Destillerietour

SRT18: Aberfeldy Destillerietour mit Fotoerlaubnis

Mein letzter Besuch bei Aberfeldy war 2008. Ich erinnere mich an ein schönes Visitorcenter, aber eine Destillerietour habe ich damals nicht gemacht. Es wird Zeit das nachzuholen und mein Weg von Pitlochry zum Loch Lomond führt mich direkt an der Destillerie vorbei. Ich bin gespannt auf die Destillerie, die schon lange auf meiner Besuchsliste steht. Hier findet Ihr meine Eindrücke und Bilder.

Ich habe wenige Tage vorher per E-Mail angefragt, aber so kurzfristig keine Antwort erhalten. Also auf gut Glück, denn auch hier ist Fotografieren normalerweise im Produktionsbereich nicht erlaubt. Auf meine freundliche Nachfrage im VisitorCenter ernte ich leider auch hier nur ein „Das muss man mit Vorlauf anfragen und ist heute leider nicht möglich“. Nun schade, aber nicht zu ändern. Ich fahre weiter zu den Acharn Falls, wandere ein wenig und stärke ich mich in Kenmore. Dort erreicht mich eine Mail von Jonathan Wilson, Brand Home Visitor Operations Manager von Aberfeldy, dass ich sehr gerne fotografieren darf und ich doch bitte Bescheid sagen soll, wann es mir passt. Na mal sehen wie spontan sie reagieren. Mail, Anruf (auf Mailbox) und ab ins Auto. Und auch hier habe ich Glück und ich werde von Simon Robinson herumgeführt.

Hintergrundinfos

Die Geschichte der Destillerie wird auf der Tour vor einem Modell der Destillerie erzählt. John Dewar & Sons wurde, wie auch einige andere „Blending Firmen“, im Laufe des 19ten Jahrhunderts gegründet. 1846 hat John Dewar in Perth seinen Weinladen eröffnet und sich dann auch auf das Blenden von Whisky spezialisiert. Seine beiden Söhne John Jr. und Thomas (Tommy) haben dann 1896 die Aberfeldy Distillery, nur zwei Meilen vom Geburtsort ihres Vaters entfernt, gegründet.

Vorher war hier bereits eine Brauerei und eine private Eisenbahnlinie verband die Destillerie mit Perth. 1925 vereinigte sich Dewar’s mit der DCL (Distillers Company Ltd., später zu Guiness). Als die DCL 1998 von Diageo übernommen wurde, musste eine Marke veräußert werden, und so kaufte Bacardi-Martini Dewar’s mit den Marken und den Destillerien Aberfeldy, Aultmore, Craigellachie und Royal Brackla.

Bacardi war es auch, die nach dem Kauf Dewar’s World of Whisky aus diesem Ort gemacht haben.

Meine Aberfeldy Destillerietour

Simon kennt sich hier bestens aus und so starten wir aus dem sehenswerten Besucherzentrum unseren Rundgang. Wir kommen an dem Modell der Destillerie vorbei, und ich bekomme die Geschichte der Destillerie zu hören. Auch, dass im Fluss der Destillerie immer noch Gold geschürft und gefunden wird. So befindet sich in jeder Flasche Aberfeldy auch ein wenig Gold, versichert mit Simon.

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Standardroute

Von der Mühle zur Mash Tun, vorbei an den Washbacks ins Still House. Ein herrlicher Blick auf die Potstills mit der großen (geöffneten) Glasfront im Hintergrund. Weiter geht es ins Lagerhaus und hier merkt man wieder, dass diese Destillerie ein Besuchermagnet ist. Anstatt eines muffigen Lagerhauses (ich liebe den Geruch des Angel Shares) finde ich mich in einem Hochglanz Lagerhaus. Der erste Raum zeigt neben der ehemaligen Wachstube des Steuerbeamten auch hübsch angerichtete Fässer mit vielen verschiedenen Destillerienamen, die als Bestandteil für die Blends von Dewar verwendet werden oder wurden. Und auch Flaschen mit unterschiedlichen Goldtönen findet man hier, um daran die Reifung von Whisky zu erklären.

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Tiefer hinein in das Lagerhaus geht es auf Douglasienboden zwischen den Fässer hindurch. Ich bekomme von Simon eine Fassprobe aus einem 1999er Fass, die es im Rahmen der „Cask Tasting Tour“ gibt. Im Besucherzentrum gibt es ein Fass für „Bottle your Own“. Preis pro Flasche: 100.- GBP (2001er, 57.3%). Das zweite Fass mit Abfüllanlage war ebenfalls ein 1999er mit 60.6%. Dieser Whisky ist aber nur mit einer Tour erhältlich.

Museum

Zurück im Besucherzentrum zeigt mir Simon noch das Museum und den Blenders Room. Sehr schön und liebevoll gestaltet. Hier kann man viel über die Geschichte von Dewar erfahren und auch manches alte Ausstellungsstück bewundern. Mein Highlight ist aber der Durchgang mit den Fassdauben. Sehr gelungen.

Produktion

Pro Mash werden 7.5 Tonnen Grist in der roten Porteus Mühle gemahlen und in die neue Stainless Steel Mash Tun gefüllt. Von dort geht es mit klarer Würze weiter in eines der 10 Washbacks (8 aus Holt, 2 aus Stainless Steel), die 33.500 Liter fassen. Nach 65-85 Stunden Fermentationszeit wird die Restmenge eines halben Washbacks (16.600 Liter) in eine der beiden Wash Stills gefüllt und von dort werden ca. 15.000 Liter in eine der beiden Spirit Stills gefüllt. Wash und Spirit Safe sind getrennt voneinander. Die Jahreskapazität beträgt 2.7 Millionen LPA (Liter purer Alkohol, maximal 3.5 mLPA).

Fazit

Eine sehr schöne Tour in einer sehenswerten Destillerie. Ich bin positiv überrascht, denn bei „Home of“ ist das Whisky Disneyland mit Bustouren meist nicht weit entfernt. Und auch hier habe ich Busladungen voll mit Touristen getroffen, die durch das Besuchszentrum gedrängt sind. Aber wenn sie dann wieder weg oder auf Tour sind, ist das ein sehr gemütlicher Ort mit Verpflegungsmöglichkeit. Die Fassprobe habe ich mir am Abend vorgenommen. Aberfeldy in Fassstärke kommt auf die Beobachtungsliste….

Eine Zusammenfassung meines Schottland Roadtrips 2018 (SRT18) findet Ihr hier mit Links auf die anderen Destilleriebesuche: Schottland Roadtrip 2018 – ganz ohne Festival. Oder Ihr nutzt das Tag an dem Artikel.

Alle Bilder meines Besuchs

SRT18 - Aberfeldy

Hier findet Ihr alle Bilder meiner Distillerietour bei Aberfeldy. Mit Fotoerlaubnis.
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