Nachbericht: Finest Spirits 2016
Auch dieses Jahr habe ich mich auf den Weg zur Münchner Spirituosenmesse gemacht. Die elfte Finest Spirits fand wieder im MVG Museum statt. Noch läuft der letzte Tag und einige Highlights sind zu entdecken. Für alle, die es nicht geschafft haben, hier ein paar Eindrücke. Was mit besonders gut gefallen hat, findet Ihr in meiner Zusammenfassung.
Es gibt ca. 130 Whiskymessen in Deutschland pro Jahr. Tendenz steigend. Die Finest Spirits in München feiert dieses Wochenende (19.-21.02.2016) 11 jähriges Jubiläum und hat wieder einige Überraschungen angekündigt. Bereits am Freitag vor der offiziellen Eröffnung habe ich die Möglichkeit mit einigen Ausstellern zu sprechen.
Presserundgang
Freitagnachmittag startet die Messe mit einem Presserundgang. Nach einer Begrüßung durch den Messeveranstalter Frank-Michael Böer drehen wir eine erste Runde über die noch leeren Hallen des MVG Museums. Mit einem Mikro in der Hand geht es zur ersten Station dem Stand von Campari. Helmut Knoepfle erwartet uns dort mit einem 15-jährigen Glenfiddich und erklärt uns die Besonderheiten dieses Whiskys. Auch einige Hintergrundinformationen zu der Produktrange und der Destillerie führt Helmut aus. Neben Glenfiddich sind auch Balvenie, Kininvie, Girvan, Tullamore Dew, Wild Turkey, Glen Grant, Monkey Shoulder und weitere Produkte mit am Stand. Wir könnten ihm stundenlang zuhören doch der Tross zieht weiter in die hinterste Ecke der Halle.
Dort hat sich über die gesamte Breite der Stand von Caminneci Wine & Spirits Partner ausgedehnt. Begrüßt werden wir von Andrea Caminneci mit dem SPEY Tennè (den habe ich schon verkostet: Vertical Tasting: SPEY aus der Speyside Distillery). Am Stand finden sich auch Säntis, C&S Dram, Puni, Reel und auch der Rest der Produktpalette. Andrea erzählt uns einiges über eine seiner neuesten Destillerien im Portfolio: die Speyside Destillerie (mein Besuch dort mit Bildern: Speyside – „Distillery Tour“ mit Sandy Jamieson).
Weiter gehts zu Pernod Ricard. Dort steht heute für die Presserunde das Produkt Chivas Regal Extra an. Ein Blended Whisky aus der Reihe Prestige Selection in der auch einige schöne Single Malts (u.a. Glenlivet und Aberlour) vertreten sind. Mich interessiert ein anderes Thema an diesem Stand sehr viel mehr, aber dazu später.
Der nächste Stand an dem wir halt machen ist Diageo mit Thomas Plaue. Begrüßt werden wir mit einem Cocktail auf Basis von Bulleit. Neben den amerikanischen Produkten sind natürlich auch die schottischen Single Malts vertreten. Auch der neue Oban Little Bay ist mit am Stand. Obwohl der Stand im Vergleich zur Hanse Spirit riesig ist, kann ich die Special Edition nicht entdecken. Aber auch hier muss ich noch Mal vorbeikommen.
Der Presserundgang endet mit einem weiteren Cocktail an der FINEST SPIRITS Bar mit Richard „Richie“ Link. Im letzten Jahr war Richie noch für das Münchner Wasserwerk an der Bar aber zwischenzeitlich ist einer der berühmtesten Barchefs beim Juleps. Richie zeigt uns vier Cocktails aus verschiedenen Wodkas, dem diesjährigen Motto. Ich habe mir gemerkt, dass es auch bei Wodka sehr viele Unterschiede gibt und die Qualitäten sehr viel besser geworden sind.
Das Beste an dem Presserundgang ist, dass man noch ziemlich alleine in den MVG Hallen ist und im Anschluss noch mit einigen Ausstellern in Ruhe reden kann. Aber das ist bald vorbei, denn ab 16:00 Uhr öffnen sich die Pforten und die Halle füllt sich.
Neuerscheinungen
Wahrscheinlich hätte ich mindestens noch den Samstag dran hängen müssen, um alle Aussteller mit der notwendigen Aufmerksamkeit zu berücksichtigen, aber die folgenden Neuerscheinungen konnte ich ausmachen:
- Prometheus 27yo
Wie bereits angekündigt (Glasgow Distillery stellt vor: Prometheus 27yo – mit Tasting Notes), wurde der neue Prometheus hier das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Ich hatte die Möglichkeit den Vorgänger und den neuen parallel zu verkosten. Für Deutschland sind bereits Händler auf der Warteliste und auch europaweit ist er zwischenzeitlich ausverkauft (im Pre-Sales für die Händler). Nicht ganz günstig mit 649.- EUR und dem Probierdram für 22.- EUR, aber ein Erlebnis. - Highland Park Ice, 17yo
Der neue Highland Park wurde bereits am Vorabend vorgestellt. Da ich nicht zu den geladenen Gästen gehört habe und die deutsch Presseinfo noch nicht versendet wurde, müsst Ihr noch ein wenig auf die Details warten. Soviel aber schon vorweg: es wird zwei Abfüllungen in dieser Reihe geben. Ice ist der erste. Der zweite wird in etwa einem Jahr herauskommen. Beide werden nicht ganz günstig. Ice macht den Anfang: nur Bourbonfässer, 53.9%, 3.000 von 30.000 Flaschen für Deutschland zu einem Preis von ca. 265.- EUR. - Oban Little Bay
Der neue Oban ist schon seit einiger Zeit verfügbar und ist eines der neuen Produkte mit denen auch Diageo in dem NAS Reigen mitmischt. Neue Whiskys ohne Altersangabe (NAS) scheinen sich auch bei Diageo immer mehr durchzusetzen. Nicht nur die neuen Taliskerabfüllungen sondern auch bei Dalwhinnie (Winters Gold) und jetzt Oban. Bitte verschont Lagavulin mit diesem Trend… - Longmorn Distillers Choice
Zurück bei Pernod Ricard am Stand schaue ich mir den neuen NAS Longmorn an. Der 16 jährige ist (noch) für ca. 60.- EUR zu bekommen und wird vom Markt genommen. Der Distillers Choice ist seit ca. einer Woche verfügbar und mindestens 10.- EUR teurer. Und demnächst wird ein neuer 16-jähriger erscheinen, der aber ca. 2-3 Mal so teuer sein wird. Ich habe mir von den beiden eine Probe mitgenommen und kann mir noch nicht vorstellen, warum der neue 16-jährige einen so viel höheren Preis Wert sein soll.
Es gab auch etliche Spezialabfüllungen und bei Riegger gab es sogar einen Whisky im Fass zum selber abfüllen. Auch Raritäten gab es an diversen Ständen wie z.B. bei Peter „Pit“ Krause von Slowdrink.
Fazit
Das Ambiente hat mir sehr gut gefallen. Die Stände waren teilweise sehr groß und gut bestückt. Dazwischen kleinere regionale Anbieter. Schokolade, Chips, Herzhaftes und viele verschiedene Spirituosen. Überwiegend Whisk(e)y, Rum, Wodka, Gin aber auch Liköre. Mixgetränke. Ich habe mich auf die schottischen Single Malts fokussiert und auch hier war die Auswahl schier endlos. Ich habe nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Ein Grund mehr, wieder zu kommen. Das Beste aber waren die vielen Bekannten aus der Whisky-Familie. Danke Frank, dass Du auch dieses Jahr Recht behalten hast mit: „Ich verkaufe keine Tickets, sondern Erlebnisse„.