Balvenie 25yo – Multisensory Culinary Experience in Hamburg
Zur Einführung des Balvenie 25yo in der Rare Marriages Reihe hat Balvenie seine Gäste zur Multisensory Culinary Experience nach Hamburg geladen. Aufgeteilt in zwei Veranstaltungen wurden Partner, Geschäftsfreunde, besondere „Handwerker“ und Vertreter aus Presse und sozialen Netzwerken zu einer sensorischen Reise in die Galerie St. Gertrude eingeladen. Ich war dabei und habe mich entführen lassen.
Der Stargast des Abends – Balvenie 25yo
- Balvenie 25yo, 48%, UVP 699.- EUR
Der Balvenie wurde aus Fässern aus amerikanischer und Fässern aus europäischer Eiche komponiert. Das besondere bei Balvenie ist aber, dass die Komposition dann in sogenannten „Marriage Tuns“ zusammengeführt wird und sich dort „vermählen“ darf. Dieses Verfahren hat sich der Balvenie Malt Master David C. Stewart (MBE) für Glenfiddich und Balvenie ausgedacht und perfektioniert.
Der Balvenie 25yo ergänzt die Serie der Rare Marriages Abfüllungen, in der bisher ein 30yo, ein 40yo und drei 50yo erschienen sind. Der 25yo ist keine Limited Edition, sondern wird immer wieder neu aufgelegt und dem letzten „Batch“ weitgehend entsprechen. Deshalb wurde auf eine Batch-Angabe verzichtet.
Am Eingang der Galerie St. Gertrude wird der Balvenie 25yo passend in Szene gesetzt:
Die offiziellen Tasting Notes
- NOSE Smooth and honeyed on the nose with mellow oaky tones and hints of candied orange peel.
- TASTE The initial bold vanilla oak flavours slowly dissipate to reveal layers of toasted marshmallows, fresh fruit terrine and cinnamon infused apple tart.
- FINISH Exceptionally long lasting sweetness.
Meine Tasting Notes
- Nase: Ein sehr dichtes Aromenprofil, kein einzelnes Aroma, das dominant in den Vordergrund tritt, sondern rund und ausgewogen. Honig und Vanillenoten kann ich entdecken und auch den leichten Torfrauch nehme ich war. Leichter Anklang von Leder und reifen Früchten. Alles sehr dezent und homogen.
- Geschmack: Ganz langsam und sanft breitet sich der Balvenie 25yo im Mundraum aus und versprüht dezent eine leichte Pfefferschärfe. Kräftige Vanille und kandierte Früchte (Nektarinen) mit Zimt.
- Abgang: Ein erfrischendes Gefühl bleibt und hält sich noch eine Weile. Gegen Ende ein wenig Aprikosenkerne.
- Wertung: +
Hinweis: Nach einem (flüssigen) Aperitiv und dem begleitenden Essen, war meine Sensorik vor Ort ein wenig vorbelastet und deshalb habe ich eine Probe zu Hause im „sterilen“ Umfeld nachverkostet. Vor allem das Dessert kommt mir dabei immer wieder in Erinnerung.
Mein Bewertungsschema
Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen |
o | ok/gefällt mir, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |
Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Der Cocktail – Painting of a Whisky
Vor dem Essen wird ein Cocktail gereicht. Auf Basis des Balvenie 12yo hat Anne Linden den Painting of a Whisky speziell für Balvenie kreiert. Das Glas ist verziert mit Blattgold, das man mitessen kann. Unscheinbar und klein hätte man meinen können, aber der hat es in sich. Der ein oder andere durstige Gast gönnt sich auch einen zweiten davon. Sehr schöne Komposition!
Das Rezept
Alle Zutaten 10 Sekunden auf Eis rühren und in ein Nick & Nora Glas abseihen.
*) Das Salzwasser: 80ml Wasser / 20g Salz
Das Essen
Das Menü wurde von der „Food Künstlerin“ Imogen Kwok ebenfalls speziell für die Multisensory Culinary Experience kreiert. Für die beiden Veranstaltungen wurde die Künstlerin eingeflogen und darf uns vor Ort mit ihrem Kunstwerk auf eine sensorische Reise mitnehmen.
- Aperitif
food installation | potato and fine herbes - First Course
citrus salad and slivered pistachios |
bread with whipped butter and fish roe |
pickled grapes - Main Course
braised lamb shanks with seasonal root vegetables - Dessert
stone fruit tart and ginger custard cream
Das ist ein sehr ungewöhnliches Menü. Die handgefertigten Kartoffelchips hängen mit einer Nadel an einem Baum und dürfen als Vorspeise von jenem welchen gepflückt werden. Der erste Gang klingt nicht so, als ob er zusammenpassen würde, harmoniert aber wunderbar. Und auch der Hauptgang unterstützt wunderbar die Aromenreise. Alle Gerichte sind ansprechend angerichtet und inszeniert, aber das Dessert mit Nektarinenscheiben wird auf drei riesigen Platten über die gesamte Länge des Tisches verteilt. Optisch ein Augenschmaus und auch geschmacklich ein weiterer Baustein der Aromenvielfalt, doch ich frage mich, wer das alles essen soll. Na gut, ich nehme noch ein wenig Nachschlag. Sehr gelungen.
Balvenie und der Bezug zum Handwerk
Balvenie ist zu Recht stolz auf seine Handwerker in der Destillerie. Markus Heinze hat zu diesem speziellen Abend eingeladen und führt uns durch die diversen Produktionsschritte. Die Gerste wird zum Teil auf den eigenen Feldern angebaut, das Malz auf den eigenen Malzböden hergestellt und beim weiteren Produktionsprozess vertraut man auf die Handwerkskunst von Mashman und Distiller.
Aber damit nicht genug, denn Balvenie hat einen eigenen Kupferschmied, der die Brennblasen wartet und eine eigene Küferei für die Fässer. Alle Handwerke werden über die Jahrzehnte weitergegeben und die nächste Generation wird bereits auf die zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Markus hat auch Bilder der einzelnen Gewerke mitgebracht und kleine Videos verdeutlichen die Arbeitsschritte. Markus kennt die Handwerker alle beim Vornamen, denn Balvenie ist ein Familienunternehmen.
Ein kleines Teaservideo, das wir auch an dem Abend sehen dürfen, gibt einen kleinen Einblick in die „Balvenie Welt“ und zeigt David Stewart MBE und Gemma Porter (Global Brand Ambassador) vor Ort in der Destillerie:
Balvenie würdigt und respektiert Künstler und Handwerker und bindet diese immer wieder auf die ein oder andere Weise ein. Das gefällt mir.
Ich habe mich 2016 vor Ort umschauen dürfen: Balvenie Maltings und Distillery – Technical Visit.
Fazit
Ein sehr schöner Abend mit multi-sensorischen Erlebnissen. So werden nicht nur Geruchs- und Geschmacksinn angesprochen, sondern wir werden auch ein wenig in die Handwerkskunst bei Balvenie eingeführt. Sehr gelungen. Der Balvenie 25yo gefällt mir sehr gut. Leider nicht ganz meine Preisklasse, aber der wird sicher seine Abnehmer finden und wenn Du mal eine Chance hast, den zu probieren: kann ich nur empfehlen!
Vielen Dank an Markus Heinze und Balvenie für die Einladung und den schönen Abend!