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LaddieCrew: Octomore Masterclass Tasting in Itzehoe

Itzehoe ist nun nicht unbedingt der Nabel der Welt, aber gestern Abend hat es viele Octomore-Jünger magisch angezogen. Ewald Stromer, Brand Ambassador von Bruichladdich, ist auf LaddieCrew Tour und war gestern bei Flickenschild Whisky & Cigar in Itzehoe. Meine erste Masterclass bei Ewald und dann noch der torfigste Whisky….

Ort des Geschehens ist das Restaurant Eckpunkt. Ein Eckhaus mit großen Fenstern, einer zentralen Bar und gemütlichem Ambiente. Der vordere Bereich ist proppenvoll. Im Laufe des Abends zähle ich 66 Teilnehmer. Mit so vielen Besuchern habe ich nicht gerechnet und mit dem angenehmen Ort auch nicht. Fängt schon Mal gut an.

Unsere Plätze mit Namenskärtchen sind komplett eingedeckt mit Tasting Matte, 6 Gläsern, Wasserglas, Notizbuch inklusive Kugelschreiber und zwei Häufchen Malz:

  • Octomore New Make Spirit
  • Bruichladdich, Octomore, MASTERCLASS (MC) Batch 08 komplett
    • MC 08.1, 42.000 Fl., 8yo, 167ppm, 59.3%
    • MC 08.2, 36.000 Fl., 8yo, 167ppm, 58.4%, Travel Retail
    • MC 08.3, 18.000 Fl., 5yo, 309ppm, 61.2%
    • MC 08.4, 12.000 Fl., 8yo, 170ppm, 58.7%
  • Cask Sample * Überraschung *

Manfred Kröger, Senior Chef von Flickenschild Whisky & Cigar, eröffnet den Abend mit einer Begrüßung seiner Gäste. Aus nah und fern sind wir angereist. Einige mit Übernachtung. Und ich dachte schon für mich sei es ein weiter Trip (ca. 45km) gewesen. Dann wird Ewald vorgestellt und übernimmt. Ausnahmsweise mal mit Beamer und Powerpoint-Präsentation.

In der Pause gibt es ein „Flying Buffet„:

  • Baguette mit zweierlei Dip (steht am Tisch und wird nachgefüllt)
  • Tomaten-Creme mit Basilikumpesto
  • Tandoori-Hähnchen mit Cous Cous Salat im Weckglas
  • Flammkuchen
    • Flammkuchen Mediterrano
      Flammkuchen mit Schmand, grüne und schwarze Oliven, Peperoni, getrocknete Tomate, Fetakäse, Champignons und Kräuter der Provence
    • Flammkuchen Sevilla
      Flammkuchen mit Schmand, Chorizo, Scampi, Paparika, rote Zwiebeln
    • Elsässer Flammkuchen
      Schmand mit Zwiebel, Speck und Lauch
  • Pasta
    • Spinat mit Gorgonzola, Cherrytomate in Sahnesauce
    • Getrüffelte Waldpilze mit Entrecotestreifen
    • Arabiata mit Parmesan
  • Dessert
    • Crema Catalana
    • Dunkles Schokoladenmousse, Vanillesauce, Erdbeersauce

Das Essen wird vom freundlichen Servicepersonal durch die Reihen getragen, und jeder nimmt sich nach Belieben. Wasser ist im Preis von 69.- EUR inklusive, weitere Getränke kann man ordern. Einige benötigen noch Guiness und Bier, mir ist stilles Wasser beim Tasting immer genug. Bei den Gerichten war ich überrascht, wie kräftig und scharf diese teilweise sind, denn meist versucht man „sanfte“ Begleiter für ein Whisky Tasting. ABER: der Octomore kann das vertragen. Sehr gute Auswahl!

Ewald bindet uns alle mit ein und aktiviert uns. Wir unternehmen gemeinsam eine Reise nach Islay. Die Bilder helfen mir dabei, mich an meine Besuche zu erinnern und wer noch nicht vor Ort war, bekommt einen ersten Eindruck. Er erzählt uns viele Geschichten über Islay, Laddie und seine Kollegen. Ewald ist der einzige fest angestellte Mitarbeiter bei Bruichladdich, der nicht von Islay kommt. Und auch über Rémy Cointreau erfahren wir ein paar Hintergründe. Über die unbegründete Angst vieler Ileach (Bewohner von Islay), dass ein solcher Konzern das Ende vieler Arbeitsplätze bedeutet. Das Gegenteil ist passiert. Wir erfahren auch die eine oder andere Anekdote, z.B. die von dem New Make Spirit in unserem Glas. Die Zeit vergeht wie im Flug, und wir hätten beinahe vergessen die Whiskys zu probieren.

Zu jedem der Whiskys kennt Ewald die Zusammensetzung, weiß woher das Malz kommt, in welchen Fässern er gelagert hat und lässt uns an seinen Eindrücken beim Verkosten teilhaben. Auch auf die PPM (Torfgehalt gemessen in parts per million) geht er ein und erklärt, wie das bei Laddie läuft. Die beiden Häufchen Malz geben uns einen guten Einblick, wie das getorfte Malz im Vergleich zum ungetorften schmeckt. Der Auftrag an den Malzhersteller ist recht einfach: die vollen sechs Tage mit Torfrauch trocknen. Ohne Spezifikation. Und am Ende misst man, was rauskommt. Bei dreien der vier Octomores aus Batch 8 waren das ca. 170 ppm aber der 8.3 hatte halt 309 ppm. Der Hype ist von ganz alleine entstanden, denn Geld für Marketing gab es damals keines. Aber meiner Meinung nach hat man sich ganz geschickt angestellt.

Der Knaller kommt aber zum Schluss. Für alle, die noch eine Octomore Masterclass bei der LaddieCrew in den nächsten Tagen besuchen: nicht weiterlesen, lasst Euch überraschen. Für alle anderen: es ist eine sehr spezielle Octomore Abfüllung, die uns Adam Hannett da ausgesucht hat. Von dem OBA (Octomore Black Art) von 2017 hatte er noch ein Fass über und das hat er einfach noch ein wenig weiter reifen lassen. Und ja, den haben wir hier im Glas. Unfassbar!

Fazit

Octomore fand ich lange „zu jung“, „zu teuer“, „nicht komplex“, „langweilig“ oder „zu gehyped“. Nun, der Hype ist geblieben und jung sind Sie auch noch. Teuer sind sie auch. Aber langweilig finde ich sie nicht mehr. Vor allem, wenn man die alle vier mal nebeneinander im Glas hat und mit einem New Make vergleichen kann, wird man leicht in den Bann gezogen. Wenn man sich selbst einen Kaufstopp auferlegt hat, dann sollte man eine solche Veranstaltung besser nicht besuchen. Ich bin hart geblieben und habe mich gefreut, dass ich die alle probieren konnte.

Ewald hat mir viele neue Dinge über Laddie erzählt. Wir haben nicht auf den Tischen gestanden, wie das Jim McEwan üblich war, aber in den Bann wurden wir alle gezogen. Ein sehr unterhaltsamer Abend! Das schreit nach Wiederholung.

Flickenschild ist bei seinen Kunden für hervorragende Tastings bekannt. Nicht umsonst gab es viele Wiederholungstäter. Die Lokation hat mir gefallen, das Essen war sehr gut und der Preis sehr fair. Nur ein wenig näher an meinem Heimatort dürfte Itzehoe noch liegen…..

Vielen Dank für die Einladung, Ewald!

Impressionen

Octomore Masterclass - LaddieCrew 2018

Octomore mit Ewald Stromer bei Flickenschild in Itzehoe
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