Blind TastingBlind Tasting Challenge

Blind Tasting: 10 Blogger suchen das richtige Land

Hat jemand gesagt, das wäre einfach? Ich jedenfalls nicht. Im 5.ten Blind Tasting habe ich meine Kollegen darum gebeten, das richtige Land zu bestimmen. Und ich habe natürlich nicht die einfachsten Kandidaten für diese Aufgabe herausgesucht. Dass es vermutlich keine Schotten sind und dass sie nicht ganz typisch sind ist wohl der einzige Strohhalm an den sie sich klammern können.

Wie funktioniert mein Blind Tasting?

Was ist das da im Glas? Ich habe zusammen mit einem Importeur drei nicht ganz typische Whisk(e)ys (?) aus dem gesuchten Land zusammengestellt. Ist es Schottland? Vermutlich nicht. Dieselbe Destillerie? Nein! Mehr verrate ich aber nicht. Geschickt habe ich jedem je drei 5cl Sample, die mit Sample #1 – #3 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …

  • Aufgabe 1: Welcher gefällt Dir am Besten?
  • Aufgabe 2: Land/Region?
  • Aufgabe 3: Was hast Du im Glas?
    • Typ,
    • Stärke,
    • Destillerie/Produkt?

Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.

Wer hat mitgemacht?

Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):

  • PM – Peter Moser (ich) – ohne Wertung, denn ich weiß ja was auf den Flaschen steht.
    Ich habe die drei Samples vorab verkostet, damit ich durch die anderen Meinungen nicht beeinflusst werde.
  • JS – Jochen Strauch / Whisky Siegen
  • JB – Jörg Bechtold / whiskyfanpage.de (eine der ersten deutsch-sprachigen Whisky Seiten!!)
  • ML – Michael Lutz / HERR LUTZ
  • KD – Klaus Doblmann / Malt Klaus
  • TW – Tim Woytczak / mrbarleycorn.com
  • AE – Aaron Engelmann / Drams United
  • RB – Riccardo Berg / Dramned!
  • AB – Andreas Bernhardt / Whisky & Vinyl
  • MS – Michael Schlüter / WhiskyNews.de
  • CK – Christian Kuppler / Whiskygraphie.de

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?

So sieht die Zusammenfassung aus:

5. Blind Tasting Statistik - Welcher gefällt am besten

Auflösung

Ich habe mir die drei vorab angeschaut und wusste natürlich worin sie sich unterscheiden. Für mich als überzeugter Schottland Single Malt Fan eine schwierige Herausforderung. Auch wenn ich als Freund größtmöglicher Transparenz nicht immer von irischen Whiskeys überzeugt bin, habt mich doch schon so mancher geschmacklich positiv überrascht. Aber ich war immer der Meinung, dass ich einen irischen Whiskey recht leicht erkennen kann. Nun diese drei hätte ich wohl nicht als Iren erkannt.

Hier die Auflösung, welche Abfüllungen wir verkostet haben:

  1. Clonakilty, Virgin Oak Cask, Irish Whiskey, Tripple Distilled, 43.6%, Single Batch, ncf
  2. Brothership, 10 Jahre, Blended Whiskey (American & Irish), 45%
  3. Tipperary, Watershed, Single Malt, Irish Whiskey, Batch 4/18, 4.200 Flaschen, 47%

Welcher Typ war das?

5. Blind Tasting - Typ

Sample #1 – Was ist das im Glas?

Typ, Stärke, Destillerie und Land

  • JS: 40%, Blend mit Grainanteil, NAS, Japan, Yamazaki
  • JB: 46 %, Ich tippe entweder auf einen sehr jungen Single Malt oder einen Blend mit Grain-Anteil. Für mich viel zu unrund.
  • ML: Irland, Blend, 40% – Jameson
  • KD: 55%, Hat etwas von einem jungen Grain…, Destillerie/Produkt: Für mich schwer einzuschränken.
  • TW: Grain oder Blend, 43% Vol. – eventuell Nikka Coffey Grain?
  • AE: Fassgelagerter Spirit, jünger als drei Jahre, eventuell auch ein Grain Whisky, 43%, bei der Destillerie muss ich absolut passen, wenn ich raten muss, tippe ich auf Nordmarkens
  • RB: vielleicht der Versuch eines Single Malts
  • AB: blended, 43%, Suntory Toki
  • MS: Single Grain, 46%, Teeling
  • CK: Vermutlich ein relativ junger Whiskey, der noch nicht viele Aromen aus dem Fass aufnehmen konnte. Außer einer relativ intensiven Birnennote schmecke ich nicht viel. Vielleicht auch kein Whiskey, sondern Poitin?, Alkoholgehalt 40-43%

Tasting Notes

  • PM // Nase: Sehr leicht und weich. Ein wenig floral. Zitrusnoten. Grüner Apfel. Sehr pur und rein. Lässt man ihm etwas Zeit, entwickeln sich hier noch ein paar Aromen: Ananas und verschiedene Gewürze. // Mild und ein wenig Süße. Sehr leicht. Leichte Cerealien und Malz. Ein Sommerwhisky? // Abgang: hier macht sich die Eiche bemerkbar. Ich vermute ein junger Whiskey in frischer (virgin) Eiche.
  • JS // Aroma: Zitrusaromen, Rosinen, erdig // Geschmack: sanft, weich, Honigsüße – Abgang kurz mit Bitterkeit der Eiche
  • JB // Geschmack: Recht dumpf, würzig, Vanille, Holz. Im Mund sehr kühl, süß. Im Abgang sehr alkoholisch, zu neutral, eher kurz.
  • ML // Mild, leicht, gefällig – nichts besonders, aber auch für diese Whiskys gibt es die passenden Momente….
  • KD // Hat für mich was von einem jungen, fassgelagerten Korn oder Grain ohne nennenswerten Maiseinschlag…
  • TW // N: Frisch, jung, helle Frucht, Grüner Apfel, unreifen Banane, Zitrus, etwas Vanille und Malz. Sehr zurückhaltend. // G: Kurzes Prickeln, wieder Vanille und Apfel, Honig // A: Kurz, Pfeffer, Anis, etwas Eiche.
  • AE // Der Whisky wirkt im ersten Moment süß und fruchtig, aber auch eine malzig-holzige Note ist wahrnehmbar. Am Gaumen wirkt der Whisky sehr jung und zum ersten Mal taucht die Frage auf, ob hier überhaupt schon fertiger Whisky im Glas ist. Das könnte durchaus ein Spirit sein, der noch keine drei Jahre im Fass lag. Die Eichennote ist mir etwas zu sehr ausgeprägt. Leichte Vanille- und Karamellnoten sind nicht besonders stark ausgeprägt.
  • RB // N: helle Nashi-Birne, dezente Zitrusnoten, sprittig, feuchter Pappkarton, Eierpunsch // G: sprittig, trockene Traubenkerne, leichte Honigsüße, minimale Apfelnoten // A: kurz, warm, Vanille, Malz, Quitte
  • AB // Nase: Die Nase kommt sehr leicht und frisch. Helles Obst mischt sich mit blumigen Noten. Leichte Getreidearomen und Zitrus ergänzen das Ganze. Scheint Graineinfluss zu haben. Nach eine ganzen Weile, hatte ich auch noch von irgendwo leichte Himbeeraromen. // Gaumen: Recht weich, auch wenn der Alkohol ein wenig durchkommt/pritzelt. Ansonsten eher süß – ein wenig Honig, ein wenig helle Schokolade. Dazu kommen leichte Kräuter- und Bitternoten, sowie etwas Anis. // Abgang: kurz, holzig, bittersüß
  • CK // Nase: sehr schwach, kaum Aromen, überwiegend alkoholisch // Geschmack: leicht, süß, etwas Birne und Honigmelone // Abgang: kurz

Sample #2 – Was ist das im Glas?

Typ, Stärke, Destillerie und Land

  • JS: 43%, Single Malt, 10 Jahre, Japan, Hakushu
  • JB: 40 %, für mich ein Single Malt (oder Blended Malt), aber auch nichts wirklich altes.
  • ML: Italien, Single Malt, 40% – ???
  • KD: Blend, 58%
  • TW: Grain, 43% Vol. – ???
  • AE: Relativ junger Whisky, 46%, beim Schnuppern habe ich an Mackmyra gedacht, eventuell ist es der Skörtetid
  • RB: Vermutlich wird Nr. #2 aufgrund der Süße ein Grain aus Weizen oder Hafer oder ähnlichem sein
  • AB: Single Grain, 43%, Chita Single Grain
  • MS: Single Malt, 46%, Glendalough
  • CK: Für mich ein richtiger Sommer-Whiskey. Aufgrund der für mich ziemlich präsenten Weinnote, vielleicht der Teeling Riesling Finish?, Alkoholgehalt wären dann 46%.

Tasting Notes

  • PM // Nase: Konzentrierte Früchte, Kräuter, Apfel, ein wenig Multi-Sanostol (das kennen nur die älteren Leser). Sehr ungewöhnliche aber harmonische Kombination. // Geschmack: leichte Pfeffernote, würzig, Orangenschale // Abgang: die Orangenschale bleibt recht dominant, schöne Eichenwürze.
  • JS // Aroma: reifer Apfel, Zimt // Geschmack: pfeffriger Antritt, würzig, Haselnuss // Abgang mittellang mit Walnuss/Eiche
  • JB // Geschmack: Besser, kräftiger, Bratapfel, würzig. // Im Mund voller, würziger, prickelnd. // Im Abgang auch eher alkoholisch, aber geschmacklich deutlich besser als Sample #1.
  • ML // Kräutriger Unterton, Johannes/Heidelbeere, etwas Wachholder à Gin-artig, danach leicht und mild, würzig
  • KD // Ein leichter, blumiger, süßlicher Blend.
  • TW // N: Etwas reiferer Apfel, aber auch Zitrusnoten, Gras, Karamell,  und viel Vanille, etwas Holz. Sehr angenehm und runder als Sample 1. // G: Frisch, Honig, Vanille, etwas Apfel und ganz leichte Zitrusnoten. // A: Kurz – Medium, Ingwer, Honig, feine Frucht bleibt.
  • AE // Deutlich angenehmer in der Nase als Sample #1. Vanille, Karamell, Apfel und Aprikose nehme ich beim ersten Schnuppern wahr. Am Gaumen gibt es etwas weniger Süße, dazu kommen Äpfel und Trauben. Der Alkoholgehalt ist definitiv höher als beim ersten Sample, der Abgang ist ein Mix aus Karamell, Apfel und etwas Eiche.
  • RB // N: metallische und mineralische Note, kaum Frucht, leichte Malzsüße // G: würzige Süße mit Anklängen an Trockenobst, leichter heller Honig // A: kurz, unspektakulär, sprittig, malzig, das war’s
  • AB // Nase: Sehr ordentliche Getreide- und Fruchtnoten. Ein wenig so, wie eine Schüssel Müsli mit hellem Obst, bevor die Milch dazu kommt. Es versteckt sich ein leichter Stich Lösungsmittel/Klebstoff. Weinfasseinfluss scheint vorhanden und insgesamt geht das sehr in Richtung Grain – mehr noch, als bei #1. // Gaumen: Intensive Birne, überreifer/vergorener Apfel. Getreide bleibt am Start – eine leichte Honigsüße und etwas Ingwerwürze werden von Kokos begleitet. // Abgang: Wieder ein eher kurzer, holziger Abgang, der ebenfalls süß ist, aber weniger bitter (als #1), dafür aber eine gewisse Schärfe aufweist.
  • CK // Nase: auch schwach, aber etwas intensiver als Sample 1, fruchtige Weißweinnote // Geschmack: feine Säure wie bei grünen Äpfeln, trotzdem auch fruchtig-süß // Abgang: etwas länger als Nr. 1, trocken am Gaumen

Sample #3 – Was ist das im Glas?

Typ, Stärke, Destillerie und Land

  • JS: 46%, Single Malt, 15 Jahre, Japan, Nikka
  • JB: Stärke: 48 % plus (mehr als #1), Single Malt (oder Blended Malt). Gut, aber zu stark für seine Art.
  • ML: Deutschland, Single Malt, 40%, 9 Springs
  • KD: 53%, Vom Charakter her ein Single Malt / Aquavitae aus einer einzelnen Brennerei
  • TW: Grain, 43% Vol. – vielleicht The Chita (Suntory)?
  • AE: Sehr junger fassgelagerter Spirit, definitiv kein Whisky, eventuell ein fassgelagerter Gin (Hernö?), 45%
  • RB: ein fassgelagerter Wodka…?
  • AB: Single Malt, 46%+, Hakushu
  • MS: Blended Pot Still, 40%, Jameson
  • CK: Alkoholgehalt 43-46%

Tasting Notes

  • PM // Nase: zerstoßener Wachholder – argh, ich mag keinen Wacholder! // Geschmack: ich bekomme den Wachholder nicht los. Prickelt ein wenig auf der Zunge. Wenn ich es nicht wüsste, hätte ich den für hochprozentiger gehalten. // Abgang: Menthol
  • JS // Aroma: Wacholder, Gin, nasses Laub // Geschmack: Ingwer im Antritt, süß, Zitrus, Heidekraut – Abgang lang mit Walnuss und Honig
  • JB // Geschmack: Frischer, heller, offener, Nelken, fruchtiger (rot), Kompott. Im Mund alkoholisch, prickelnd, fruchtig. Im Abgang heftig, saure Beeren (Stachel-, Johannis-), recht lang. Wenn er länger offen ist hat er was parfümiert-süßes.
  • ML // Flach, uninteressant, Alkohol und Bitter-betont
  • KD // Die Nase sagt initial fassgereifter Gin, der Gaumen schwenkt zu jungem getreidebasiertem Whisky(?) um
  • TW // N: Hier eher Birne, wieder grasig und mit Zitrusnoten, Tannenwald. Irgendwie sehr eigen im Vergleich zu den anderen beiden, aber lecker.  // G: Süß, Honig, Gebäck, Birne, Ingwer, Vanille. // A: Medium. Vanille, Ingwer, Honig.
  • AE // Diese Abfüllung wirkt noch jünger als #1, allein von der Nase her würde ich nicht auf einen fertigen Whisky tippen. Ich fühle mich sehr stark an Floki erinnert, aber da es nach meinem Wissen keine weitere Destillerie in Island gibt, muss ich das ausschließen. Kräuter und Eiche beherrschen das Aroma in der Nase, es könnte auch ein Gin sein, bei dem völlig auf Wacholder verzichtet wurde. Am Gaumen ist er besser als erwartet, auch hier gibt es Kräuter und Gewürze, jetzt gepaart mit einigen süßen Noten. Meinen Geschmack trifft er nicht.
  • RB // N: grasige Wodkanoten, reiner Alkohol, Frucht gar nix, mit viel Wohlwollen einen leichten Hauch an Holznoten // G: Gras und florale Noten, scharfer Alkohol, etwas helle Trauben // A: kann man das als Abgang bezeichnen…? Eine dezente alkoholische Süße – und weg ist er
  • AB // Nase: Sehr blumig. Wacholder ist bei mir stark in der Nase – schon fast wie ein Gin. Ebenfalls deutliche Birne, etwas unreife Banane und leichte Zitrusnoten. // Gaumen: Kräftiger als die beiden Vorgänger, nicht ganz so süß dafür bissl kräutrige Schärfe. // Abgang: auch hier bissl länger, als die beiden Anderen – aber auch nur so mittel. Leicht cremig und süß, dezente Schärfe.
  • CK // Nase: wie ein Mix aus Gin und Federweißer // Geschmack: ziemlich bitter, auch hier Weißweinaromen, Alkohol relativ präsent und scharf // Abgang: etwas länger als Nr. 2, aber nicht sehr lang und auch eher trocken

Fazit

Trotzdem es eine harte Nuss war, lagen 4 von 10 richtig. Meiner Meinung nach waren die drei nicht typisch für das Land.

5. Blind Tasting - Land

Für mich ging die #3 gar nicht, denn ich mag keinen Wacholder (und damit auch keinen Gin). Die Nummer 1 kann ich mir als leichten Sommer-Whisky vorstellen. Die Nummer 2 war – wie alle drei – kein typischer Irischer Whiskey, aber hat mir am besten gefallen. Und die richtige Antwort lautet natürlich: IRLAND!

Ich danke allen Teilnehmern. Ihr habt Euch wieder gut geschlagen! Hier noch Mal zusammengefasst, wie die drei Proben gefallen haben:

  • JS: Japanischer Schwede oder schwedischer Japaner? Nach Nummer 1 und 2 war ich in Japan. Aber die 3 lässt mich zweifeln. Ein Schwede durch und durch. Also muss ich mich entscheiden. Sanfte Schweden gibt es wenig, aber einen Gin-Boom in Japan. Da Nummer 3 vor Wacholder nur so strotzt, vermute ich ein Fassexperiment bei Nikka…
  • JB: Alle drei sind für mich relativ durchschnittlich, was die Frage recht spannend macht, was an ihnen für das betreffende Land „nicht typisch“ ist. Was ist überhaupt typisch für ein Land außerhalb Schottlands? Der Pot Still Blend für Irland? Die Maische-Note für Deutschland? Die Mizunara-Eiche mit ihren Küchenkräuter-Noten für Japan? Der Bourbon/Rye für die USA? Was wäre für den Rest der Welt überhaupt typisch? Für deutsche Whiskys sind mir alle drei immer noch zu gut. Für Single Malts aus den USA erst recht, da hatte ich bisher noch gar nichts trinkbares. Für Japaner zu langweilig (vor allem sind die schlechteren Japaner oft gar keine). Bleibt eigentlich nur Irland…Nur was gibt es da außerhalb von Middleton (was typisch wäre), Bushmills (was auch typisch wäre) und Cooley (was ja eigentlich erst recht typisch ist, weil da die meisten Marken produziert werden und fast alle unabhängigen Abfüller ihre Fässer her haben)? Noch nichts. Es gibt viele neue Marken und Destillerien, aber kaum fertigen Whiskey außerhalb der drei Großen. Für mich sind es von Stil und der Qualität her trotzdem eher Irish Whiskeys als alles andere. Ich lasse mich aber überraschen…
  • ML: Am besten gefiel mit die #1, wobei ich jeden dieser 3 Whiskys als persönlichen Fehlkauf werten würde, allesamt nichts für mich und meinen derzeitigen Geschmack. Ich spüre die Bruchlandung diesmal schon förmlich: „Herr Lutz an Tower, erbitte Notwasserung!“ [Michael hat sich gleich für drei Länder entschieden: Irland, Italien und Deutschland!]
  • KD: „Nicht Schottland“ trifft es schon. Kann im Prinzip Vieles sein. Irgend was Schräges aus Japan vielleicht? Drei Destillen
    aus einem Land. Probieren wir das Ausschlussprinzip. Schottland fällt flach. England? Eher nein. Taiwan oder Indien? Nein. USA? Sehr untypisch dafür. Deutschland? dafür sind sie zu „undeutsch“ nach dem, was ich probiert habe. Australien? Mag sein, hier fehlt mir die Erfahrung. Bleibt Japan mit seinem Geschmack nach „blumigen“ Whiskies – – wäre da nicht die doch respektable Alkoholstärke… Unterm Strich bleibt viel Kopfkratzen. Welcher gefällt mir am besten: Sehr schwierige Entscheidung. Der erste hat für mich am wenigsten Charakter, die #2 und #3 haben ihre Eigenheiten, die sie beide interessant machen. Sehr „intellektuelle“ Whiskies, eher nicht für den schnellen Genuss nebenbei. #2 ist etwas „runder“, gesetzter, unterm Strich geht mein Punkt dann aber doch an die #3, welche einen Tick wilder, unkonventioneller und spannender ist.
  • TW: So, das war genug Blamage-Material. Bin sehr gespannt auf das Ergebnis.
  • AE: Ich tippe auf Schweden. Ganz klarer Sieger ist #2, der meiner Meinung nach der einzige „fertige“ Whisky ist. #3 hat mir überhaupt nicht gefallen, #1 darf noch etwas im Fass bleiben, hat aber Potenzial. So, ich befürchte, dass ich diesmal ganz weit von der Realität entfernt bin.
  • RB: Wahrscheinlich hat sich da eine Brennerei an verschiedenen Getreidesorten probiert. Bei solchen derart schwachen Geschmacksprofilen könnte ich da nichts Definitives aussagen. Die bewegen sich auf einem fast bedeutungslosen Level – Nr. #1 wäre aufgrund der doch erkennbaren Fruchtnoten mein Favorit – kaufen würde ich jedoch keinen einzigen davon… Favorit: Klar Nr. #1, obwohl beim ersten Probieren dachte, das das sicherlich der Schwächste sein wird… Gefolgt von Nr. #2 mit noch dezent vorhandenen erkennbaren Noten, Nr. #3: war da was? Definitiv nicht schottisch, ich tippe mal auf Deutschland. Und das ist so gar nicht meine bevorzugte Whiskyregion; die wenigen, die ich kenne, haben hiermit keine Ähnlichkeit, deshalb tappe ich da komplett im Dunkeln.
  • AB: Alter Falter – das war mal ne ordentliche Nuss, an die man auf alle möglichen Arten herangehen konnte. Grundsätzlich war das Oberthema das Land herauszufinden – und eben das konnte echt zur Verzweiflung bringen. Denn sobald ich mich auf ein Land festgelegt hatte, hat mich der nächste Schluck/Whisky wieder davon abgebracht. Meine Herangehensweise war zuerst das Land zu filtern und dann die Whiskys zuzuordnen. Beim ersten Durchgang war ich schnell bei Irland – alles insgesamt sehr weich und teils auch bissl blendlike – Dreifachdestillation, florale Noten, Single Pot Still (Nr.1?), pipapo. Dann haben mich irgendwann Nr. 2 und 3 in Richtung Indien geschoben – war sowohl bei Amrut, als auch bei der indischen Gerste von’nem Paul John. Hätte auch irgendwie passen können. Zwischendrinn hab ich auch kurz über Deutschland nachgedacht, aber dafür war mir das alles bissl zu weich – da hätte mir ein wenig alkoholische Schärfe gefehlt, die ich dabei häufig finde.  Dann war ich auch bei Japan, bissl aus dem selben Grund, wie mit den Iren – hatte bei der Nr. 2 irgendwann an den Nikka Coffey Malt gedacht. Dann sprang das aber wieder in eine ganz wirre Richtung und Nr.2 war auf einmal der Mackmyra Skördetid. Also kurz zusammengefasst: Völlige Verwirrung und Reizüberflutung. Am Ende habe ich mich auf zwei Länder festgelegt und mich bei diesen gegen Irland entschieden – auch wenn ich da bereits eine Zuordnung gebastelt hatte.
  • MS: Mein Favorit ist die Nr. 2 – diese leicht würzige Note im Hintergrund gefällt mir gut. Bei Land tippe ich auf Irland.
  • CK: Da alle drei Samples sehr leicht und weich sind, glaube ich, dass es sich um Irish-Whiskeys handelt, auch wenn sie ja nicht ganz typisch sein sollen. Also mein Länder-Tipp: Irland. Am besten finde ich das Sample Nr. 2, danach die Nr. 3 und am wenigsten gefällt mir die Nr. 1.

Danke an Mareike Spitzer von Irish Whiskeys!

Die restlichen Challenges könnt Ihr hier nachlesen: