Tasting

Tasting: Black Art 6.1 (Bruichladdich)

Der eine oder andere weiß bestimmt, dass ich kein großer Fan der „normalen“ Bruichladdich Abfüllungen bin. Port Charlotte und Octomore mal ausgenommen. Aber dann gibt es da ein paar besondere Abfüllungen, die mich – ein Mal probiert – in ihren Bann gezogen haben. Der Black Art ist eine dieser Abfüllungen und ein Probe des neuen 6.1 hat mich erreicht. Ich bin gespannt!

  • Bruichladdich, Black Art 6.1, 1990, 26yo, 18.000 Flaschen, 46.9%, ncf, nca, UVP 324.99 EUR

ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), nca = no color added (ohne Zusatz von Zuckerkulör)

Vorgestellt habe ich den neuen Black Art hier: NdW 26|18: Black Art 6.1, Teeling, BenRiach, Port Dundas, GlenDronach. Dort findet Ihr auch ein paar weitere Infos zur Abfüllung. Jetzt geht es ans Probieren…..

Tasting Notes

Offizielle Notes

  • Farbe: Polierte Walnuss
  • Duft: Eröffnet mit großer Tiefe und Fülle. Beim Schwenken des Glases entfalten sich die Aromen und es tritt satte, schwarze, kohlige Eiche mit Brombeermarmelade, dunkler Schokolade, Rosinen, Pflaume, Holunderbeere und Apfel hervor. Süße Noten erscheinen in Form von Marzipan und Zitronenbaiser. Sie zeugen vom Zusammenspiel der Bruichladdich DNA mit den Fässern. Während sich der Whisky weiter entfaltet, steigen Zedernholz und brauner Zucker empor.
  • Geschmack: Eiche und Frucht verblüffen mit Fülle und Vitalität. Während sich der Whisky öffnet, gibt sich das sanfte Obstgartenaroma zu erkennen, das sich an wohlriechenden Vanillepudding anschmiegt. Mit dem nächsten Nippen offenbaren sich dunkle Früchte mit Datteln, Feigen und Rosinen sowie Schokolade, kandierter Ingwer und blumige rote Rose. Diesem Dram lässt sich kein Stil zuordnen, denn er verändert sich ständig. Schicht um Schicht verschleiert dieser Whisky seine eigene Entstehungsgeschichte. Von seiner Klasse zeugen Honigwaben, weiche Frucht, Praline, Tabak, Kokosnuss und nicht zuletzt seine edle Beschaffenheit.
  • Nachklang: Schokolade, Aprikose, Ananas und klassische exotische Früchte dieses wohlgereiften Bruichladdich zeugen
    von der Qualität und Balance zwischen Eiche und Getreidebrand. Die Eiche ist Ausdruck seiner nunmehr mit braunem Zucker, Ingwer-Nuss-Keksen, Toffee und Orangenkaramell veredelten Qualität mit samtigem Tabak im Abgang.

Meine Notes

  • Nase: Das ist sie wieder die MAGIE, die mich so fasziniert. Ich könnte jetzt sagen viel Sherry und noch diverse Weinfässer machen hier eine komplexe Komposition, aber das wäre zu einfach. Es fängt mit süßen Sherrynoten an. Ich lasse mir Zeit. Viel Zeit und lege (wie immer) einen Deckel aufs Glas. Whisky nach alter Machart kommt mir in den Sinn. Marzipan. Aber das verrückte: das ist alles zusammengewürfelt und es treten nicht die einzelnen Aromen so deutlich hervor. Ein wenig Zitrone über heißen Brombeeren mit Rohrzucker sind auch dabei. Ich lasse mir noch mehr Zeit und jetzt habe ich kräftige Oloroso Aromen. Apfelstrudel mit Vanillesoße. Das Spiel geht noch endlos weiter. Ich sitze mindestens schon eine Stunde vor dem Glas…..
  • Geschmack: Schön rund und weich. Da zwickt und zwackt nichts. Leichtes Kribbeln auf der Zungenspitze. Da ist wieder der alte Whisky. Weinfässer. Honig. Früchte (dunkle Sherryfrüchte, aber auch Apfel und Kernobst). Karamell und Vanille sorgen für die Süße. Dann blitzt mal wieder eine Brombeere auf um gleich danach einer Kirsche die Bühne zu überlassen. Auch Orangenschale ist dabei. Der ist so vielschichtig.
  • Abgang: Kirsche und Zedernholz. Menthol und Ananas. Da kommt noch richtig viel, aber ich kann das nicht in einzelne Aromen aufteilen. Beim zweiten Schluck überwiegt die Brombeere im Abgang.

Fazit

Der gefällt mir wieder richtig gut. Wenn da nur nicht der knackige Preis wäre. Wenn Ihr eine Chance habt, probiert ihn und entscheidet selber, ob ihr das Geld ausgeben möchtet. Aber ich warne Euch – die Gefahr ist groß!

Und Motzi – sag nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt…..

Wer an meiner Meinung zu den älteren Abfüllungen interessiert ist findet hier den 4er und 5er im direkten Vergleich: Tasting: Black Art 4 vs. 5 – Bruichladdich Battle.

Danke an Bruichladdich und Diversa Spezialitäten GmbH für die Probe!