf Islay und einem gehörigen Anteil Caol Ila. Insofern ist ein „Big Peat“ meine erste Wahl. Aber bitte frag nicht welcher… Alkohol schätze ich auf 48%. „Grain-Feeling“ habe ich hier nicht. Insofern Blended Malt. Auch dieser Vertreter schmeckt, aber erscheint eher beliebig. Bewertung: o
  • CS: Blended Malt, 8yo, 55+% ABV; Bewertung: + (würde bis zu 75€ ausgeben)
  • SU: den mag ich, aber nicht, weil er besonders ausdrucksstark oder komplex wäre, sondern weil es ein schöner Trinkwhisky ist, „+“. Ich tippe mal auf 43% Alkoholgehalt und sage, dass es sich um einen Blended Malt, also einen Blend ohne Grainanteil handelt. Tippe hier einfach auf den Johnnie Walker Green Label.
  • AB: Typ/Kategorie: Blended Malt; Stärke: 46%; Produkt: Orchard House [KORREKT! Prima!]; Bewertung: + Hat Peter hier etwa meinen aktuelle Terrassen-/Sommerwhisky ausgewählt? ; Ein ganz fantastischer Obstgarten, der durch maritime Noten, einer leichte Wachsigkeit und süß-würzigem Honig wunderbar in Szene gesetzt ist.
  • AE: Bei diesem Whisky fällt mir die Einordnung am schwersten, ich denke aber, dass es hier wieder einen Grain-Anteil gibt, es also ein Blended Whisky ist. Der Alkoholgehalt wird auch hier wieder bei 46% liegen. Ich habe hier aber keine echte Idee, um welche Abfüllung es sich handeln könnte. Bewertung: o.
  • MS: ca. 46%, No Age Statement, Blended Malt; Orchard House (Compass Box) [KORREKT! Prima!]; Wertung: +
  • AM: Den letzten fand ich in der Tat irgendwie ziemlich flach und eindimensional. Denke, hier haben wir es mit einem klassischen Blend zu tun – also Grain und Malt – bei dem viele Ecken und Kanten weggeblendet wurden. Könnte vielleicht ein leichter Japaner sein, oder so. Alkohol auch eher im niedrigen 40er Bereich… 43%. Bewertung: o
  • PS: Tipp: Single Malt, erinnert mich an Tobermory 12; Wertung: o, nicht unbedingt ein Whisky, den man sich zum Genießen für den Abend einschenkt, kann ihn mir aber sehr gut als Bestandteil in Cocktails, Longdrinks oder Aperitifs vorstellen
  • WG: Eher etwas individuelles, vielleicht vom unabhängigen Abfüller. Uns kommt ein Epicurean von Douglas Laing in den Sinn. Hier in der Version Lowland Blended Malt. Die 46,2% Alkoholgehalt würden dazu passen. Die Bewertung ist eindeutig – hier von könnte eine Flasche ins heimische Barfach wandern: +
  • KD: Typ/Kategorie: (Blended Scotch oder) Vatted Malt; Stärke: 46%; Produkt: von Compass Box? [ja, schon nah dran, aber noch nicht gelöst]; Bewertung: + (60€); Sehr schön ausbalanciert mit wenn, dann nur geringem Grain-Anteil.

Tasting Notes

  • PM // Nase: Obstgarten trifft das ganz gut. Äpfel und Calvados sind mein erster Gedanke. Traubenzucker. / Geschmack: Äpfel, Birnen und Nektarinen. Ein wenig Kirsche. / Abgang: Obst und etwas Tannine vom Faß. / Wertung: o
  • JS // Geruch: Rauch, Zitrone, Kräuter, maritim / Geschmack Leicht salzig, Zitrusaromen, süßer Torf, Asche, Thymian / Nachklang: Mittellang mit Salz, Asche und Fenchel
  • CS // In der Nase zunächst leicht stechend, dann ein Salat aus saftigen Früchten, am Gaumen zum Start auch krawallig, aber weniger als in der Nase, dann immer süßer werdend mit Aromen von Honig und Zuckerwatte
  • SU // Hier gibt es in der Nase erstmal jede Menge Bourbon, Vanille und Mirabellen, dazu kommen Äpfel, Lemongras, Mango, Honig, Eichenwürze und ein leichter Anklang von Gurkenwasser (?). Am Gaumen ist der Blend sehr mild, angenehm süffig. Eine trockene Schärfe kommt erst später, dann gibt es auch kalten Kaffee, ganz leichten Rauch, Äpfel und dunkles Malz. Im mittellangen Abgang finde ich Röstaromen, Vanille, Walnussschalen und minimal Rauch.
  • AB // Nase: frisch und leicht prickelnd, erinnert ein wenig an süßen Weißwein. Viel helles Obst (Äpfel, Birnen) aber auch eine leicht maritim-florale Frische / Gaumen: weiterhin viel helles Obst – Birnen, Pfirsiche, bissl Mango und Weintrauben. Dazu ein würziger Akazienhonig. Sehr seicht und wachsig – ganz hinten dann sogar eine ganz seichte Spur von Rauch. / Finish: kurz bis mittellang, Vanille, Kräuter und jugendlich-fruchtige Frische
  • AE // Wieder gibt es hier sehr viel Süße, die sich vor allem in Form von Honig bemerkbar macht. Dazu kommen getreidige Noten, so dass ich mich an Hobbits von Brandt (die ohne Schokolade) erinnert fühle. / Auch am Gaumen gibt es sehr viel Honig und Vanille, bevor dann Getreide, Pfeffer und Ingwer hinzukommen. / Die würzigen Aromen bleiben lange am Gaumen hängen.
  • MS // N: fruchtig, floral / G: etwas wachsig, dezente Zitrusnoten, helle Früchte / A: Honig, Holz, Äpfel
  • AM // Ich weiß nicht so recht. Das erste, was mir in die Nase steigt ist Birne. Aber keine frische Birne, sondern entweder aus der Dose, auf jeden Fall irgendwie geschält und verarbeitet. Und dann kommt ganz lange nichts anderes. Irgendwann bilde ich mir noch Milchreis mit Kirschen ein, aber das war sicher nur ne Einbildung und dann kommt ein Hauch von Minze, so ein bisschen wie bei nem Kaugummi, den man zu lang gekaut hat. / Auf der Zunge ganz ähnlich. Der Dram ist irgendwie unterkomplex. Die verrückte Birne dominiert auch hier, dazu vielleicht ein Hauch von weißem Pfeffer, aber das war’s dann irgendwie auch schon. / Abgang mittel mit Pappe und einer trockenen Würze.
  • PS // in der Nase sehr zurückhaltend, Zitrone (Spühli), grüner Apfel, Zucker, ein bisschen Karamell, etwas frisches Gras und Blumenwiese, im Hintergrund ein Hauch Rauch, der Nagellack-Ethanol vom Grain schimmert durch, wirkt alles in allem eher oldschool / im Mund: wow, das ist ein unerwartetes Mundgefühl, samtig, wachsig, bitter-sweet, Zitrone, fast schon wie ein Aperitif.
  • WG // Eine schöne, prägnante und komplexe Nase, erneut mit tollen Orangenaromen. Wir finden auch eine malzige Süße, einen Tick Zitrusfrüchte, angenehmer Alkoholduft. / Im Geschmack eine Mischung aus frischen Orangensaft mit einem Schuss Rosenwasser. Dazu Karamell, viel geröstetes Malz mit einem schönen mittellangen Abgang.
  • KD // In der Nase jetzt wieder verhaltener als der erste Whisky – Vanille, Malz, ein Hauch von Frische und europäischen Früchten. Am Gaumen fruchtig und weich mit etwas Vanille, Saftbirne, Aprikose, etwas Eiche. Im Abgang lang und weich, fruchtig, samtig.

Fazit der Blind Tasting Challenge Blend Blend Baby

Mit Blended Malts (früher Vatted Malts) habe ich mich schön öfters auseinandergesetzt und finde immer wieder tolle Produkte. Von Blends (Blended Whisky) halte ich mich meist fern – zu Unrecht wie auch diese Challenge zeigt. Und von Blended Grain wusste ich bis zu dieser Challenge gar nicht. Der Hedonism hat mich persönlich am meisten überrascht. Ein sehr schöner (Blended) „Grain“! Mein persönliches Fazit: es müssen nicht immer Fassstärken und Single Casks sein und es müssen auch nicht immer Single Malts sein! Meine Mitstreiter kennen sich bei den „Blends“ teilweise deutlich besser aus, wie die Challenge gezeigt hat.

War die Aufgabe zu leicht? Ich glaube nicht, aber dieses Mal waren viele richtige Kategorisierungen dabei und sogar einige korrekte Produkte! Chris hat alle Kategorien korrekt! Stefan hat alle Kategorien und den Hedonism erkannt. Michael hat den Hedonism ebenfalls erkannt. Und Andreas hat dem ganzen die Krone aufgesetzt, die ihm für diese Challenge auch gebührt: er hat alle drei Produkte richtig erkannt/kombiniert. Glückwunsch, das haben sie gut gemacht!

Und das meinten meine Mitstreiter:

  • JS: Eine sehr schöne Auswahl. Egal, wie nahe ich der Sache komme. Alle drei überzeugen mich. Letztlich macht Nr.2 das Rennen. Das Mundgefühl und die Tiefe ist toll.
  • CS: Wieder eine tolle Challenge, die Du da auf die Beine gestellt hast (und bei der ich mich wieder sehr blamieren werde). Blends werden doch immer wieder unterschätzt, da war toller Stoff dabei!
  • SU: Das war wieder eine schöne Blind Tasting Challenge und ich werde mich danach wie üblich gewohnt winselnd im Staub wälzen, weil ich bestimmt alles falsch habe, oder aber großkotzig meinen einen Glückstreffer bejubeln. Ich mag Blends grundsätzlich, habe diverse davon zuhause stehen, daher freut es mich, dass es hierzu einfach auch mal eine Blind Tasting Challenge gab. Bei mir ist Sample Nr. 3 vorne und zwar nicht, weil es irgendwie besonders komplex oder spannend wäre, sondern weil dieser Blend einfach ein richtig schön süffiger Trinkwhisky ist.
  • AB: Sollte ich mit meinen Tips richtig liegen, dann sei fairer Weise dazu gesagt, dass der Orchard House momentan sehr oft bei mir im Glas ist #sommerwhisky. Andererseits wäre das etwas unangenehm – gerade auch, weil meine anderen Tips dadurch natürlich beeinflusst gewesen sind. Der Glasgow Blend lag mit dem Laphroaig-Touch nämlich auch nahe und irgendwie musste ein Blended Grain das ja komplettieren. Ich hab mich da also schnell auf Compass Box eingeschossen und kam da auch nicht mehr von weg. Mein Favoirt ist Nr. 3 – der passt einfach so gut in den Sommer und vereint sehr viele Dinge die ich gerne mag. Die schöne Wachsigkeit, ein leicht maritimer Touch, ein Obstsalat dominiert von hellen Früchten, Puderzuckersüße, würziger Honig – ein tolles Beispiel dafür, warum Blends einfach zu Unrecht weniger Aufmerksamkeit haben.
  • AE: Ich finde, dass alle drei Abfüllungen recht nah beieinander waren. Am besten hat mir aber das Sample #2 gefallen.
  • MS: die sind nicht leicht zu knacken, geben auch nicht viel preis – relativ flach und wenig komplex. Am Besten gefällt mir die Nummer 3.
  • AM: Mir gefällt die Nummer 1 auf jeden Fall am besten. Da passiert irgendwie auch am meisten, sowohl in der Nase als auch am Gaumen. Ich lieg bestimmt wieder voll daneben. Aber gut, dann ist alles wie immer.
  • PS: Nochmal vielen Dank für die tolle Auswahl. Diesmal haben mir echt alle drei mindestens gut gefallen und die 2 hat mich echt nachhaltig beeindruckt. Ich bin schon länger dabei auch den Blends eine Chance zu geben und bin des öfteren überrascht, wie gut die doch sein können. Aber ich hab natürlich noch lange nicht so viele probiert, dass ich hier wüsste, was du uns geschickt hast. Die Nummer 2 hat mich wirklich umgehauen. Der ist richtig großartig!
  • WG: Uns hat Whisky Nummer 3 am besten gefallen. Von der Nase bis zum Abgang erschien er uns am interessantesten und am komplexesten. Die Orangenaromen sind wunderbar! Was auch immer das ist, es richtig lecker! Wir sind sowieso offen für Blended Scotch Whiskys, von daher sind wir nun auch nicht überrascht, dass uns alle drei Proben mehr oder weniger gut gefallen haben. Die ersten beiden sind eher weniger ausdrucksstark, dafür vielleicht etwas, was einem breiten Publikum gefällt. Der letzte macht einen sehr ausdrucksstarken Eindruck ;) Wir sind sehr gespannt, ob wir einen dieser Whiskys hätten kennen können. Besonders bei Blends ist das Erraten nochmal schwieriger. Hier werden nicht nur verschiedene Brennerei-Hausstile miteinander vermischt, sondern womöglich auch noch unterschiedliche Regionen. Hier und da auch noch mit einem zarten Hauch Torfrauch versehen – fast unmöglich das zu Erraten.
  • KD: Die Wahl fällt diesmal schwer zwischen dem zweiten und dritten Whisky – die Eleganz entscheidet aber am Ende für die Nummer 3. Ein sehr spannendes Tasting. Die Facetten an Blend-Möglichkeiten sind vielfältig und das Gehirn spielt wieder mal verrückt. Ist da Grain drin – oder nicht? Bei #2 absolut sicher – aber ist es nur Grain? Und bei der #3 wurde ich mir mit fortschreitender Zeit immer unsicherer, ob da Grain im Spiel ist… Jedenfalls sind Blends keinesfalls immer nur „billige Bückware“ sondern können sehr facettenreiche und schöne Ergebnisse liefern, wie dieses Tasting gezeigt hat!

Danke allen fürs Mitmachen!
Vielen Dank an Julia von Kirsch Whisky für die Proben!

Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen