Tasting

Tasting: Arran – 3 Blind Samples – White Stag Tasting Panel

Bereits zum vierten Mal hat Arran seine Mitglieder der „White Stag“ Community aufgerufen, die nächste Sonderedition auszuwählen. Jedes Mitglied kann sich dafür bewerben und am Ende gibt es dann das „White Stag Fourth Release“. Mal sehen, welche der drei Proben mir am Besten gefällt.

Worum geht es?

Im Frühjahr werden die Mitglieder des Arran Clubs „White Stag“ aufgerufen, sich für das Tasting Panel zu bewerben. Der Club ist ein kostenloses Membership Programm der Arran Distillery (White Stag Community). Aus allen Rückmeldungen werden 20 Freiwillige ausgewählt, die daran teilnehmen dürfen. Diese erhalten eine Tasting Pack mit drei verschiedenen Drams. Mehr als die Nummern 1, 2, 3 steht nicht auf den Drams, d.h. es gibt keine zusätzlichen Informationen zu Fass oder Alter. Nun müssen diese Proben verkostet werden und die Tasting Notes zu allen drei zurückgemeldet werden mit der Wahl des persönlichen Favoriten.

Die letzten beiden Male habe ich mich leider erfolglos beworben, aber dieses Mal hat es geklappt und ich darf mitmachen!

Was bekommt man dafür?

  • 3 Samples Arran Single Malt, Cask Strength – ohne weitere Angaben
  • Aus allen Notes werden die „super tasting note“ erstellt für die Verpackung
  • Die Namen aller Tasting Panel Teilnehmer werden auf die Verpackung gedruckt
  • Eine Flasche des White Stag Fourth Release kann reserviert werden

Ich kann nur sagen: genial! Wer noch kein Mitglied ist, oder sich noch nie beworben hat, dem kann ich das nur dringend empfehlen. Und dann hilft nur noch Daumen drücken. Bei mir hat es funktioniert!

Termine

  • 27.05.2018 – Ende der Bewerbungsfrist
  • 04.06.2018 – Die Teilnehmer des Tasting Panels werden infromiert
  • 18.06.2018 – Alle Tasting Notes und die finale Wahl muss gesendet werden
  • 20.06.2018 – 20:00 Uhr (7pm BST) treffen sich alle White Stag Mitglieder in der (geschlossenen) Facebook Gruppe und der Gewinner sowie die Details der Samples werden bekannt gegeben. Zur gleichen Zeit werden Informationen und Bilder auch auf Twitter und Instagramm geteilt (hashtags #arranwhisky und #ArranWhite Stag).

Meine Tasting Notes – #1

  • Nase: Vanille und Honig auf einer Blumenwiese. Der Alkohol ist sehr schön eingebunden, denn es gibt kein Stechen in der Nase, obwohl es sich um Fassstärke handelt. Ein sanfter aber komplexer Whisky, denn er verändert sich über die Zeit. Ein Hauch süße Zitrone. Macadamianüsse. Apfel. Im Hintergrund ist neben einem kräftigen Bourbonfass noch eine leichte Fruchtnote versteckt. Salziges Karamell. Herbe Ananas. Frische, süße Kirschen.
  • Geschmack: Eine schöne Honig- und Karamellsüße breitet sich im Mundraum aus, bevor ein leichtes Kribbeln auf der Zungenspitze entsteht und mir den Alkoholgehalt signalisiert. Ananas und Zitrone.
  • Abgang: Absolut harmonisch mit ganz wenig Pfefferschärfe. Orangenschale mit Ananas. Hält lange an und zeigt sich gegen Ende mit ein wenig trockenem Mundgefühl und Eiche.

Meine Tasting Notes – #2

  • Nase: Hier war ein Weinfass am Werk – zumindest ist das mein erster Gedanke. Vanille und Honig sind immer noch da, aber die Blumenwiese ist weg. Ein wenig Menthol (Alkohol). Ein wenig wie Sherry, aber nicht so kräftig und fruchtig. Der bleibt eine ganze Zeit lang verschlossen, aber dann offenbart er sich doch noch. Kann das ein Amarone Fass sein? Ich bin bei Wein-Finishing oder Lagerung eher der falsche Ansprechpartner. Ein wenig parfümiert.
  • Geschmack: Überraschend weich und lieblich. Doch dann kommt auch hier, der Alkoholstärke geschuldet, ein Kribbeln auf der Zungenspitze. Ganz deutlich habe ich jetzt ein Finishing vor mir, aber welches? Süße Noten, ein wenig „künstlich“ wie bei Kaugummi. Fanta (Orange).
  • Abgang: Herbe Weinnoten. Leichte Trockenheit im Mundraum. Pfeffer und mittellang.

Meine Tasting Notes – #3

  • Nase: Hier ist eindeutig Torf involviert. Eine schöne dezente Torfnote (max. 20ppm) begrüßt mich gleich zu Anfang. Vanille und süßer Bratapfel im Hintergrund. Malzig und süß. Frisches Roggenbrot.
  • Geschmack: Malzig und süß. Mit nur sehr leichtem Kribbeln und Pfeffernote. Der Torf ist da. Vanille. Kirschen. Toffee.
  • Abgang: Zartbitter-Schokolade. Toffee und Rauchnote. Geht über in eine lange würzige Eichennote.

Fazit

Bei #1 und #3 tippe ich auf frische Bourbonfässer. Bei #2 muss ein Weinfass beteiligt sein (Amarone?). Alle drei verhalten sich recht weich und angenehm für einen Cask Strength Single Malt. Die typischen Arran Noten habe ich nur bei #1 gefunden. Die #3 ist ein getorfter Arran (Machrie Moor?), von denen ich bisher noch keinen probiert habe. Das wird Zeit! Das ist ein schöner Alltags-Whisky: Flasche auf und mit Freunden genießen. Ohne viel TamTam. Schmeckt und gefällt. Am Besten gefallen hat mir aber die #1. Dieses Sample hat die größte Aromenvielfalt und ist ein richtig schöner, komplexer Whisky. Etwas Besonderes.

Vielen Dank an Arran, dass ich Mitglied des Tasting Panels sein durfte!

Auflösung

Nachtrag. Am 20.06. wurde uns verraten, was in den drei Proben enthalten war und welches die neue Abfüllung werden wird.

Ein wenig Backgroundinformationen, von Jaclyn McKie: „…these small batch sample vattings are created by our Master Distiller with a view to creating a bespoke small batch for our White Stags.  The casks involved in making enough sample liquid for samples 2 & 3 in your line up will now return to stock for us and will be bottled as single casks or as part of another small batch in the future. The casks involved in creating sample 1 will go on to be fully married together in our vatting tank and will be bottled later this summer for the White Stag Fourth Release.

  • Sample 1 (winner!)
    2008 Bourbon Barrels, 4 barrels married together. All filled 27th March 2008.  10yo. 56.1%.
  • Sample 2
    1996 Bourbon Barrels, 5 married together.  All filled 25th June 1996. Nearly 22 yo.
  • Sample 3
    2006 Peated Bourbon Barrels (14ppm), 5 married together.  All filled 11th November 2006.  11yo.

Bei 1 und 3 lag ich ja gar nicht so schlecht, aber bei Nummer 2 lag ich ja ziemlich daneben. Da sieht man mal, dass 22 Jahre im Fass einen Whisky verändern. Hier war kein Finish beteiligt.

Und hier noch die „Super Tasting Notes“ für Sample 1 aus allen Meinungen des Tasting Panels komponiert:

  • Nose: Immediate tropical fruits on the nose with notes of peach, ripe banana and melon apparent. Beautifully balanced with a delicate aroma which promises a depth of sweetness to follow. Intriguing and exciting.
  • Palate:  Strikingly full bodied yet quietly powerful. Initial fruity notes develop in intensity as honey and vanilla notes start to emerge more dominant.  The combination of fruit and sweetness develops to confectionary and with a drop of water remains intense, with a buttery and creamy mouthfeel.
  • Finish: Incredibly long lasting and memorable. The fruit cocktail notes remain long after the last sip has been taken.  This dram is reminiscent of favourite childhood memories in a sweet shop – magical memories come back of brightly coloured sweets, barley sugar and vanilla caramels. A true example of the distiller’s craft which shows skill, balance, and a beautiful interaction with the cask.

Und noch ein kleiner Hinweis vom Facebook-Event. Jaclyn hat uns Folgendes verraten: „Our Distillery Manager James is a firm believer that Arran is best around 10 – 15 years old from a Bourbon Barrel, so we were keen to put this to the blind taste test with the White Stags. Sample 1 got 9 of the 20 votes.