Tasting

Tasting: Peatcutter Heavily Peated Blended Malt

Zur Weihnachtszeit hole ich mir gerne einen rauchigen Blended Malt als „allday dram“. Die letzten Jahre war das eigentlich immer die X-Mas Edition vom Big Peat, aber dieses Jahr bin ich auf den Peatcutter aufmerksam geworden und musste ihn probieren. Mit 35ppm verspricht das eine interessante Abfüllung zu sein. Ich bin gespannt.

  • Peatcutter, Heavily Peated, 35ppm, Blended Malt, ncf, nca, 49.5%, ca. 30.- EUR

ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), nca = no color added (ohne Zusatz von Zuckerkulör)

Vorgestellt habe ich ihn bereits hier: NdW 48|18. Daraufhin habe ich Whiskymax um eine Probe gebeten. Nun geht es ihm an den Kragen und ich will sehen, was er zu bieten hat.

Tasting Notes

Offizielle Notes

  • Nase: Dichter Torfrauch, gefolgt von würzigem Heu und frischen Kräutern, schokoladige Süße
  • Geschmack: Süß und kraftvoll, mit Aromen von Rauch und Strohfeuer im Antritt, und einer dezenten Fruchtigkeit im Hintergrund
  • Ausklang: Voluminös und dezent zugleich, fruchtige Noten begleitet von abklingenden Rauchnoten.

Meine Notes

  • Nase: Junger wilder Torfrauch, Kräuter und Gewürze, mich erinnert alles an Islay. Malzsüße.
  • Geschmack: Auch hier habe ich zuerst den Torf sehr dominant. Süß und leicht pfeffrig. Malzig und leichte Newmake Fruchtnoten.
  • Abgang: Wohlig warm breitet sich der Menthol-haltige Abgang aus. Hier kommt noch mal die malzige Süße durch. Nicht besonders lang, aber gerade lang genug. Nach einiger Zeit kommt ein wenig Eiche zurück und macht den Mundraum trocken.

Fazit

Ist das ein Ersatz für meinen X-Mas Dram? Nun, für mich ist da viel Islay in der Flasche. Erinnert mich an die eine oder andere Abfüllung eines unabhängigen Abfüllers und auch hier würde ich auf einen hohen Anteil Lagavulin tippen. Aber im Gegensatz zum Big Peat ist hier nicht nur Islay enthalten, sondern auch andere Inseln und Highlander. Um auf die 35ppm zu kommen, können außerhalb Islays aber eher weniger enthalten sein, denn außer Highland Park, Loch Lomond und Ardmore fallen mir keine weiteren Highlander mit „hohem“ Torfgehalt ein. Allesamt sind unter 20ppm. Und von den Inseln gibt es auch nur noch Tobermory (Ledaig) und Arran (Machrie Moor). Ich tippe mal auf einen Islay (Lagavulin) als Aromengeber und einem neutral gemachten „Füllstoff“ aus den Highlands. Vielleicht noch ein paar andere Fässer dazu, aber alle zusammen eher jung.

Insgesamt ein junger wilder, gut gelungener HEAVENLY peated. Mir gefällt er – vor allem zu dem Preis mit dem Alkoholgehalt. Gut gemacht!

Danke an Whiskymax für die Probe!