Tasting: Ardbeg Wee Beastie – ein 5-jähriger im Test
Offiziell wurde er letzte Woche vorgestellt und nun ist bei mir eine Probe angekommen. Ich bin bekennender Ardbeg Fan und da freue ich mich natürlich über jede neue Abfüllung. Nun bin ich gespannt auf den neuen Ardbeg Wee Beastie. Kann mich die 5-jährige Abfüllung überzeugen?
Im Überblick
- Ardbeg Wee Beastie, 47.4%, ncf, UVP 37.49 EUR
ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), UVP = unverbindliche Preisempfehlung
Erhältlich sein wird er ab April 2020 (eine genauere Angabe habe ich nicht). Den ausführlichen Text der Pressemitteilung findest Du hier: PR: Ardbeg Wee Beastie
Tasting Notes
Offizielle Tasting Notes
Farbe: Wie helles Gold
An der Nase: Sehr glänzend-frisch und kräuterbetont, mit einem Hauch Vanille, Birne, schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen, und glasierten Schinken. Kräftiger türkischer Kaffee, saftiges Kiefernharz. Mit etwas Wasser mehr Kräuternoten wie Vetiver-Gras, Fenchel sowie Anis, grüner Apfel und Leder.
Am Gaumen: Kräftig, explosiv-ausfüllend mit viel Schokolade, Teer, Kreosot-Teeröl und geräuchertem Speck, gefolgt von einer Eruption antiseptischer Lutschtabletten, Eukalyptus und mehr Anis.
Nachhall: Ein langes, salziges und gaumenüberziehendes Finish mit Noten von Kakao, Fudge-Butterkaramell und herzhaftem Fleisch.
Meine Notes
- Nase: Frisch und jung, aber der typische Ardbeg ist für mich sofort präsent. Diese Süße in Verbindung mit Torf und Teer. Ein wenig Raucharoma von geräuchertem Schinken. Der ist tatsächlich würzig und kräutrig, ich kann die Kräuter aber nicht genau bestimmen. Ich habe auch so einen Hauch von Blumenwiese und leichter Parfümnote. Der verändert sich über die Zeit und Teer/Torf treten ein wenig zurück.
- Geschmack: Erst leichter schwarzer Pfeffer, dann kommt es würziger und schließlich Torf, Rauch und Teer. Der ist richtig schön rund und kann überzeugen.
- Abgang: Der Rauch vom Lagerfeuer hält sich ein wenig. Dann wird es würzig
- Wertung: +
Mein Bewertungsschema
Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen |
o | ok/gefällt mir, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |
Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Fazit
Ja, der kann mich überzeugen. Das neue Mitglied der Standard-Range kommt auch in mein Standard-Program! Den kann man richtig schön wegtrinken. Ein typischer Ardbeg, aber doch mit einem kleinen Twist. Jung und knackig, aber keiner aus der Sorte „scharf und brennt“, sondern richtig schön rund und mit seinen 47.4% genau richtig. Ein meiner Meinung nach gelungenes neues Produkt.
Danke an Tobias Russ und Ardbeg für die Probe!