Tasting

Tasting: #LaddieMP5 – Port Charlotte #1999, #0005, #0013

Nach dem MP4 habe ich es auch geschafft ein Laddie Micro-Provenance Series Set MP5 rechtzeitig zu erstehen und bin beim Live-Stream aus dem Shop auf Islay am 19.01.17 dabei. Adam Hanett und Allan Logan führen durch den Abend und probieren die drei Laddies mit uns.

Was ist die Micro-Provenance Series?

THE MICRO PROVENANCE SERIES OF SINGLE MALTS IS UNIQUE TO BRUICHLADDICH AND IS CONCEIVED AS AN EXPLORATION INTO CASK EVOLUTION, EACH INDIVIDUALLY PICKED BY HEAD DISTILLER ADAM HANNETT TO EXPLORE THE SUBTLE NUANCES OF THE WHISKY. THEY HIGHLIGHT AND FOCUS THE EFFECTS OF WAREHOUSING, OAK, CASK AND THE CLIMATE OF ISLAY ON MATURING SPIRIT.

Die drei sind mit ihren Fassnummern benannt und kamen für ca. 50.- GBP als 0,2 Liter Flaschen ins Haus:

  • Port Charlotte, Cask #1999 – Fresh Bourbon Alc. 56.9% Vol.
  • Port Charlotte, Cask #0013 – Bourbon / Bordeaux Alc. 59.9% Vol.
  • Port Charlotte, Cask #0005 – Virgin Oak Alc. 63.5% Vol.

Keine Farbe, keine Kältefiltration. Die drei sind typische Bestandteile im Port Charlotte 10yo. Alle Port Charlottes haben 40ppm und alle drei Proben sind mit 10yo abgefüllt worden. Bei Bruichladdich kommt der New Make mit ca. 69-70% Alkohol aus der Spirit Still und wird dann wie bei den meisten üblich mit 63.5% ins Fass gefüllt. Gleicht die Zahl noch mal mit der #0005 ab – fällt Euch etwas auf?

Worum es bei diesen kleinen Abfüllung geht?

Alle drei wurden etwa zur selben Zeit destilliert. Alle drei haben in Bourbon Fässern einen Großteil der Reifezeit verbracht und wurden dann (nach mehr als neun Jahren) in ein anderes Fass umgefüllt (#0013 und #0005). Einer ist im Fass geblieben (#1999). Und nun haben alle, die das Glück hatten ein solches Set zu ergattern, die Möglichkeit diese drei miteinander zu vergleichen.

Hier findet Ihr die Aufzeichnung und könnt Adam und Allan bei der Verkostung im Laddie Shop zuschauen:

Tasting Notes

Einige Informationen, die Adam und Alan im Livestream eingestreut haben oder die Social Teams in Twitter publiziert haben, habe ich ergänzt.

#1999

Mit „nur noch“ 56.9% hat dieses Fass relativ viel Alkohol verloren im Vergleich zu den anderen beiden.

  • Nase: Süß an der Nase. Viel Vanille. Vom Rauch wenig bis gar nichts zu finden. Delikat und Floral. Dann ein wenig tropische Früchte. Honig und Vanillepudding. Ich habe ihm sehr viel Zeit gelassen. Das rentiert sich, denn er hat sich schön entwickelt. Honig und Birne.
  • Geschmack: Sehr schnell sehr kräftig auf der Zungenspitze. Dann kommt eine schöne Nußigkeit. Er wird ölig im Mund, richtig dickflüssig. Ein wenig sanfter mit fünf Tropfen Wasser, aber immer noch genug Kraft.
  • Abgang: Ein wenig Menthol. Kakao. Schokolade und leichte Eiche bevor er trocken wird. Die Innenseite der Lippe zieht sich ein wenig zusammen. Der hat immer noch viel Kraft. Wasser verschiebt ein wenig die Palette am Abgang. Mehr Frucht und Nuß.

#0013

Nach einer Reifung in Bourbon Casks wurden einige Fässer in verschiedene Weinfässer umgefüllt, um die unterschiedlichen Entwicklungen zu beobachten. Dieses wurde 9 Monate im Bordeaux Cask nachgereift.

  • Nase: Butternase. Der Rauch versteckt sich und kombiniert sich sehr schön mit den fruchtigen Bordeaux Noten. Nun kommt Schokolade. Süße und fruchtige Aromen verbinden sich mit dem Peat. Mit Wasser versteckt sich die Süße.
  • Geschmack: Orange und Zitrus dann kommt das Kribbeln auf der Zungenspitze. Auch mit ein paar Tropfen Wasser bleibt noch genügend Kraft. Ein wenig Litschi. Die Beeren und Trauben vom Bordeaux machen sich bemerkbar.
  • Abgang: Beerenfrucht und trocken. Die Kraft zieht die Lippen nach innen. Mit Wasser kommt das Ziehen auf der Zunge dann erst, wenn er schon lange weg ist. Asche bleibt nach.

#0005

Der New Make wurde am 29.2. in ein Bourbon Cask gefüllt und durfte dann 6 Monate im Virgin Oak (französische Eiche) nachreifen. Medium Toast.

  • Nase: Kräftiges frisches Fass. Dann ein wenig Wacholder, der (Gott sei Dank) schnell wieder verschwindet.
  • Geschmack: Zitrus, Lemon. Das Holz ist vorhanden und weniger Kribbeln als der #0013. Kommt ganz langsam in Fahrt. Auch hier ein wenig Wachholder.
  • Abgang: Sehr trocken, viel Eiche. Dann ein wenig Zimt.

Fazit

Die drei Casks Samples sind eine sehr schöne Gelegenheit, die verschiedenen Fässer und Typen von Port Charlotte in kleineren Einheiten probieren zu können. Schade, dass das MP6 (Octomore) bereits ausverkauft ist (ca. 900 Einheiten seit heute Mittag).

Ein interessante Neuigkeit haben wir so nebenbei erfahren: Allan und Adam denken darüber nach, die Maltings bei Bruichladdich wieder in Gang zu bringen. Schöne Idee!

Das war wieder mal eine interessante Erfahrung. Alle drei waren anders, obwohl sie den typischen Port Charlotte Charakter hatten. Jeder hat ihn aber ein wenig anders interpretiert. Der Virgin Oak hatte mir zu viel Wachholder. Der Bourbon war sehr vanillig und süß aber am Besten hat mir der Bordeaux gefallen. Sehr schön auch einige der Einzelteile eines meiner aktuellen Favoriten probieren zu können: den Port Charlotte 10yo CS 2nd Ed. (Tweet Tasting: Bruichladdich #TENSTROIKA – die drei 10er).

Mein Tasting MP4 (drei Bruichladdichs) findet Ihr hier: Tasting: #LaddieMP4 – Bruichladdich 361, 16-062, 1062.