Tasting: 3x Brothers in Malt – Mortlach und Ledaig
Heute nehme ich mir endlich Zeit, drei Proben des deutschen unabhängigen Abfüllers Brothers in Malt (BiM) vorzunehmen. Christian Vohl hat mir drei der aktuellen Abfüllungen zur Verfügung gestellt: einen Mortlach und zwei Ledaig. Ich bin sehr gespannt, da ich bisher noch keine ihrer Abfüllungen probiert habe.
- BiM, Mortlach, 10yo, Cask# 15, 2006/2017, Merlot Barrique Finish, 54.8%, 60 Fl., 89.- EUR (inkl. Wein)
- BiM, Ledaig, 10yo, Cask# 700645, 2007/2017, Hogshead, 56.6%, 269 Fl., 69.- EUR
- BiM, Ledaig, 22yo, Cask# 5143, 1994/2017, Hogshead, 56.0%, 218 Fl., 129.- EUR
Seit Anfang November sind die drei Abfüllungen erhältlich! Noch sind alle drei im Shop bei BiM erhältlich. Alle sind natürlich SC (Single Cask), CS (Cask Strength), ncf (ohne Kältefiltration) und nca (ohne Zusatz von Farbstoffen).
Tasting Notes
Mortlach
Info von BiM: „Das Fass stammt von unserem befreundeten Weingut Gehlen-Cornelius an der Mosel. Es erfreute sich einer mehrfach Belegung mit Merlot Wein. Die Familie Gehlen lässt den Merlot bis zu 14 Monate im Barrique ausbauen. Das gibt dem Wein einen besonderen Charakter. Unsere Edition ist auf 60 Flaschen begrenzt. Der Whisky wird zusammen mit einer Flasche Gehlen Merlot Wein in einer schönen Holzkiste ausgeliefert.“
- Nase: Malzige, fleischige Noten mit kräftigem Antritt aus der Fassstärke. Nach etwas Zeit kommt der Merlot zum Vorschein. Der braucht viel Zeit zum Atmen, erst dann entwickelt er seine Aromen. Ein paar Tropfen Wasser tun ihm gut. Das Rotweinfass ist jetzt deutlicher.
- Geschmack: Auch auf der Zunge merkt man die Kraft mit einem leichten Kribbeln auf der Zungenspitze. Die Trauben machen sich leicht bemerkbar. Mit Wasser verschwindet das Kribbeln. Die Trauben und nussige Noten tauchen auf.
- Abgang: Leicht trocken. Mit Wasser wird die Eiche deutlich und dominant.
Ledaig 10yo
Offizielle Notes
- Auge: sehr heller Weißwein, fast klar
- Nase: Malz, etwas Vanille, Rauch eher verhalten, kommt erst nach ein paar Minuten, etwas Salz, getrockneter Rosmarin, spät eine Spur Fleischigkeit
- Mund: weiches Mundgefühl, nach einem Augenblick kommt der Alkohol durch, jetzt intensiv rauchig, malzig, Cornflakes, kaum Süße, ein wenig Vanille, trocken
- Hals: lang, kräftig, rauchig, würzig
Meine Notes
- Nase: Rauch mit Ingwer ist mein erster Gedanke. Salz und Gewürze. Den Rosmarin kann ich nachvollziehen. Mit etwas Zeit kommt karamellisierter brauner Zucker dazu.
- Geschmack: Angenehmes Kribbeln mit Rauch und Ingwer. Malzigkeit und Vanille mit Gewürzen.
- Abgang: Menthol und leichte Eiche. Gewürze.
Ledaig 22yo
Offizielle Notes
- Auge: helles Stroh
- Nase: volle, süße Aromen, nicht flüchtig und leicht, sondern schwer aber nicht aufdringlich, Toffee, warmer Rauch schwebt darüber, eine Spur Früchte, hellrote Beeren, brauner Zucker
- Mund: kräftig, würzig, vollmundig, Rauch eher retronasal zu spüren, dann aber deutlich, Shortbread mit Butter, Alkohol gut eingebunden, wärmend, Vanillepudding, wird am Ende trockener
- Hals: lang und angenehm wärmend, volle Süße bereitet dem Rauch den Weg
Meine Notes
- Nase: Wow, das ist nochmal eine andere Interpretation. Ich hätte auf ein Sherryfass als Finish getippt, aber das ist eine reine Bourbonfassreifung. Süß und fruchtig, mit braunem Zucker und leichtem Rauch. Toffee und dahinter blitzt ein wenig von dem Menthol durch.
- Geschmack: Rauchig und kräftig. Der Alkohol ist schön eingebunden. Vanille.
- Abgang: Schön würzig und ein wenig Rauch durchwoben mit schöner Süße.
Weitere Informationen zu BiM
Ein Profil zu Brothers in Malt (BiM) findet Ihr hier: UA im Profil: Brothers in Malt.
Fazit
Die beiden Ledaigs haben es mir angetan. Vor allem der 22-jährige ist sehr rund und die 56% stehen ihm sehr gut.
Danke Christian für die drei Proben!