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Die 20. Interwhisky 2018 in FFM war ein Erlebnis

Meine letzte InterWhisky habe ich noch in Hamburg besucht. Nach Frankfurt habe ich die Reise bisher nicht angetreten. Aber zum zwanzigsten Jubiläum kann man das schon mal machen. InterWhisky 2018 –  wir kommen. Zwei Tage und zwei Freunde. Passt.

Überblick InterWhisky 2018

Mit Karsten und Marc mache ich mich von Henstedt-Ulzburg aus über Hamburg auf den Weg nach Frankfurt. Freitag und Samstag von Anfang bis Ende auf die Messe und dann Sonntag wieder zurück. Genügend Zeit könnte man meinen.

Die Tickets haben wir vorab online gelöst wie vermutlich 90% der restlichen Teilnehmer. Master Classes (MC) und Grand Master Classes (GMC) kann man nur mit Ticket buchen. Bucht man nicht alles mit einem Mal, bekommt man immer wieder ein neues elektronisches Ticket. Gewöhnungsbedürftig. Am Eingang konnte man nach der Garderobe Plastikchips für den Gegenwert von 1.- EUR erwerben, die dann an den Ständen als Zahlungsmittel dienten.

Über die MC und GMC hinaus gab es noch kostenlose Foren (haben wir vor Ort nicht zur Kenntnis genommen), ein Scottish Highland Dinner (sehr fein, viel Prominenz, 185.- EUR), das uns zu teuer war und eine große Whisky Auswahl an den Ständen. Aber es gab auch viel Prominenz in den schönen Räumlichkeiten des ‚Gesellschaftshaus Palmengarten‚. Sie alle aufzählen? Die meisten findet Ihr im Programm der Interwhisky. Ich habe die Chance genutzt, mit vielen Bekannten zu sprechen und neue Leute kennenzulernen. Nette Gespräche! Neben den Germany’s Best Whisky Awards und der Vorstellung des neuen Whisky Guide Deutschland gab es aber auch gleich eine ganze Reihe an Neuvorstellungen, die bisher in Deutschland noch nicht erhältlich waren.

Neuvorstellungen auf der InterWhisky 2018

Nun, wir haben mal zusammengetragen, was wir so entdeckt und teilweise auch verkostet haben:

  • Old Pulteney Range ( Old Pulteney stellt neue Range vor)
  • Dalmore 40 (gibt es schon zu kaufen, war aber die „offizielle“ Vorstellung, NdW 45|18)
  • SPEY Cask Strength
  • Arran 21
  • Local Dealer Edition (NdW 48|18)
  • Glenallachie (Moscatel, Bourbon, Port Pipe) CS
  • Springbank Local Barley 9yo (NdW 48|18)
  • Rieggers Selecetion, Tomatin Blood Tub, 11yo (9yo sherry, 2yo blood); gab es nur direkt aus dem Fass vor Ort

Master Classes & Grand Master Classes

Normalerweise lasse ich die Tastings aus und widme mich den Leuten vor Ort. Aber dieses Mal wollten wir auch ein paar der (Grand) Master Classes erleben und haben die folgenden besucht:

  • Ardbeg (mit Bus Transfer zu Whisky Spirits, der Ardbeg Embassy in Frankfurt) – mit Michael Lutz
  • Loch Lomond: Spirit of The Open – mit Donald MacLellan
  • Canadian Whisky – Spirit of the North – mit Dr. Don Livermore
  • Old Pulteney – New expressions set sail for the maritime malt – mit Malcom Waring
  • Deutschland Tastingtour Finale 2018 Mackmyra Swedish Whisky – mit Sepp Fischer
  • Sherry meets Port, Andalusia meets Portugal THE DALMORE 40 – mit Shauna Jennens (GMC)
  • The Arran Malt – an honest dram of independent spirit – mit Andy Bell

Diese Tastings sind eine gute Möglichkeit die Leute aus den Destillerien kennenzulernen und Wissen aus erster Hand zu erhalten.

Das hat uns nicht so gut gefallen

Karsten, was hat Dir nicht gefallen?

Karsten: „Es gab natürlich einige Punkte, die mir negativ aufgefallen sind.  Ich habe in den zwei Tagen zwei Tastings besucht und bei beiden gab es lediglich die Standards. Wobei ich hier anmerken muss, dass das erste ein kostenloses Tasting war und das zweite eine Vorstellung der neuen Core Range. Das relativiert die ganze Sache dann wieder ein wenig. Nichtsdestotrotz hat mir hier der ein oder andere rare oder nicht mehr ohne weiteres erhältliche Tropfen gefehlt. Zweiter Punkt sind die sehr ambitionierten Preise für das Catering. Für eine (kleine) Tasse Kaffee 3,50 EUR zu verlangen, finde ich schon unverschämt.
Und schließlich waren die Einlassmodalitäten verwirrend und über die beiden Tage hinweg nicht wirklich stringent. Freitag durfte der Rucksack mit reingenommen werden, Samstags allerdings nicht. Das fand ich ein wenig unbefriedigend.

Marc, was hat Dir nicht gefallen?

Marc: „In den Spitzenzeiten waren die mittleren Gänge dermaßen überfüllt, dass die Fässer zwar eine tolle Ablagefläche, aber leider dort nicht richtig platziert waren. Vielleicht sollte man schauen, ob mehr Ausweichplätze (eine Art von Lounges) bereitstehen. Das Catering fand ich auch teilweise sehr hochpreisig. Ich hätte auch frei zugängliche Wasserspender klasse gefunden. So musste man etwas mitbringen (Rucksäcke) oder an den Ständen Fragen. Eine freie Wasserversorgung hätte sinnvollerweise bei einigen den Alkohollevel gesenkt.

Und mir? Am Samstag war es mir in den Zwischengängen zu voll, was evtl. an den Fässern gelegen haben könnte, die dort mitten im Gang standen. Wasserspender wären schön gewesen. Wirklich vermisst habe ich aber nur die „großen“ in der Branche, von denen nur Beam Suntory vertreten war. Diageo und Pernod Ricard fehlten. Die „Lücken“ haben aber einige Importeure sehr gut geschlossen. Die Beamer und Lichttechnik hat man nicht in allen Räumen beherrscht. Und das leider zwischenzeitlich bei vielen Messen zum Standard gehörende „Rastal-Glas“ von manchen auch als „Finken-Näpfchen“ tituliert. Das kann man aber mit einem eigenen Glas „ausgleichen“. Den Samstag kann man meiden. Den fehlenden Diageo Stand hat der Aussteller mit einem eigenen Diageo Stand versucht auszugleichen – ich habe ihn nicht besucht.

Das hat uns gefallen

Karsten, was hat Dir gefallen?

Karsten: „Die Location im Palmengarten fand ich passend für eine Whiskymesse und sehr stilvoll. Es fehlten zwar namhafte Aussteller, aber trotzdem gab es mehr als genug Stände, welche mit freundlichen und kompetenten Fachpersonal „bestückt“ waren. Es gab jede Menge neue und tolle Abfüllungen. Und, last but not least, es wurden neue Kontakte geknüpft und jede Menge bekannte Gesichter gesichtet.

Marc, was hat Dir gefallen?

Marc: „Ich fand die Räumlichkeiten klasse, für den Whiskygenießer ein stimmiges Ambiente. Besonders die Auswahl der Masterclasses und wer diese gehalten hat, war für mich Extraklasse – Chapeau. Ich hatte sehr gute, engagierte und authentischer Redner. Auch die hohe Dichte an „Whiskyprominenz“ wie Distillery Manager, Master Blender, Brand Ambassadore uvm. war schon sehr besonders. Es war fast immer einfach mit allen ins Gespräch zu kommen, wenn „Platz“ vorhanden war. Der Mix an Möglichkeiten, verschiedene Whiskys zu testen, von günstig bis Ruin.

Und mir? Vor allem die Dichte an interessanten Gesprächspartnern fand ich gut. Auch die Location ist sehr ansprechend und gediegen. Einige sehr schöne Whiskys habe ich vor Ort probiert, andere habe ich mir abgefüllt. Die Tastingräume waren, abgesehen von einigen technischen Herausforderungen, sehr gut. Auch der Einlass hat schnell und reibungslos funktioniert, denn Gäste mit und ohne Ticket wurden in zwei Schlangen abgefertigt.

Das waren unsere Whisky-Entdeckungen

Karsten, was waren Deine persönlichen Whisky Entdeckungen?

Karsten: „Meine Favoriten waren, in der Reihenfolge, folgende Abfüllungen:
– Ein 11-jähriger Tomatin mit einem Finish in einem Sherry Blood Tub Cask aus dem Hause Riegger
– Der Spey Tenné aus der Speyside Distillery, gereift in einem Tawny Port Cask
– Der Port Charlotte MRC 01, über den man nicht mehr viele Worte verlieren muss
– Und schließlich ein Highland Park, der speziell für den Whiskybotschafter abgefüllt wurde“

Marc, was waren Deine persönlichen Whisky Entdeckungen?

Marc: „Die drei neuen fassstarken Glenallachie – Bombe! Der Fumare und Tenné, die neuen fassstarken Versionen von Spey, durften den Rückweg mit mir antreten. Der Longmorn als Local Dealer Edition für mich umwerfend, ebenso der Glen Moray Chenin Blanc. Der Loch Lomond „The Open Edition“ – guter Whisky für einen fairen Preis – ist nicht nur etwas für die Golfer unter den Whiskytrinkern. Den Mitcher’s 10y Single Straight Rye konnte ich probieren, für USA Whisky Fans eine Offenbarung. Ich könnte noch einige aufzählen, aber die Liste muss ja mal enden.

Und meine? Schwer zu sagen. Ein Highlight war sicher der Dalmore 40. Die drei neuen GlenAllachie fand ich sehr gelungen. Der MRC hat mich überzeugt entgegen meiner anfänglichen Skepsis (musste ihn dafür zwei Mal probieren). Canadian Whisky muss ich mir mal genauer vornehmen (Danke Don). Von Torabhaig durfte ich New Make Spirit probieren. Und der 21-jährige Arran war ebenfalls ein Meisterstück.

Fazit

Ein sehr erlebnisreicher Ausflug mit Freunden zur InterWhisky 2018. Eine Messe in einem sehr schönen Ambiente und mit vielen internationalen Gästen. Aber vor allem ein Treffen von Freunden – mit neuen und alten. Vielleicht hätte man dem einen oder anderen Gast am Samstag keinen Alkohol mehr ausschenken sollen oder ihn der Messe verweisen, denn es gab einige Ausfälle. Aber ansonsten lief das sehr zivilisiert ab. Uns Dreien hat es gefallen, aber der eine Besuch hat uns gereicht.

Neben einigen Facebook-Beiträgen habe ich bei Margarete Marie bereits ein erstes Meinungsbild gefunden: 2018: Zum Jubiläum die schönste Interwhisky seit Jahren. Mit Margarete Marie habe ich die Canadian MC besucht und wir haben uns mal wieder ein wenig ausgetauscht. Eines der vielen tollen Gespräche! Danke Euch allen!

Jetzt haben wir auch die InterWhisky besucht. Wir freuen uns auf unsere Hamburger Messe…..

InterWhisky 2018

Karsten, Marc und Peter auf der InterWhisky in Frankfurt am Main
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