Tasting: Pinot Noir und Blackpitts – 2 neue bei Teeling
Vor ein paar Tagen habe ich mit Chris Hayes, European & Distillery Brand Ambassador bei Teeling, neben drei altbekannten auch zwei neue Whiskeys probieren dürfen: Pinot Noir und Blackpitts. Ich bin ja geschmacklich mehr in Schottland zu Hause, aber Teeling bringt immer wieder interessante Abfüllung, die mir gefallen. Welcher hat mir besser gefallen? Der mit deutschem Spätburgunder Finish oder der erste Triple Distilled Peated Single Malt Irish Whiskey, der im Herzen von Dublin hergestellt wurde?
Im Überblick
- Teeling, Pinot Noir Cask, Irish Whiskey, Small Batch Collaborations Serie, 3.270 Flaschen, 46%, ncf, UVP 44.99 EUR
- Teeling, Blackpitts, Peated Single Malt Irish Whiskey, 46%, ncf, ca. 60.- EUR
ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), UVP/RRP = unverbindliche Preisempfehlung
Der Small Batch Whiskey ist ein Blend aus 80% Grain Whiskey und 20% Malt Whiskey, der in Bourbon-Fässern rund sechs Jahre reift. Im Anschluss wurde er für 12 Monate in Spätburgunder-Fässern von Reichsrat von Buhl für 12 Monate veredelt. Dies ist die zweite Kooperation mit dem deutschen Winzer aus Deidesheim und wird auch exklusiv in Deutschland angeboten. Der normale Small Batch Whiskey wird anstatt in den Ex-Weinfässern in Ex-Rum Fässern gefinished.
Der Blackpitt reifte in Ex-Bourbon Fässern und wurde dann in Sauternes Fässern gefinished. Das Peated Malt wurde von Glenesk aus Schottland geliefert und hatte einen Torfgehalt von 55 PPM. Übrig bleiben davon laut Chris ca. 15 PPM im Endprodukt. Der Whiskey wurde dreifach destilliert. Die verwendeten Fässer waren zu 1/3 Ex-Sauternes und 2/3 Ex-Bourbon. Erhältlich wird er vermutlich ab Mitte Oktober sein.
Meine Tasting Notes
Wir hatten neben den beiden neuen auch den Single Grain, den Small Batch (der reguläre), und den Single Malt (den regulären).
Pinot Noir
- Nase: Leichte alkoholische Schärfe mit etwas Menthol. Dann der schwere kräftige Rotwein mit Beerenaroma. Der verändert sich mit der Zeit und wird immer runder und vollmundiger. Vanille und leichte Würzigkeit von den Fässern. Ein wenig Kakaonote. Ein wenig von dieser herben Süße wie bei den weißgepuderten englischen Bonbons. Hubba Bubba kommt mir in den Sinn.
- Geschmack: Sanft und leicht. Hier kommt die Süße vom Grain deutlich zum Vorschein. Von dem Wein merke ich fast nichts mehr.
- Abgang: Auch der Abgang ist sehr sanft und kurz.
- Wertung: o
Blackpitt
- Nase: Kräftiger Torf aber anders als ich ihn aus Schottland gewohnt bin. Eine Mischung aus Maschinenöl und erdigen Kakaonoten. Vanille und Würze.
- Geschmack: Auch hier eine andere Art von Torf (obwohl es ja schottischer Torf ist). Leichte Süße und Kakao.
- Abgang: Auch der ist sanft und leicht. Ein wenig Menthol und Torf.
- Wertung: o
Mein Bewertungsschema
Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen |
o | ok/gefällt mir, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |
Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Fazit
Von den drei regulären hat mir der Grain Whiskey überraschend gut gefallen. Ein wenig trockener und kräftiger Abgang, aber Nase und Geschmack waren sehr schön. Der muss sich auf jeden Fall nicht verstecken! Der Pinot Noir hat eine sehr interessante Nase, aber beim Geschmack und beim Abgang bleibt davon nicht mehr so viel übrig. Trotzdem ein sehr angenehmer Blend. Der Blackpitts ist mal eine andere Art von Torf. Von der Nase ist der sehr spannend und ungewöhnlich. Im Geschmack ist er mir etwas zu dezent und sanft im Abgang. Auf jeden Fall mal eine Alternative zu rauchigen Schotten. Der Pinot Noir wurde am Montag angekündigt, der Blackpitts folgt heute. Beide solltet Ihr mal probieren, vor allem wenn man irischen Whiskey mag. Mir hat der Blackpitts etwas besser gefallen.
Danke an Chris Hayes und Teeling für die Proben!