Tasting

Tasting: Rye – Knob Creek, Bulleit, George Dickel und Rittenhouse

Nun ist es soweit. Schon vor einiger Zeit habe ich mir ein Sample-Paket aus vier amerikanischen Rye Whiskeys zusammengestellt. Drei Mal „Rye“ und ein „Straight Rye“. Gibt es Unterschiede und gefällt mir Rye? Ich bin gespannt.

  • Bulleit 95, Rye, 45%, ca. 23.- EUR
  • George Dickel, Rye, 2012, Green Label, 45%, ca. 26.-
  • Rittenhouse, Straight Rye, (Heaven Hill), 29.-
  • Knob Creek, Rye, (Jim Beam), Small Batch, 2012, 50%, ca. 50.- EUR

Was ist Rye bzw. Straight Rye?

Rye ist Roggen. Bei einem Rye Whiskey ist in den USA ein Roggenanteil von mindestens 51% in der Maische vorgeschrieben und eine Lagerung von mindestens zwei Jahren im neuen und verkohlten Eichenfass. „Straight“ ist eine zusätzliche Qualitätsbezeichnung bei amerikanischem Whiskey und bedeutet, dass dieser nicht verschnitten / geblendet wird.

Tasting Notes

Bulleit

  • Nase: Kräftige Gewürznote. Kardamon? Es hat etwas weihnachtliches. Zitrusnoten und Ahornsirup. Gewürzgurke (säuerlich). Mit der Zeit wird er ein wenig süßer. Zimt.
  • Geschmack: Auch hier starke Gewürznoten. Ein Spritzer Zitrone. Nelken.
  • Abgang: Kaffee mit Gewürzen. Dann kommen bittere Noten zum Ausklang.

So richtig warm werde ich mit dem nicht. Das ist etwas ganz anderes und mit schottischem Single Malt nicht vergleichbar.

George Dickel

  • Nase: Würzige und fleischige Noten. Süßer als der Bulleit. Hinter dem Roggen kommt eine leichte Obstnote zum Vorschein. Vanille und Karamell, aber nur sehr dezent.
  • Geschmack: Auch hier viel Gewürze aber mit einer süßen Note. Nelken. Fruchtig.
  • Abgang: Der Roggen hält lange an. Runder als der Bulleit.

Der ist etwas runder und nicht ganz so bitter. Dieser Rye wird aus 95% Roggen und nur 5% gemälzter Gerste hergestellt.

Rittenhouse

  • Nase: Die Alkoholnote ist ein wenig stärker, aber bei weitem nicht so viele Gewürze. Milder und süßer.
  • Geschmack: Kräftige Obstnote. Prickeln auf der Zunge.
  • Abgang: Hönigsüße mit Gewürzen. Pfeffer.

Der erinnert mich an einen jungen Single Malt Whisky, der in frischen Eichenfässern drei Jahre gelagert hat. Hergestellt in einer Obstbrennblase.

Knob Creek

  • Nase: Blumig und parfümiert. Rohe Kartoffeln. Sanfte Gewürznote. Vanille und Zimt. Zartbitterschokolade.
  • Geschmack: Sehr mild. Kommt langsam in Fahrt. Karamell und nussige Nougatnoten. Und dann kommen doch die typischen Roggennoten. Die Würzigkeit kommt nach. Weihnachtsnoten.
  • Abgang: Milde Würzigkeit. Hält lange an und kribbelt noch ein wenig auf der Zunge.

Fazit

Das war mal ein interessanter „Ausflug“, aber Rye wird nicht meins. Bis auf den Knob Creek sind das geschmacklich alles sehr junge Whiskeys. Der Knob Creek kam mir etwas reifer und runder vor. Der hatte weniger starke Gewürznoten.