Destillerietour

Mein Besuch bei Blackness Bay 2025: Ein Destillerie-Geheimtipp direkt am Castle

Die Blackness Bay Distillery ist nicht nur eine der jüngsten Brennereien Schottlands – sie liegt auch direkt neben einem Outlander-Drehort mit Wow-Effekt. Ich habe mir die kleine Craft-Destillerie angeschaut, mit den Gründern gesprochen und einen Blick auf Fass Nummer 1 geworfen. Was Dich dort erwartet? Mehr als Du denkst.

Hintergrundwissen

Blackness Bay ist eine der jüngsten Destillerien Schottlands – gegründet im Oktober 2023. Am 9. November desselben Jahres wurde der erste Rum gebrannt, der erste New Make folgte am 10. Februar 2024. Damit ist klar: Der erste eigene Whisky wird frühestens 2027 in die Flasche kommen.

Hinter dem Projekt stehen Callum und Sheena O’Rourke, ein Ehepaar mit langjähriger Erfahrung in der Gastronomie. Ihnen gehört auch das benachbarte Pub The Lobster Pot, das nicht nur bei Einheimischen ein beliebter Treffpunkt ist. Die O’Rourkes haben ihre Destillerie in einem historischen Gebäude mitten im kleinen Ort Blackness eingerichtet – direkt an der Küste des Firth of Forth.

Was der jungen Brennerei an Geschichte fehlt, macht sie mit ihrer Lage wett. Nur wenige Schritte entfernt ragt Blackness Castle auf, eine mächtige Festung aus dem 15. Jahrhundert. Serienfans kennen sie als Fort William aus Outlander – und genau diese Kulisse zieht heute Touristen und Filmbegeisterte gleichermaßen an. Wer sich also auf Whiskyreise begibt, bekommt hier ganz nebenbei auch noch ein bisschen Fernsehgeschichte mitgeliefert.

Ganz ohne Tradition ist die Brennerei allerdings nicht: Das Gebäude selbst war bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Brauerei und Destillerie in Betrieb – auch wenn heute nichts mehr an die damalige Ausstattung erinnert. Es ist also nicht nur ein Neubeginn, sondern auch eine Rückkehr zu alten Wurzeln.

Tour durch die Produktion

Bei meinen bisherigen Touren durch Schottland habe ich die Region rund um Blackness bisher ausgelassen – Zeit, das zu ändern. Der kleine Ort liegt direkt am Firth of Forth, landschaftlich reizvoll und überraschend still. Nur wenige Kilometer von Falkirk entfernt, fühlt sich das hier trotzdem wie eine andere Welt an.

Ich hatte mich im Vorfeld bei Sheena angemeldet und stehe an diesem Morgen pünktlich vor der Destillerie. Der Firth of Forth zeigt sich gerade von seiner zurückhaltenden aber schönen Seite – Ebbe. Die Boote liegen trocken, mit freiem Blick auf das beeindruckende Castle. Ein perfektes Setting für einen Whisky-Morgen.

Callum ist schon auf dem Gelände unterwegs, begleitet von einem Helfer. Gemeinsam stellen sie ein Pferd auf – kein echtes, sondern eine Art Ausstellungsstück. Bei dem trockenen Wetter will jede Minute genutzt sein, um das Anwesen auf Vordermann zu bringen. Trotzdem nimmt sich Callum Zeit, mir persönlich eine kleine Führung zu geben. Und Sheena ist zur Stelle, wenn es um die Details geht – sie beantwortet mir geduldig jede Frage.

Die offizielle Tour startet normalerweise beim benachbarten Lobster Pot. Von dort geht es durch den Garten zur eigentlichen Brennerei mit Shop und einer kleinen Ecke zum Verkosten. Die Atmosphäre ist entspannt, fast familiär. Man merkt sofort, dass hier nicht einfach ein neues Whiskyprojekt hochgezogen wurde, sondern ein Herzensprojekt gewachsen ist.

Ein kleines Highlight ist das Lagerhaus direkt nebenan, das Callum extra für mich aufsperrt. Dort lagern bereits einige Fässer mit dem hauseigenen New Make – darunter auch das erste befüllte Fass: Nummer 1.

Zum Abschluss zeigen mir die beiden noch den Lobster Pot selbst. Das Restaurant mit Fokus auf Hummer (und Meeresfrüchte) ist auch eine Art Mini-Markt – für die alltäglichen Kleinigkeiten, die man sonst auf dem Land oft vergeblich sucht.

Technische Daten der Blackness Bay Distillery

Die Blackness Bay Distillery ist eine kleine Craft-Destillerie mit klarer Handschrift und einem flexiblen Produktionsplan. Das Malz – bereits gemahlen – stammt von CRISP Maltings und wird in Säcken angeliefert. In einer Edelstahl-Mashtun mit Holzumrandung wird das Malz dann mit Wasser gemischt. Für die Rum-Produktion wird statt der Mashtun ein Mash Kettle benutzt.

Für die Vergärung steht ein Washback aus Edelstahl mit einem Fassungsvermögen von 300 Litern zur Verfügung. Gebrannt wird in zwei kupfernen Pot Stills: eine Wash Still mit 300 Litern Volumen und eine Spirit Still mit 150 Litern.

Die Destillation erfolgt im Wechsel: Rund zwei Wochen sind dem Rum gewidmet, danach wird für etwa vier Wochen Whisky gebrannt. Insgesamt liegt der Whisky-Fokus bei rund 30 Produktionswochen pro Jahr, was eine Jahresmenge von etwa 4.000 Litern Alkohol ergibt.

Fazit meiner Tour durch die Blackness Bay Distillery

Die Blackness Bay Distillery punktet schon durch ihre Lage: Direkt am Firth of Forth, mit Blick auf das imposante Castle – das allein wäre schon einen Abstecher wert. Aber Callum und Sheena haben hier noch mehr auf die Beine gestellt.

Die Brennerei selbst wirkt fast wie ein kleines Museum: Überall finden sich historische Gegenstände, liebevoll arrangiert. Es ist diese Mischung aus Produktion und Ausstellung, die der Destillerie einen ganz eigenen Charakter verleiht. Auch im Garten zeigen sich immer wieder kleine Details, die mehr der Unterhaltung als der Destillation dienen – von ausgestellten Skulpturen bis zum platzierten Pferd.

Was den Whisky angeht, heißt es noch Geduld haben. Der erste ist in Arbeit, aber frühestens 2027 bereit.

SRT25 - Blackness Bay

Mein Besuch bei der Blackness Bay Distillery
Blackness Bay
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