Blind Tasting

Blind Tasting – mit 5 Whiskys hinters Licht geführt

Normalerweise ist das ja meine Lieblingsbeschäftigung. Mit meiner Blind Tasting Challenge führe ich regelmäßig meine Blogger-Kollegen hinters Licht. Nun bin ich an der Reihe. Eines meiner Sets habe ich an Uwe Klötzer gegeben und Uwe hat sich revanchiert. Ich nehme mir die fünf vor – ohne jeglichen Hinweis.

Auflösung

Nachdem ich Uwe meine Notes und Tipps geschickt habe, hat er mir verraten, was ich im Glas hatte:

  1. Nr. 1:  Schottland, Ledaig – Tobermory, Abfüller Signatory, 7 Jahre, 46%
  2. Nr. 2:  Tasmanien-Australien, Sullivans Cove, 15 Jahre, 47,5%
  3. Nr. 3:  Schottland, Craigellachie, Abfüller Preston’s, 9 Jahre, 59,2%
  4. Nr. 4:  Schweden, Mackmyra – Moment Prestige, 11 Jahre, 46%
  5. Nr. 5:  Deutschland, Nordik Whisky, 5 Jahre, 42%

Meine Notes

Tasting Notes #1

  • Nase: sehr viel Rauch. Ein wenig Gummiabrieb. Schwarze Johannisbeeren.
  • Geschmack: angenehm mit leichtem prickeln. Leichte Mandarine hinter dem milden Rauch
  • Abgang: Kalte Asche vom Lagerfeuer. Wird trocken

Unter 50%, tippe auf 40-43%. Nicht scharf. Tipp: Caol Ila (oder Laphi), >10yo, keine Standardabfüllung

Tasting Notes #2

  • Nase: Backaromen-Rum. Honig. Angenehm leicht. Heidekraut. Leichte Rauchnote? Schokolade. Ein wenig muffig.
  • Geschmack: langsam macht sich die Kraft auf der Zungenspitze breit. Ananas und Litschi.
  • Abgang: Schokoummantelte Kaffeebohnen mit Menthol.

Über 50%, geschmacklich maximal 48%. Tipp: keine Ahnung. Kommt mir völlig unbekannt vor. Tippe auf ein Single Cask mit kurzem Rum-Finish. Dalwhinnie oder Inseln (HP/Tobermory).

Tasting Notes #3

  • Nase: Blind hätte ich auf Ramazotti getippt. Diese süße Würzigkeit der verschiedenen Kräuter. Nach etwas Zeit entwickelt sich speckiger Rauch – den habe ich erst gar nicht wahrgenommen. Mit der Zeit verzieht sich der Rauch und es kommt süßes Malz zum Vorschein.
  • Geschmack: Rauchiges Sahnebonbon. Fängt auf der Zungenspitze an zu prickeln. Die Gewürze werden von einer Orangen (Fanta) Note begleitet.
  • Abgang: Die süßen Kräuter halten lange an. Ein wenig Eiche. Dann viel grüne Haselnuss.

Über 50% – ich tippe auf 51%. Noch schwieriger als die 2. Älteres Kaliber. Um die 20 Jahre? Sind wir wieder bei Caol Ila – 19yo Port Askaig?

Tasting Notes #4

  • Nase: Schokolade, Gewürze und ein wenig Katzenpipi. Sehr ungewöhnliche Nase. Ein wenig Wacholdernoten. Birne.
  • Geschmack: Auch geschmacklich ungewöhnlich. Süß und würzig zugleich. Orangenlimonade. Litschi.
  • Abgang: Litschi und leichte Mentholnote

Über 50%. Der Alkohol ist schön eingebunden und nicht scharf. Tippe trotzdem auf 53%. Nun bin ich völlig raus. Keine Ahnung. Aber auch schon gar keine. Der ist so „komisch“, dass ich Dir nicht mal sagen kann ob der eine Rauchnote hat oder das noch vom Vorgänger in der Nase hängt. Wenn ich tippen muss und es ein Schotte ist (was ich nicht glaube): Speyside. Tippen würde ich auf Mackmyra (also Schweden).

Tasting Notes #5

  • Nase: Wacholder. Weihrauch. Komische Kräutermischung. Schnaps (Obstler).
  • Geschmack: Kalter Kakao. Die Kräuter kommen wieder zum Vorschein und ein leicht mentholisches Prickeln. Auch hier sehr merkwürdig.
  • Abgang: Dieser merkwürdige Kräuter-/Rauch-Geschmack hält lange an.

Jetzt wird es ganz fies. Ich vermute wir haben Schottland verlassen. Und das schlimme ist, der kommt mir (an der Nase) bekannt vor. Ein Mackmyra würde ich mal vermuten. Svensk Rök? (46%) – nichts für mich auf jeden Fall.

Fazit

Ich habe wieder viel gelernt. Einen Sullivans Cove hatte ich noch nicht. Ledaig und Craigellachie schon, habe sie aber nicht wiedererkannt. Und die anderen beiden? Nun, die gehören nicht in mein Beuteschema. Das war mir klar und hat sich auch so bestätigt.

Uwe veranstaltet übrigens Tastings im Raum Dresden – im Bus, auf dem Schiff und auch sonst einige ausgefallene Varianten sind darunter. Mehr dazu findet Ihr auf seiner Webseite: teilwhisky.de.

Danke Uwe! Hat Spaß gemacht!