Tasting

Tasting: Diageo SR 2016 – Auchroisk & Glenkinchie (2/5)

Leider hatte ich keine Zeit an der deutschen Vorstellung der Diageo Special Releases 2016 in Berlin teilzunehmen, aber ich hatte Glück und habe von allen zehn Abfüllungen ein Sample abbekommen. Heute: Teil 2 – Auchroisk tritt gegen den Glenkinchie an.

  • Auchroisk, 25yo, 1990, 51.2%, 3.954 Flaschen, 280.- GBP / 389.- EUR
  • Glenkinchie, 24yo, 1991, 57.2%, 5.928 Flaschen, 300.- GBP / 419.- EUR

Die GBP-Preise stammen aus der englischen , die EUR-Preise aus der deutschen Pressemitteilung. Alle Hintergrundinformationen zu den Diageo Special Releases 2016 findet Ihr hier Diageo Special Releases 2016 – mit Tasting Notes. Meine anderen Notes findet Ihr hier:

Tasting Notes – Auchroisk

Offizielle Notes

  • Farbe: Goldener Bernsteinton. Lange Perlung („Beine“).
  • Nase: Leicht und präzise, mit schnell zunehmender Tiefe und Komplexität. Kopfnoten von frischen, knackigen, saftigen Früchten (Orangen- und Birnenschale) unterstützt von duftendem Mandelöl; anschließend Leder und leichte Anklänge von Rauch. Wasser bringt das duftende Öl interessant zur Geltung, gefolgt von Anis und Fruchtsalat (Birnen in Dosen). Im Abklingen leichter Rauch.
  • Körper: Leicht bis mittelschwer, ölig.
  • Gaumen: Anfangs kühl und süß, mit frischer Säure und leichter, weicher Textur; dann schnell schärfer, mit würziger Frucht wie bei einem pikanten Früchtekuchen. Mit etwas Wasser schlanker, nach wie vor kühlend und nicht zu süß; zunehmende Intensität des Dufts und Abklingen der Schärfe zugunsten einer weicheren Würzigkeit. Übergang in eine attraktive trockene Nussigkeit, dunkle Schokolade und Anklänge von Menthol und geriebenen Orangenzesten. Nach wie vor frisch und gut ausgewogen, mit angenehm zäher Textur.
  • Abgang: Anhaltend und wärmend, mit Noten von Süßholz und Pfefferminzlikör, grüner Pistazie und Nelken.

Meine Notes

  • Nase: Gewürze mit einem Anklang von Nelken. In Honig eingelegte Orangenschalen. Ziemlich frisch an der Nase. Ein wenig Ledersessel finde ich auch. Dann finde ich frische Früchte. Frische Birnen, Williams-Christ. Mit Wasser kommt deutlich Nuss in den Vordergrund. Mit der Zeit sogar etwas spritiger.
  • Geschmack: Man merkt die Kraft auf der Zunge, aber es ist nur eine leichte Pfefferschärfe. Dann breiten sich die Fruchtnoten aus. Ein wenig schokoladig. Mit Wasser bleibt die Pfefferschärfe und ist eher noch ein wenig kraftvoller. Sehr ölig schon fast cremig. Birne.
  • Abgang: Menthol begleitet den leichten aber langen Abgang. Mit Wasser noch mehr Menthol, aber insgesamt runder.

Tasting Notes – Glenkinchie

Offizielle Notes

  • Farbe: Kräftiges Goldgelb, klarer Bernsteinton; gute Perlung („Beine“).
  • Nase: Reif und überlegt; anfangs zart, dann schnell voll und üppig; mit herben Kopfnoten von Limette und kandierten Äpfeln; dann Spuren von Walnüssen auf einer weichen Schicht von süßem Biskuit; begleitet von moosigen Basisnoten mit Spuren von Kiefernharz. Mit der Zeit saftiger durch sich entfaltende Noten von Ananas, Orange und Rosinen, während die Basisnoten aschiger werden; mit Karamellübergang zu gebräunter Butter. Mit Wasser versetzt geschmacklich trockener und appetitlich herb; man riecht Fruchtkompott und Vanillecreme und eine zunehmende Toffeenote sowie eine Spur warmes geschliffenes Holz.
  • Körper: Mittelschwer und ölig.
  • Gaumen: Weiche Textur, wärmend; zunächst bittersüß, bald darauf würzig und holzig, mit Zedernholz, Bananenbonbons und Vanillecreme. Ziemlich trocken und zunehmend wärmer mit ausgeprägter Ingwernote und süßen knusprigen Cerealien. Mit Wasser süß, aber weniger intensiv und weich, delikat mit leichter würziger Schärfe.
  • Abgang: Lang und warm, mit einer Spur Szechuanpfeffer (im Mund aromatisch und kühlend). Ingwerbetont mit Zimt und Zedernholz; mehr Toffee und schokoladenweichen Tanninen; dann reinigend. Mit Wasser länger, trockener und nach wie vor wärmend, süß und aschig; angebrannter Melassetoffee und bittere Süße.

Meine Notes

  • Nase: Mandarinen, Honig und Karamell. Nach etwas Zeit und gutem Zureden kommt auch der kandierte Apfel zur Geltung. Süß und verführerisch. Dann schlägt er wieder um in etwas herbere Noten. Und auch die nächste Blumenwiese kann nicht weit sein. Schön komplex mit vielen Gewürzen, also genau das Richtige zum „experimentieren“. Mit Wasser wird das Karamell betont. Der Alkohol tritt auch hier kräftiger hervor. Ananas und Gewürze.
  • Geschmack: Cremig süß mit Orangenlikör. Dann Gewürze. Ingwer. Auch mit Wasser noch süß. Die Ananas bekommt ein wenig Schokolade ab. Dann Ingwer. Und wird dann milder.
  • Abgang: Am Anfang noch der Ingwer, dann eine kräftige Pfefferschärfe in süßer Ummantelung. Gegen Ende ein wenig Eiche. Mit Wasser kommt der Pfeffer erst ganz spät und dezenter. Trockener.

Fazit

Der Glenkinchie hat es mir angetan. Mit dem kann man experimentieren und immer wieder neue Aromen entdecken. Interessante süße Noten die sehr harmonisch zusammen passen.

Weitere Informationen

Die Special Releases aus den letzten Jahre findet Ihr hier:

Danke an Diageo und Thomas Plaue für die Samples!