Tasting

Tasting: Pfanner Classic Whisky aus Vorarlberg

Auch in Österreich gibt es einige Brennereien, die den Whisky als Produkt entdeckt haben. Pfanner gehört zu den Gründungsmitgliedern der Austrian Whisky Association (AWA). Mein erster österreichischer Whisky – ich bin gespannt, ob es ein Whisky ist, der mit den schottischen Vorbildern mithalten kann.

  • Pfanner, Classic Whisky, 43%, ca. 45.- EUR

Tasting Notes

Offizielle Informationen

Leider gibt es nur ein paar verkaufstechnische Beschreibungen: „Der Single Malt Whisky Classic ist die pure Ehrlichkeit, unverschnitten, aus einem einzigen Destillat. Im ausgewogenen Verhältnis von schottischer und irischer Methode destilliert. In ausgesuchten Eichenfässern gereift. Er war der erste der holzfassgelagerten Brände von Pfanner. An seiner impulsiven Lebenskraft und seiner einzigartigen Aromacharakteristik orientieren sich die barrique-ausgebauten Sorten aus dem Stammhaus renommierter Vorarlberger Edelbrände.

Seine goldfarbene Optik verspricht subtile Wärme. Vielschichtig im Duft. Charakteristisch seine hellen Röstaromen, typisch der fein herbe Geschmack von getrockneten Kräutern. Am Gaumen warm und geschmeidig. Dennoch gehaltvoll und kräftig.

Hergestellt wurde der Classic Whisky aus Gerstenmalz und reifte drei Jahre im Fass. Auf Nachfrage wurde mir erklärt: „Ein einziges Destillat“ bedeutet ausschließlich aus Gerstenbrand hergestellt. Das „ausgewogene Verhältnis von schottischer und irischer Methode“ wird damit erklärt, dass mit 30% getorftem Malz (schottisch), aber dreifach (irisch) destilliert wird.

Meine Notes

  • Nase: Erst mal überraschend ungewohnt. Kein schottischer oder irischer Anklang. Honig und Met sind meine ersten Gedanken. Dann kommen milde Röstaromen begleitet von Obstbrandnoten.
  • Geschmack: Frischer, leichter Start. Auch hier wieder mit Honig. Leichtes prickeln. Würzige Noten. Und auch hier finde ich dezent die Obstbrandnoten wieder.
  • Abgang: Das prickeln nimmt ab und macht den Weg für einen leichten, trockenen Abgang frei, der in ein wenig Eichennoten endet.

Mehr über Pfanner

Die Historie des Unternehmens reicht über 150 Jahre zurück, fünf Generationen weit. Begonnen wurde mit einer Bierbrauerei, einer kleinen Brennerei und einem Landgasthaus, dem „Hirschen in Lauterach“. In der Chronik finden sich bereits um 1860 die ersten Branntweine, gebrannt aus Birnen und Äpfeln. Der Original Pfanner Williamsbrand schreibt schon seit 1950 mit großem Erfolg Geschichte. Seit 2005 brennt man Single Malt Whisky, der als erster Single Malt Vorarlbergs in die Geschichte einging. Pfanner ist auch Gründungsmitglied der Austrian Whisky Association (AWA), einer Vereinigung von 15 Whiskybrennern zur Förderung der Whiskykultur im In- und Ausland. Neben dem Single Malt Whisky Classic gibt es den Pfanner Whisky Red Wood, sowie die limitierten Single Malts x-peated und Single Barrel.

Die Destillerie findet Ihr in: Alte Landstrasse 10 in 6923 Lauterach. Lauterach liegt in der Nähe von Bregenz.

Fazit

Sicher ein gutes Produkt, das nicht umsonst schon Prämierungen erreicht hat. Für mich kommt es aber an meine schottischen Single Malts Lieblinge nicht heran. Zu viel erinnert mich – vielleicht auch auto-suggestiv – an einen gelagerten Obstbrand. Nicht so stark wie bei den meisten deutschen Whiskys, die ich bisher probiert habe, aber immer noch zu viel. Das mit der Obstnote liegt meist daran, dass die Brenner genau diese Obst-/Fruchtnote erreichen wollen. Sicher ein schöner Whisky bei einem Hüttenabend mit Freunden.

Danke an Caminneci Wine & Spirits Partner,
dem deutschen Importeur von Pfanner, für die Probe!