Glenmorangie A Tale of Ice Cream – Ein Sommer-Whisky im Herbst
Glenmorangie präsentiert mit ‚A Tale of Ice Cream‘ einen Whisky, der wie ein Sommerdessert schmecken soll. Doch kann ein Single Malt wirklich den Zauber einer Eisdiele ins Glas bringen? Noch im warmen Oktober verkostet, nehme ich euch mit auf meine Geschmacksreise. Ein Whisky, der Lust auf Sommer macht – auch wenn der Herbst längst Einzug gehalten hat?
Im Überblick – A Tale of Ice Cream
- Glenmorangie, A Tale of Ice Cream, NAS, 46%, UVP 85.- EUR
Fässer: ex-Bourbon Casks und speziell ausgebrannte (keine näheren Angaben) Virgin Oak Casks
NAS = no age specification (keine Altersangabe)
Glenmorangie bringt mit „A Tale of Ice Cream“ eine neue, limitierte Edition auf den Markt – die fünfte in ihrer fantasievollen „A Tale of…“-Serie. Diese Abfüllung verbindet Single Malts aus Bourbonfässern und speziell getoasteten Fässern mit einem hohen Vanilleanteil, was den Whisky besonders cremig und süß machen soll. Die Aromen sollen an Desserts wie Pfirsich Melba und Zitronensorbet erinnern, die sich sanft mit Vanille und Kokosflocken verbinden.
Diese Abfüllung ist vom Flair einer edlen Eisdiele inspiriert. Whisky-Schöpfer Dr Bill Lumsden kombinierte verschiedene Fässer, um eine neue Dimension an Süße und Cremigkeit zu erreichen. Die speziell getoasteten Eichenfässer wurden erstmals genutzt, um die Vanillearomen zu intensivieren und dem Whisky die süßen Noten eines Eisdesserts zu verleihen.
Die „A Tale of…“ Serie
Das sind die bisher erschienen fünf Ausgaben:
- Glenmorangie A Tale of Cake (2020) – Tasting: es gibt Kuchen – Glenmorangie A Tale of Cake
Inspiriert von den süßen Erinnerungen an Kuchenmomente. Dieser Whisky hat fruchtige und süße Noten, die durch die Nachreifung in Tokaji-Weinfässern betont werden. - Glenmorangie A Tale of Winter (2021) – Tasting: Glenmorangie Tale of Winter
Diese Abfüllung soll die Gemütlichkeit eines verschneiten Wintertages widerspiegeln. Marsala-Weinfässer geben ihm eine würzige, an Winteraromen erinnernde Note. - Glenmorangie A Tale of the Forest (2022) – Tasting: Glenmorangie A Tale of the Forest – ich glaub ich steh im Wald!
Ein Whisky, der die Eindrücke eines Waldspaziergangs einfängt. Mit einem pflanzlichen Aroma, das an Waldkräuter und Blumen erinnert, ist er einzigartig unter den Glenmorangie Whiskys. - Glenmorangie A Tale of Tokyo (2023) – Tasting: Glenmorangie A Tale of Tokyo
Diese Edition ist inspiriert von Tokio, mit exotischen Geschmacksnoten und einem Hauch Umami, der japanische Kultur widerspiegelt und ein aufregendes Geschmacksprofil bietet. - Glenmorangie A Tale of Ice Cream (2024)
Die hier betrachtete Abfüllung
Jede dieser Abfüllungen erzählt ihre eigene Geschichte und soll ein bestimmtes Erlebnis oder Gefühl durch den gewählten Reifungsprozess vermitteln.
Weitere Informationen findest Du auf der Produktseite auf der Glenmorangie Webseite. So und nun mal schauen, ob ich auch in einer Eisdiele bin.
Meine Tasting Notes
- Nase: Der erste Eindruck ist tatsächlich wie eine Waffel mit Vanilleeis – cremig und einladend. Mit etwas Schwenken öffnet sich das Glas und bringt frische Noten von Äpfeln und Birnen hervor, die eine feine, klare Fruchtigkeit verleihen. Ein Hauch von Orangen- und Zitronenschalen folgt und sorgt für eine lebhafte Zitrusnote im Hintergrund.
- Geschmack: Eine überraschende, neue Fruchtkomposition entfaltet sich: Ein Hauch von Malaga und getränkten Rosinen schiebt sich in den Vordergrund, bevor sich die cremige Vanillenote wieder bemerkbar macht. Eine interessante Balance aus Frucht und Süße, die das Dessert-Thema des Whiskys gut aufgreift.
- Abgang: Rund und ausgewogen klingt der Whisky mit einem zarten Prickeln aus. Die Süße verflüchtigt sich langsam und hinterlässt ein trockenes Mundgefühl, das noch lange nachhallt.
- Wertung: o
Mein Bewertungsschema
Bewertet wurde(n) die Probe(n) nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen |
o | ok/gefällt mir, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |
Was Du bei einer Verkostung beachten solltest und wie ich dabei vorgehe findest Du übrigens hier: Whisky-Wissen für Einsteiger. Und: wenn ich einen Whisky zur Verkostung zur Verfügung gestellt bekomme, ändert dies nichts an meiner Bewertung. Ich versuche immer fair zu bewerten, sage aber auch, wenn der Whisky nicht meinen persönlichen Geschmack trifft.
Fazit
Glenmorangie A Tale of Ice Cream ist ein leichter, angenehmer Sommerwhisky, der perfekt in die warmen Monate passt – auch wenn ich ihn Mitte Oktober verkoste. Zum Glück spielt das Wetter noch mit, und so kann ich diese süß-fruchtige Komposition voll auskosten. Der Whisky ist leicht zugänglich und trifft das Thema Eisdiele erstaunlich gut. Ob die Assoziationen rein den Aromen zu verdanken sind oder doch ein bisschen der Fantasie, lässt sich schwer sagen. Doch das macht den Genuss nicht weniger interessant.
Danke an Tobias Russ und die Glenmorangie Distillery für die Probe!
Weitere Informationen
- Meinen letzten Besuchsbericht findest Du hier – Blick hinter die Kulissen: Glenmorangie sieht für eine Woche „schwarz“
- Die Glenmorangie Distillery auf meiner Whisky-Schottlandkarte
- Die Webseite der Glenmorangie Distillery