Tasting

Tasting: SPEY – Trutina & Fumare

Letzte Woche wurden die beiden neuen der Speyside Distillery angekündigt. Was haben die beiden NAS Abfüllungen zu bieten? Hier meine Eindrücke…

  • Speyside, Trutina, 46%, 18.000 Flaschen, ncf, nca, ca. 50.- EUR
  • Speyside, Fumare, 46%, 18.000 Flaschen, ncf, nca, ca. 55.- EUR

ncf = no chill-filtration (keine Kältefiltration), nca = no color added (ohne Zusatz von Zuckerkulör)

Eine Abfüllung mit 46% und ohne Kältefiltration und ohne Zuckerkulör ist schon mal ein sehr positives Merkmal. Mal sehen, wie die beiden schmecken.

Tasting Notes Trutina

Notes von Charles MacLean

Charles describes Trutina as being pale gold in colour – like white wine – with a light nose, with an initial savoury top note on a fruity base. The aroma has developing floral notes with a hint of boiled sweets. The taste has a light texture: a sweet start then considerable crisp acidity, with scented sweets, and an aftertaste of white chocolate. Charles describes it as a Laura Ashley malt – an elegant and feminine aroma.

Meine Notes

Die Farbe ist sehr hell. Man könnte meinen, dass der New Make in einem 2nd fill nur wenige Jahre lagern durfte. John erklärt im Video, dass es sich um Refill-Bourbon-Fässer handelt und der meiste Whisky dieser Abfüllung circa neun Jahre alt ist.

  • Nase: Sehr frisch an der Nase. Wie ein säuerlicher Weißwein. Trauben und malzig. Fruchtige New Make Noten mit Banane. Mit der Zeit ergänzen florale Aromen das Boquet. Getreidespeicher. Mit Wasser kommt die Malzigkeit noch stärker zum Vorschein.
  • Geschmack: Leichte Süße geht schnell über in ein ziehen auf der Zunge. Säuerlich. Schokolade finde ich keine. Mit Wasser geht die Säure zurück. Wird sehr leicht und delikat. Ein wenig parfümiert.
  • Abgang: Trocken mit kräftiger Eiche. Ich habe nicht mit so viel Eiche gerechnet, aber jetzt fühlt sich das an, als ob ich auf einem Stück Fassdaube herum lutschen würde. Mit ein paar Tropfen Wasser ist die Eiche deutlicher weniger kräftig und lässt mehr Würze mit leichter Eiche zurück.

John beschreibt den im Video als „ehrlicher Destillerien-Charakter“. Das Refill-Fass hat dem Whisky nicht mehr viel hinzugefügt. Somit liege ich mit meinen New Make Parallelen auch gar nicht so schlecht.

Tasting Notes Fumare

Notes von Charles MacLean

He describes Fumare as having an appearance of full gold, like vintage champagne. The taste is sweet and lightly salty with a smoky and medicinal finish, with an aftertaste of bonfire smoke. He describes it as having a sweet basil note. It is more-ish, light, elegant and smoky.

Meine Notes

Der Fumare hat eine satte goldene Farbe. Hier handelt es sich um die erste „peated“ Abfüllung von SPEY. Ich bin gespannt.

  • Nase: Torf. Leicht speckig. Salzig. Wenn nicht eine kleine Süße hinter dem Torf hervorkommen würde, könnte der auch als Islay durchgehen. Hier schmeichelt mir ein wenig Schokolade an der Nase. Und dann kommen leichte Fruchtnoten. Reife Trauben. Mit ein paar Tropfen Wasser kommt Banane dazu. Weniger Torf. Würze. Ohne Wasser hat mir das Aroma besser gefallen.
  • Geschmack: Leicht pfeffrig. Säuerlich. Dann kommt ein Trauben-Malz-Gemisch. Und der Rauch schwingt mit. Mit Wasser wirkt er ein wenig sanfter. Sowohl Pfeffer als auch das Säuerliche sind dezenter.
  • Abgang: Lagerfeuer aber nicht der Ascheanteil sondern mehr vom BBQ-Grillfeuer mit süßer Banane darauf. Lecker. Leichte Eiche nachdem das Lagerfeuer ausgegangen ist. Mit Wasser wird er rauer im Abgang. Holziger. Auch hier: besser ohne Wasser.

Sehr schöner (junger) Malt. Mir gefällt er ohne Wasser besser. Das Phänomen hatte ich schon bei mehreren rauchigen Whiskys.

Video mit Charles

Mehr über die Speyside Distillery

Letztes Jahr habe ich die Speyside Distillery während des Spirit of Speyside Festivals besucht. Normalerweise ist die Destillerie nicht öffentlich zugänglich. Mit etwas Glück, bekommt man sie aber doch zu sehen. Ein wenig Hintergrundinfos und einige Bilder findet Ihr bei meinem Besuchsbericht: Speyside – „Distillery Tour“ mit Sandy Jamieson.

Fazit

Der Trutina ist mir zu delikat. Das ist mehr ein Aperitiv. Der getorfte Fumare ist mein klarer Favorit. Der ist richtig schön gelungen. Ich hoffe auf mehr getorfte Abfüllungen. Gerne auch mit etwas Sherry-Fass. Ich bin gespannt auch die nächsten Abfüllungen.

Danke an die Speyside Distillery für die beiden Proben!