Blind Tasting Challenge

20. BTC: Weihnachten im Glas?

Die zwanzigste Blind Tasting Challenge und Weihnachten steht vor der Tür. Da mussten wieder ganz besondere Abfüllungen ins Glas. Aber ist das Weihnachten im Glas? Oder habe ich etwas anderes in das Tasting eingebaut? Alle aus Schottland? Nun, ich habe nicht viel verraten. Hier kannst Du nachlesen, wie die sechs Whisk(e)ys in der Blindverkostung angekommen sind.

Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Welcher ist Dein Weihnachtswhisky? Und welchen Whisky kann man zu Weihnachten schenken? Alle sechs Whiskys sind normal erhältlich. Alle sechs Whiskys sind normal erhältlich. Mehr verrate ich aber nicht. Geschickt habe ich jedem je sechs 5cl Sample, die mit Sample #1 – #6 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Welcher gefällt Dir am Besten?
  • Aufgabe 2: Was hast Du im Glas (Typ, Stärke, Produkt)?
  • unabhängig von den Proben:
    • Aufgabe 3: Welchen Whisky würdest Du gerne zu Weihnachten bekommen und warum?
    • Aufgabe 4: Welchen Whisky würdest Du zu Weihnachten verschenken und warum?

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

  • PM – Peter Moser (ich) – ohne Wertung, denn ich weiß ja was auf den Flaschen steht.

Auflösung – Welche Whiskys waren es?

Fünf der sechs Whiskys sind Single Malts aus Schottland. Dazwischen habe ich einen Bourbon (USA) platziert. Und diese sechs waren es konkret:

  1. Mortlach, G&M, 25yo, 43%, ca. 190.- EUR
  2. Glenglassaugh, Port Wood Finish, 2017, 46%, ca. 50.- EUR
  3. Highland Park, 21yo, 46%, ca. 270.- EUR
  4. Heaven‘s Door, Double Barrel, Bourbon (USA), 50%, ca. 80.- EUR
  5. Ardbeg, Wee Beastie, 47.4%, ca. 37.- EUR
  6. Octomore Ten Years (11.4), 10yo, 54.3%, 208 PPM, 12.000 Flaschen, ca. 159.90 EUR

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur die Zusammenfassung.

Favorit

Weihnachten im Glas? Das sind die Favoriten der BTC: Octomore vor Highland Park und Heaven's Door
Octomore vor Highland Park und Heaven’s Door

Wertung

Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag)
ook, muss ich aber nicht haben
trifft nicht meinen Geschmack
Weihnachten im Glas? Den Bourbon von Heaven's Door würden sich die meisten kaufen.

Das Ergebnis hat mich etwas überrascht. Zum einen, dass so viele Wertungen „trifft gar nicht meinen Geschmack“ dabei sind und zum anderen, dass der Heaven’s Door in Summe wohl von den meisten gekauft werden würde. Mir haben alle gefallen, bis auf die #2 – mit der konnte ich nichts anfangen. Der Wee Beastie ist seit Erscheinen immer vorrätig. Der Heaven’s Door war neu für mich, hat mir (für einen Bourbon) aber auch gefallen.

Welchen Whisky würden wir gerne bekommen?

  • PM: Wie viele meiner Kollegen habe ich schon viel probiert. So hat sich auch bei mir ein „Beuteschema“ herausgebildet. An meinem Beuteschema hat sich seit letztem Jahr nichts verändert. Das sind bei mir immer noch die torfigen/rauchigen Abfüllungen. Grundsätzlich muss ein Whisky für mich komplex sein und sich über die Zeit (und mit ein paar Tropfen Wasser) verändern. Auch wenn es nicht ausschlaggebend ist, tendiere ich eher zu den älteren Vertretern (so zwischen 16-25 Jahren). Einige meiner Lieblinge waren auch in diesem Blind Tasting vertreten. Am besten unabhängiger Abfüller (die „Standards“ habe ich häufig schon probiert), und dann Islay Südküste (oder auch Port Charlotte, Ardmore) oder einen aus der Gruppe Mortlach/Dailuaine/Clynelish. Natürlich gerne Single Cask, Cask Strength, ohne Kältefiltration und ohne Farbstoffe. Ich lass mich aber auch gerne mit guten, komplexen Whiskys überraschen.
  • RB: #2! Süß, fruchtig, tiefgängig und mit einer spannenden Komplexität – sehr lecker!
  • KD: Tja, das ist tatsächlich einer aus diesem Lineup – von der #6 hätte ich gerne ein Fläschchen, da der absolut perfekt in mein persönliches Beuteschema passt. Rauchig – aber mit Alter, Eleganz und Stil! Danke ans Christkind im Voraus!
  • JS: Unabhängig von den Blind-Samples, würde derzeit mein Weihnachtswhisky der „Glenmorangie, A Midwinter Nights Dram“ sein. Mit den Attributen: wärmend, würzig, Weihnachtsgebäck, Karamell, Nüsse.
  • JH: Ich bin momentan dabei, ein bisschen Back to the Basics zu gehen und suche spannende Whiskys, die eine Ex-Bourbon Cask Reifung haben. Durch die Standards und Core Ranges teste ich mich grade so durch. Zu Weihnachten würde ich mich über eine Einzelfassabfüllung aus dieser Kategorie freuen. 
  • MaS: Ich glaube, dass es mittlerweile schwer ist mir einen Whisky zu schenken, da ich einfach schon ein paar probiert habe. Ich suche mir die Whiskys auch gerne selbst aus, insofern bekomme ich eigentlich keine Whiskys geschenkt. Aber, wenn es schon ein Whisky sein sollte, dann sollten die Rahmendaten wohl so sein: Ex-Bourbonfass, Fassstärke (nicht zu hoch) und gerne ab 15 Jahre. Eine spezielle Brennerei muss es nicht sein, aber Aberlour, Mortlach, Glen Grant und Glen Moray eignen sich hervorragend für diese Kombination.
  • AE: Ich habe in diesem Jahr tatsächlich keinen einzigen Whisky auf meinem Weihnachtswunschzettel, weil ich mir über das Jahr viel zu viele Flaschen gekauft habe und jetzt erst mal wieder ein paar Parkplätze im Regal freitrinken muss. Den einen Whisky, den ich unabhängig vom Geldbeutel gerne mal probieren möchte, habe ich auch gar nicht. Ich stehe aber aktuell besonders auf Abfüllungen aus dem Weinfass, wahrscheinlich würde ich mir in diese Richtung etwas wünschen.
  • WG: (Hagen) Ich wäre gerne ganz bescheiden und wünsche mir zu Weihnachten einen Highland Park 40. Ich konnte ihn bei Highland Park im Tasting genießen und es mit das beste was ich je im Glas hatte. Vielleicht sogar das beste! (Patrick) Ich würde gerne einen AnCnoc 24 geschenkt bekommen. Ich habe mir kürzlich erst selber einen geschenkt, von daher würde ich mir von diesem leckeren Tropfen auch noch eine Flasche wünschen.
  • CS: Ich würde gerne einen „Michel Couvreur Alba“ zu Weihnachten bekommen. Ein wahnsinniger guter und ungewöhnlicher Whisky und etwas wirklich Besonderes für die Feiertage!
  • SU: Eigentlich ist es mir völlig egal, welchen Whisky ich bekomme, so lang der Schenker sich vorher Gedanken darüber gemacht hat, wie er meinen Geschmack treffen könnte. Für mich ist die Beschäftigung mit der zu beschenkenden Person der wichtigste Teil des Schenkens. Wenn es aber unbedingt ein bestimmter Whisky sein muss, ist man bei mir mit allem von Springbank auf der sicheren Seite. Aktuell vielleicht auch noch ein alter Scapa.
  • MS: Entweder eine Flasche, die ich mochte, die es aber nicht mehr zu kaufen gibt (SMWS 66.124, SMWS G1.17) oder eine Flasche, die gut zu Weihnachten passt – eine komplexe Sherry-Bombe.
  • BB: #5 – fruchtig und rauchig. war sehr schön abgestimmt

Welchen Whisky würden wir verschenken?

  • PM: Kommt auf den Beschenkten darauf an. Einen „Anfänger“ würde ich etwas leichtes, sanftes, aber interessantes auswählen (Speyside, 43-46%), einem Fortgeschrittenen einen unabhängig abgefüllten Single Cask/Cask Strength von einer passenden Destillerie
  • RB: #4 weil ich denke, dass es ein American Whisky ist und man damit jemandem eine Freude machen kann, der auf komplexe Whiskies steht aber das Thema Bourbon oder American Whisky noch nicht so kennengelernt hat ;)
  • KD: Eine sehr schwierige Frage, da das immer von der zu beschenkenden Person abhängt. Grundsätzlich verschenke ich gerne Whisky, der den Horizont desjenigen oder derjenigen erweitert. Vom Lineup würde ich die #4 verschenken und zwar an jemanden, der sonst nur schottische Whiskies trinkt. Oder die #6 an meine Brüder, die so ticken wie ich selbst Ansonsten verschenke ich – und das wird für die, die mich kennen, keine Überraschung sein – gerne Produkte von Springbank. Da stimmt für mich alles – das Produkt, die Herstellung und auch der soziale Aspekt. Auf den Ausstoß bezogen beschäftigt keine andere Brennerei in Schottland mehr Personal – in einer wirtschaftlich abgeschlagenen Region, wo jeder Job zählt…
  • JS: Verschenken würde ich einen Bunnahabhain 12. Er vereint Würze, Karamell und Nüsse – vor allem aber überfordert er keinen. 
  • JH: Diese Jahr ist ganz klar der Bud Spencer von St. Kilian dran. Der Whisky schmeckt – und das für Einsteiger sowie für Kenner. Er schafft es, Lust auf Whisky zu machen und gibt den Experten auch die Chance immer wieder neue Aromen und Facetten zu entdecken. Ja, ein Whisky für den breiten Markt, aber den sollte jeder definitiv mal probiert haben – der kann was! Und für 35€ ein absoluter PLV Kracher, perfekt geeignet als Weihnachtsgeschenk. Und für alle die, denen der Whisky nicht schmeckt, steht zumindest eine schicke Flasche im Regal.
  • MaS: Auch diese Frage finde ich schwer zu beantworten. An wen verschenke ich den Whisky? Bei einem Einsteiger würde ich einen Standard nehmen, der die Aromenwelt erweitern kann. Die Person hat noch nie rauchige Whiskys getrunken? Ein Highland Park 12 führt da schön ran! Bei „Profis“ ist die Lage natürlich ganz anders, denn da haben sich meist Vorlieben ausgeprägt. Ich würde auch dort zu einem Einzelfass von einem unabhängigen Abfüller greifen und die Lagerung usw. möglichst gut an den Geschmack anpassen.
  • AE: Diese Frage finde ich sehr schwer zu beantworten, weil man einfach extrem viele Faktoren berücksichtigen muss. Ist der zu Beschenkende Whisky-Fan oder -Einsteiger? Mag er fruchtige oder rauchige Whiskys? Ich denke man muss sich da immer am Empfänger orientieren und muss seinen eigenen Geschmack ausblenden. Für den einen kann dann ein Glenfiddich 12 ein sehr gelungenes Einsteigergeschenk sein, für den Hardcore-Islay-Fan wäre das eher eine Flasche, die im Regal versauert. Auf die Frage, welchen Whisky ich gerne zu Weihnachten verschenken würde, muss ich also antworten, dass ich am liebsten den Tropfen verschenken würde, der am besten zum zu Beschenkenden passt.
  • WG: (Hagen) Ein Blended Malt Sherry von Berry Bros. & Rudd ist das perfekte Geschenk. Eine wahre Sherrybombe, die Einsteiger und Fortgeschrittene begeistert – und das bei einem sensationellen PLV. Da kann man auch ein paar Flaschen mehr von an Freunde oder Geschäftspartner verschenken. (Patrick) Ich habe mir selber kürzlich einen Ledaig Rioja Cask Sinclair Series zugelegt und würde diesen auch verschenken wollen. Ein toller Whisky für Rauch- und Weinfass-Fans zu einem sehr annehmbaren Preis.
  • CS: Einem Einsteiger würde ich einen Aberlour 15 schenken, welcher mein erster „Lieblingswhisky“ war und auch heute noch zu meinen Favoriten aus der Standardrange gehört. Einem Fortgeschrittenen gerne etwas aus der Michel Couvreur Range, wie z.B. den Overaged (in Fassstärke) oder wenn es etwas besonderes sein darf den Blossoming auld sherried. 
  • SU: Auch hier gilt, wie bei Frage 3, dass die Beschäftigung mit dem Schenkenden der wichtigste Teil ist, also würde ich nur etwas schenken, was dessen Geschmack entspricht und gerade an Weihnachten nicht dazu tendieren, einen bestimmten Whisky, der mir besonders zusagt, zu verschenken. Mir selber werde ich in diesem Jahr zwei Whiskys zu Weihnachten schenken: einen Longrow 21 und einen Caperdonich Peated Small Batch
  • MS: ebenfalls eine typische Weihnachts-Flasche – würzige Trockenfrüchte, ein Aroma, das die Nase lange beschäftigen kann und ein süß-würziger Geschmack, der gut mit all den Leckerein harmoniert, die man jetzt so vernascht… z.B. einen Glenallachie aus dem Sherry-Fass.
  • BB: #6 – Im Vergleich mit größtem robusten Grundcharacter und schön komplex

Sample #1 – Mortlach 25yo, G&M

  • RB // Typ: Deutscher Whisky, ich tippe auf Spätburgunder-Finish oder einen sehr süßen Sherry. Stärke: 48%. Mit Wasser verliert er deutlich. Produkt: 3-5 Jahre alter, deutscher Whisky, ich tippe auf den Süddeutschen Raum. Wertung: +
  • KD // Typ: Blended Malt? Stärke: 43% Produkt: ? Bewertung: + (30€)
  • JS // Tipp: Single Malt, Highlands, Bourbon-Fass-Reifung (ggf. mit Virgin Oak), 43%, 5 – 6 Jahre Bewertung: o. Ein junger Laddie oder ein Highlander, der Tipp ist „Tullibardine Sovereign
  • JH // Ein netter, einfacher Whisky. Gut als Einsteiger. Ohne Probleme gut zu genießen! Wertung: + (30€), Ex-Bourbon, 43%
  • MaS // Typ: Highland Single Malt Scotch Whisky Stärke: 43% Produkt: Glenfarclas 12 Jahre Gedanken: Nicht sonderlich komplex, wahrscheinlich 10-12 Jahre alt. Sherryfässer, Mischung aus Sherry und Bourbon oder Refill Sherry. „Sehr solide“. Bewertung: o
  • AE // Dieser Whisky ist ein unkomplizierter, aber nicht langweiliger Einsteiger. Produkt: Single Malt mit 46%, bei dem vermutlich nicht nur Bourbon-Fässer zum Einsatz kamen, der in Richtung St. Kilian Bud Spencer oder Glenfiddich 12 tendiert; Fazit: o
  • WG // Tipp:​ 40% Alkohol und gefühlt ein Ire. Der Tipp fällt aber auf einen Macallan 12 Fine Oak. Für uns nicht unbedingt ein Weihnachtswhisky im klassischen Sinne. Würden wir auch nicht verschenken wollen. Bewertung:​ o
  • CS // Grain oder Rye mit 43% / 8yo Bewertung: o
  • SU // Bewertung: o, wenn dieser Gurkenwassergeschmack nicht wäre, dann wäre der Whisky langweilig. 43%, nicht übermäßig alt. Glencadam 10 Jahre wäre mein Tipp
  • MS // Typ: Single Malt Stärke: 46% Produkt: kommt mir absolut bekannt vor, kanns aber nicht zuordnen – vielleicht Glendronach Wertung: o
  • BB // 40% Bourbon Casks Highlands Clynelish? 12-15 Jahre, Wertung: o
  • MM // Single Malt, höheres Alter, wirkt wie 43% Fazit: Braucht Zeit und Geduld. Ein leiser Whisky, aber mit einer tiefen, subtilen Komplexität. Dem traue ich ein höheres Alter zu. Wertung: +

Sample #2 – Glenglassaugh Port Wood Finish

  • RB // Typ: Schottisch, Speyside, Fassstärke, 10-12 Jahre. Stärke: 52% Produkt: Glenrothes mit Süßweinfinish (Amarone oder Port?), Wertung: + / Favorit
  • KD // Typ: Single Malt Stärke: 46% Produkt: ? Bewertung: o
  • JS // Tipp: Blend mit Grain-Anteil, 46%, NAS Bewertung: – Gefällt mir nicht. Wirkt sehr unausgewogen. Monkey Shoulder
  • JH // Ein Whisky, der in der Nase bedeutend stärker ist, als am Gaumen, trotzdem spannende Aromen mit sich bringt. Wertung: o, Ex-Bourbon + Weinfinish, 45%
  • MaS // Typ: Single Malt Scotch Stärke: 43% Produkt: Tullibardine 228 Burgundy Finish Gedanken: Riecht „weinig“. Port? Weinfass? Erstmal kein Sherry. Könnte ein Finish sein. Schwierig, etwas belanglos, nicht zu alt. Wahrscheinlich ein Standard. Bewertung: o
  • AE // Produkt: Ich glaube fast, dass das kein Single Malt und eventuell nicht einmal ein Whisky ist. Ich könnte mir hier einen fassgelagerten Brand vorstellen, der mit etwas über 40% abgefüllt wurde; Fazit: o
  • WG // Tipp:​ 43% Alkohol – eher Südsee als Weihnachtsbaum, ausgewogen, kann man auch verschenken. Vielleicht ein Glenmorangie 18. Bewertung:​ Gut. + (70 Euro)
  • CS // Grain mit 40% / 12yo Bewertung: + (würde ca. 50€ ausgeben)
  • SU // Bewertung: -, jung und metallisch, eindimensional, 8-12 Jahre, Spey 8 Jahre ist mein Rateversuch
  • MS // Typ: Blend Stärke: 43% Produkt: keine Idee Wertung: o
  • BB // 40-43% Bourbon mit Sherry Finish (Oloroso) Speyside Linkwood/Longmorn? 15-18 Jahre, Wertung: +
  • MM // Single Malt, moderne Rezeptur, vielleicht First Fill Bourbon Cask? wirkt wie 50 % oder mehr Fazit: Schlabbersaft mit flüssigem Toffifee. Unkompliziert, süß und süffig, aber mit überhöhten Umdrehungen. Wertung: o

Sample #3 – Highland Park 21yo

  • RB // Typ: Deutscher Whisky, ich tippe auf Brennerei Henrich, 3-4 Jahre. Stärke: 54% Produkt: Gilors PX Sherry & Islay Fass. Wertung: –
  • KD // Typ: Single Malt Stärke: 46% Produkt: Balvenie…? Bewertung: + (45€)
  • JS // Tipp: Single Malt mit 43%, 15 Jahre Bewertung: + (70 EUR) Eigentlich der typische Japaner als Blend. Mild gefällig – ohne große Ecken und Kanten. Allerdings ist er so wunderbar ausgewogen und „im Fluss“, dass ich auf einen Single-Malt tippe. Glenmorangie, da sehr weich.
  • JH // Die Nase hat mich leider enttäuscht, am Gaumen gibt es dann das Veto. Der Whisky kracht mit Frucht und Süße, die jedoch irgendwann für süffige Weißweinnoten weicht. Das Finish dann mit viel Schärfe, Wertung: -, Rum(finish) o.ä., 47,5%
  • MaS // Typ: Single Malt Scotch Whisky Stärke: 46,3% Produkt: Tobermory 12 Gedanken: Ein schwierig zu schätzender, komplexer Whisky. Benromach, Highland Park und Glen Scotia wurden gegen getestet und anhand dessen eher ausgeschlossen. Für Springbank und Co. Ist der Whisky nicht rauchig genug… Bewertung: + (50€ würde ich ausgeben)
  • AE // Produkt: Ein relativ schnörkelloser Single Malt, den ich irgendwo in den Highlands einordnen würde. Der Alkoholgehalt dürfte in etwa bei 43% liegen. Fazit: o
  • WG // Tipp:​ 46% Alkohol – zu Weihnachten durchaus zu empfehlen, als Geschenk oder für sich selbst. Glenmorangie Tale of Cake. Bewertung:​ + (80 Euro)
  • CS // Grain oder Rye mit 48% / 7yo Bewertung: – (Nase), o (Gaumen & Abgang)
  • SU // Bewertung: +, kein Komplexitätsmonster, aber sehr rund und gerade im Vergleich zu den beiden Samples davor sehr wenig bitter. 40-50 €. Glenglassaugh Evolution vielleicht?
  • MS // Typ: Single Malt Stärke: 43% Produkt: Benromach (15?) [2x hintereinander in einer Challenge; wäre mal eine Idee] Wertung: o
  • BB // 43-46% Blend(ed Malt?) refill & 1st fill erst hätt ich auf etwas aus Deutschland getippt, aber zum Ende hin wirds doch eher Schottisch leicht mysteriöses Finish Compass box? Wertung: o
  • MM // Single Malt, Insel oder Campeltown, Refill-Sherryfass, 46% (Springbank) Fazit: Mit den berüchtigten „Ecken und Kanten“. Man könnte auch sagen: anstrengend. Die benzoligen Aromen lassen mich an Insel- oder Halbinsel-Whisky denken. Und da ist auch etwas Rauch. Der hat mir zu viel europäische Eiche und wäre für Weihnachten nicht so ganz mein Ding. Wertung: o

Sample #4 – Heaven‘s Door, Double Barrel

  • RB // Typ: Ein junger wilder würde ich sagen. Nicht älter als 5 Jahre. Stärke: 48% Produkt: American oder Canadian Whisky, aber frag mich nicht welcher ;) Wertung: +
  • KD // Typ: US-Whisky Stärke: 55% Produkt: Rye? Bewertung: + (45€)
  • JS // Tipp: Bourbon, 47 %, lang gereift Bewertung: + (60 EUR) Komplexer, sehr schön abgestimmter Bourbon. Elijah Craig – 12 Jahre
  • JH // Ein richtig satter Whisky. Hier kommt das Fass durch und bringt viele dunkle Früchte. Sehr weihnachtlich und ein mordsmäßiger Abgang. Sehr rund, warm und weich. Wertung: + (40€), Port- oder Sherrycask, 46%
  • MaS // Typ: Bourbon Whiskey Stärke: 43,2% Produkt: Woodford Reserve Distillers Select Gedanken: Definitiv kein Single Malt! Bourbon? Grain? Da ist was funky! Beim Probieren: Definitiv Bourbon. Damit bin ich dann raus. Blinder Tipp! Bewertung: o
  • AE // Produkt: Ein Single Malt, der vermutlich in einem Mix aus Bourbon, Sherry und vielleicht sogar einem Islay-Fass reifen durfte. Wenn kein Islay-Fass im Spiel war, dann könnten wir uns auch in Campbeltown befinden. Den Alkoholgehalt würde ich hier bei ungefähr 49% sehen. Fazit: o
  • WG // Vor dem Kamin und dem Weihnachtsbaum da gehört er hin, ob als Geschenk oder im Glas. Sehr schön. Tipp:​ Jack Daniels Single Barrel 100 Proof – 50%. Bewertung:​ + (50 Euro)
  • CS // Grain mit 53% / 17yo Bewertung: + (würde ca. 65-75€ ausgeben)
  • SU // Bewertung: -, den mag ich einfach nicht. Ist vermutlich ein Bourbon, ich sag mal „Four Roses Small Batch
  • MS // Typ: Single Malt, Refill Sherry Fass Stärke: 43% Produkt: ? Wertung: –
  • BB // 43% blended malt 12-18 Jahre bourbon & sherry (+ Wein) Timorous Beastie, Wertung: +
  • MM // Bourbon, USA, wirkt wie 46% Fazit: Klassisch. Ein toller Bourbon. Der geht immer. Wertung: +

Sample #5 – Ardbeg Wee Beastie

  • RB // Typ: Islay-Whisky, relativ jung da Tiefe fehlt. Stärke: 43% Produkt: Caol Ila Moch? Oder ein 8jähriger Lagavulin wegen des heftigen Specks. Wertung: o
  • KD // Typ: Single Malt Stärke: 46% Produkt: ? (Nicht Islay… Arran?) Bewertung: o
  • JS // Tipp: Single Malt, 50 %, Islay Bewertung: + (50 EUR) Weich, rund und spannend. Port Charlotte
  • JH // Wow. Rauch und Süße toll kombiniert. Das ist genau das, was ich mag. Sehr rund, warm und weich. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es könnte ein Laphroaig sein. Wertung: + (55-65€) mein Favorit! Rauch & Sherry, 46%
  • MaS // Typ: Islay, Blended Whisky Stärke: 46% Produkt: Big Peat Bewertung: + (50€ würde ich ausgeben) [In den Notes hatte Malte ARDBEG getippt, aber nicht als Festlegung übernommen]
  • AE // Produkt: Hier dürften wir bei einem Single Malt von Islay sein, ich tippe auf eine Bourbonfassreifung von der Südküste. Ist das vielleicht sogar ein kleines Biest? Wieder würde ich beim Alkoholgehalt auf knapp unter 50% tippen. Fazit: o [JA, das ist ein kleines Biest!!]
  • WG // Tipp:​ 48% Alkohol. Der muss ins Glas und unter den Baum. Ledaig 18 Jahre Bewertung:​ + (90 Euro)
  • CS // Grain (evtl. auch Blend) mit 54% / 12 yo Bewertung: o
  • SU // Bewertung:+, Ein richtig leckerer, solider Rauch, den ich bereits gefühlte hundert Mal im Glas hatte, jetzt aber einfach nicht zuordnen kann. Longrow Peated? Port Charlotte? Ardmore? Talisker?  Ich weiß es einfach nicht. Würde 60 € auf den Tisch legen und sage mal…hmmm…..Lagavulin 16
  • MS // Stärke: 46% Typ: Single Malt Produkt: Port Askaig bzw. UA Caol Ila Wertung: +
  • BB // 46-50% Bourbon Casks 15-18 Jahre Bunnahabhain Moine oder Coal Ila. Die Mischung aus klarem Rauch und der Vanillepuddingphase lässt mich eher zu letzterem tendieren
  • MM // Single Malt, Highlands (?), wirkt wie 46% Fazit: Erinnert mich an Highland-Torf. Trifft nicht so ganz meinen „Sweetspot“. Wertung: –

Sample #6 – Octomore, 11.4

  • RB // Typ: Getorfter Highland Whisky, 7-8 Jahre, CS Stärke: 52% Produkt: Ardmore Legacy? Wertung: +
  • KD // Typ: Single Malt Stärke: 53% Produkt: Refill Ex-Bourbon Islay Malt, 20+ Jahre (Caol Ila?) Bewertung: + (120€) / Favorit
  • JS // Tipp: Single Malt, 50 %, 10 Jahre Bewertung: – Gar nicht meins… und ich tippe auf einen Bowmore.
  • JH // Rauch und helle Früchte dominieren hier und wechseln sich immer wieder ab. Vielleicht ein Coal Ila? Wertung: o, Rauch & Ex-Bourbn + Finish, 49%
  • MaS // Typ: Islay Single Malt Whisky Stärke: 55% getippt, passend zum Corryvreckan: 57,1% Produkt: Ardbeg Corryvreckan Gedanken: Ein kräftiger, aber auch süßer Whisky. Das Aroma sagt Ardbeg, die Nase spricht aber dagegen. Wir sind auf einem Irrweg, verloren auf Islay (oder nicht?). Bewertung: + (60€ würde ich ausgeben)
  • AE // Produkt: Auch hier tippe ich auf einen Single Malt, diesmal tippe ich aber eher auf Ardmore. Der Alkoholgehalt dürfte wieder bei ca. 50% liegen. Fazit: o
  • WG // Tipp:​ 55% Alkohol. Der gehört auf den Tisch und ist zum Verschenken zu Schade. :-) Lecker. Port Charlotte MLC 01 Bewertung:​ + (90 Euro) [Zumindest die richtige Destillerie, wenn auch die falsche Marke – 208ppm!!]
  • CS // Grain (evtl. auch Blend) mit 50% Bewertung: – (Nase) + (Gaumen & Abgang) (würde 70-80€ ausgeben)
  • SU // Bewertung: o, grundsätzlich bestimmt schön, aber der Rauch ist mir viel zu kalt und dominant. Ist das vielleicht ein Wee Beastie? [das wäre die #5 gewesen, die dir gefallen hat…]
  • MS // Typ: Single Malt Stärke: 47,4% Produkt: Ardbeg Wee Beastie Wertung: +
  • BB // 50+% Bourbon casks, evtl. mit kurzem Sherry-Finish (?) Islay Lagavulin 12 Jahre (evtl. eine Special Release?)
  • MM // Single Malt, Ex-Bourbon-Cask, Islay, erinnert mich an Ardbeg Drum, 46% Fazit: Makelloser Islay-Whisky mit viel Asche auf der Zunge. Kein Überflieger, aber solide gemacht. Wertung: o

Fazit der Blind Tasting Challenge

Das war eine schöne Challenge mit einigen Überraschungen für mich. Ich habe zu fünf schottischen Whiskys einen Bourbon geschmuggelt, den ich noch nicht kannte. Auch den Glenglassaugh kannte ich nicht, der war aber vermutlich wegen Alter und Port-Finish nicht mein Ding. Schön war, dass jedem etwas gefallen hat (bis auf Aaron). Aaron hat auch als einziger einen Volltreffer gelandet und den Wee Beastie erkannt. Dass die beiden alten Vertreter gefühlt sehr schlecht weggekommen sind, hat mich ebenfalls überrascht. Ich habe beiden sehr viel Zeit gegeben und die brauchen sie auch. Beide sind aber tatsächlich sanfte Vertreter mit denen man sich beschäftigen muss. Schlabberwasser und Gurkensaft habe ich in mein Whiskyglossar aufgenommen. Man lernt immer dazu – das ist das schöne auf der persönlichen Whiskyreise!

Und das meinten die Teilnehmer:

  • RB: Mein Favorit ist #2! Süß, fruchtig, tiefgängig und mit einer spannenden Komplexität – sehr lecker!
  • KD: Ein spaßiges Lineup – Peter hat es geschafft, eine sehr breite Facette an Whiskies zu organisieren, wo jeder anders ist – inklusive überraschendem Amerikaner im Feld. Hat viel Freude bereitet und war durchaus anspruchsvoll – erkannt habe ich kein einziges Produkt, was nichts heißen mag, da ich vom aktuellen Markt im Moment nicht allzuviel mitbekomme.
  • JS: Der perfekte Zeitpunkt, ein Jahr zurück zu blicken. So habe ich noch vor einem Jahr geschrieben, dass ein rauchiger Ex-Sherry-Fass-Malt mein perfekter Weihnachtswhisky wäre und ich einen Glendronach 18 (also auch Sherry) verschenken würde. Im Laufe des Jahres habe ich aber viele (überwiegend) Ex-Bourbon-Fass gereifte Tropfen getrunken. Dabei habe ich festgestellt, dass auch Old School verdammt spannend sein kann und die Bandbreite sehr groß ist. Eine sehr schöne Verkostung. Alle Vertreter sind typisch für die Weihnachtszeit. Einzig die Nummer 6 fällt für mich raus. Bemerkenswert der Fokus auf Bourbonreifungen.
  • JH: wie immer einen ganz herzlichen Dank für diese tolle Aktion! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich durch die Whiskys zu probieren.
  • AE: Ich finde es relativ schwierig, hier einen Favoriten zu benennen. Grundsätzlich haben mir alle sechs Abfüllungen geschmeckt, aber keiner hat mich so überzeugt, dass ich ihn unbedingt im heimischen Regal haben muss. #1 ist sehr unkompliziert und süffig, das könnte ein schöner Whisky für eine gesellige Runde sein. Wenn ich mich intensiver mit dem Whisky beschäftigen möchte, würde ich mich wohl für #4 entscheiden.
  • WG: Die XMAS-Challenge hatte es wieder in sich. Alle Whiskys waren lecker, aber kein war einfach zu erraten. An welcher Position hat sich wohl in diesem Jahr die neue Black Art Edition versteckt, die wir nicht erraten haben? Vielen Dank, Peter! Dass das Päckchen überhaupt noch seinen Weg hier hin gefunden hat, war Weihnachtswunder genug, wenn wir jetzt noch einen Treffer haben, würde das unser Glück perfekt machen.
  • CS: Mir haben am besten Whisky Nr. 2 und 4 gefallen, die beide auf ihre Art toll und rund waren. Nr. 2 interessanten exotischen Noten und Nr. 4 mit würziger Intensität.
  • SU: muss ich extra erwähnen, dass es wieder fies, hinterhältig und gemein war, was du mir da angetan hast? Bis auf Nr. 4 kamen mir alle Sample extrem bekannt vor, als hätte ich die zugehörigen Whiskys irgendwie schon mal getrunken, aber ich bekomme sie ums Verrecken einfach nicht zugeordnet…..dabei hab ich sogar an all meinen offenen Flaschen gerochen…. [ja, das höre ich immer wieder gerne…] Nr. 3 siegt knapp vor Nr. 5 – Beide gefallen mir sehr gut und ich würde sie auch kaufen. Ich hab wieder kräftig über den Samples gegrübelt und freue mich schon, wie weit ich diesmal wieder danebenliege. So eine Blind Whisky Challenge erdet einen immer wieder schön.
  • MS: War echt schwer heute – meine Nase scheint nicht in Form… alles roch nach unter 50%. Nr. 6 gefällt mir am besten.
  • MM: eine schöne und abwechslungsreiche Range, bei der viele verschiedene Geschmäcker bedient werden. Da kann man durchaus seinen Weihnachtsmalt finden.

Danke allen fürs Mitmachen!

Danke an die folgenden Importeure/Firmen für die sechs Flaschen:

  1. Mortlach, G&M: Kirsch Import
  2. Glenglassaugh: Kammer-Kirsch
  3. Highland Park: Edrington/Beam Suntory (Deutschland Vertrieb)
  4. Heaven‘s Door: Schlumberger Vertriebsgesellschaft
  5. Wee Beastie: Ardbeg (Moët Hennessy Deutschland)
  6. Octomore: Eggers & Franke

Ich wünsche Dir eine besinnliche Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest!

Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen