Tasting: Glenmorangie Triple Cask Reserve – neu ab 2024

Der Glenmorangie Triple Cask Reserve ist ja schön bunt und sticht damit ein wenig mit der neuen Aufmachung heraus. Aber ein Blick auf das Etikett verrät mir: 40%. Oh weh, das kann ja nichts sein. So zumindest mein erster Gedanke. Ich schiebe mal alle vorgefertigten Meinungen auf die Seite und blicke mal wieder in ein Segment in dem ich mich normalerweise nicht bewege – Whisky unter 46%. Mal sehen, wie das funktioniert.

Im Überblick – der Glenmorangie Triple Cask

• Glenmorangie Triple Cask Reserve, NAS, 40%, UVP 27,99 €
  Fasstypen: Ex-Bourbon, new charred oak, Rye-Whiskey Casks

NAS = no age specification (keine Altersangabe) UVP = unverbindliche Preisempfehlung

Glenmorangie erweitert sein permanentes Kernsortiment um den würzigen Glenmorangie Triple Cask Reserve. Diese neue Abfüllung ist „von der Schönheit der schottischen Highlands inspiriert“ und vereint drei besondere Fassreifungen: Ex-Bourbonfässer aus amerikanischer Weißeiche, neue gekohlte Eichenfässer und selten in Schottland genutzte Rye-Whiskeyfässer. Seit Ende Juni erhältlich.

Weitere Informationen findest Du auf der Produktseite im Clos-Shop.

Tasting Notes

Offizielle Tasting Notes

• Farbe: Paprikagewürz
• An der Nase: Reichhaltig und tropisch, mit einem Aromenmix von Birne, Vanille, kandierter Orangenschale, Geißblatt, Grapefruit und Birnenbonbons. Sanfte Gewürznoten von Zimt, Gewürznelke und Muskat mit weiterer Süße von Ahornsirup und Crème Brûlée. Mit etwas Wasser entfaltet sich rasch cremige Vanille, weiße Schokolade, Birnen, Melone und milde Eichennoten.
• Am Gaumen: Cremig und etwas zähfließend, mit Noten von Crème Brûlée, Kirsch-Schokolade, Weichtoffee, Orangensorbet, Gewürznelke, süßem Chili und reifen tropischen Früchten am Gaumen. Eichenholz-Aromen folgen mit Ahornsirup, Marzipan und einem Hauch Gewürze.
• Im Nachhall: Ein kräftig-süßes, würziges und köstliches Finish

Meine Tasting Notes

• Nase: Die feine Haselnussnote von Glenmorangie ist sofort präsent, begleitet von einer kräftigen Würzigkeit. Der Einfluss des Rye ist spürbar, ebenso wie die Spuren, die das re-charred Fass hinterlässt.
• Gaumen: Trotz des relativ geringen Alkoholgehalts von 40% spürt man ein leichtes Prickeln auf der Zungenspitze. Noten von grünen Äpfeln in einem Zuckermantel entfalten sich.
• Abgang: Dezente Mentholnoten treten hervor, gefolgt von einer angenehmen Würzigkeit und schließlich sanften Eichenaromen.
• Wertung: o

Mein Bewertungsschema

Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:

+	gefällt mir, würde ich mir kaufen
o	ok/gefällt mir, muss ich aber nicht haben
–	trifft nicht meinen Geschmack

Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.

Fazit

Ich habe einen sanften, weichgespülten Glenmorangie erwartet. Mit den nur 40% war der Glenmorangie Triple Cask nicht auf meiner Liste der Whiskys, die ich unbedingt probieren muss. Die Nase fand ich deutlich spannender als den Geschmack. Hier tippe ich mal auf jugendliches Alter. 

Ich vermute der Whisky soll vor allem auf Cocktails ausgerichtet, denn mit der kräftigen Würze macht der sich sicher gut in Cocktails und bringt eine feine Nase mit. Mich hat er an der Nase positiv überrascht und auch seine Kräftigkeit war überraschend. Blind hätte ich hier sicher nicht auf 40% getippt. Das wird sicher nicht mein neuer Lieblings-Whisky, aber für Cocktails oder als Aperitif macht der sich ganz gut. Der Glenmorangie Triple Cask macht sich auch gut als „Sommerwhisky“.

Danke an Tobias Russ und der Glenmorangie Distillery für die Probe!

Weitere Informationen

• Meinen letzten Besuchsbericht findest Du hier – Blick hinter die Kulissen: Glenmorangie sieht für eine Woche „schwarz“
• Die Glenmorangie Distillery auf meiner Whisky-Schottlandkarte
• Die Webseite der Glenmorangie Distillery