DestillerietourVeranstaltungen

Reisebericht: Bowmore Open Day 2015

Bowmore steht dieses Jahr mal wieder auf meiner Liste für einen Besuch des Open Day. Schon am frühen Morgen höre ich Regen an das Fenster klopfen und lasse mir daher etwas Zeit. Die Schlange für die diesjährige Sonderabfüllung ist bereits lang. Sonst ist noch nicht viel los.

Festival Abfüllungen

Auch dieses Jahr gibt es wieder zwei Feis Abfüllungen und die „Bottle Your Own“ Edition, die an unterschiedlichen Tagen verkauft werden:

  • Feis Ile 2015, Virgin Oak, Cask Strength, 700 of 1000 bottles, 55.- GBP, 23.05./10:00
  • Feis Ile 2015, Virgin Oak, Cask Strength, 300 of 1000 bottles, 55.- GBP, 27.05./10:00
  • Bowmore 1988, Single Cask, 248 bottles, 350.- GBP, 27.05./10:00
  • Bottle Your Own Feis Edition, 2002 Oloroso Sherry Cask #2214, 80.- GBP, 23.05./10:00

Heute gibt es also nur die ersten 700 der günstigeren und die „Bottle Your Own“ Abfüllung.

Open Day im Innenhof

Bowmore wurde offiziell 1779 gegründet und ist damit die älteste Destillerie auf Islay. Aus dem Innenhof kann man den Blick über den Loch Indaal schweifen lassen, an dessen Strand Bowmore gelegen ist. Auf dem Truck-Anhänger wird noch die Live-Band folgen. Unter Zelten gibt es Burger und einen kostenlosen Dram. Der Regen kommt aber leider immer wieder durch und trübt die Stimmung. Ein Fotograf macht Erinnerungsfotos – im Trockenen. Hier treffe ich auch Johannes und Klaus (@MaltKlaus von Daily Dram) wieder, die sich gerade ablichten lassen.

Für Mystery Malts in the Bowmore Vaults mit Rachel Barrie habe ich leider keine Karten mehr bekommen, aber die beiden Alternativen haben mich positiv überrascht. Auch Bowmore verrät nicht, was hinter diesen „Themen“ steht. Um Whisky geht es, klar. Aber mit etwas Fantasie und den Andeutungen in der Kurzbeschreibung bekommt man zumindest eine Idee.

The Devil of all Storms

When two strong forces collide…who wins, you decide!

Devil of all storms - Teufel

Treffen vor dem Visitor Center zum ersten Event des Tages. Unsere Gruppe wird, wie sollte es auch anders kommen, von einem kleinen Teufel mit roten Hörnern eingesammelt. Kaum hat der Teufel alle seine Opfer beieinander, schon geht es los – nicht nach unten, sondern in den ersten Stock eines Lagerhauses. In einer dunklen Ecke steht für jeden ein Fass und darauf vier Gläser. Zwei davon mit Tempest und zwei mit Devil’s Cask:

Devil of all storms - lineup
  • Tempest I, 10yo, 55.3%, 45.- GBP
  • Tempest II, 10yo, 56%, 50.- GBP
  • Devil’s Cask I, 10yo, 56.9%, ca. 6.000 Flaschen, 50.- GBP
  • Devil’s Cask II, 10yo, 56.3%, ca. 6.000 Flaschen, 60.- GBP

Die Preise entsprechen ungefähr dem ursprünglichen Verkaufspreis von Bowmore. Die gingen aber sehr schnell weg und die Preise sind deutlich nach oben gegangen (Faktor 2-4). Umso schöner, dass wir hier die Möglichkeit bekommen, alle vier noch mal zu probieren.

Wir sollen uns entscheiden, ob wir lieber den Tempest oder den Devil’s Cask mögen. Beides sind limitierte Fassstärken Abfüllungen mit 10 Jahren. Obwohl wir im Halb-Dunkel stehen, sehen wir den deutlichen Unterschied in der Farbe, denn der Devil’s Cask hat intensiv Sherryfässer gesehen. Auch geschmacklich ist dies der größte Unterschied.

Als uns der Teufel wieder in die Freiheit entlässt, sind sich die meisten einig: der Devil’s Cask hatte mehr Zustimmung und hat damit das Rennen gemacht.

Come fly with me

Welcome aboard our one way flight to Bowmore heaven with your host Gordon Dundas. Inflight drinks, snacks and amenity packs will be provided for this sensory journey – your tastebuds will be soaring.

Catriona Currie holt uns in Stewardess Uniform am Sammelplatz vor dem Visitor Center ab. Dieses Mal geht es auf einen der Malting Floors und hier ist unser „Flugzeug“ zum Einsteigen bereit. Wir nehmen alle unsere Sitzplätze ein, schnallen uns an und werden vom Kapitän Gordon Dundas, Bowmore Brand Ambassador, begrüsst.

Come fly with me - der Kapitän

Mit an Bord wie schon bei meinem Flug nach Islay ist wieder die Schweizer Reisegruppe. Islay ist klein. Nun werden wir in die Sicherheitsbestimmung eingewiesen. Jeder muss seine Schlafbrille aufsetzen und darf diese erst abnehmen, wenn er dazu vom Personal aufgefordert wird. Nun habe ich meine Brille auf und bekomme ein verschlossenes Schraubglas in die Hand gedrückt. Deckel ab und riechen. Dann folgt das erste Glas. Bevor wir die Brillen abnehmen dürfen, muss jeder sagen, was er die beiden Male gerochen hat und dann dürfen wir schauen. Manche lagen richtig. So geht der gesellige Flug weiter und wir bekommen die aktuelle Travel Retail Exclusive Range (aha!) plus einem Überraschungs-Dram zu probieren:

Come fly with me - das Lineup
  • Gold Reef, 43%, ca. 40.- EUR
  • Black Rock, 40%, ca. 38.- EUR
  • White Sands, 17yo, 43%, ca. 65.- EUR
  • Springtide, 54.9%, ca. 180.- EUR
  • 1984, 29yo, 48.7%, 500 Flaschen, gelagert im Warehouse #1 Vault’s, ca. 700.- EUR

Der Black Rock ist mit 40% ein wenig langweilig. Gold Reef und White Sands sind gut trinkbar. Der Springtide hat mir geschmeckt, aber nicht so gut wie mein Lieblings-Standard der Bowmore „Darkest“ (15yo). Der 1984 hingegen war von einem ganz anderen Kaliber. Leider auch sein Preis.

Kurz bevor wir in den Sinkflug gehen, betritt auch der Chef-Kapitän Eddie MacAffer unsere Kabine. Eddie ist mit einer anderen Reisegruppe auf dem Weg zum (rauchenden) Kiln und wir dürfen die Reisegruppe begleiten. Auch wenn der Flug jetzt ein wenig neblig wird, war dies eine sehr angenehme Reise.

Fazit

Vielen Dank an Teufel, Catriona und Gordon – das hat sehr viel Spaß gemacht! Das waren beides sehr unterhaltsame Events. Der Regen hat sich leider immer noch nicht verzogen und so versäume ich nichts, wenn ich mich nun auf den Weg zu Douglas Laing „Aged and Unrivalled“ mache. Klaus und Johannes nehmen mich das Stück zum Gaelic Centre mit, und so muss ich nicht laufen.

Feis Ile 2015 - Bowmore

Open Day bei Bowmore mit den Events "The Devil of all Storms" und "Come fly with me"
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Die Übersicht und restlichen Reiseberichte findet Ihr in dem Artikel Reisebericht: Feis Ile 2015 – das Whisky Festival auf Islay.