Destillerietour

SRT17 – Eine private Tour durch Aberlour mit Rikki Scott

Rikki Scott ist der Visitor Center Supervisor der Aberlour Distillery. Ein sehr humorvoller und netter Schotte, den ich schon einige Male auf meinen Reisen getroffen habe. Bei Aberlour war ich bereits mehrmals, aber eine Destillerietour habe ich bisher noch nicht gemacht. Ich bin der Einladung von Rikki gefolgt und habe mich von ihm herumführen lassen.

Hintergrund

Die Destillerie liegt im Herzen der Speyside in dem kleinen Ort Charlestown of Aberlour. 1879 wird Aberlour von James Fleming gegründet. Im Jahr 1962 werden die floor maltings eingestellt. Seit 1974 ist Pernod Ricard (Chivas Brothers) der Eigentümer nach einer Übernahme von Campbells. 1975 kommen zu den zwei Stills zwei weitere dazu. Im Jahr 1998 kommt der erste A’bunadh auf den Markt. Für mich einer der ersten NAS (Whisky ohne Altersangabe), die ich zur Kenntnis genommen habe. 2011 wurde eine der Wash Stills ausgetauscht.

Aberlour Distillery

Meine Tour

Bei einem Abendevent hat mir Rikki angeboten, mich spontan durch „seine“ Destillerie zu führen. Die Fotoerlaubnis habe ich mir beim Destilleriemanager Graeme Cruickshank organisiert. Heute war mein Tag ohne Events und als ich bei Aberlour vorbeikomme, entscheide ich mich spontan zu einem Besuch bei Rikki. Er muss noch kurz etwas erledigen, aber dann hat er Zeit und nimmt mich mit auf eine sehr spezielle Tour.

Aberlour - Rikki Scott

Vom Visitorcenter, das nahe an der Hauptstraße liegt, geht es zu den Produktionsgebäuden. Die Tour beginnt natürlich bei der Mühle. Dann zeigt mir Rikki etwas, das es nicht mehr oft gibt und auf der normalen Führung auch nicht gezeigt wird: das Wasserrad. Dies hat früher zur Produktion gedient, spielt heute aber keine Rolle mehr. Weiter geht es ins Mash House. In der Ecke steht eine moderne Mash Tun, die über einen Computer gesteuert wird. Die stählernen Washbacks sind weiß angestrichen.

Aberlour - überall gleichzeitig

Und dann geht es weiter ins Still House. Mit Tageslicht durch die Dachfenster werden die vier Potstills schön angestrahlt. Rikki posiert vor einer für ein Foto. Dann spannt er mich ein und will, dass ich gleich an zwei Stellen gleichzeitig nach dem Rechten schaue. Kein Problem für mich. Mit etwas Zaubertrank ist auch das möglich. Weiter ins Warehouse No. 1 mit knallroter Tür, denn das ist nicht nur die Farbe von Glenfarclas, sondern auch die von Aberlour. In dem Vorraum befinden sich neben zwei Fässern auch ein Tisch für Tastings.

Aberlour - Warehouse No. 1 - Fässer III

Die Tür ins richtige Lagerhaus bleibt bei normalen Touren verschlossen, aber ich habe den Schlüsselmeister und eine Fotoerlaubnis. Damit ist diese Türe kein Hindernis und ich darf mich (foto-technisch) austoben. Leider habe ich kein Stativ dabei, aber als Erinnerungsfotos reicht das auch aus der Hand.

Aberlour - Effluent Plant

Zum Abschluss führt mich Rikki noch zur Abwasseraufbereitungsanlage (Effluent Plant). Auch die gibt es nicht auf einer normalen Tour zu sehen. Etwas in die Jahre gekommen, soll sie bald ersetzt werden. Schade, denn ich finde, die hat etwas und man bekommt eine solche Anlage selten zu Gesicht. Die Zeit mit Rikki ist wie im Flug vergangen, denn er ist ein toller Entertainer und immer gut gelaunt.

Produktion

Die Porteus Mühle verrichtet auch hier ihren Dienst. 12 Tonnen werden für eine Ladung der semi-lauter Mash Tun benötigt.
Aberlour - Still House

Von dort geht es weiter in eines der 6 stainless steel Washbacks (weiß gestrichen) mit einer Fermentationszeit von 48 Stunden. Die zwei Paare Potstills (2 Wash Stills mit je 14.500 Litern, 2 Spirit Stills mit je 12.300 Litern) machen daraus 3.9 Millionen LPA (Liter purer Alkohol) pro Jahr. Vor Ort befinden sich fünf Lagerhäuser mit einer Kapazität von 27.000 Fässern.

Fazit

Fantastische Tour, die es so nicht zu kaufen gibt. Pernod Ricard ist normalerweise sehr streng mit dem Thema „Fotografieren“. Mit einer Sondererlaubnis ist es aber möglich. Im Shop gibt es einige nette Souvenirs. Sowohl das Wasserrad, wie auch die Abwasseraufbereitungsanlage sieht man in der Form nur noch bei wenigen Destillerien. Ich hatte eine sehr unterhaltsame Tour, aber auch alle bisherigen Events bei Aberlour waren immer sehr schön. Nun habe ich aber endlich mal die Destillerie besichtigt. Und wer Aberlour Whisky mag, sollte auf jeden Fall eine der besonderen Tasting Touren buchen.

Rikki hat 2017 den Preis Visitor Attraction Manager of the Year des Whisky Magazines gewonnen. Zu Recht, wie ich finde.

Danke Rikki und Graeme für diese tolle Tour!

Die anderen Stationen meiner Reise (SRT17 = Schottland RoadTrip 2017) findet Ihr hier: Schottland Roadtrip 2017 – 20 Destillerietouren in 14 Tagen.

Alle Bilder meines Besuchs

SRT17 - Aberlour

Meine "private tour" durch Aberlour mit Rikki Scott
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