Tasting

Tasting: Ardbeg Dark Cove CR vs. Dark Cove AD

Zwei Ardbeg Dark Cove treten gegeneinander an. Der eine ist das Committee Release (CR) mit 55%, der andere das Ardbeg Day (AD) Release mit 46.5%.  Die AD Abfüllung erscheint zwar erst zum Ardbeg Day am 28.05.2016, aber ich darf schon mal probieren. Ist die schwächere Abfüllung genau so gut?

  • Ardbeg Dark Cove, Committee Release (CR), 55%
  • Ardbeg Dark Cove, Ardbeg Day Release (AD), 46.5%, 84.- EUR

Am 28.05. ab 18:00 Uhr kann man den AD bei der Ardbeg Night kaufen (in Hamburg). Ab dem 06.06. soll er dann auch im ausgewählten Fachhandel erhältlich sein.

Das CR habe ich bereits vor einiger Zeit probiert und auch einiges darüber geschrieben: Tasting: Ardbeg Dark Cove – nur für Commitee Mitglieder.

014 Ardbeg Dark Cove_Grey

Tasting Notes

CR – Committee Release

(Die Notes stammen von meiner ersten Verkostung, aber ich verkoste beide parallel).

  • Nase: Süße und Rauch kommen mir entgegen. Ein typischer Ardbeg. Die Schokolade und den Toffee finde ich ebenfalls. Aber da kommt noch mehr. Pfeffer und Limette sind da sicher auch mit dabei aber drumherum eine Frucht- und Schokokombination. Der ist sehr vielschichtig und komplex. Da kann man lange dran riechen und immer wieder Neues entdecken. Rumrosinen mit Schokolade umhüllt. Und jetzt ein wenig Parfümnote. Dann wieder das Lagerfeuer.
  • Geschmack: Kräftiger Antritt gefolgt von Süße und Rauch. Rosinen. Malz und Kohle. Und Ingwer, Pfeffer und Chili haben sich zusammengetan. Mann hat der Kraft. Dann nochmal die Früchte.
  • Abgang: Der geräucherte Schinken ist auch in meinem Glas. Und das Meer ist auch dabei. Der hält lange an. Einige kräftige Gewürze kommen zum Vorschein aber als homogene Menge so dass ich keines herauspicken kann. Und dann nochmal die Holzkohle.

AD – Ardbeg Day

  • Nase: Erst mal weniger Alkoholnote. Auch hier ist Süße und Rauch. Schoko und Toffee. Die Aromen wirken nicht so kräftig wie Solisten sondern mehr wie harmonische Orchestermitglieder. Etwas Marzipan. Er scheint mir sehr viel dezenter. Nicht der kräftige Rauch.
  • Geschmack: Kräftig im Geschmack aber nur sehr dezente Alkoholnote (im direkten Vergleich). Rauch und Kohle. Süßes Malz mit Ingwer und Chili. Das Prickeln kommt auf der Zunge aber deutlich später. Dann kommen süße Früchte. Rauchige Ananas?
  • Abgang: Fruchtig-süße Rauchnote. Gewürze. Den rauchigen Schinken finde ich nicht. Auch die Gewürze sind nicht so kräftig.

Der CR hatte die gleichen Aromen für mich parat wie bei der ersten Verkostung. Der hat richtig Kraft. Der AD ist deutlich sanfter. Da ist noch mehr Potential beim CR. Mehr Kraft und mehr Solisten, die sich erst langsam zu einem Orchester vereinen. Für mich ist das eine kleine Überraschung, denn ich bin nicht davon ausgegangen, dass die „gleiche“ Abfüllung in unterschiedlichen Alkoholstärken auch andere Aromenausprägungen bereit hält. Geschmacklich sind die nah beieinander. Den AD kann man gut trinken, aber mir ist der CR lieber. Leider gibt es vom CR keinen Nachschub mehr, aber der AD ist ein (fast) ebenbürtiger Ersatz.

Wer es nicht nach Islay schafft, der kann den Ardbeg Day dieses Jahr auch in Hamburg feiern: Ardbeg Day (Night) 2016 in Hamburg!.