Online-Tasting: THY – dänischer Whisky
THY hat Deutschland als erstes Exportland auserkoren. Und auch ein eigenes Cask Share Programm hat man für Deutschland aufgelegt. Ich nutze die Möglichkeit mit einem Online-Tasting THY kennenzulernen, denn bisher habe ich noch nichts von der dänischen THY Destillerie probiert. Was machen sie anders und wie schmeckt mir ihr Whisky? Ich bin gespannt!
Im Überblick
Im Paket von THY befinden sich diese sieben Samples á 3 cl:
- THY SPELT-RYE Malted spelt, malted rye, malted odyssey barley New oak 3 years 47,9 %
- THY WHISKY NO 18 – KORNMOD, Heritage Imperial barley; Spelt-rye cask, bourbon, 3 years, 47,3%
- THY WHISKY NO 15 – FJORDROEN Odyssey barley Pale malt Oloroso, bourbon 3 years 49,5 % (+ PALE MALT)
- SAMPLE CASK NO 269 Odyssey barley Beechwood smoked malt Bourbon 3 years 61,0 % (+ SMOKED MALT)
- SAMPLE CASK NO 781 Odyssey barley Cara and pale malt Bourbon 3 years 59,6 % (+ CARA MALT)
- THY WHISKY NO 17 – STOVT Odyssey barley Pale, cara and beechwood smoked malt Bourbon and oloroso casks Stout finish 3 years 51,2 %
- THY WHISKY NO 19 – PX Evergreen, propino barley Cara and pale malt PX Sherry butt 5 years 59,1 %
Daneben waren in dem Paket noch:
- Ein Tasting Glas
- 3 Beutel mit unterschiedlichem Malz
- eine Pipette
- Informationen und Aufkleber
Spelt ist übrigens Dinkel, Beechwood ist Buchenholz. Bei Cara handelt es sich um „Caramel Malt“, d.h. stark geröstetes Malz. Der Preis für das Kit war 375 DKK (ca. 50.- EUR) und es gibt auch noch einige Kits online bei THY.
Das Online-Tasting mit Rundtour
Jakob und Andreas empfangen uns auf einem Facebook Live Stream. Die beiden sind zusammen mit ihren Frauen die Eigentümer der dänischen THY Destillerie.
Dieses Online-Tasting veranstalten die beiden regelmäßig aber heute nicht auf dänisch, sondern auf englisch. Sonst hätte ich leider auch kein Wort verstanden. Mir gefallen schon mal die Rahmenparameter, denn THY ist ein „organic single farm estate“, d.h. sie machen alle Produktionsschritte vor Ort inkl. dem Anbau des Getreides bis zum Abfüllen in die Flaschen.
Zu Beginn führt uns Jakob virtuell durch die Destillerie. Bereits der Steeping Tank (dort wird das Malz getränkt) ist eine Überraschung, denn der ist „Marke Eigenbau“ und wurde auf Anforderung angefertigt. Noch spannender finde ich die ebenfalls selbst entwickelten beiden Drum Maltings mit einem Fassungsvermögen von je 5 Tonnen. Eine dritte Trommel wird aktuell für die torfige Variante angefertigt. Die Mashtun (250kg pro Batch) sieht ebenso wie die kleinen Fermenter sehr zierlich aus.
Wir merken auch schnell, dass vor allem Andreas für das Thema „Getreide“ brennt. Das erste Sample wurde z.B. mit 10% Dinkelanteil hergestellt. Das zweite Sample (der KORNMOD) ist aus einer Gerstensorte gemacht, die das letzte Mal ca. 1910/1920 verwendet wurde. Jakob und Andreas sind auf der Suche nach alten Getreidesorten und beleben sie wieder in der Whiskyherstellung.
Während wir von den beiden unterhalten werden, werden im Hintergrund die Fässer für die deutschen Cask Shares mit New Make gefüllt. Am Ende nach 5 Jahren werden lt. Jakobs Schätzung ca. 9-10 Flaschen pro Share herauskommen, lt. Prospekt sind es 8. Während der Wartezeit gibt es jährliche Treffen mit den anderen Cask Share Besitzern und neben dem eigenen Fass werden auch Proben aus dem Lagerhaus mitgebracht. Klingt spannend für mich. Der Preis von ca. 600.- EUR ist nicht günstig, aber wenn Du Dich im Shop bei THY umschaust, dann siehst Du dass dort die meisten Flaschen (mit 0.5 Litern) bereits 130.- EUR kosten.
Zu drei der Samples gibt es auch Malzproben: Pale Malt, Cara und Beechwood Smoked. Der direkte Vergleich mit den einzelnen Proben ist spannend und zeigt die deutlichen Unterschiede im Malz und wie diese im Whisky ankommen. Vermutlich werden die Abfüllungen alle eher „jung“ bleiben, denn ansonsten würde das Fass vermutlich die Malzaromen „überbügeln“ und nicht viel von den Feinheiten übrig lassen.
An dem Abend wurde auch eine Sonderabfüllung extra für den Event in den Onlineshop gestellt – unsere #7 der NO 19 aus dem PX Fass. Ähnlich wie der wird vermutlich eines der beiden Hamburg Fässer auch werden. Das zweite ist ein „rauchiges“ (Beechwood Smoke) im Ex-Bourbon Fass.
Fazit zu THY
Mein Favorit ist der Stout. Eine sehr schöne und komplexe Komposition. Aber das spannende an diesem Abend war, dass mir alle Proben gefallen haben. Jede auf seine Art interessant und keine wie die andere. Jakob und Andreas haben das Tasting gut aufgebaut. Da war ich mir wegen der Alkoholstärken unsicher, aber sie haben die verschiedenen Bestandteile bzgl. Malz und Fass damit gut aufzeigen können. Ein sehr angenehmer Abend mit überraschend guten Whiskys. Allein der Preis für eine 0,5 Liter Flasche ist vergleichbar zu schottischem Whisky ganz schön happig, aber mir gefällt nicht nur der Whisky, sondern auch wie sie ihn machen. Ich bin auf die weiteren „Experimente“ gespannt und werde mir jetzt erst Mal ein Cask Share sichern. Und dann muss ich wohl mal einen Ausflug nach Dänemark einplanen.
Danke für das Tasting Set an THY!
Ich habe neulich eine Pressemitteilung veröffentlicht in der Du einiges über THY erfahren kannst. Und hier geht es direkt zur THY Webseite.