Reiseberichte

Zurück auf Islay: Mein Schottland Roadtrip 2024 zum Fèis Ìle

Nach vielen Jahren ist es endlich wieder soweit: Ich kehre zurück nach Islay, zur Heimat einiger meiner Lieblings-Whiskys und zum legendären Fèis Ìle. Mit meinen Freunden Michael und Karsten erlebe ich tolle Momente, spannende Destillerie-Touren und beeindruckende Landschaften. Begleite mich auf diesem Roadtrip durch Schottland, entdecke unsere Höhepunkte des Festivals, das Wiedersehen mit alten Bekannten und die Freude an vielen großartigen Whiskys.

Stationen meiner Reise – SRT24 Schottland Roadtrip 2024

Dieses Mal steht wieder Islay mit dem Fèis Ìle, dem Islay Festival, auf dem Plan – und dieses Mal nicht alleine, sondern mit zwei Freunden: Michael und Karsten. Hier bekommst du einen kleinen Überblick über unseren Reiseverlauf und die einzelnen Stationen.

Anreise nach Arran via Edinburgh

  • Mittwoch: Flug nach Edinburgh, Bar der Port of Leith Distillery
  • Donnerstag: Abholung des Leihwagens, Fahrt nach Arran
  • Freitag: Besuche bei der Lagg Distillery und der Lochranza Distillery, Fähren nach Islay

Islay – Das Fèis Ìle 2024 kann beginnen (Einen Programmüberblick bekommst du hier)

  • Samstag: Kilchoman Tour und Lagavulin Open Day mit „Warehouse with the Coopers“ und „Whisky on the Waves“
  • Sonntag: Bruichladdich Masterclass und Open Day
  • Montag: Caol Ila „Behind Closed Doors“ und „Passengers of the Pibroch“; Wanderung nach Ballygrant, SMWS Dinner im Ballygrant Inn
  • Dienstag: Laphroaig Open Day, Wanderung nach Port Ellen, Besichtigung der Port Ellen Distillery, Indie Festival
  • Mittwoch: Bowmore Masters’ Selection Tasting & Open Day; Abends: Mairi McGillivray in Bowmore
  • Donnerstag: Bowmore Tour Guides Selection Tour and Tasting, Wandertag: Von Port Ellen zum Leuchtturm dann weiter bis zu Ardbeg; Ardbeg BBQ
  • Freitag: Ardnahoe, Wanderung zu Bunnahabhain; „Julieann’s Drams – Future Releases“, „Staoisha – Fill Your Own Bottle“, „Boat Trip – Westering Home“
  • Samstag: Ardbeg Day mit Masterclass

Abreise mit Abstecher

Wenn du mehr Details und Eindrücke zu unseren Stationen erfahren möchtest, kannst du im Folgenden unseren Schottland Roadtrip 2024 (SRT24) in chronologischer Reihenfolge nachlesen, um einen ersten Überblick zu bekommen. Zu den Destillerien folgen noch Einzelberichte mit vielen Fotos. Die Artikel zu meinem SRT24 werden dann sukzessive verlinkt. 

Anreise – nach Arran via Edinburgh mit Verspätungen

Dieses Mal entscheide ich mich für eine Airline, die ich normalerweise nicht nutze. Nach zwei fehlenden Koffern bei KLM und keiner anderen Direktflug Option ist es mein erstes Mal mit der irischen „R“. Michael und Karsten hatten immer gute Erfahrungen gemacht, also dachte ich, ich probiere es aus.

Der Flug beginnt mit einer Verspätung in Hamburg, die sich in Edinburgh fortsetzt. Zu allem Überfluss lassen auch die Koffer auf sich warten, sodass unser erster geplanter Event, die Tour durch die fertiggestellte Port of Leith Distillery, ins Wasser fällt. Stattdessen machen wir es uns in der Bar gemütlich und genießen eine Kleinigkeit, bevor es zur Unterkunft geht.

Am nächsten Morgen legen wir eine Frühstückspause (Full Scottish natürlich) auf dem Weg zum Flughafen ein, um unseren Mietwagen abzuholen. Auch hier gibt es Verzögerungen, und wir kommen 15 Minuten zu spät zur Fähre. Wir landen auf der Warteliste (Platz 3) und müssen fast drei Stunden auf die nächste Fähre warten. Notiz an mich: Ardrossan hat nicht viel zu bieten. In der Zwischenzeit gelingt es mir, unsere Touren bei Lagg und Arran neu zu arrangieren. Die Lektion daraus: Man sollte unbedingt die 30 Minuten vor Abfahrt der Fähre einhalten.

Arran - Aussichten
Ein paar Eindrücke von Arran

Nach der erfolgreichen Ankunft in Brodick geht es weiter nach Corrie, wo wir im „Corrie Hotel“ einchecken. Ein gemütlicher Abend beschließt den anstrengenden Reisetag.

Etappe Arran

Besuch bei der Lagg Distillery

Am nächsten Morgen, nach einem „leichten“ Frühstück mit Lachs und Rührei, übernimmt Michael den Fahrdienst und bringt uns über die ein oder andere Single Track Road entlang der Küstenstraße nach Lagg. Als wir ankommen, sind die Türen noch verschlossen. Punkt 10:00 Uhr geht es los, und wir werden in einer kleinen Gruppe durch die Destillerie geführt. Der Begrüßungsfilm wird auf den Boden projiziert und beginnt mit einem Torffeuer. Die Tour mit Alistair ist unterhaltsam und informativ.

Am Ende der Tour genießen wir ein kleines Tasting. An der Bar können wir weitere Abfüllungen kostenlos probieren, inklusive des Handfilleds aus dem Koval-Fass. Anschließend besuchen wir den Shop und Karsten füllt sich einen Handfilled ab. So etwas passiert, wenn man vor Ort die Dinge probieren kann.

Besuch bei Lagg
Besuch bei der Lagg Distillery auf Arran

Weiter geht es entlang der Küste ganz in den Norden nach Lochranza. Die Straße ist etwas herausfordernd, aber Michael meistert das souverän.

WEITERE DETAILS: Discovery Tour bei der Lagg Distillery auf Arran

Besuch bei der Lochranza Distillery (Arran)

Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, aber offiziell heißt die Destillerie nun (seit 2020) Lochranza und nicht Arran (wie der Whisky). Empfangen werden wir von Phoebe, der Brand Home Managerin. Phoebe nimmt sich extra Zeit für uns und führt unsere kleine Gruppe durch alle Bereiche der Destillerie.

Unsere Tour bei Lochranza
Grandiose Tour bei Lochranza

Wir treffen auch auf Stewart Bowman, den Distillery Manager, der sich viel Zeit für uns nimmt und uns viele Einblicke gewährt. Zum krönenden Abschluss dürfen wir im Lagerhaus eine Fassprobe, New Make und drei weitere tolle Whiskys probieren. Es gab vier verschiedene „Distillery Exclusive“ Fässer, aus denen wir auswählen konnten.

Meine Fassprobe stammt aus einem Quarter Cask, und dieses Mal schlagen Michael und ich zu. Eine tolle Tour, die man so leider nicht buchen kann! Arran ist eine wunderschöne Insel und besonders die Lochranza Distillery hat mir sehr gut gefallen.

WEITERE DETAILS: VIP Tour bei der Lochranza Distillery auf Arran

Etappe Islay

Mit der Fähre geht es von Lochranza nach Claonaig und dann von Kennacraig nach Port Askaig. Bei der Fähre nach Claonaig muss man sich in Lochranza nur früh genug in die Warteschlange stellen, denn man kann keine Zeit buchen – wer zuerst kommt, darf mit. Wir haben die Wartezeit an dem Imbiss direkt nebenan verbracht: The Sandwich Station (sehr empfehlenswert!).

Fähre von Lochranza
Fähre von Lochranza

Nach der kurzen Überfahrt geht es weiter zur nächsten Fährschlange in Kennacraig. Wir haben auf Verdacht mal eine Fähre früher versucht, aber die war erwartungsgemäß vollständig ausgebucht. So kommen wir um 20:05 in Port Askaig an und fahren direkt zu unserer Unterkunft in Bowmore. Dort erkunden wir das Haus, beziehen unsere Zimmer und verbringen noch einen gemütlichen Abend miteinander.

Kilchoman Distillery

Seit der Erweiterung habe ich die Kilchoman Distillery noch nicht besucht. Die Produktion wurde verdoppelt und die Farm gehört mittlerweile zur Destillerie. Michael und Karsten waren erst im November hier und setzen deshalb aus, aber Karsten fährt mich und nutzt die Zeit für Fotos an der Machir Bay.

Kilchoman Tour
Tour durch Kilchoman

Punkt 10:00 Uhr stehe ich im Visitor Center und bin der einzige Gast für diese Tour. Alex, ein tschechischer Whiskynerd, führt mich durch die Destillerie und beantwortet mir alle Fragen. Es hat sich einiges verändert.

WEITERE DETAILS: Classic Tour bei der Kilchoman Distillery

Lagavulin Open Day

Gegen Mittag bringt uns unser Taxi zu Lagavulin. Zwischenzeitlich ist die Sonne herausgekommen und verwöhnt uns. Erste Überraschung: kostenloser Eintritt mit einer Tasche, einem Glas und zwei Token für Drams. Auf der Bühne gibt es Musik, einige Imbissbuden (die wir noch häufiger treffen werden), Spiele und Events an verschiedenen Orten. Wir haben vorab die Events „Warehouse with the Coopers“ und „Whisky on the Waves“ gebucht.

Bei der Veranstaltung „Warehouse with the Coopers“ demonstrieren zwei Küfer, wie man ein Fass aus gebrauchten Dauben wieder zusammenbaut, und beantworten uns alle Fragen. Dabei gibt es vier Fassproben und viel Gelächter.

Erst im Lagerhaus und dann auf See – mit ein paar Drams Lagavulin

Nach einer kleinen Stärkung (was gar nicht so einfach war, da der Pie-Stand keine Pies mehr hatte) wagen wir uns aufs Boot für „Whisky on the Waves“. Nach einer kleinen Spritztour mit ordentlich Wellengang machen wir an einer ruhigen Stelle bei Texa Halt. Dort holen wir einen Hummerkorb an Bord und „entdecken“ darin eine Flasche Lagavulin. Neben einem Distillery Exclusive gibt es natürlich auch die diesjährige Festivalabfüllung zu verkosten. Zurück geht es wieder mit dem Taxi.

Den schönen Tag lassen wir bei einem Abendessen im Lochside Restaurant in Bowmore ausklingen, mit herrlichem Blick auf den Loch Indaal.

Schöner Ausklang des Tages in Bowmore am Lochindaal
Ein schöner Tag klingt aus – und endlich bekomme ich frische Jakobsmuscheln….

Hier noch ein paar weitere Sonnenuntergangsbilder… weil die Stimmung gerade so schön ist.

Sonnenuntergang am Loch Indaal
Sonnenuntergang am Loch Indaal

Bruichladdich Open Day

Wir lassen uns vom Taxi zur Bruichladdich Distillery bringen, denn heute steht die Masterclass mit Adam Hannett auf dem Programm. Wir hatten das Losglück und konnten Tickets (100.- GBP pP.) ergattern. Obwohl wir etwa eine Stunde vor dem Einlass vor dem Lagerhaus stehen, sind wir nicht die ersten in der Schlange. Wir treffen die ersten Bekannten und unterhalten uns gut. Es ist zwar nicht der für Bruichladdich typische „Beste-Tag-der-Woche“ mit viel Sonnenschein, aber es ist trocken.

Nach dem Einlass beginnt der Run auf die besten Plätze. Auf den Tischen stehen sechs abgedeckte Drams, ein Wasserglas, eine Flasche mit Wasser und eine Wasserflasche aus Aluminium zum Mitnehmen.

Open Day mit Masterclass bei Bruichladdich - Rock Indaal 3.0
Open Day mit Masterclass bei Bruichladdich – Rock Indaal 3.0

Adam führt gekonnt durch das Programm und verrät uns nach und nach, was in den Gläsern vor uns ist:

  • Bruichladdich 2005, Bourbon, 55.6%
  • Bruichladdich 2009, Amontillado, 56.6%
  • Port Charlotte, 2003, Bourbon, WH14
  • Port Charlotte, 2002, Sauternes, WH6
  • Octomore, 2006, Bourbon, 56%, 160ppm
  • Octomore, 2003, 53.7%

Es sind jeweils zwei der Bestandteile der diesjährigen Festivalabfüllungen. Mir gefallen die Port Charlottes sehr gut, aber auch die 18/21-jährigen Octomore („Orpheus“) sind sehr besonders.

Nach der Masterclass geht es mit der Menschenmenge in den Innenhof. Mit unseren Armbändern kommen wir über den „Hintereingang“ auf das Gelände und stärken uns erst einmal. Im Shop gibt es Festivalabfüllungen zu kaufen, aber ich habe mir meine bereits aus Deutschland bestellt und liefern lassen. Vor den Toren haben sich lange Schlangen gebildet, denn heute ist „Familientag“ auf Islay, und viele Einheimische nutzen den Open Day bei Bruichladdich für einen Familienausflug.

Neben unterschiedlichen Musikgruppen tauchen auch Adam und weitere Mitarbeiter auf, um unter anderem einige Flaschen mit der #1 oder ein vollständiges (Großflaschen)-Set der heutigen Masterclass für wohltätige Zwecke zu versteigern. Eines der Höchstgebote lag bei 6.000 GBP.

Nach ein paar weiteren Drams über den Nachmittag verteilt, wollten wir mit dem Bus zurück – aber Moment, am Sonntag fahren gar keine Busse. Unser Stamm-Taxi ist jedoch kurzfristig bereit, uns abzuholen.

Der Abend klingt mit einem spontanen gemeinsamen Grillen mit einer Abordnung aus Frankfurt und der Schweiz aus. Sehr schön, trotz der vielen Midges, die wohl auch Hunger hatten.

Caol Ila Distillery & Open Day

Ich war schon bei Caol Ila, und den Open Day hätte ich mir alleine unterwegs sicher gespart, aber vermutlich war es die Bootstour, die den Ausschlag gegeben hat. Also geht es mit dem Taxi zum Shuttle-Parkplatz und von dort mit dem Bus zur Destillerie – natürlich nicht ohne einen kleinen Dram von Caol Ila für die Wartezeit vor der Bustour. Ab heute sind wir ausgerüstet mit einem kleinen Whiskyglas, denn ansonsten hätte es Whisky aus einem Pappbecher gegeben.

Am Empfang gibt es dann wieder ein Set mit Glas, Token für zwei Whiskys und einer Stofftasche. Auch stilles Wasser kann man sich überall nehmen, allerdings in Dosen, die vom Festland kamen. Wir sind etwas knapp dran, aber als wir endlich unten vor dem Treffpunkt sind, wartet die Gruppe noch auf uns für die „Behind Closed Doors“-Tour mit Sophie. WEITERE DETAILS: Ein Tag bei Caol Ila während des Fèis Ìle 2024

Caol Ila Open Day
Caol Ila Open Day

Nach der spannenden Tour geht es für „Passengers of the Pibroch“ dann nicht an die Pier, sondern wieder zurück zum Shuttlebus, der uns nach Port Askaig bringt, denn dort wartet das Boot auf uns. Mit dem Boot bin ich bereits bei der „Ultimate Islay Tour“ 2014 mitgefahren und muss Erinnerungen mit dem Kapitän auffrischen. Die Tour führt uns Richtung Ruvaal Lighthouse, und wir „fischen“ vor der Caol Ila Distillery – na? – richtig, einen Hummerkorb mit einer Flasche Caol Ila aus dem Wasser. Auch hier bekommen wir auf dem Boot den ein oder anderen Whisky aus- und nachgeschenkt. Neben der Festival Edition gibt es einen Distillery Exclusive.

Zurück an der Destillerie (via Port Askaig mit dem Bus) und nach dem erneuten überwinden aller Treppen, organisieren wir uns etwas zu essen. Für die Token gibt es einen Standard Caol Ila oder einen Cocktail in der Dose (die sofort aufgemacht wird und nicht mitgenommen werden darf) – analog Lagavulin.

Wir machen uns zu Fuß zurück Richtung Hauptstraße, um den Bus nach Ballygrant zu nehmen.

Wanderung nach Ballygrant zum SMWS Dinner im Ballygrant Inn

An der Bushaltestelle angekommen, sondieren wir die Lage und entschließen uns spontan zu einer Wanderung nach Ballygrant. Direkt neben der Straße entdecken wir einen Wanderweg, der uns mit einem kleinen Schlenker an einem See vorbei (Ballygrant Loch) zum Ballygrant Inn führt. Die knapp 6 km schaffen wir trotz etlicher Fotostopps in 1 Stunde und 15 Minuten.

Wanderung von Caol Ila nach Ballygrant
Wanderung von Caol Ila nach Ballygrant – abseits der Straße

Für das Dinner sind wir noch zu früh dran, aber vor dem Ballygrant Inn erwarten einige Mitarbeiter der SMWS (Scotch Malt Whisky Society, Bottle Codes erklärt) alle Interessierten mit einer tollen Auswahl an Whiskys.

Tasting beim SMWS Dinner im Ballygrant Inn mit Logan Shaw
Tasting und Dinner mit Logan Shaw von der SMWS

Die folgenden sechs Whisky stehen zur Verkostung an:

  • 23.81, Bruichladdich, „Fatberg Ahead“, 15yo, 59.7%, 125.- GBP
  • 3.351, Bowmore, Olaf Meiers 20-jähriges Jubiläum, „Piers, Papayas and Pineapple Pebbles“, 20yo, 56.7%, 155.- GBP
  • 29 Festival 2024, Laphroaig, „Sm’oak!“, 25yo, 56.3%, 550.- GBP
  • 53.474, Caol Ila, „Ultimate Pub Grub Smackdown“, 13yo, 59.3%, 89.50 GBP
  • 10 Festival 2024, Bunnahabhain, „Smugglers‘ Bacon“, 10yo, 58.4%, 85.- GBP
  • 33.140, Ardbeg, „The Spaniard, the American and the Ileach“, 16yo, 60.7%, 295.- GBP

Alle Flaschen können an dem Abend zu einem sehr guten Preis (siehe Liste oben) erworben werden. Den Bowmore gibt es noch gar nicht offiziell zum Verkauf – der kommt erst im Juli heraus.

Und das gibt es als Dinner – Die Islay-Geschmacksodyssee:

  • Suppe mit geräuchertem Heilbutt mit einem Hauch von SMWS Peated Malt Whisky ODER
    Lammleberpastete & SMWS Heavily Peated Malt Whisky mit gemischtem Blattsalat & Insel-Haferkeksen
  • Geschmortes Dunlossit-Wild mit einer Rotwein- und Brombeersauce ODER
    Gebratene Islay-Jakobsmuscheln in einer SMWS Oily & Coastal Malt Whisky & Cremesauce
    • Mit Butter überzogene Babykartoffeln, Frühlingskarotten, Frühlingsgemüse
  • SMWS Deep, Rich & Dried Fruits Malt Whisky & Honigkäsekuchen mit schottischen Beeren ODER
    Schokoladenmousse, durchzogen mit SMWS Lightly Peated Malt Whisky
  • Kaffee & Shortbread

Ich habe mich für Suppe, Jakobsmuscheln und Mousse entschieden und war sehr zufrieden mit meiner Wahl. Zurück geht es mit dem Taxi, denn nachts auf der Straße zu laufen, muss nicht sein. Ein sehr schöner Tag mit einer schönen Wanderung und einem tollen Abendevent.

Der Laphroaig Open Day: Regen, Whisky und süße Versuchungen

Es ist früh am Dienstag Morgen, und wir fahren mit dem Taxi zur Laphroaig Distillery. Noch vor zehn Uhr stehen wir bereits in der Schlange, während der Regen unermüdlich auf uns niederprasselt – ein typischer schottischer Vormittag.

Die Tore öffnen sich endlich, und am Empfang bekommt jeder eine Stofftasche mit weißer Alu-Trinkflasche, einem Glas, ein Halsband in das man das Glas stecken kann und zwei Token für Drams. Auf dem Gelände gibt es Wasserhähne an denen man Wasser zapfen kann. Unser erster Halt ist ein provisorisches Café, das in einem Nebengebäude eingerichtet wurde. Drinnen ist es warm, und das üppige Kuchenbuffet lockt uns mit verführerischen Leckereien. Bei Kaffee und Kuchen vergessen wir kurz den nassen Beginn des Tages.

Bei Regen starten wir den Tag erst Mal mit einem Kaffee und Kuchen bei Laphroaig bevor es zu unserer Führung auf den Malting Floor geht
Den regnerischen Start bei Laphroaig beginnen wir mit Kaffee und Kuchen

Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Filling Store. Hier können wir mit einem Voucher-System die verschiedenen Ausgaben des Laphroaig 10 Jahre alt Cask Strength verkosten – vom Batch 001 bis zum Batch 016 und sogar das Pre-Release. Für vier Vouchers (á 1cl) zahlen wir 20 Pfund, ein Schnäppchen für solche seltenen Proben. Ich lasse mir die vier ältesten Proben abfüllen und nehme sie mit, um sie zu Hause in Ruhe zu genießen. Und für alle FoL (Friends of Laphroaig) gibt es hier auch die „Pacht“.

Alle Laphroaig Cask Strength Batches standen zur Verkostung zur Verfügung
Wir verkosten einige der Cask Strength Batches

Unsere nächste Station ist das „Laphroaig Malt Tasting“. Die kleine Führung beginnt auf dem Malting Floor, führt uns in den rauchenden Kiln und weiter zum Kilnofen. Wir erfahren alles über das „Malting“ und genießen dabei zwei (versteckte) Drams.

Auf dem Gelände gibt es allerlei zu entdecken: Stände mit leckerem Essen, Schokolade, Souvenirs und Informationen über das Nachhaltigkeitsprogramm von Suntory Global Spirits (Beam Suntory wird nach 10 Jahren zu Suntory Global Spirits), dem Eigentümer der Destillerie.

Doch der Regen lässt uns schließlich kapitulieren, und wir machen uns zu Fuß auf den Weg zurück nach Port Ellen. Trotz des Wetters war der Tag bei Laphroaig schön süß und spannend.

Vom Laphroaig Open Day zum Port Ellen Open Day

Nach unserem Besuch bei Laphroaig machen wir uns auf den Three Distilleries Trail zurück nach Port Ellen. Michael und Karsten entscheiden sich, in ein Café zu gehen, während ich mich auf den Weg zur Port Ellen Distillery Führung mache. Leider war die Nachfrage nach den Tickets (25.- GBP) so groß, dass wir nur eine Karte bekommen haben, die ich jetzt nutzen darf.

Tour bei Port Ellen. Das Gebäude ist umgeben von einem hohen Holzzaun
Der hohe Zaun wirkt etwas abschreckend und ist ungewöhnlich für Islay

Bei der Port Ellen Distillery angekommen, setzt erneut starker Regen ein. Ich muss mich unterstellen, um nicht komplett durchnässt zu werden. Meine Besichtigung führt mich zusammen mit zwei der Operatoren, David und John, durch die neue Anlage. Sie beantworten geduldig all unsere Fragen und zeigen uns die beeindruckende neue Destillerie. Ein besonderes Highlight ist das Ende der Tour, als wir verschiedene Proben des New Makes riechen und auf den Handflächen verteilen dürfen. Von den frühen bis zu den späten Destillationsstadien können wir die Entwicklung des New Makes – vor allem der Torfigkeit – direkt erleben. Leider bleiben uns einige Bereiche wie der Shop und der Tasting Bereich verwehrt, da diese nur für Spezialtouren zugänglich sind. Für den Token gibt es übrigens keinen Port Ellen…. WEITERE DETAILS: SRT24 – Port Ellen Reborn – Operator Production Tour

Nach meiner Tour erreichen auch Michael und Karsten die Port Ellen Distillery, und wir genießen zusammen eine kleine Stärkung. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Indie Festivals.

Das Indie Festival: Abend Session voller Entdeckungen

Das Indie Festival wird auch dieses Jahr wieder von Dramfool in der Ramsey Hall direkt in Port Ellen veranstaltet. Diese Art von Whiskymesse ist für mich eine Premiere, sowohl in Schottland als auch insgesamt. Man zahlt 25.- GBP Eintritt für eine Session, die drei Stunden dauert, und in dieser Zeit kann man sich an allen Ständen gratis Whisky einschenken lassen. Schnell wird klar, dass einige Teilnehmer versuchen, so viel wie möglich in kurzer Zeit zu trinken. Doch wir gehen es ruhig an, schauen uns erst einmal um und suchen die für uns interessantesten Whiskys aus.

Zum Start der Session ist die Halle noch mäßig gefüllt, aber die Aussteller haben gut zu tun
Langsam füllt sich die Halle

Bei insgesamt 14 Ausstellern ist es gar nicht so einfach, nicht zu viele Whiskys probieren zu wollen. Ich treffe viele alte Bekannte unter den Ausstellern und lerne einige neue kennen, die ich bisher noch nicht auf dem Schirm hatte.

Das waren die Aussteller:

  • Douglas Laing
  • Dram Mor
  • Dramfool
  • Elixir Distillers
  • Lady of The Glen
  • Little Brown Dog
  • Mac-Talla (Morrison Distillers)
  • Rhythm & Booze Records
  • Scotch Malt Whisky Society
  • The Single Cask
  • Uncharted Whisky
  • Vintage Malt Whisky Company
  • W.D. O’Connell
  • Woodrow’s of Edinburgh

Einige Aussteller haben richtig alte Schätze dabei, andere präsentieren Neuheiten oder Besonderheiten, und manche bieten ihre gewohnten Standards an. Das ist jedoch kein Problem, denn so hat jeder die Möglichkeit, neue Whiskys zu entdecken. Ich habe zum Beispiel einen alten Imperial und einen seltenen Blended Malt entdeckt, der schon lange nicht mehr regulär erhältlich ist.

Für mich ist es insgesamt eine sehr schöne Veranstaltung. Bevor es zum Taxi geht, bekomme ich noch einen der letzten Burger vom BBQ vor der Tür ab. Ein schöner Tag findet so einen wunderbaren Abschluss.

Bruichladdich und Bowmore Open Day: Morgendlicher Genuss und Whiskyfrustration

Der Tag beginnt früh mit einem Kaffee im Bruichladdich Mini Market, bevor wir in den Shop der Bruichladdich Distillery gehen (öffnet wie alle erst ab 10:00 Uhr). Michael deckt sich bei Bruichladdich noch mit ein paar Kleinigkeiten ein, und wir plaudern mit Mary, die uns einige Drams probieren lässt. Sehr angenehme „Breakfast Drams“. Danach fährt uns Karsten mit dem Auto wieder zurück, stellt es bei unserer Unterkunft ab, und wir gehen zu Fuß zur Bowmore Distillery. Dort ist heute „Open Day“.

Am Eingang gibt es wieder eine Tasche mit einem Glas, einer Kappe, einem Kugelschreiber (bzw. Bleistift bei einigen) und zwei Tokens für Whiskys, die man sich später holen kann. Zudem kann man sich Wasser abfüllen – es gibt zwar aufgestellte Wasserbehälter, aber im Gegensatz zu Laphroaig keine Trinkflasche oder andere Recyclingmöglichkeiten. Und das Wasser wird aus Plastikflaschen in Glasbehälter umgefüllt. Es ist merkwürdig, dass zwei Destillerien desselben Besitzers so unterschiedlich vorgehen.

Um 13:00 Uhr haben wir dort das „Bowmore Master Selection Tasting“ (47.- EUR pP.) gebucht. Auf dem Malting Floor werden vier Whiskys vorgestellt, die von einem Team aus Brand Ambassador, Tour Guide, Blenderinnen und Marketingexpertin präsentiert werden. Alle vier Whiskys wurden in Zusammenarbeit von Bowmore mit Aston Martin kreiert. Vor dem Visitor Center steht deshalb heute auch ein Aston Martin.

Diese vier Whisky aus der „Masters‘ Selection“ durften wir probieren:

  • Bowmore, Aston Martin, 18yo, 43%
  • Bowmore, Aston Martin Edition 1, 21yo, 51.8%
  • Bowmore, Aston Martin Edition 2, 22yo, No. 1 Vaults, 51.5%
  • Bowmore, Aston Martin Edition 3, 22yo, No. 1 Vaults, 51%

So „richtig“ abgeholt hat mich keiner der Whiskys. Vielleicht liegt es an dem etwas unterkühlten Event oder dem Wetter. Vielleicht habe ich mir aber auch nur mehr erwartet, denn meine letzten Events bei Bowmore waren bei strahlendem Sonnenschein und besserer Stimmung.

Nach dem Tasting versuchen wir uns an den Spielen: Man kann Bungs (das sind die Fasspfropfen aus Holz) in einen Eimer werfen oder auf einem Spielbrett schubsen und dabei Punkte sammeln. Leider gewinnen wir nur Trostpreise.

So richtig enttäuscht werde ich dann, als ich meinen Token einlösen und mir einen Whisky in mein Glas schenken lassen möchte. Man erklärt mir, dass ich dafür einen Pappbecher nutzen muss (Health & Safety), was ich ablehne. Stattdessen lasse ich den Pappbecher dort und verzichte auf den Whisky. Die Musik auf dem Platz ist unterhaltsam, und in einem Zelt kann man sich vor Wind und Wetter schützen, aber insgesamt finde ich die Stimmung nicht besonders toll.

Besonders schade finde ich, dass Bowmore einen Stand mit der Nachhaltigkeitsinitiative hat, selbst aber wenig auf Nachhaltigkeit bei dieser Veranstaltung achtet. Nicht nur die Pappbecher, sondern auch die Plastikflaschen anstatt Leitungswasser, enttäuschen mich. Das sind zwar nur Kleinigkeiten im Vergleich zu den Produktionsabfällen, aber es wäre trotzdem ein richtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen. Laphroaig hat das deutlich besser gelöst.

Solisten und Band im Konzert. Bar Take-over von Mac-Talla
Die Islay Schulband unterstützt die Profis | Bar Take-over

Am Abend haben wir ein Konzert in der Schule von Bowmore gebucht. Karsten hat keine Lust, also gehen Michael und ich allein und genießen einen gälischen Abend mit Mairi McGillivray, die sowohl ihren Ehemann als auch ihre beste Freundin mitgebracht hat. Allesamt Musikprofis. Unterstützt werden sie von der lokalen Schulband, die ebenfalls sehr schöne Stücke spielt und für Unterhaltung sorgt.

Nach dem Konzert gehen Michael und ich noch bei der Lochindaal Bar vorbei, denn wir wurden von Mac-talla eingeladen beim „Bar Takeover“ Cocktails zu probieren. So geht auch dieser Abend angenehm und ruhig zu Ende.

Ein Wandertag voller Whisky und Natur: Bowmore, Singing Sands und Ardbeg

Unser Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück. Gut gestärkt machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Bowmore Distillery. Vor der Tür hat sich eine lange Schlange gebildet, da es am Vortag ein Problem beim Verkauf einer Sonderabfüllung gab.

Wir haben die „Tour Guides Selection Tour and Tasting“ gebucht. Kim, unser Tour Guide, holt uns um 10:15 Uhr vor der Tür ab, bringt uns an der Schlange vorbei und führt uns in den Tasting Raum, wo wir ein Glas des zwölfjährigen Bowmore genießen. Kim nimmt uns dann mit auf ihre Tour, die uns über die Malting Floors, in den Kiln und dann vor und hinter den Kilnofen führt. Am Ende der Tour verkosten wir im Lagerhaus Vaults #1 dann einen New Make und drei Whiskys.

Kim führt uns an interessanten Plätzen vorbei bei der "Tour Guides Selection Tour and Tasting". Und im Lagerhaus gibt es ausgefallene Drams.
Tour Guides Selection Tour and Tasting mit Kim

Diese tolle Tour und die drei sehr schönen Whiskys haben mich für den Open Day wieder etwas entschädigt. WEITERE DETAILS: SRT24 – Bowmore – Tour Guides Selection Tour

Weiter geht es mit dem Bus nach Port Ellen und wir legen eine kleine Mittagspause ein. Danach wandern wir entlang einem schönen Wald- und Strandweg zum Leuchtturm und dann weiter zum Singing Sands Strand. Nach einer Pause geht es zurück nach Port Ellen, wo wir Kaffee und Kuchen genießen.

Der Weg von Port Ellen führt uns durch ein schönes Waldstück und dann am Strand entlang.
Von Port Ellen über Cairnmore Woods zu den Singing Sands

Von dort machen wir uns auf den Weg entlang des Three Distilleries Trails mit einer kurzen Pause bei Lagavulin. Bei einer kleinen Pause genießen wir die Aussicht.

Dann geht es weiter zum BBQ bei Ardbeg. Auf den Event habe ich mich wohl am meisten gefreut und kann es kaum abwarten. Ich unterhalte mich in Ruhe mit Colin Gordon, Jackie Thomson und Alec Gillespie. Mit Alec habe ich schon mal auf einer Schicht zusammengearbeitet, und wir amüsieren uns köstlich über die alten Zeiten.

Ardb3g BBQ1
Bei herrlichem Sonnenschein starten wir in das Ardbeg BBQ

Im Laufe des Abends nimmt uns Alec dann mit in das neue Produktionsgebäude, und wir dürfen uns in Ruhe umsehen. Er öffnet das große Fenster für uns, und wir sind beeindruckt von dem modernen Bau. Das BBQ bietet lecker Gegrilltes, zubereitet auf einem selbst angefertigten Grill (Ardb3g BBQ 1) – ein riesiges Monster, das aussieht, als sei es aus lauter Überbleibseln einer Distillery gebaut worden. Nach dem Motto BYOB (bring your own bottle) gibt es einige tolle Ardbegs zu probieren. Ich habe den „SMWS 33.134 – Peat roasted pig Hawaiian style“ mitgebracht und den Rest der Flasche Jackie für das Team überlassen.

Ein weiterer schöner Abend geht zu Ende, an dem wir viele alte und neue Freunde treffen und uns bestens unterhalten haben. WEITERE DETAILS: Ardbeg Day 2024 – Zirkus und BBQ auf Islay

Ardnahoe und Bunnahabhain Open Day: Entdeckungen und Abenteuer

Unser Tag beginnt mit einer Taxifahrt zur Ardnahoe Distillery. Dort erwartet uns Billy Sinclair, der uns durch die neue Destillerie führt und uns allerlei Wissenswertes erzählt. Nach einer Verkostung einer exklusiven Destillerie-Abfüllung und des neuen Inaugural Releases machen wir uns zu Fuß auf den Weg. 

Billy Sinclair führt uns durch Ardnahoe
Unsere Tour durch Ardnahoe mit Billy Sinclair

WEITERE DETAILS – Ardnahoe Distillery: Ein Rundgang und die Premiere des ersten Whiskys.

Beim Einlass der Bunnahabhain Distillery, wo heute der Open Day stattfindet, bekommen wir auch dort wieder eine Stofftasche, eine Wasserflasche und zwei Tokens.

Blick hinunter auf die Distillery und vom Pier
Der Weg zu Bunnahabhain und die Boote am Pier

Wir schauen uns zunächst auf dem Gelände um, bevor es in die Filling Station geht, wo wir „Julieann’s drams – future releases“ gebucht haben. In der Filling Station ist ein riesiger Bereich mit stehenden Fässern vorbereitet, auf dem wir unsere Tasting Gläser finden. Leider überzeugt mich keiner der Releases so richtig, bis auf den sehr schönen 1989 Bunnahabhain, auf dessen Veröffentlichung ich gespannt bin.

  • Bunnahabhain, Fino Finish
  • Bunnahabhain, Palo Cortado Finish
  • Bunnahabhain, 1989 Moscatel, 43.5%
  • Bunnahabhain, 2004 Moine Rum Finish, 53.2%

Die beiden ersten waren sehr jung und ungewöhnlich spritig für Bunnahabhain, bei denen ich das sanfte, milde sehr schätze.

„Julieann's drams" in der Filling Station - unsere vier Drams füllen wir selber in die Gläser, Karsten füllt seine Flasche selbst ab und Bootstour Richtung Leuchtturm
„Julieann’s drams“ in der Filling Station, Karsten füllt seine Flasche selbst ab und Bootstour

Bevor es auf unseren „Boat trip – westering home“ geht, füllen wir uns bei dem Event „Staoisha – Fill your own bottle“ direkt aus dem Fass noch eine kleine Flasche ab. Dann geht es auch schon los: Die gleiche Crew wie bei unserem letzten Boot Trip bringt uns dieses Mal bis zum Leuchtturm, und wir können direkt neben dem Pier bei Bunnahabhain aus starten. Während der Tour sehen wir ein paar Robben und bekommen zwei Festival-Abfüllung (14yo und 19yo) ausgeschenkt. Auch Nachschenken ist kein Problem. Wir genießen die Fahrt im Sonnenschein. Ich habe zu Hause nach verkostet – Tasting: Bunnahabhain Fèis Ìle 2024

Der Rückweg ist dieses Mal etwas chaotischer. Alle warten auf den Bus, denn der Open Day geht zu Ende und sämtliche Shuttle-Busse brauchen relativ lang für diese Strecke. Einer ist ausgefallen. Wir haben weder ein Taxi noch einen Bus für diesen Abend vorgesehen und wollten das spontan lösen. Nach einiger Zeit sind wir relativ weit vorne in der Schlange und werden von Destillerie-Arbeitern im Privatwagen mitgenommen, die uns direkt bis nach Bowmore bringen. So haben wir Glück und danken ihnen mit einem Sample, das wir im Gepäck haben und etwas Benzingeld.

Auch dieser Abend geht schön zu Ende, voller neuer Eindrücke und interessanter Begegnungen.

Ardbeg Day: Mein persönliches Highlight des Festivals

Es ist soweit – heute ist Ardbeg Day, mein Lieblingstag beim Festival, denn ich bin ein begeisterter Ardbeg-Fan. Wir lassen uns wieder mit dem Taxi zur Destillerie bringen und warten in der Schlange, bis die Tore öffnen. Bevor es losgeht, zieht die gesamte Ardbeg-Crew zusammen mit allen Gauklern und Clown-Akteuren an uns vorbei – das Thema des Tages ist Zirkus und Spektakel. Einige sind als Affen verkleidet und zeigen beeindruckende Zirkusakrobatik. Jackie ist als Zirkusdirektorin unterwegs und Colin als Chef mit Zylinder.

Der Ardbeg Day - Spectacular - Zirkus
Bei herrlichem Sonnenschein genieße ich den Ardbeg Day

Nach einem Gruppenfoto der Crew vor dem Eingang dürfen wir das Gelände betreten. Wir schauen uns um und genießen die verschiedenen Aktivitäten, die heute geboten werden. Dabei beobachten wir die Gaukler und Akrobaten und probieren verschiedene Drams aus historischen Abfüllungen.

Das Fenster des neuen Stillhouses ist geöffnet und hinter dem Kiln siehr man die große Rutsche vom Hügel
Blick vom Hügel

Ein Highlight des Tages ist die Masterclass mit Colin Gordon, bei der wir spannende Einblicke in die Welt von Ardbeg erhalten.

Wir genießen den Tag bei herrlichem Sonnenschein und einem atemberaubenden Blick auf Ardbeg. Auf dem Gelände wurde sogar Sonnencreme verteilt. So endet dieser besondere Tag ebenso schön, wie er begonnen hat – voller Freude und unvergesslicher Momente. WEITERE DETAILS: Ardbeg Day 2024 – Zirkus und BBQ auf Islay

Abschied von Islay: Ein letzter Tag voller Erinnerungen

Unser letzter Tag auf Islay beginnt, und da die Fähre erst am Nachmittag geht, entschließen wir uns zu einer Rundreise über die Insel. Wir haben die meisten dieser Orte schon einmal besucht, aber zum Abschluss wollen wir noch einmal eine kleine Tour machen.

Die Bucht von Portnahaven, das Kildalton Cross vor der verfallenen Kirche und zwei spannende Abfüllungen bei Laphroaig
Impressionen der „Abschiedstour“

Zuerst fahren wir Richtung Portnahaven und sehen den Seehunden zu. Weiter geht es über die Single Track Roads entlang der Küste, wo wir die Ausblicke genießen. Wir fahren bis zum Kildalton Cross und halten auf dem Rückweg an einigen Stellen, um im Regen ein paar Fotos zu machen. Schließlich landen wir noch einmal bei Laphroaig und trinken Kaffee, während Michael einen letzten Dram genießt. Karsten und ich füllen uns noch etwas von den exklusiven Abfüllungen ab, und Karsten schlägt noch einmal bei seiner Lieblings-Destillerie zu.

Auf dem Weg zur Fähre halten wir noch einmal bei Finlaggan, damit ich mich kurz umschauen kann. Es ist schon eine Weile her, dass ich hier zuletzt war. Leider ist die Sicht heute nicht besonders gut, also fahren wir bald weiter. In Port Askaig, während wir in der Schlange auf die Fähre warten, treffen wir noch einmal auf John Campbell, der direkt hinter uns parkt.

Von Finnlagan auf die Fähre und dann über „Rest & be thankful“ nach Grangemouth

Das Einparken auf die Fähre wird eine lustige Herausforderung. Zum ersten Mal muss ich rückwärts auf eine Fähre fahren, was mit eingeschränkter Sicht in einem ungewohnten Auto mit Rechtssteuer gar nicht so einfach ist. Zu allem Überfluss wird uns ein Platz zugewiesen, bei dem wir die hintere Tür nicht mehr öffnen können. Das merken wir allerdings erst, als wir bereits stehen. Unser Passagier auf der Rückbank muss dann einmal quer rüber klettern, was für einige Lacher sorgt. Die Fähre ist klein und gut gefüllt, also bleiben uns nicht viele Alternativen. Wir finden einen Platz mit ein wenig Aussicht und beobachten das trostlose Wetter.

Unser Ziel für heute ist Grangemouth, in der Nähe von Falkirk. Dort kaufen wir noch einen Koffer für das Übergepäck von Michael und Karsten, die dann noch einen Koffer bei unserer Airline nachbuchen. Wir genießen den letzten Abend zusammen in der Bar und machen uns bereit für die Abreise. So geht ein unvergesslicher Aufenthalt auf Islay zu Ende, voller schöner Erinnerungen und besonderer Momente.

Ein letzter Höhepunkt: Besuch der neu eröffneten Rosebank Distillery

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg nach Falkirk, denn heute wollen wir die Rosebank Distillery besichtigen. Die Rosebank Distillery hat gerade erst wieder eröffnet und wird erst am Ende der Woche die Pforten offiziell für Besucher öffnen. Doch wir haben Glück und ich konnte über alte Kontakte dafür sorgen, dass wir uns die Distillery schon vorab anschauen dürfen.

Wir frühstücken noch im Premier Inn gegenüber, da unser B&B leider kein Frühstück anbietet. Danach können wir gemütlich über die Straße gehen und treffen dort auf Gordon Dundas, der uns begrüßt und durch die Distillery führt. Es ist wirklich sehenswert, was man hier aus Alt und Neu geschaffen hat. Alles Neue sieht aus, als ob es alt wäre, doch das ist natürlich nur eine Illusion. Es wurde viel Geld investiert, um eine harmonisch wirkende und sehenswerte Distillery zu bauen beziehungsweise neu zu eröffnen.

Das meiste ist neu bei Rosebank
VIP Tour durch Rosebank vor der Eröffnung

Gordon führt uns durch die gesamte Distillery, und wir treffen auch den Distillery Manager Malcolm Rennie, der sich kurz mit uns unterhält. Der erste Eindruck erinnert mich an Port Ellen: geschlossene hohe Holztüren. Doch bei Rosebank bleiben die Türen nach der Eröffnung immer offen, sodass Besucher einfach durch die Distillery hindurchgehen können, um an den Kanal zu gelangen. Das finde ich sehr sympathisch – etwas, das es bei Port Ellen vermutlich nicht geben wird. WEITERE DETAILS: Mein Besuch bei der Rosebank Distillery in Falkirk.

Wir bedanken uns herzlich bei Gordon und machen uns auf den Weg zum Flughafen. Dort geben wir den Mietwagen zurück, checken ein und fliegen bald wieder nach Hause. Eine schöne Reise geht zu Ende, voller unvergesslicher Erlebnisse und neuer Eindrücke.

Ein unvergesslicher Schottland Roadtrip 2024

Das war nun also mein Schottland Roadtrip 2024. Beim Schreiben dieses Reiseberichts gehen mir viele schöne Erinnerungen durch den Kopf, und die Bilder sorgen gleich wieder für gute Stimmung. Es war meine erste Schottlandreise mit Freunden und mein erstes Festival auf Islay seit 2015. Nach drei Festivals wurde mir das mit den Menschenmengen zu viel.

Es war voll, und die Leute vor Ort hatten wenig Zeit und Muße für Gespräche. Aber mit Michael und Karsten war es eine schöne Zeit, und wir sind gut miteinander ausgekommen. Es war wunderbar, so viele alte Bekannte und Freunde zu treffen, und es war ebenso schön, neue Freundschaften zu schließen. Die Whiskywelt ist klein, und ich werde viele davon wiedersehen.

Falls dir jetzt spontan die Idee kommt, dass du auch mal das Fèis Ìle besuchen möchtest, dann denke daran, dass du bereits jetzt damit beginnen solltest, dir eine Unterkunft zu suchen. Es lohnt sich, frühzeitig zu planen, um dieses einzigartige Erlebnis in vollen Zügen genießen zu können.

Auf ein baldiges Wiedersehen in Schottland und ein Slàinte mhath auf all die wundervollen Erinnerungen und zukünftigen Abenteuer!

Danke an alle, die mir (wieder einmal) einige unvergessliche Erlebnisse beschert haben und mich freundlich aufgenommen haben!

Weitere Informationen

Noch ein paar Bilder

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Eine Auswahl meiner Bilder meines Schottlandroadtrips.
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