Tasting: Roe & Co – neuer Irish Whiskey-Blend von Diageo
Ende Januar wurde ein neuer irischer blended Whiskey von Diageo angekündigt. Auf den deutschen Markt soll er im April kommen, aber ich hatte schon die Chance ihn zu probieren. Mein bevorzugter Whisky ist schottischer Single Malt. Das ist mal was anderes…
- Roe & Co, Irish Blended Whiskey, 45%, ncf, ca. 30.- EUR
ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration)
Tasting Notes
Offizielle Notes
Head of Whiskey Outreach Nick Morgan: „In der Nase ist Roe & Co angenehm sahnig mit Noten von zarter Würze, Zuckerwatte und Spuren von holziger Vanille. Die Qualität und perfekte Balance dieses Blends ist am Gaumen sofort spürbar durch seine samtige Textur und die Aromen von rezenten Birnen und sanfter Vanille. Der Abgang ist mild und wohlig nachklingend – eine leichte Sahnigkeit wiederum vollendet den Geschmack.“
Meine Notes
- Nase: Das ist kein Schotte. Aber auch kein typischer Ire. Würzigkeit von einem exotischen Gewürz gepaart mit einem Virgin Oak Cask. Die Sahne kann ich nachvollziehen. Nach ein wenig Zeit kommen Karamellnoten.
- Geschmack: Hier ist der Ire. Sanft und vanillig. Birnen. Nur wenig süß. Ein wenig umspült der Alkohol die Wangen.
- Abgang: Leichte Alkoholnote und dann leichte Eichennote. Sahne mit einem Rest Vanilleeis.
Ich würde mal vermuten, dass hier frische Fässer vermutlich auch Virgin Oak mit im Spiel sind. Ein wenig erinnert mich diese Würzigkeit an einen Rye Whiskey. Ein schönes Produkt, das sicher auch mit Eis Spaß macht und auch in Mischgetränken eine gute Figur macht. Man kann ihn aber auch gut pur und ohne Eis trinken. Da er als „Premium-Blend“ auf den Markt kommt, bin ich auf den Preis gespannt.
UPDATE:
- Gelagert wird überwiegend in First Fill Ex Bourbon Fässern
- Der UVP liegt bei 30.- EUR
- Wo kommt der Blend her? „Roe & Co is blended at Diageo’s Nangor Road facility in Dublin from carefully-selected, mature Irish malt and grain whiskies. Until we build our own distillery, we are sourcing top-quality whiskeys from a variety of local sources around Ireland for Roe & Co and using the world-famous expertise of Diageo’s blenders to craft a premium blend of superb character and flavour. Our new St. James’s Gate Distillery will be housed in the old Guinness Power House and subject to planning approvals – begin distillation in the first half of 2019. It will be located just 100 metres from where George Roe’s distillery once stood. The overall investment by Diageo will amount to €25 million over the next three years“
Danke an Diageo für die Probe!
Auszug aus der Pressemitteilung
Roe & Co besteht aus einer handverlesenen Kombination irischer Malz- und Getreidewhiskeys und wird überwiegend in First Fill Bourbon-Fässern gereift. Der elegante Premium-Blend verbindet die intensiven Fruchtnoten eines irischen Malt Whiskeys mit der typischen Geschmeidigkeit eines Grain Whiskey und verfügt gleichzeitig über eine bemerkenswerte Tiefe im Geschmack.
Entwickelt wurde Roe & Co von Caroline Martin, Master Blender bei Diageo mit über dreißigjähriger Berufserfahrung. Gemeinsam mit ihrem Team testete sie über zwei Jahre lang akribisch jede einzelne Sorte – berücksichtig wurden ausschließlich die besten Bestände irischer Whiskeys. Führende Barkeeper und Branchenexperten wurden ebenfalls in die Testphase integriert – damit konnten auch Erfahrungswerte über den aktuellen Konsumentengeschmack optimal berücksichtig werden. So ist aus über 100 Prototypen ein wirklich einzigartiger Whiskey entstanden.
Der Whiskey ist nicht kühlfiltriert und hat mit 45% Vol. einen etwas höheren Alkoholgehalt als üblich. Er eignet sich sowohl als Cocktail-Zutat als auch für den puren Genuss. Roe & Co wird voraussichtlich ab April in Deutschland und Österreich erhältlich sein.
Der Name Roe & Co geht zurück auf George Roe, einst ein weltberühmter Whiskeybrenner, der im 19. Jahrhundert entscheidend dazu beitrug, dass der irische Whiskey damals eine wahrhaft goldene Ära durchlebte. Die Destillerie George Roe and Co war aber nicht nur Irlands größter Whiskey Exporteur, sondern auch der direkte Nachbar der Brauerei Guinness, dem anderen großen Platzhirschen in Dublins historischem Brauereien- und Destillerien-Viertel. Wegen der Prohibition in Amerika und günstigerer Konkurrenz aus Schottland musste die traditionsreiche Brennerei 1926 schließen.