Online: Das GlenAllachie Tasting von whic mit 5 Drams
Ein Online-Tasting von whic.de? Mit GlenAllachie? Und dann auch noch mit Vertretern der Destillerie? Da bin ich gerne dabei. Was es beim GlenAllachie Tasting von whic zu verkosten gab und wie mir die Veranstaltung gefallen hat, findest Du hier.
Im Überblick – die Samples des GlenAllachie Tasting von whic
Alle Proben entstammen den folgenden „Original“-Flaschen. Alle ncf, nca:
- GlenAllachie 12yo, 46%, 39.99 EUR
- GlenAllachie 15yo, 46%, 61.99 EUR
- GlenAllachie 11yo, Madeira for whic, 60.7%, 89.99 EUR
- GlenAllachie 12yo, French Virgin Oak, 48%, 61.99 EUR
- GlenAllachie 12yo, Marsala Wood Finish, 48%, 64.99 EUR
Das Set gab es für 29,99 EUR mit den 5 Samples á 0.03 Liter. Mehr Informationen und (evtl.) noch restliche Sets findest Du bei whic.de.
Anmerkung: Die Nummer 3 war ursprünglich auf Grund des hohen Alkoholgehalts als letzte Probe gedacht, wurde aber aus Ablauf-technischen Gründen vorgezogen.
Während des GlenAllachie Tasting von whic
Mit dabei bei dem GlenAllachie Tasting von whic waren neben ca. 170 Teilnehmern, Leoni Klinkhammer und Melisa Cicek von whic.de sowie mit Juliette Buchan (Sales Managerin) und Richard Beattie (Operation Manager) auch zwei Vertreter von GlenAllachie. Das Set wurde vorab zugesendet und der Zoom-Link wurde per e-Mail rechtzeitig zugestellt.
Leoni hat gekonnt und souverän durch den Abend geführt und wurde von Melisa 1a unterstützt (Technik, Fragen, redaktionelle Hinweise, etc.). Juliette und Richard haben über GlenAllachie und die fünf Produkte erzählt. Richard hat durch die ersten drei Abfüllungen geführt, denn Juliette hatte eine Erlebnis-Tour hinter sich und kam direkt nach ihrer 24h Stunden verspäteten Ankunft aus Italien in unsere Sitzung. Was für ein Einsatz!
Neben den vielen Einblicken, die uns die beiden gegeben haben, durften wir uns per Video eine Tour durch die Destillerie anschauen und wurden durch alle Schritte der Produktion geführt. Dabei haben wir auch Lindsay Cormie gesehen, der sich nun bei GlenAllachie um die Lagerhäuser kümmert (früher bei BenRiach). Cormie kennt jedes Fass beim Vornamen (könnte man zumindest meinen, wenn man mit ihm durch das Lagerhaus streift).
Interessante Einblicke und Rückblicke beim GlenAllachie Tasting von whic
Ich war zuletzt 2015 noch mit Chivas Brothers als Besitzer in der Destillerie und durfte mich umschauen. 2017 hat dann Billy Walker mit einer kleinen Gruppe Glenallachie übernommen und daraus GlenAllachie (mit großem A) gemacht. Aber das war natürlich nicht die einzige Änderung. Die Produktion wurde von ca. 4.000.000 LPA auf 750.000 LPA gedrosselt (knapp 19%!). Produziert wird nur noch Montag bis Donnerstag, am Freitag wird sauber gemacht. Pro Woche werden so etwa 22-23.000 Liter New Make erzeugt (mit ca. 69% Alkohol im Schnitt).
Dazugekommen ist ein Shop und Visitor Center und damit auch die Möglichkeit die Destillerie zu besichtigen (das war vorher nicht ganz so einfach). Zur Energieeffizienz tragen nun Solarpanel bei und die Wärmerückgewinnung wurde ebenfalls ausgebaut (Heat recovery bei einzelnen Produktionsschritten). Hinzugekommen ist auch ein automatisches Reinigungssystem (CIP) und an einigen Produktionsschritten wurden Erweiterungen eingeführt um über das ganze Jahr hinweg stabile Produktionstemperaturen für einen stabilen „Flavour Level“ sicherzustellen.
Die Washbacks wurden nicht ausgetauscht (sind immer noch die ursprünglichen Stainless Steel), aber Richard bevorzugt diese vor den hölzernen. Allerdings werden nur noch 6 der 8 als Washback genutzt (u.a. wegen gedrosselter Produktion). Die Fermentationszeit hat sich auf ca. 163 Stunden (ca. 1 Woche) deutlich verlängert.
Unter Chivas gab es nur eine „Destillerie Only“ Abfüllung in den Chivas Distillery Shops zu kaufen (z.B. bei Glenlivet, Strathisla und Aberlour). Ansonsten musste man auf unabhängige Abfüller ausweichen. Billys Ziel war es hier eine ganze Reihe unterschiedlicher Abfüllungen auf den Markt zu bringen mit überwiegend Sherrynoten. Aus eigener Produktion (seit 2017) gibt es erst 4 Jährige Whiskys, aber es wurden auch viele gefüllte Fässer vom Vorbesitzer übernommen. Richard erzählt uns davon, wie der Bestand gesichtet und teilweise umgefüllt wird. Dieses Vorgehen umschreibt er mit „der Bestand wird mit Finesse versehen“.
Insgesamt gibt es 12 „racked“, 2 „Dunnage“ und 2 „pallatised“ Lagerhäuser wobei die „pallatised“ zu „racked“ umgebaut werden. Vor Ort befinden sich ca. 40.000 Fässer.
Fazit des GlenAllachie Tasting von whic
Wer Billy noch von BenRiach, GlenDronach und GlenGlassaugh kennt, der weiß, dass Billy auch gerne Fassexperimente macht. An diesem Abend durften wir ein paar unterschiedliche Abfüllungen kennenlernen und haben sehr viel Einblick bekommen. Ein sehr schönes Format mit guten Whiskys. Und noch eine kleine Insider-Info: seit 2018 wird auch PEATED produziert und Juliette hat angedeutet, dass wir davon vermutlich 2022 etwas probieren können. Ich bin gespannt!
Danke an whic.de für das Tasting Set!
Mehr Informationen und den Mitschnitt des Live Tasting findest Du bei whic.de. Und einen Blick hinter die Kulissen findest Du hier auf der GlenAllachie Webseite. Besucht habe ich Glenallachie 2015 (noch im Besitz von Chivas und mit kleinem „a“): Glenallachie – private Tour mit Graeme Cruickshank.
Wenn Du jetzt Lust bekommen hast – das nächste (und letzte Online-Tasting für dieses Jahr) wurde bereits bekannt gegeben: Roggen-Revolution – Rye Tasting mit Kyrö, Stauning und Stork Club. Mein Set liegt schon bereit, aber Rye hat mich noch nicht in den Bann gezogen. Mal sehen.