Tasting

Tasting: Sansibar Ben Nevis 1996 vs. Sansibar Secret Speyside 1991

Zwei Exklusiv-Abfüllungen von DeinWhisky.de treten heute gegeneinander an. Der Sansibar Ben Nevis 1996 gegen den Sansibar Secret Speyside 1991. Beide deutlich über 20 Jahre und auch von der Preisklasse beide zwischen 180 bis 200 Euro. Ich bin sehr gespannt, was mich da im Glas erwartet.

Im Überblick

Beide Whiskys sind exklusiv für DeinWhisky.de abgefüllt worden.

  • Sansibar Ben Nevis 1996/2020, 24yo, 43.9%, SC, CS, ncf, nca, 282 Flaschen, 199.90 EUR
  • Sansibar Secret Speyside 1991/2020, 29yo, 49.1%, SC, CS, ncf, nca, 242 Flaschen, 184.90 EUR

SC = Single Cask (Einzelfass), CS = Cask Strength (Fassstärke), ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), nca = no color added (ohne Zusatz von Zuckerkulör), yo = years old (Altersangabe)

Meine Tasting Notes

Tasting Notes Sansibar Ben Nevis 1996

  • Nase: Oh. Eine überraschende Nase. Erinnert mich an alte Abfüllungen. Ein wenig Heu, Zitronenschale und Umami. Dann gegrillte Ananas. Ein wenig muffig wie in einem Dunnage Lagerhaus. Und dann blitzt da ein wenig Pfirsich durch, aber auch der lag vorher auf dem Grill und bringt ein wenig Röstaromen mit. 
  • Geschmack: Sehr sanft. Pfirsich und Ananas und ein wenig tropische Früchte. Papaya und Mango?
  • Abgang: Die tropischen Früchte halten sich noch eine ganze Weile. 
  • Wertung: +

Tasting Notes Sansibar Secret Speyside 1991

  • Nase: Der ist kräftiger an der Nase. Auch hier ein wenig Lagerhaus mit Lehmboden. Dann kommen erste Gartenkräuter zum Vorschein. Der braucht Zeit zum Atmen und um sich zu entwickeln. Dunkle, eingelegte Früchte fast ein wenig exotisch. Der ist vielschichtig und komplex und verändert sich laufend ein wenig. Im Hintergrund fast ein wenig wie heruntergebranntes Holz mit schönen Röstaromen. Der hat eine schöne Tiefe. 
  • Geschmack: Schön rund mit sehr dezenter Pfefferschärfe auf der Zungenspitze. Tropische Früchte füllen den Mundraum. Eine schöne Süße. Ein wenig Orangenschale. 
  • Abgang: Die tropischen Früchte vermischen sich etwas mit einer leichten Mentholnote. Hier zeigt er seine 49.1% aber trotzdem sehr angenehm. Gegen Ende leichte Eiche. 
  • Wertung: +

Mein Bewertungsschema

Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+gefällt mir, würde ich mir kaufen
ook/gefällt mir, muss ich aber nicht haben
trifft nicht meinen Geschmack

Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.

Fazit

Das kommt jetzt nicht ganz überraschend, dass mir beide sehr gut gefallen haben. Oder vielleicht doch, denn Ben Nevis trifft nicht immer meinen Geschmack. Obwohl die äußeren Werte sehr ähnlich sind und meine Beschreibungen sehr ähnlich ausgefallen sind, unterscheiden sich die beiden doch deutlich. Erinnert mich der Sansibar Ben Nevis 1996 eher an einen Whisky aus vergangenen Tagen, so ist der Secret Speyside ein moderner und gut ausgewogener Dram mit etwas mehr „Wums“.

Wer die Möglichkeit hat, sollte beide probieren. Beide sind nicht ganz günstig. Was hinter dem Secret Speyside steckt? Keine Ahnung. Nicht mal den Ansatz einer Idee. Aber der Sansibar Secret Speyside 1991/2020 hat mir einen Tick besser gefallen. Vor allem die tropischen Früchte haben sich sehr schön mit den restlichen Aromen arrangiert.

Danke an Sebastian von deinWhisky.de für die Samples!

Einige weitere Eindrücke der Abfüllungen von deinWhisky.de findest Du hier: Alle Artikel zu deinWhisky.de.