
45. BTC: Rauchige Basics? Sall sei Dank!
Die Sall Distillery steht im Mittelpunkt der „Basics“-Challenge: drei rauchige Whiskys mit derselben Basis – doch wie ähnlich sind sie wirklich? Wir haben genau hingeschmeckt. Ich war vielleicht ein wenig fies…. denn die letzte Challenge führte uns bereits nach Dänemark.
Wie funktioniert mein Blind Tasting?
Ich habe dieses Mal drei rauchige Whiskys ausgesucht, bei denen die gemeinsame Basis gefunden werden sollte. Aus dreimal dem selben Ursprung sind drei unterschiedliche Produkte geworden. Erkennen die Teilnehmer den roten Faden? Die Whiskys stammen von einer Destillerie. Zwei sind normal erhältlich, einer ist einer Sonderedition. Mehr verrate ich aber nicht. Geschickt habe ich jedem je drei 5cl Sample, die mit Sample #1 – #3 nummeriert waren. Als Ergebnis wollte ich …
- Aufgabe 1: Was hast Du im Glas (Alter, Stärke, Fass/Fässer, Produkt, Bewertung)?
- Aufgabe 2: Was verbindet die drei – und was unterscheidet sie für Dich?
- Aufgabe 3: Aus welcher Destillerie stammen sie Deiner Meinung nach?
Dieses Projekt findet NICHT unter Laborbedingungen statt. Ich habe keine Gläser vorgegeben und auch sonst keine Vorgaben gemacht, WIE der/die Einzelne seinen Whisky zu verkosten hat.
Wer hat mitgemacht?
Die folgenden Blogger haben mitgemacht (in der Reihenfolge des Eingangs der Tasting Notes):
- PM – Peter Moser (ich) – ohne Wertung, denn ich weiß ja was auf den Flaschen steht.
- AE – Aaron Engelmann / Drams United
- KK – Karsten Kirschner / NF-View.net
- KD – Klaus Doblmann / Malt Klaus
- AM – Andreas Meier / Whisky Captain (Instagram)
- PS – Philipp Schindhelm / A Wee Free Dram
- JS – Jochen Strauch / Whisky Siegen
- WG – Hagen Metzler / Whiskygraphie.de &
- MS – Michael Schlüter / WhiskyNews.de
- SU – Stefan Unger / WhiskyZoom
- Leider ausgefallen: RB – Rieke Bergmann / Frollein Scotch
Auflösung – Welche Whiskys waren es?
Alle drei Whiskys sind von Sall, Dänemark. Alle sind Single Malt, Single Farm, Organic, ncf (non chill filtered) und nca (no colour added). Und diese waren es konkret:
- Whiskymessen „The Village 2025“, 3yo, organic barley (Feld Kvolbæk), Peated Pale und Vienna Malz, ex-PX cask #89 (Vollreifung), Flasche 30 von 50, 57.6%
- SC #97, 3yo, Evergreen Gerste (Feld Kvolbæk) und Peated Vienna Malz, ex-Moscatel (Vollreifung), Flasche 99 von 112, 59.4%
- Tørv 2.2, Prospect und Evergreen Gerste (Felder Kvolbæk und Gejlund) und Peated Vienna Malz, ex-Bourbon octaves, Flasche 97 von 105, 61.5%
Und was meinten meine Kollegen, was sie im Glas hatten?

Wertung – welcher hat am Besten gefallen?
Die Details der Wertung findest Du bei den jeweiligen Proben. Hier nur noch die Zusammenfassung.
Favorit

Der Vollständigkeit halber sei ergänzt, dass sich die Teilnehmer für einen der drei entscheiden müssen – egal ob er ihnen geschmeckt hat oder ob alle drei gleich gut waren.
Wertung
Bewertet wurden die Proben nach folgendem einfachen Schema und rein auf Basis des persönlichen Geschmackes:
+ | gefällt mir, würde ich mir kaufen (für diesen Max-Betrag) |
o | ok, muss ich aber nicht haben |
– | trifft nicht meinen Geschmack |

Sample #1
Stärke und Produkt?
- AE: Das ist ein Single Malt mit erhöhter Trinkstärke knapp unter 50% würde ich tippen. Die Reifung dürfte sowohl in Bourbon- wie auch in Sherryfässern erfolgt sein und es ist unschwer zu erkennen, dass hier auch Rauch im Spiel war. Bei der Herkunft hatte ich beim Schnuppern zunächst auf Deutschland getippt, bin aber noch unsicher. Beim Alter tippe ich auf 6-9 Jahre, sofern ein Alter angegeben ist.; Bewertung: 0
- KK: 52%, Refill Sherry, k.A.; Bewertung: ‚-‚
- KD: 46%, Thy Caramel malt; Bewertung: ‚+‘
- AM: Ich glaube, das ist ein sehr junger Dram, maximal drei Jahre, vielleicht sogar noch gar kein Whisky. Würde auf ein Süßweinfass tippen. Alkohol noch recht hoch bei 61 Prozent.; Bewertung: o
- PS: 48%, Penderyn Madeira; Bewertung: ‚+‘
- JS: 46%, Ex-Bourbonfass, Single Malt; Bewertung: ‚-‚
- WG: 48%, Rye Whisky, First Fill Bourbon oder Virgin Oak Fässer, Stauning Kaos; Bewertung: ‚-‚
- MS: 50%, refill Bourbon, Single Malt; Bewertung: o
- SU: 50%, 3-5 Jahre, Virgin Oak oder erst Bourbonfass und dann Virgin Oak, eher kontinentaleuropäisch, dabei eher Nordeuropa, ich nehme High Coast aus Schweden, traue es aber auch jeder anderen experimentierfreudigen Brennerei wie Agitator oder ähnlich zu. Kein Hochgenuss, aber auch nicht furchtbar; Bewertung: o
Tasting Notes

- PM // Nase: Ein wenig Wacholder, ein wenig Fichtenwald im Regen. Erdige Aromen. Ein etwas ungewohnter Rauch. Eine feine Frische. / Geschmack: erst dezent entwickelt sich nach und nach eine Schärfe im Mund. Die Frische und auch der Rauch sind präsent. / Abgang: hier kommen die erdigen Aromen wieder zum Vorschein. / Wertung: o
- AE // N: Die Nase startet süß und fruchtig, gleichzeitig ist aber auch eine sehr ausgeprägte Malznote zu erkennen. Vanille, Birne und Apfel mischen sich mit dem Duft eines Malzsilos und einer angenehmen Rauchigkeit. / G: Am Gaumen ist der Whisky süßer als erwartet, aber grundsätzlich tauchen die Noten aus der Nase wieder auf. Die malzigen Aromen treten deutlich mehr in den Hintergrund und zu den hellen Früchten kommen nun auch rote Johannisbeeren. Der Rauch hat nun mehr Kraft als in der Nase. / A: Der Abgang ist mittellang und bietet einen Mix aus Honig, Früchten und dann schließlich wieder Malz und Rauch.
- KK // N: citruslastig, leicht angeditschtes Obst /G: sofort sehr präsenter Obstbrand, ziemlich scharfer Antritt / A: viel passiert nicht hintenheraus, der Alkohol britzelt und wärmt ziemlich
- KD // N: Rote Äpfel, Marillen, Ingwer, Haselnüsse/ G: etwas belegend, rote Äpfel, kandierter Ingwer, Kompott, Röstmalz / A: lang, mitteltrocken, rote Äpfel, Apfelschale, Malz
- AM // N: Frische Nase, riecht für mich eher wie ein New Make als ein fertiger Whisky. Völlig abgedreht irgendwie: Getreide, Scheibenwaschkonzentrat, Wiener Würstchen. Später auch etwas Kräuter und Malzbonbons / G: Relativ süß auf der Zunge, aber nicht besonders komplex. Der Alkohol ist deutlich spürbar. Insgesamt auf der Zunge weniger New Make Charakter, aber ein sehr junger Dram / A: Würzig, pfeffrig und nicht allzu lang.
- PS // N: sehr buttriger, vanille-süßer Raucher, hinter dem Rauch, grüne Apfelringe, weiße Schokolade, Sahne, Butter, Rosinen-Scones mit clotted cream und etwas Erdbeer-Marmelade, Kaffee mit Hafermilch / G: im Mund gut Kraft, Rauch, süße und leichte angenehme Säure, / A: leicht salzig im Abgang; insgesamt eine wunderbare Nase, wie ein perfekt abgestimmtes Dessert, am Gaumen nicht mehr ganz so spektakulär aber immer noch echt gut
- JS // N: leichter Rauch, nicht medizinisch und ohne Küsteneinfluss. Süß mit viel Karamell. Dazu Apfel und Honig. / G: leicht würziger Antritt. Sehr weich. Der Rauch entwickelt sich und geht langsam in Orange über. / A: mittellang, süß, nussig.
- WG // N: Süß, leichte Rauchnoten, Hafer, Kirsche, Äpfel / G: Gewürze, Karamell, Brause, Rauch, Feigen / A: Etwas bitter, mittellang mit Raucharomen
- MS // N: Heu, Teebeutel, etwas Vanille, wenig Holz, Zitrusfrüchte / G: wieder Zitrus, leicht maritim / A: mittellang, leicht verkohltes Holz, Zitrone
- SU // N: Helles, frisches Holz, ein Hauch Wacholder, Zitrone, Vanille, Eukalyptus, jung / G: Sehr jung, sehr helles neues Holz, wieder Wacholder, Ingwerschärfe, eher dumpf, Metall, Walnüsse / A: Lang, warm, scharf, frisches Holz
Sample #2
Stärke und Produkt?
- AE: Wieder ist es ein Single Malt Whisky, wieder ist er rauchig. Ich vermute, dass der Whisky etwas älter ist als #1, aber die zehn Jahre hat er vermutlich auch nicht überschritten. Beim Fass wäre ich hier bei einem sehr guten First Fill Bourbon Cask, während der Alkoholwert etwas höher liegen dürfte. Hier tippe ich auf 53%.; Bewertung: 0
- KK: 53%, Rotwein, k.A.; Bewertung: ‚-‚
- KD: 53%, Thy Caramel malt organic, ex sherry; Bewertung: ‚+‘
- AM: Ich würde auf ein Sherryfass tippen. Der Alkohol ist immernoch deutlich spürbar, deswegen glaub ich auch, dass der Dram jünger ist, als er zunächst den Anschein macht. Alkohol schätze ich auf 59%; Bewertung: o
- PS: 48%, Penderyn Faraday; Bewertung: ‚+‘
- JS: 46%, Ex-Rotweinfass, Single Malt; Bewertung: ‚-‚
- WG: 50%, Rye Whisky, Sherry- oder Portcasks, Stauning Smoke Tawny Port; Bewertung: ‚-‚
- MS: 48%, refill Sherry finish, Single Malt; Bewertung: o
- SU: 50%, 3-5 Jahre, Virgin Oak oder erst Bourbonfass und dann Virgin Oak, bleibe wieder bei High Coast. Aufgrund der dezenten Süße, die mir irgendwie bekannt vorkommt, sage ich mal ungarische Eiche. Eigentlich ok, aber fällt für mich am Ende durch die metallische Bitterkeit hinten runter; Bewertung: ‚-‚
Tasting Notes

- PM // Nase: Ähnlicher Rauch aber mehr Vanille. / Geschmack: cremig und würzig. Süße Weinnoten. / Abgang: würzig wie bei Virgin Oak / Wertung: o
- AE // N: Die Nase wirkt etwas runder und reifer als beim ersten Sample. Die fruchtige Grundnote ist wieder vorhanden, aber die Birne und der Apfel wirken deutlich reifer und werden nun auch von Aprikosen und gelben Pflaumen unterstützt. Ein süßes Quittengelee ist ebenfalls zu erkennen, aber es gibt natürlich auch wieder die rauchigen Aromen. / G: Der Gaumen startet dann etwas weniger süß, allerdings braucht die Süße hier nur etwas mehr Anlauf. Honig und helles Fruchtkompott mischen sich wieder mit den rauchigen Aromen, die aber etwas hintergründiger sind als bei Sample #1. / A: Auch hier ist der Abgang mittellang mit fruchtiger Süße, die jetzt sogar durch Mandarinen ergänzt wird. Ganz leicht kommen die malzigen Aromen noch einmal durch, aber das letzte Kommando hat der Rauch.
- KK // N: süß und gleichzeitig herb, deutet auf ein Weinfass hin, auch hier leicht vergorenes Obst /G: trockener und herber Antritt /A: auch am Gaumen trocken und langanhaltend, würzig
- KD // N: geröstete Nüsse, etwas Klebstoff, dunkle Schokolade und getoastete Eiche / G: sehr trocken, würzig, gebrannte Haselnüsse, dunkle Schokolade, Eiche / A: trocken, geröstete Nussschokolade, etwas Eiche
- AM // N: Ganz andere Nase. Etwas gesetzter und vor allem würziger. Wenig Süße in der Nase. Ledersofa, ungesüßter Kakao, leicht gammelige Früchte, / G: Honig, etwas Leder, Zitrus, / A: lang, würzig und angenehm wärmend
- PS // N: immernoch süß, deutliche Kräuter, aber leicht fermentiert, Herrenparfüm, leicht moschus, etwas Leder, Möbelpolitur, Pumpernickel, dann etwas Vanille, Apple Crumble, im direkten Vergleich mit den anderen beiden ist der Sherry sehr deutlich, wirkt aber in der Kombination mit der leichten Säure schon fast wie Essig / G: im Mund wieder amtlicher Antritt, süß, Trockenobst, Leder, Sherry-Einfluss schon sehr deutlich, vor allem in der Kombi aus Süße, Säura und leichter Salzigkeit / G: im Abgang starker Espresso, Kaffeesatz / all in all: im ersten Moment ein bisschen weird und eher mittel aber je länger man ihm Zeit im Glas gibt, desto besser wird er
- JS // N: leichter Rauch, nicht medizinisch und ohne Küsteneinfluss. Süß mit spürbaren Tanninen. Heidelbeeren, Heidekraut und Honig. / G: leicht würziger Antritt. Sehr weich. Der Rauch entwickelt sich und geht langsam in Süße und Brombeeren über. / A: mittellang, süß, fruchtig.
- WG // N: Kräftigerer Rauch, Johannisbeeren, Heidehonig, Kräuter / G: Rauchig, kandierte Früchte, Karamell und Tabak aus, dazu Aprikosen. / A: Mittellang, Rauch und Kräuter bleiben.
- MS // N: dunkle Schokolade, Schieferplatte / G: Mirabellen, Zitrusfrüchte, leicht salzig / A: mittellang, mineralisch
- SU // N: Frisches Holz, Wacholder, undefinierbare Süße , jung, Eukalyptus / G: Wieder jung, wieder viel helles Holz, wenig süßlich-nussige Noten, eher dumpf, ausgeglichener als die 1, dafür bitterer / A: Mittellang, mehr Metall/Kupfer, bitter, viel Tonic
Sample #3
Stärke und Produkt?

- AE: Auch hier haben wir einen Single Malt Whisky mit rauchigen Noten. Beim Alter tippe ich wieder auf einen Wert unter zehn Jahren, sofern ein Alter angegeben ist. Beim Fass tippe ich diesmal auf Amontillado, allerdings auch hier wieder mit einem erhöhten Alkoholwert von 53%.; Bewertung: ‚+‘
- KK: 51%, Süsswein, k.A.; Bewertung: ‚-‚
- KD: 46%Thy Caramel malt, ex-bourbon; Bewertung: ‚+‘
- AM: Auch dieser Dram kann eigentlich nicht so alt sein. Ich tippe auf maximal 3 Jahre und ein Bourbonfass.; Bewertung: o
- PS: 46%, Penderyn Peated; Bewertung: ‚-‚
- JS: 46%, Ex-Rumfass, Single Malt; Bewertung: ‚-‚
- WG: 50%, Rye Whisky, nicht eindeutig, Bourbon, Rum, Sherry, Virgin Oak – alles denkbar, Stauning Smoke Batch; Bewertung: o
- MS: 48%, Bourbon Cask, Single Malt; Bewertung: o
- SU: 50%, 3-5 Jahre, Virgin Oak oder erst Bourbonfass und dann Virgin Oak, bleibe wieder bei High Coast. Vielleicht ja jetzt eine schwedische Eiche oder sowas. Ähnlich wie die 2 ist der eigentlich ok, aber der Abgang ist wegen der Bitterkeit nicht meins; Bewertung: ‚-‚
Tasting Notes
- PM // Nase: an der Nase etwas fruchtiger. Der Rauch ist etwas anders. / Geschmack: der ist wieder schärfer. / Abgang: feine Würze. Bleibt etwas scharf auf der Zunge / Wertung: o
- AE // N: Hier gibt es wieder Rauch in der Nase, der aber von überraschend maritimen Noten begleitet wird. Eine salzige Meersbrise wird von getrockneten Mangos und Aprikosen begleitet, dahinter verbirgt sich noch eine Honigmelone. / G: Geschmacklich geht es in eine sehr ähnliche Richtung, wobei jetzt die Früchte und die süßen Aromen Vorrang vor den rauchigen Noten haben, die nun einen dreckigen Einschlag haben. Auch hier gibt es Aprikosen und Melonen mit einer dezenten Prise Salz. / A: Der Abgang fällt wieder mittellang aus und startet fruchtig-süß, danach kommen Rauch, Pfeffer und Ingwer zum Vorschein.
- KK // N: gezuckerte helle Früchte aus einer Blechdose, die schon eine Weile offen steht /G: sehr süsser Antritt, ich meine eine Grain-Note wahrzunehmen, auch hier ein Anflug von Obstbrand /A: auch hier langanhaltender, wärmender Abgang
- KD // N: Vanille, Shortbread, Karamell, Birne/ G: Birne, etwas Rauch, Karamell, Vanille / A: der rundeste bisher, Birne, Karamell, Vanille. Mittellang
- AM // N: Sehr zurückhaltend in der Nase. Da finde ich erstmal gar nicht so viel. Ein bisschen Brot und dezente Süße. Dann ist Schluss. / G: Auf der Zunge ähnlich wie die Nase. Erstmal gar nicht so viel zu entdecken: eine dezente Süße, die nach hinten raus intensiver wird. Dann auch ein leichtes Aroma von New Make. / A: Mittellang, leicht sprittig.
- PS // N: erneut leichter Kräuter-Rauch, hier aber deutlich “wurzeliger”, “erdiger” und kräftiger so Bärwurz oder Brennnesseln, dahinter Ananas, raffinierter Zucker / G: im Mund noch floraler, fast schon Kräutertee / all in all: in der Nase im Verlgeich zu den anderen beiden aber schwächer und eher “verwässert”, ist mir insgesamt zu kräuterlastig und unspannend
- JS // N: mittelstarker Rauch, nicht medizinisch und ohne Küsteneinfluss. Spürbare Eiche. Herb und exotisch / G: würziger Antritt, weich. Der Rauch entwickelt sich schnell und stark. Dazu Süße und unterschwellige Aromen eines exotischen Longdrinks. / A: mittellang, immer noch rauchig, fruchtig.
- WG // N: Etwas kräftigerer Rauch, Heidehonig, Kräuter wie Thymian und Roggenbrot, Vanillepudding, frisches Holz / M: Lagerfeuerrauch mit Tabak und Kräutern, Nüsse, Roggenbrot, Heidekraut, Vanillepudding / A: Kräuter und angesengte Heide bleiben
- MS // N: aschiger Rauch, mineralisch / G: helle Früchte, etwas Schiefer, leicht salzig / A: mittellang, zitrus
- SU // N: Frisches Holz und Wacholder, jung, Eukalyptus, kräftiger als 1 und 2 / G: Wieder jung, aber etwas älter als 1 und 2, wieder helles Holz, viel Wacholder, bitter / A: Mittellang, metallisch-bitter, leichte Schärfe
Fazit der Blind Tasting Challenge
Mein persönlicher Favorit war die #2 – das Ex-Moscatel-Fass hat den Grundcharakter schön ergänzt, ohne ihn zu übertünchen. Insgesamt lagen die drei Drams aber erstaunlich nah beieinander. Die verwendeten Gerstensorten? Hatten offenbar weniger Einfluss als erwartet. Die Fassreifung machte hier den deutlich größeren Unterschied.
Spannend war auch, wie die Blindverkostung das Ergebnis beeinflusst hat. Viele Teilnehmende rechneten mit einem schottischen Whisky – Sall liegt aber deutlich im dänischen Profil, lässt sich aber nach meinem Eindruck nicht direkt mit anderen dänischen Brennereien vergleichen.
Drei Mal wurde immerhin korrekt auf Dänemark getippt. Und einer hätte sogar richtig gelegen – wenn er nicht ausgeschlossen hätte, dass ich schon wieder Dänemark ins Spiel bringe.
Das meinten meine Mitstreiter zur Challenge
- AE: Schön, dass Du es uns wieder so schwer gemacht hast! Ich fand alle drei Whiskys spannend, die #3 war aber ein Favorit. Ich bin jetzt jedenfalls sehr gespannt auf die Auflösung. Mal gucken, wie weit ich diesmal daneben liege… Mein Favorit ist die Nummer 3.
- KK: Das war wieder harter Tobak. Ich habe so den Verdacht das Peter uns wieder ärgern möchte. Interessant war auf jeden Fall die Veränderung der drei Grunddestillate durch den Einfluss der verschieden Fassarten. Ich bin auf jeden Fall auf das Ergebnis gespannt und würde mich nicht wundern, wenn wir hier bspw. einen Grain Whisky vor der Brust hatten, der in drei verschiedenen Fässern reifte. Wir werden sehen. Auf jeden Fall ein großes Dankeschön an Peter für die Teilhabe an dieser Reise. Auch wenn es mal nicht mundet, interessant ist es IMMER. Und nur gutes Zeugs am Gaumen zu haben, langweilt auch irgendwann. /Ich mag mich nach wie vor nicht daran gewöhnen bei der Wertung eine Zahl von 1 bis 3 eingeben zu müssen. Ich habe hier schlicht und ergreifend keinen Favoriten, weswegen ich hier keine Wertung abgeben wollte, aber muss. Statt der 2 könnte dort auch eine 1 oder eine 3 stehen. Mein Favorit ist die Nummer 2.
- KD: Gar nicht so einfach, diese Challenge. Gerade #1 und #2 lösen für mich als Hobbybierbrauer aber deutliche Assoziationen zu Karamellmalz aus, sodass ich mir sehr sicher bin, dass das der entscheidende Faktor hier ist. „Schottisch“ wirkt auch keiner der Whiskys und es gibt da eine dänische Brennerei, der ich das zuschieben würde. Mal sehen, was die Auflösung sagt! Mein Favorit ist die Nummer 2.
- AM: Das war wieder eine schöne Auswahl, auch wenn ich – wie so oft – gar keine Ahnung habe, was denn da im Glas ist. Trotzdem immer wieder eine Freude. Mein Favorit ist die Nummer 2.
- PS: Sehr spannende Whiskys von einer Brennerei, die nicht davor zurück scheut, einen wirklich eigenständigen, „unkonventionellen“ Charakter zu haben. Dieser Charakter wird durch die sehr gut gebalanceten Fassmanagements noch facettenreich weiter entwickelt. Das alles führt zu Whiskys, die in meinen Augen keine easy going Feierabend-Drams sind, sondern welche mit denen man sich ein bisschen mehr auseinandersetzen muss, um sie richtig wertschätzen zu können. Mein Favorit ist die Nummer 1.
- JS: Sehr interessant, auch wenn es nicht „mein Rauch“ ist. Ich bin gespannt auf die Auflösung und wette darauf, dass mir die ungetorfte Variante dieser Destillerie – sehr gut mundet. Zuletzt ein Dankeschön an Dich, Peter. Mein Favorit ist die Nummer 1.
- WG: Ungewöhnlicher Geschmack, gewohnt schwierig zu erraten. Leider haben mich alle drei, zumindest an diesem Abend, nicht abgeholt. Nummer 3 war ganz okay. Keinesfalls untrinkbar, aber kein Lieblingswhisky. Wenn ich weiß, was es ist, gebe ich allen aber nochmal eine Chance. Auf jeden Fall werde ich schlauer sein. Herzlichen Dank, was wäre das Leben ohne diese Challenge! :) Mein Favorit ist die Nummer 3.
- MS: Man kann hier schon gut einen roten Faden, oder dann vielleicht auch Destilleriecharakter erkennen in den Grundaromen der drei Destillate. Interessant, wie dann der Einfluss einer weiteren Fassart, bzw. ein (leicht) erhöhter Torfgehalt die Aromatik verändert. Mein Favorit ist die Nummer 3.
- SU: Aufgrund der knappen Zeit nur ein kurzes Fazit: Hier hat irgendeine Brennerei mit verschiedenen Eichenarten bei der Lagerung experimentiert und erzielt durchaus erkennbare Unterschiede, aber leider gefällt mir das Grundprodukt nicht allzu gut. Ich finde immer eine Art Wacholdernote und kann mit Wacholder halt so gar nichts anfangen. Trotzdem spannendes Experiment. Mein Favorit ist die Nummer 1.
Danke allen fürs Mitmachen!
Vielen Dank an Snævar von Sall für die Proben!
Die restlichen Challenges kannst Du hier nachlesen
- 1. Blind Tasting: 3 Single Malts – 7+1 Blogger
- 2. Blogger Blind Tasting: Kann man einen Blend oder Single Malt blind erkennen?
- 3. Blind Tasting: 10 Blogger stellen sich der Sherry Challenge
- 4. Blind Tasting: 10 Blogger im Vertical Tasting
- 5. Blind Tasting: 10 Blogger suchen das richtige Land
- 6. Blind Tasting Challenge: 10 Blogger und eine ungewöhnliche Destillerie
- 7. Blind Tasting Challenge: 9+1 Blogger und die Destillerie in neuem Gewand
- 8. Blind Tasting Challenge: 8+1 Blogger und das Versteckspiel mit Sherry
- 9. Blind Tasting Challenge – Standard oder hässliches Entlein?
- 10. Blind Tasting Challenge – Einer mit Ecken und Kanten
- 11. Blind Tasting Challenge: HYPER HYPER
- 12. BTC: XMAS – die glorreichen Sieben
- 13. Blind Tasting Challenge – Was machen die anders?
- 14. Blind Tasting Challenge Port Charlotte: Jetzt wird es rauchig/torfig!
- 15. Blind Tasting Challenge: Terroir – Waterford Single Farm Destillate
- 16. Blind Tasting Challenge BenRiach – Torf oder lieber nicht?
- 17. Blind Tasting Challenge Kleine Weltreise – Deutscher Whisky
- 18. Blind Tasting Challenge Japan
- 19. Blind Tasting Challenge Schottische Regionen
- 20. BTC: Weihnachten im Glas?
- 21. Blind Tasting Challenge – Glasgow Distillery Vertical
- 22. Blind Tasting Challenge – Peaty – Welcher ist der torfigste Whisky?
- 23. Blind Tasting Challenge Glenturret – Destillerie unter dem Radar
- 24. Blind Tasting Challenge – Cotswolds – Wer hat an der Uhr gedreht?
- 25. Blind Tasting Challenge Dewars – Gleich alt oder älter?
- 26. Blind Tasting Challenge – Sherry Reifung weltweit
- 27. Blind Tasting – XMAS Challenge 2021
- 28. Blind Tasting Challenge – Versteckspiel
- 29. Blind Tasting Challenge – Blend Blend Baby
- 30. Blind Tasting Challenge Black Bottle – Geblendet oder nicht?
- 31. Blind Tasting Challenge Distell – Gleich alt aber anders?
- 32. Blind Tasting – XMAS Challenge 2022
- 33. Blind Tasting Challenge – Schwesterfässer
- 34. BTC – der Einfluss der Alkoholstärke auf die Aromen
- 35. BTC – Finish oder Vollreifung
- 36. BTC – Fokus Alter mit Bandbreite
- 37. Blind Tasting – XMAS Challenge 2023
- 38. BTC – Destilleriecharakter GlenAllachie
- 39. BTC – Vielfalt andere Länder: fesslermill aus Deutschland
- 40. BTC – Langatun mit besonderen Fässern
- 41. BTC – Kyrö: Finnischer Rye
- 42. BTC Brave New Spirits – es wird BUNT
- 43. Blind Tasting – XMAS Challenge 2024
- 44. BTC – THY Experimentell: Wie viel bleibt vom Malz nach der Reifung übrig?